Anno 1779.
den 22. Nov.
Num. 47.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten
Darmſtaͤdti=
nzeigungo
zu finden in der
Hof=u Regierungs=
Heſſiſehem
Privilegio.
ſches Frag=und
b1A11geir,
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.
Victualien= und Marktpreis.
Ein E Ochſenfleiſch
= Rindfleiſch
Kulsfleiſch
Hammeiſleiſch
Schaffleiſch
5
1 = Schweinenfleiſch ½
Schinken u. Doͤrrfl.
Speck=
Nierenfett. =
„ Hammalsfett
= Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß .
Ein Kalzsgeluͤng =
Ein Hammelsgeluͤng =
1E Ochſengeluͤng
„
Suͤlzen =
= Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutwuͤrſ.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf 8. 10 a
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfus
Ein Malter Korn =
Ein Malter Gerſten „
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl
kr.
6
5
12
5
4
5
12
14
12
9
12
6
12
7
3
2
10
6
28
12
7
1
fl.
2
2
3
1
1
3
Pf.
kr.
54
12
36
30
12
Fuͤrſel. Heſſiſehe Po
Ein Kumpf Hafermehl „
1 Kupf geſchaͤlter Hirſen
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1. Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen =
„
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe;
uͤber die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1- Pfund friſche Butter „ 12
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer5o6 Stuͤck vor
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
Vor 2kr. Brod ſoll wiegs,1
Vor4kr. dito
Vorskr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
Vor 2kr. dito =
Vor 1 kr. Waſſerweck=
Vor 1kr. Milchweck
Vor1kr.
Milchbrod=
izeydeputation dahier,
Pf.
2
4
L.
13
27
8
13
26
12
9
ke.
24
32
32
64
16
16
3
3
3
3
24
5
13
6
4
D.
2
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Herrſchaftl. Policeypublicandum.
Darmſtadt. Nachdeme bishero mißfaͤllig wahrzunehmen geweſen, daß ſowohl
bey denen oͤfters nicht in die Augen fallenden Bauung= und Reparationen derer Haͤuſer
und Gebaͤuden, wie zum Exempel bey vornehmender Beſteig= und Ausbeſſerung eines
Dachs, in hieſig Furſtl. Reſidenz nicht einmal Warnungszeichen ausgehaͤngt, noch
we=
niger jemand beſtellet worden, wodurch die Vorbeygehenden vor der zu befürchtenden
Gefahr einer Beſchaͤdigung gewarnet und abgewieſen wurden, als auch, daß ofters ſogar an
den gangbarſten Orten in den Wegen ſelbſt g=baut oder ſonſt Veraͤnderungen vorgenommen,
5. Ex. zum Behuf der Waſſerlettung. Graͤben ausgeworſen werden, ohne daß vornehmlich
zu Verhuͤtung eines Ungluͤcks bey Nachtszeit der gebaut oder auf irgend eine Art veraͤndert
werdende Ort mit Wehren, ſo die Paſſanten von dem Ort abhalten, umgeben wurden;
Als wird hiermit ernſtlichſt verordnet: daß künftighin ſowohl die Beſitzer der Gebaͤuden
und Haͤuſer, an welchen ſie bauen und Reparaturen vornehmen, noch ehe und bevor ſie
etwas am Bau oder Repartren unternehmen laſſen, nicht nur ein Warnungszeichen,
wel=
ches in der Straſe leicht wahrgenommen werden kann, an dem Ort, wo gebauet oder
re=
pariret wird, aushaͤngen= ſondern auch noch auſſerdem jemand beſtellen ſollen, der denen
Paſſanten den ſie betreffen koͤnnenden Schaden anzeige, und ſolche einen andern Weg zu
nehmen heiſe, als auch daß die zu ſolchem Bau und Reparaturen gebraucht werdende
Handwerker die Arbeit nicht eher, als wenn ein ſolches geſchehen, anfangen, nicht
weni=
ger daß die Orte, wo auf den Straſen ſelbſt gebauet wird, vom Anfang der Arbeit an
bis ſolche vollendet und die Straſe wieder vollkommen brauchbar, mit Wehren, ſo die
Paſſanten von ſolchem Ork abhalten. umgeben werden ſollen: Wetches denn zu Jedermanns
Nachricht mit dem Anfugen bekannt gemacht wird, daß hicht allein die Beſitzer der
Ge=
baͤuden und die, welche das Bau= oder Repartren beſorgen zu laſſen haben, ſondern auch
die Perſonen, welche den Bau oder die Reparation zu verfertigen uͤbernommen, ſich
hier=
nach auf das genaueſte achten, gegenfalls aber diejentge, welche gegen dieſe zum
allge=
meinen Beſten abzielende Anordnung handlen, und zwar ſowohl die Beſitzer der Gebaͤuden
und Beſteller dergleichen Arbeiten. als auch die Handwerksleute, welche dergleichen Arbeit
ohne daß die hier befohlene Vorſehung geſchehen anfangen und unternehmen, Jeder in
eine ohnnachlaͤßige Poltceyſtrafe von Zehen Reichsthaler condemniret werden ſolle.
Sign. Darmſtadt, den 29. Oct. 1779.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Policeydeputation daſelbſt.
1I. Edictalladungen.
Darmſtadt. Nachdem die Erben des verſtorbenen hieſigen Füͤrſtl. Landſchreibers
Spenglers die geziemende Anſuchung gethan haber, daß, um das Inventaruum uͤber
hres Erblaſſers Verlaſſenſchaft berichtigen zu koͤnnen, alle diejenigen, welche an dieſe
Verlaſſenſchaft etwa einen gegruͤndeten Anſpruch machen koͤnnten, ſolche binnen einer
gewiſſen peremtortſchen Friſt anzuzeigen, aufgefodert werden moͤchten, in dieſem
Bit=
ten auch den Spengleriſchen Erben von Hochfuͤrſtl. Hochloͤbl. Regierung willfahret
wor=
den iſt; ſo werden hiermit alle diejenigen, welche an des gedachten verſtorbenen Fuͤrſtl.
Landſchreibers Spenglers Verlaſſenſchaft ex quocunque capite juris etwas zu fodern
glauben, hiermit aufgeboten, binnen hier und ſechs Wochen ſolches bey
Endesunter=
zeichnetem zu dem Spengleriſchen Erbvertheilungsgeſchaͤfte beſtellten Commiſſarto
anzu=
geben. und ihre etwaige Foderungen gehoͤrig zu liquidiren, im Gegenfall aber ſich zu
gewaͤrtigen, daß ſie nach dem Verlauf dieſer Zeit nicht mehr damit werden gehoͤrt,
ſon=
dern gaͤnzlich abgewieſen werden. Signatum Darmſtadt den 18. October 1779.
Von Commiſſionswegen.
Schoͤndorf, Fuͤrſtl. Regierungsſecretarius.
Darmſtadt. Nachdeme zu wiſſen noͤthig iſt, wer an die Verlaſſenſchaft des
ver=
ſtorbenen allhieſigen Burger und Weißgerbermeiſter, Joh. Gottlieb Franz, noch
Anſpruͤ=
che
che und Forderungen zu machen haben moͤgte; als werden all diejenige, welche er
quo-
cunque capite juris eine rechtmaͤßige Forderung an gedachte Verlaſſenſchaft zu haben
ver=
meinen, hierdurch edialiter et quidem peremtarie atirt und erfordert, ſolche binnen 4.
Wochen bey Fürſtl. Oberamt allhier um ſo gewiſſer anzuzeigen und zu lquidiren, als nach
Verlauf dieſer Zeit denen Erben des gedachten Johann Gottlieb Franzen deſſen
Verlaſſen=
ſchaft extradirt, ſie Creditores aber mit ihren Forderungen weiter nicht mehr gehoͤrt,
ſon=
dern voͤllig damit excludirt werden ſollen. Darmſtadt, den 5ten Nov. 1779.
Fuͤrſtl. Zeſſiſches Oberame daſelbſt.
Lichtenberg. Es werden hiermit alle diejenige, welche an den Gemeindsmann
und Schuhmachermeiſter, Johann Conrad Meieberg zu Niedermodau, etwas zu fordern
haben, auf Dienſtag den7ten December anhero vorgeladen, da ihnen ſodann Starus.
Maſſæ-
vorgeleget, und das weitere bekannt gemacht werden ſoll. Dlejenige, welche nicht
erſchet=
neu, werden nach Ablauf dieſes Termins, mit ihren Forderungen nicht weiter gehoͤrt,
ſondern damit gaͤnzlich ausgeſchloſſen werden. Lichtenberg den 26ſten Oct. 1779.
Fuͤrſtl. Feſſ. Oberamt daſelbſt.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme des geweſenen Burgers und Ackermanns, Valentin Schmitts
allhier, ſogenanntes Spetiſche Erbleyhguͤtchen, beſtehend in 21 Morgen 3Viertel, 18= und
3 Viertel Ruthen in hieſiger Gemarkung gelegener Feldguter, dringender Schulden
hal=
ber, Mittwochen den 15ten December dieſes Jahrs, Nachmittags um 2 Uhr in dem
hieſigen Gaſthaus zum Ochſen, unter denen i termino licirationis bekannt zu machenden
Conditionen oͤffentlich aufgeſteckt= und dem Meiſtbietenden gegen gleich baare Zahlung
kaͤuflich uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht,
damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt, den
Fuͤrſtl. Feſſiſches Oberamt daſelbſt.
19ten Nov. 1779.
Zwey achtoͤhmige weingruͤne Faͤſſer ſind billigen Preiſes zu verkaufen, und kann ſich
deßfalls in der Buchdruckerey im Lottohauſe gemeldet werden.
Bey dem Handelsmann, Joh. Ludw Bruͤckner, iſt ankommen: friſchgeſalzener
Lapperdan, und iſt bey ihm zu haben, ſowohl geſalzen als gewaͤſſert, das Pfund a 12 Kr.
Der hieſige Schutzjud Joſeph Braunfels macht hiermſt bekannt, daß bey ihm aͤchte
Berliner Flanelle von Friedrichsdorf Ehlen= und Stückweiß zu verkaufen ſind, und
zwar Ehlenweiß die Frankfurter Ehle zu 18 kr.,Stuͤckweiß aber die Berlinex
Ehle zu 19½ kr.
IV. Sachen, ſo zu verpachten.
Darmſtadt. Nachdeme die bisherige 6=jährige Leyhe über den Herrſchaftlichen
Eiſenhammer zu Oberramſtadt mit Ausgangs des Monats Aprils kuͤnftigen Jahres zu
Ende gehet, und dahero gnaͤdigſt verordnet worden, daß ſothaner Eiſenhammer auf
anderweite 6. Jahre lang wiederum in Beſtand gegeben werden ſolle, und dann zu deſſen
öffentlichen Verſteigerung Terminus auf Dierſtag den 7ten December dieſes laufenden
Jahrs anberaumet worden; Als wird ſolches jedermaͤnniglich hierdurch zu dem Ende
bekannt gemacht, damit der= oder diejenige Liebhabere, ſo ſolchen in Beſtand zu
über=
nehmen Luſten haben, in præfixo termino Morgends 9. Uhr auf Fürſtlicher Renteammez
ſich einfinden= die Conditiones vernehmen= und nach Gefallen mitbieten= auch ante Termr
num ſubhaſtationis dieſen Eiſenhammer in Augenſchein nehmen moͤgen. Darmſtadt, den
9ten Nov. 1779.
Fuͤrſtl. Reſſ. Rentcammer daſelbſten.
V.
Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt, den 16. Nov. 1779.
Anheute wurde die 69ſte Ziehung dahieſiger Lotterie mit den gewoͤhnlichen
Formali=
raͤten vorgenommen, und ſind nachſtehende Nummern, als:
12.
18.
34. 82.
79.
aus dem Glücksrade gehoben worden. Die 7oſte Ziehung geſchiehet Dienſtags den 7
Dec. 1779. und die folgenden von drey zu drey Wochen.
Von Generaladmintſtrattons wegen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 13. bis den 20. Nov. 1779.
Herr Joſeph, Cahinetsſecretatr von Schoͤnberg, log. in dem Gaſthaus zum Ochſen.
Herr von Ichteritz, Capitain in Braunſchweigiſchen Dienſten.
Herr Noͤll, Mundkoch von Biebrich, log in dem Engel.
Herr Becker, aus Petersdurg, log. in der Cron.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Baron von Dieden, Koͤnigl. Daͤntſcher Kammerherr, den 16. Nor.
Herr Graf Neſſelroth, Kaiſerl. Ruſſiſcher Geſandter, eod.
Herr Graf Babeng, von Mannheim, den 17. Nov.
Herr von Rabenau, Lieutenant in Baadiſchen Dienſten, eod.
Herr Herthel, Hofuhrmacher von Hanau, eod.
Herr von Fenningen, Geheimder Rath von Zweybruͤcken, den 28. Nov.
Herr von Piſant, aus der Tuͤrckey, eod.
Herr von Echt, Domherr von Straßburg, eod.
Gebohrne, Getaufre, Copul. u. Verſtorbene in voriger Woche:
Gebohrene und Getauſte.
Den 14. Rov., dem Füͤrſtl. Oberlandcommiſſarius, Herrn Chriſtian Ferdinand Rudrauff,
ein Soͤhnlein.
Den 18. Nov.: dem Tuchmachergeſell, Joh. Philipp Kehr, ein Toͤchterlein.
Den 19. Nov., dem Fürſtl. Chauſſebanaufleher und Geometra, Hrn. Phillpp Frledrich
Gerber, ein Toͤchterlein.
Eod., dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Wilh. Schneider, ein Toͤchtcrlein.
Ferner: dem Buchdrucker in der Fuͤrſtl. Hof= und Regierungsbuchdruckerey, Valentin
Klein, ein Toͤchterlein.
Gebohrne und getaufte bey der epangel. reformirten Gemeinde.
Den 18. Noy., dem Fürſtüch=Heſſiſchen Hofrath, Herrn Johann Ernſt Wachter, ein
Toͤchterlein.
Den 79.
dem Burger und Schuhmachermeiſtek, Georg Vincenz Raquet, ein Soͤhnl.
Copulirte.
Den 15. Nov., Ihro Excellenz, Herr Friederich Carl Freyherr von Moſer,
Fuͤrſtlicher Geheimer Rathspraſident. und Canzlar, und
Fraͤu=
lein Maria Louiſa Benigna, Herrn Jacob Ludwig Reinhards:
Freyherrn von Wurnſer zu Vendenheim, und Frauen Marten
von Waldner, eheleibliche Fraulem Tochter.
Den 12. Rov, Herr Carl Wilhelm Happel, Füͤrſtl. Hofrath allhier, well. Herrn
Happels, geweſener Centgraf zu Butzbach, nachgeläſſener ehelicher
Herr Sohn, und Jungfer Juſina Maria Engelhold Bottin, weil.
des Furſtl. Loͤwenſtein. Wertheimiſchen Hof= und Regierungsraths,
nachgelaſſene eheliche jüngſte Jungfer Tochter.
Den 16. Nov., Peter Elias Thiel, Burger und Peruqnenmachermeiſter allhier, ein
Wittwer, und Jungfer Johannetta Margaretha, des Fuͤrſtl.
Steuer=
raths, Herrn Kolbs allhier, eheliche Jungfer Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 16. Nov., Herr Johann Thomas Roͤmer, Secretair bey Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl.
Prinz Ludwig zu Heilbronn, 68 Jahr, 8 Monat= und 21 Tag alt.
Eod., dem Burger und Schreinermeiſter, Chriſtoph Klunck, ein Soͤhnlein, 6 Monat
und 10 Tag alt.