Anno 1783.
den 17. Febr.
Num. 7.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigung
zu finden in der
Hof= und Canzley=
Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
Plattgen
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckeren.
Victualien= und Marktpreis.
f.
Ein 15 Ochſenfleiſch =
1 Rindfleiſch
= Kalbfleiſch
= Hammelfleiſch
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch=
Schinken u. Doͤrrfl.
Speck =
„
12
= Nierenfett
1 = Hammelsfett= 10
1 Schweinenſchmalz 13
Ein Kalbsgekroͤß = 6 a
10
Ein Kalbsgeluͤng =
Ein Hammelsgeluͤng=
1E Ochſengelung =
1 = Suͤlzen =
= Bratwuͤrſt, = = 10
1 Leber=u. Blutwuͤrſt,6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
=
Ein Kalbskopf-
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsſus =
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen=
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer =
10
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl =6 l36
kr.
Ein Kumpf Hafermehl = = = 28
1 Kpf geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf grob geſch. Gerſte 3240
1 Kpf kleingeſchaͤlterGerſten 641 80
1 Kumpf Erbſen =
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im
Hauſe=
uͤber die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus=
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe =
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
Pfund friſche Butter = 15
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Dieubrige Handkaͤſe 4-5 Stuͤck
Eyer 4 Stuͤck vor
„
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffelr
Brodtaxe und Gewicht.
Vor2kr. Brod ſoll wiege
Vor4kr. dito =
1
Vorskr. dito
16
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod
11
Vor 2 kr. dito
2
Vor 1 kr. Waſſerweck=
Vor 1kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod =
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 8 Kr.
Fuͤrſtl Heſſiſche Polizeydeputation daherz
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtgzlich ſind.
I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme zu endlicher Vollziehung der Vormundsrath Schottiſchen
Auseinanderſetzung, die Nothwendigkeit erfordert, daß die vorhandene Schottiſche
Im=
mobilta plus licitanti oͤffentlich verkauft werden; ſo wird hierzu Terminus auf Mittwoch
den 19ten zukünftigen Monats Februarii Nachmittags 2. Uhr in hieſigem Gaſthaus
zum Ochſen dergeſtalt anberaumet, daß alsdenn
1) das Schottiſche Wohnhaus in der alten Vorſtadt, naͤchſt dem Jaͤgerthor, ſamt
Neben= und Hinterbau, Scheuer, Stallung, Holzſchoppen und Hausgaͤrtgen,
2) ein Pflanzgarten am Ziegelſcheuer Weg, geforcht der Mehlhaͤndler Weber,
ein Morgen Grasgarten, am Meſſeler Weg, geforcht Landrath Schulziſchen
Erben und Rathsverwandten Foͤrſter.
a) 33. Ruthen Acker im Oberfeld, No. 5. in der 12ten Gewann, hinter dem
Rudraufiſchen Garten, geforcht Herrn Metropolitan Bulplus= und Adam
Chriſtmanns Erben.
5) 151. Ruthen im Heyumer Feld, die Spitzeichwieſe genannt, geforcht Johann
Ludwig Buͤchler und Henrich Chriſtoph Reuning,
an die Meiſtbietende kaͤuflich uͤberlaſſen werden ſollen, welches den Kauflnſtigen zu ihrer
Nachricht hiermit bekannt gemacht wird. Sign. Darmſtadt, den 30. Jan. 1783.
Von Commiſſions wegen.
Hofmann, Füͤrſtl. Regierungsſecretarius.
Darmſtadt. Nachdeme des weil. Burger und Metzgermeiſter Georg Friedrich
Haxen Haus hinter dem Rathhaus, zwiſchen dem Gaſthaus zum froͤhlichen Mann und
Leisgerber Seger gelegen, naͤchſtkünftigen Baͤttag auf allhieſigem Rathhaus= eſſen
ſaͤmtliche Feldguther aber, beſtehend in 273 Ruthen Wingert auf dem Breitwieſer Berg,
g3 Ruthen 11 Schu Garten vor dem Jaͤgerthor, nebſt noch verſchiedenen Aeckern,
Don=
nerſtags den 6. Maͤrz dieſes Jahres Nachmittags um 2 Uhr im Gaſthaus zum froͤhlichen
Mann, um die Erben behoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnn n, oͤffentlich verſteigt= und
dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſollen; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit
bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen,
Darmſtadt, den 14. Febr. 1783.
Fuͤrſtl. Beſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nachdeme des well. Burger und Beckermeiſter, Johann Peter Friedrichs, an dem
vorderſten Buſenberg zwiſchen Johann Henrich Rauch und Johann Philipp Goͤbel
gele=
gener 1 Morgen haltender zehendfreyer Wingert, wie auch deſſen 327 Ruthen haltender
am vorderſten Buſenberg, zwiſchen Caſpar Stritter und Balthaſar Bopp gelegener
Wingert, und endlich deſſen am groſen Woog gelegener Garten, beforcht Huſſar
Reich=
hard, Schulden halber, naͤchſtkünftigen Mittwoch den 19. hujus bey Fuͤrſtl. Oberamt
Vormittags um 9 Uhr, an den Letzt= und Meiſtbietenden auf allhieſigem Rathhauſe
oͤffentlich aufgeſteckt werden ſollen; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt
ge=
macht, damit die Luſtragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt,
den 15. Febr. 1783.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdeme verordnet worden, daß des verſtorbenen Mousquetier, Johannes Stieren
Garten und Wingert, 154 Ruthen 3 Schu haltend, und linker Hand des Herlenwegs
gelegen, beforcht Franz Roth und Rudrauffiſchen Erben, Dienſtags des 25ten hnjus
Nachmittags 3 Uhr, in dem hieſigen Gaſthaus zum rothen Ochſen an den
Meiſtbieten=
den oͤffentlich verkauft werden ſoll; ſo wird dieſes dem Publico zu dem Ende hierdurch
bekannt gemacht, daß die zu kaufen Luſthabende, ſich dorten einfinden und mitbieten
können.-Darmſtadt, den 13. Febr. 1782.
J. G. Schulz, Fuͤrſtl. Oberauditor.
[ ← ][ ][ → ] Auf Fuͤrſtl. Oberamtsbefehl ſoll den 18ten dieſes, des Schneider Blaͤtterdorfs
Wein=
garten auf dem heiligen Creuz, welcher 105. Ruthen 7. Schu enthaͤlt, beforcht Henrich
Muͤller, im Gaſthaus zum Ochſen oͤffentlich verſteigt werden. Darmſtadt, den 1. Febr=
Juſtus Sparſchneider, Feldinſpector.
1783.
Hinter der Kirch lieget ein Garten, welcher 42 Ruthen und 29 Schu haͤlt, beforcht
Hrn. Netz und Gaͤrtner Hildebrand, ſo aus freyer Hand verkauft werden ſoll.
Liebha=
bere koͤnnen das Naͤhere in allhieſiger Buchdruckerey im Lottohaus erfahren.
Bey dem Factor Will im Lottohaus ſind zu haben: Predigten über die
Leidens=
geſchichte Jeſu Chriſti. Aus den Werken verſchiedener Berfaſſer geſammelt. Zwote
ganz umgearbeitete und ſehr vermehrte Auflage, gr. 8vo. Gteſen 1783. fuͤr 1fl 30kr.
Bey denen ehmaligen Beudnitziſchen Erben an der Stadtkirch allhier, iſt dicker
Bu=
ſcher Lapperdan, ſowohl geſalzen, als auch auf Beſtellung gewaͤſſert, das Pfund
12 kr. zu haben.
Bey dem Handelsmann Johann Ludwig Brückner iſt geſalzener und gewaͤſſerter
Lap=
perdan, das Pfund zu 12 kr. zu haben.
II. Vermiſchte Nachrichten.
Es iſt ein Logis mit oder ohne Meubles für eine ledige Perſon zu verlehnen. Das
Weitere iſt in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu erfragen.
in dem Pfaffiſchen Haus an dem Beſſunger Thor iſt ein geraͤumliches Logis zu
ver=
miethen, welches ſogleich bezogen werden kann.
Dreyhunderk Gulden ſind zuſammen, oder zu hunderten gegen ſichere gerichtliche
Obligation zu haben. Naͤhere Nachricht kann man in der Buchdruckerey im Lottohauſe
erfahren.
Zweyhundert Gulden liegen zertrennt zum Auslehnen parat. Weitere Nachricht
kann in vorhergedachter Buchdruckerey gegeben werden.
Bey der mit bekannter guter Ordnung und den veſtgeſetzten Solennitaͤten vollzogenen
192ten Ziehung der Hochfuͤrſtl. Heſſen=Caſſeliſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
13.
g1.
ſind dieſe Nummern: 17.
86.
10.
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 56te Ziehung in Marburg geſchiehet den 19.
Febr. Die 126te Ziehung in Darmſtadt, den 26. Febr. Die 193te Ziehung in
Caſſel=
den 5. Maͤrz, und ſo fort von 3zu 3 Wochen. Darmſtadt, den 12. Febr. 1783.
Bey der am 14ten Febr. 1783. vor ſich gegangenen 239ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Nummern aus dem Gluͤcksrade gehoben worden, als: 31. 89. 64. 87. 46.
Dte 240te Mainzer Ziehung geſchiehet den 1. Marz 1783.
Generaldirection der Bochf. Beſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Jahlenlotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 8. bis den 15. Febr. 1783.
Herr von Zillhard, Capitain in Hollaͤndiſchen Dienſten, vom Regiment Ihro Hochfuͤrſte.
Durchlaucht Prinz Georg von Heſſendarmſtadt, log. im Trauben.
Herr Stauch, Geheimer Rath von Buchsweiler, log. in der Poſt.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Durrwangen, log. in dem Schwanen.
Herr Poppel, Spitzenhaͤndler aus Braband, log. in der Cron.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logiren:
Herr Bechthold, Superintendent von Gieſſen, log. bey dem Herrn Hauptmann Welker.
derr Algeiger, Hofrath von Bingenheim, log. in dem Steckiſchen Haus.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Graf von Erbach, Capitain in Hollaͤndiſchen Dienſten, vom Regiment Ihro
Hochfürſtl. Durchlaucht Prinz Georg von Heſſendarmſtadt, den 13. Febr.
Gebohrene, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrene und Getauſte.
Den 10. Febr., dem Burger und Scheerenſchleifer, Joh. Philipp Brunner, ein Toͤchterleln.
Den 11. Febr., dem Burger und Tuchmachermeiſter, Johannes Iſſel, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Daniel Wambold, ein Soͤhnlein.
Den 14. Febr., dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Wilh. Heß, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 10. Febr., dem Burger und Metzgermeiſter, Johann Bernhard Hayl, ein
Soͤhn=
lein, 5 Jahre und 4 Monate alt.
Eod., dem Burger und Kirſchnermeiſter, Joh. Georg Petri, ein Soͤhnlein, 4 Monate
und 17 Tage alt.
Den 11. Febr., des Burgers und Leinenwebermeiſters, Johannes Schwabens, Ehefrau.
59 Jahre, 3 Monate und 4 Tage alt.
Den 12. Febr., die Hoſpitaltin, Louiſa Aularin, 70 Jahre alt.
Beſchluß.
37.
Was zu beobachten ſey, wenn ſich ſolche Perſonen wieder erholen.
Wenn ſich ſolche Perſonen wieder ſo weit erholet haben, daß ſie etwas hinunter
ſchlucken koͤnnen, ſo iſt dtenſam, ihnen viel ſaͤuerlichen warmen Trank von Waſſer mit
Eſſig, oder Citronenſaft vermiſchet zu geben.
§. 38
Was zu machen ſey, wenn die ſchaͤdlichen Duͤnſte nicht ſogleich weggeſchaft, oder
die nothleidende Perſon nicht weggebracht werden kann.
Sollte ſich zu viele Schwierigkeit finden, eine Perſon ſogleich aus dem Orte, wo die
ſchädlichen Duͤnſte ſind, weg und in ganz freye Luft zu bringen, ſo muß man wenigſtens
die Materien, welche den Dunſt unterhalten und vermehren, als dampfende Kohlen,
ſtarkriechende Blumen u. d. gl. aufs ſchleunigſte wegſchaffen, und eine ganz freye durch
das Zimmer des Kranken ſtreichende Luft, vermittelſt geofneter Fenſter und Thuͤren, und
vermittelſt ſteter Bewegungen und Wehens der Luft mit Kleidern oder groſen Tuͤchern
zu=
wege bringen, alsdenn aber auch die erwaͤhnten Rettungsmittel ohne Aufſchub anwenden.
§. 39
Was die zu Hülſe kommenden Menſchen gegen die gefahrlichen Dünſte einer Gruſt
oder Kellers, worin der Erkrankte liegt, fuͤr Vorſicht zu gebrauchen haben.
Woferne jemand in einen Keller, in welchem gaͤhrender Wein oder Bier
befindlich=
oder ſonſt in eine Gruft, wo ſchaͤdliche Ausdunſtungen zu vermuthen, gefallen waͤre,
oder wenn er hineingegangen, aber uͤber die gewoͤhnliche Zeit ausgeblieben waͤre,
verun=
gluͤckt zu ſeyn, befuͤrchtet wuͤrde, ſo iſt auch fuͤr andre Menſchen gefaͤhrlich demſelben
ſogleich zur Huͤlfe nachzueilen, well in ſolchem Falle auch leicht, wie die Erfahrung
ge=
lehret, etliche Menſchen auf einerlet Weiſe umkommen, oder doch in groſe Lebensgefahr
gerathen koͤnnen. In einem zweifelhbften Falle kann man zuerſt verſuchen, ob
ange=
brenntes Papier oder Stroh, wenn es in die Gruft geworfen wird, brennen bleibe, oder
ſogleich verloͤſche. Bleiben dergleichen Sachen voͤllig im Brande, ſo hat man von ſchaͤd=
Uchen Duͤnſten nichts zu befurchten, ſondern einen etwan ſich ereigneten Ungluͤcksfall
einer andern Urſache zuzuſchreiben. Verloͤſchen ſie aber von ſelbſt, ſo darf man es nicht
wagen, ſich auch in die Gruft zu begeben, ſondern muß vielmebr, woferne dazu
Hof=
nung vorhanden, die ſchaͤdlichen Duͤnſte zuforderſt wegzuſchaffen ſuchen. Es kann
zu=
weilen zu ſolchem Endzwecke hinreichend ſeyn, wenn man die etwan vorhandenen und
verſchloſſen geweſenen Zugloͤcher der Gruft oͤfnet, oder dergleichen verſchiedene mit Fleis
auf das ſchleunigſte zuwege bringet, und vor dem Eingange ein groſes Feuer, wenn
davon ſonſten keine Gefahr zu befuͤrchten, von Holzwerk oder Stroh anzuͤndet. Da man
denn von Zeit zu Zeit von neuem verſuchen muß, ob angezuͤndetes und in den Keller
ge=
worfenes Pavier zu brennen fortfahre oder ausloͤſche, wornach man ſich alsdann in
An=
ſehung der Sicherheit einer; den in der Gruft liegenden Perſonen zu leiſtenden, Huͤlfe
jedesmal zu richten hat. Weil uͤbrigens dergleichen Vorfaͤlle von mancherlei Art und mit
vielen beſondern Umſtaͤnden verbunden ſeyn koͤnnen, ſo kommt ſehr viel auf deren
ver=
nünftige Erwaͤgung und eine darauf gegruͤndete herzhafte Entſchlieſung an, damit
we=
der die noͤthige Hulfe zur gehoͤrigen Zeit verabſaͤumet, noch das vorhandene Unglück
durch unſchickliſches Unternehmen auf einige Weiſe vermehret werden moͤge.