Darmstädter Tagblatt 1779

Anno 17y2.
der
13. Dec.

Num. 50.

Mit Hochfuͤrſtl.
gnadigſten
Darmſtadti=
Algrlhuils'
zu finden in der
Hof=u. Regierungz=

Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
Arlger.
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.

Victualien= und Marktpreis.

Ein 1 Ochſenfleiſch =

1

Rindfleiſch =
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch. 5
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch

Speck =
Nierenfett
= Hammelsſett=
= Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß
8 a
Ein Kalbsgeluͤng
Ein Hammelsgeluͤng.
1E6 Ochſengeluͤng
Suͤlzen
1
1 = Bratwuͤrſt =
= Leber zu. Blutwuͤrſ
Eine geſ. oder ger. Ochſenzune
Ein Kalbskopf 8. 10 a
Ein Hammelskopf
„
Ein Kalbsfus
Ein Malter Korn =
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen.
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl „

Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten,
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
uͤber die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus=
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe.
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 425 Stuͤck vor

Brodtaxe und Gewicht:

r4kr. dito =
16 kr. dito
r1kr. Kuͤmelbrodt:
Gemiſchtesbrod
r2 kr. dito

Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeydeputation dahier;

kr.
24
33
32
64
16
16

2½
24
5
12
6
4
4

2=

Bekanntmächüng von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

1. Edictallabungen.
Darmſtadt. Nachdeme gegen den obærirten Gemeindsmann und Kraͤmer Johann
Jacob Schmitt zu Eberſtadt der Concurs=Proceß erkandt worden iſt; Eo werden alle
diejenige, welche an denſelben eine gegruͤndete Forderung zu haben vermeinen; auf
Mittwochen den 22ſten naͤchſtinſtehenden Monaths December vor hieſig Furſtl. Oberamt
zu erſcheinen, hiermit vorgeladen, da ihnen dann der Vermoͤgens=Zuſtand aus dem gericht=
lichen Verzeichnis vorgeleget; eine guͤtliche Auskunft verſuchet= in deren Entſtehung aber
mittelſt vorgezeigten Oriainal=Verſchreibungen liqutdirt werden ſoll. Nach Ablauf dieſes
Termins werden die nicht Erſchienene mit ihren Forderungen weiter nicht gehoͤret, ſondern
damit gaͤnzlich ausgeſchloſſen. Darmſtadt, den 29. Nov. 1779.
Faͤrſtl. Heſſiſches Oberame daſelbſten.
Arheilgen. Nachdeme des ohnlaͤngſt ohne Leibes=Erben verſtorbenen hieſigen
Beyſaſſen Oßwald Flecks zurückgelaſſenes Vermoͤgen zu Bezahlung deſſen vorhandenen
Schulden nicht hinreichet, und daher von Furſtl. Oberamt der Concurs=Proceß erkannt
worden iſt, ſo werden alle diejenige, welche an deſſen Verlaſſenſchaft Anſpruͤche und For=
derungen zu haben glauben, hierdurch edialiter vorgeladen und erfordert, Donnerſtag
den 30ſten December, Vormittags 9. Uhr, vor Endesunterzeichnetem zu erſcheinen,
ihre Forderungen vorzubringen, und rechtsgenuͤgig zu beſcheinigen, im Ausbleibungs=
fall aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie; nach Verlauf dieſer Friſt, nicht mehr gehoͤret, ſon=
dern gaͤnzlich. pracludiret werden ſollen. Arheilgen, den 30ſten Nov. 1779.
Es Conmuiſſione.
H. B. Eßwein, Fuͤrſtl. Marſcheommiſſarlus.

-Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme zur Verſteigerung des verſtorbenen Jud Jochum Heyum
dahler in der Schloßgaſſe gelegenen Wohnhauſes; andrwutere Terminus auf Mittwoch
den 22ten dieſes, Nachmittags 2. Uhr, in dem Gaſthaus zum Ochſen anberaumer
worden; Als wird ſolches zu dem Ende bekannt gemacht, damit ſich die Liebhabere zur
beſtimmtem Zeit und Ort einfinden und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Sign. Darm=
ſtadt den 10. December. 1779.
Von Commiſſionswegen.
Bender, Fuͤrſtl. Heſſiſcher Rath.

In dem Fuhriſchen Haus in der alten Vorſtadt iſt von des verſtorbenen Fabrican=
ten Grießers Arbeit noch folgende in wohlfeilem Preiß zu haben: 1) feine wollene
Pluͤſch: 2) graue Bieber zu Oberroͤck: 3) wie auch noch verſchiedene. Sorten Som=
merzeug.
Der hieſige Schutzjud Joſeph Braunfels macht hiermit bekannt, daß bey ihm aͤchte
Berliner Flanelle von Friedrichsdorf Ehlen= und Stückweiß zu verkaufen ſind, und
zwar Ehlenweiß die Frankfurter Ehle zu 18 kr., Stückweiß aber die Berliner
Ehle; zu 19½ kr.
III. Sachen, ſo zu verpachten.

Darmſtadt. Nachdeme der bisherige 6. jahrige Beſtand der von der Gemelnde
Grießheim an Erbbeſtand beſitzenden Schaafwaide auf Michgel 1780. zu Ende gehet, und
dann zur fernerweiten Verleyheing dieſer Grießheimer Schaafwaide auf abermalige 6;
Jahre hoͤhern Orts der gnaͤdigſte Conſens ertheilet= ſofort zu deren oͤffentlichen Verſtet=
gerung

gerung jauf dem Rathhaus zu gedachtem Grießheim Termjaus auf Donnerſtag den 13ten
Janner 1280. Morgens um 9. Uhr anberaumt worden; Als wird ſolches zu dem Ende
hiermit oͤffentlich bekannt gemacht, damit die zu dieſem 6. jaͤhrigen Schaafwaide Beſtant
Luſttragende ſich alsdann in loco Grießheim auf dem Rathhaus einfinden, und mitbieten
moͤgen.Darmſtadt, den 3ten Dec. 1779.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
Arheilgen. Da von Hochfuͤrſtl. Hochloͤblicher Regierung gnaͤdigſt verordnet worden
ſt, daß der vierte Theil der hieſigen gemeinen Schaafwalde, welchen des verſtorbenen
Fuͤrſtl. Wildmeiſter Hrn. Hahns hinterbliehene Erben, vermoͤge ihrer Leyhe, noch 8. Jahr=
im Beſtand haben, um dieſe voͤllig aus etnander ſetzen zu koͤnnen, nebſt dem vorhandenen
Schaafvieh, ſalva ratificatione, oͤffentlich verſteigert, und dem Meiſtbietenden auf dieſe
8. Beſtand=Jahre uͤberlaſſen werden ſolle, da zu ſolcher Verſteigerung aber Mittwoch den
29ſten Oecember veſtgeſetzet iſt, ſo wird ſolches hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht,
damit die zu dieſem Schaafwaid=Beſtand Luſthabende ſich in vorgedachtem Termin,
Vormittags 9. Uhr, auf dem Rathhauſe allhier einfinden, die weitere Bedingniſſe ver=
nehmen, und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Arheilgen, den 30. Nov. 1779.
Von Commiſſions wegen.
H. B. Eßwein, Fürſtl. Marſcheommiſſarlus und Centgraf.
V.
Capitalia, ſo zu verlehnen.
Darmſtadt. Ein zur milden Stifftung beſtimmtes Capital 298. Gulden iſt
gegen ſichere gerichtliche Obligation zu 5. pro Cento auf den 1ſten Februarit kuͤnftigen
Jahrs zu verlehnen; und iſt das weitere in allhieſiger Fuͤrſtlichen Rentherey zu erfragen.
Darmſtadt, den L. Dec. 1779.
Foͤrſtl. Heßiſche Rentherey daſelbſt.
V.
Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt, den 7. Dec. 1779.
Anheute wurde die 7oſte Ziehung dahieſiger Lotterie mit den gewoͤhnlichen Formalt=
raͤten vorgenommen, und ſind nachſtehende Nummern, als:
8.
6. 88. 74.
38.
aus dem Glücksrade gehoben worden. Die urſte Ziehung geſchiehet Freytags den
31. Dec. 1779. und die 72ſte Ziehung Dienſtags den 18. Jan. 1780., die folgenden
Von=Generaladminiſtranons wegen!
von drey zu drey Wochen.
Caſſel. Nachdem des regierenden Herrn Landgrafen von Heſſen=Caſſel Hochfürſil.
Durchlaucht in Gnaden geruhek, das ſeit einiger Zeit im Oberfurſtenthum Heſſen in der
Stadt Marburg etablirte Generat=Comtoir der hieſigen Zahlen=Lotterie, nach dem von
einem geehrten Publico deßfalls bezeigten Verlangen, in ein beſonderes Lotto=Inſtitue
zu verwandeln, und ſolches, nach Inhalte des dießſeitigen Plans, mit hoͤchſt Ihro Lan=
desherrlichen Garantte zu decken: So hat man die Errichtung dieſes neuen Erabliſſements
hierdurch nicht nur offentlich bekannt machen, ſondern auch verſichern wollen, daß die.
ganze Einrichtung deſſelben nach Masgabe des hieſigen Plaus, in Beſorgung der Geſchaͤfte,
Annahme der Saͤtze, Bezahlung der Gewinne und Verguͤtung der Proviſion, genau die
naͤmliche ſey und bleibe; auch genannter Plan beyden Inſtituten zur unveraͤnderlichen
Richtſchnur diene.
Alle an,das neue Etabliſſement unter der Adreſſe:
An die General=Aminiſiration der Hochfuͤrffl. Geſſen=
Marburgiſchen gnaͤdigfl garantirten Zahlen= Lotterie-
in=
Warburg
r erlaſſende Brlefe und Paquets werden von daher richtlg beantwortet, und das noͤthige
expedirt werden.
Die Erſte Ziehung in Marburg geſchiehet den 29ſten Decembris h. 2. ſo wie die folgen=
den= nach Ausſaͤge des vor beyde Etabliſſements auf das juſtehende Jahr bekannt zu
machen

machenden Calenders: von 3. zu 3. Wochen, auf dem daſigen Rathhauſe oͤffentlich unter
Vorſitz der dazu gnaͤdigſt ernannten Deputakion. Caſſel, den 29. Nov. 1779.
Von General=Intendance und General=Directions wegen
der Hochfuͤrſtl. Heſſen=Caſſeliſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie.
VI. Vermiſchte Nachrichten.
Darmſtadt. In der hieſigen Hof= und Reg. Buchdruckeret iſt zu haben: Vade=
mecum fuͤr Dichterfreunde. Erſter Theil. Auf Schreibpapier für 50. kr.
und auf weißes Druckpapier fuͤr 40. kr., und iſt ,entweder im Lottohauſe, oder in der
Wittlichiſchen Behauſung im Birngarten abzuholen.
ORlGlEs NassolcE, oder Entwurf einer Genealogiſchen Geſchichte des Ottoniſchen
Aſtes des Saliſchen Geſchlechts und des aus demſelben entſprungenen Naſſauiſchen Hau=
ſes bis auf die in dem letzten vorgegangenen Theilung vom Jahr 1255. von Johann Mar=
Uin Kremer, Geheimen= und Geſamt=Rath der Fürſtl. Naſſau=Saarbruͤckiſchen Linie ꝛc.
Wiesbaden 1779. 2. Theile, 6. Alphabet ſtark, gr. 4to mit 4. Vignetten und 10. Kupfern.
Eine Hebraͤiſche Bibel wird zu erkaufen geſucht; derjenige, welcher ſolche zu verkau=
fen hat, beliebe ſich damit in allhieſiger Buchdruckerey im Lottohauſe zu melden.
Darmſtadt. Es wird ein Bedienter, welcher im Schreiben wohl geuͤbt iſt, und
ſich durch gute Zeugniſſe in Abſicht auf ſeinen bisherigen Lebenswandel legitimiren kann,
geſucht. In gedachter Buchdruckerey kann man deßfalls naͤhere Nachricht haben.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 4. biæ den 11. Decemb. 1779.
Herr Pompe, Glashaͤndler aus Boͤhmen,
Herr Antretter,Handelsmann aus Lurrwangen, log. im Engel.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwanen.
Herr Leo, Handelsmann aus Leipzig,
Herr Schindler, Glashaͤndler aus Boͤhmen, log. im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Forſchheim, von Frankfurt, den 5. Dec.
Herr Rudow, kieutenant in Engländtſchen Dienſten von des Koͤnigs Regim., den 6. Deec.
Herr Heuder, Kaufmann von Frankfurt, eod.
Herr von Mengin, Capitain in Kayſerlichen Dienſten vom Regiment Bellegrint, eod.
Herr Kuhnlein, Lieutenant in Kayſerlichen Dienſten vom Regiment Nadaſti, eod.
Herr. Friederich, Kaufmann von Frankfurt, den 7. Dec.
Herr Baron von Groſchlag, Koͤntglichfranzoͤſiſcher bevollmaͤchtigter Miniſter bey den
Fuͤrſten und Staͤnden des Oberrheiniſchen Crayſes, den 8. Dec.
Herr von Linſtau, Lieutenant in Preußiſ. Dienſten vom Regim Wuͤrtemberg, den 9. Dec.
Die beyde Herrn Umarein, Muſici aus Hamburg, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 5. Dec., dem Füͤrſtl. Canzleyſecretarius, Herrn Georg Chriſtian Schüler, ein
Toͤchterlein.
Eod. dem Leimengraͤber auf der Ziegelhuͤtte, Johann Peter Hirſch, ein Toͤchterlein.
Den 7. dem Burger und Schuhmachermſtr, Joh. Henr. Soͤder, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 6. Dec., dem Herrſchaftl. Reitknecht, Georg Friedrich Wülck, ein Soͤhnlein, II.
Monathe und 16. Tage alt.
Den 10. ½. Frau Maria Proſpera, des dritten Stadtpredigers, Herrn Friedrich Chri=
ſtoph Kyritz, Frau Ehellebſte, 34. Jahre, 1. Monath und 17. Tage
alt.
Eod. Eliſabetha Herbſtin, aus dem Hoſpital, 72. Jahre alt.