Darmstädter Tagblatt 1779


11. Oktober 1779

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Anno 1772.

den 11. Oct.

Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten
Darmſtadti=
CaugrlGhiigo
zu finden in der
Hof=u. Regierungs=

Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
vihergre,
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.

Victualien= und Marktpreis.

Ein E Ochſenfleiſch
=
1 Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch

Schaffleiſch
Schweinenfleiſch=
Schinken u. Doͤrrfl. 14
Speck =
Nierenfett
Hammelsfett=
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß =
Ein Kalbsgeluͤng =
Ein Hammelsgeluͤng=
1E Ochſengelung =
= Suͤlzen =
1 Bratwuͤrſt
= Leber=u. Blutwuͤrſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf 8. 10 a
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfus =
Ein Malter Korn

Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen=
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl =

kr. Pf. 6 2 5 2 2 5 2 4 6 2 16 13 9 14 6 12 5 3 2 12 6 28 12 5 fl. kr. 2 45 2 8 3 40 28 1 30 2 52

Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen =
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
uͤber
die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter = 11
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 7 a8 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
Pf. L.
Vor 2kr. Brod ſollwiegs1 1.
Vor 4kr. dito
2
3
Vorskr. dito
4 19
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
13
Vor 2 kr. dito
26
Vor 1 kr. Waſſerweck=
12
Vor 1kr. Milchweck =
9
Vor 1kr. Milchbrod
18

kr.
24
32
32
64
16
16
3
3
3
24
4
12
6
4
4

O.

Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeydeputation dahier.

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtglich ſind.

II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme die Dienſtags den 28ten dieſes Monaths in dem Wirths=
haus
zum Anker allhier vorzunehmen angekuͤndſate Verſteigerung etnes anſehnlichen Spe=
cereywaarenlagers
, beſtehend in 13. Centner Caffe von verſchiedenen Sorten, in 9. Cents
ner Huth= und 9. Centner Canditzucker ebenfalls von verſchiedenen Sorten, ſodann
in 6. Faß hollaͤndiſch Ruͤb= und 1. Faß nebſt einem Reſt hell Thranoͤhl, wie nicht weni=
ger
in verſchiedenen andern Specereywaaren, aus bewegenden Urſachen nunmehro
nicht in dem Anker, ſondern in dem am Jaͤgerthor gelegenen Wirthshaus zum goldenen
Hirſch, Dienſtags den 19ten October dieſes Jahres Morgens um 9. Uhr vorgenommen
werden ſoll; als wird dieſe getroffene Ahaͤnderung zu dem Ende hiermit bekannt gemacht,
damit diejenige, welche von dieſen Specereywaaren in kleinen oder groͤßeren Parthien et=
was
zu kaufen Luſten haben, ſich in vorberegtem Termin, nemlich den 19ten October
dieſes Jahres im Wirthshaus zum goldenen Hirſch allhier einfinden und mitbieten moͤgen.
Fuͤrſtl. Beſſiſches Oberamt daſelbſt.
Darmſtadt den 22. September 1779.
Nachdeme auf Anſuchen des verſtorbenen Canzleyſecretarit und Regierungsregiſtra=
toris
Schwebels hinterlaſſenen Erben und Curatoren deſſen Verlaſſenſchaft auf Hoch=
fuͤrſtl
. hohe Regierungsverordnung, beſtehend in Gold, Suber, Kleider, Weißzeug,
Beitwerk und allerhand Hausrath, den 14. October und folgende Taͤge, Vor= und
Wichmittags um 9. Uhr, in der Schwebeliſchen Behauſung gegen baare Bezahlung an
den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden ſollen; ſo wird ſolches jedermänniglich zu
dem Ende hiermit bekannt gemacht, um ſich zu beſtimmter Zeit daſelbſt beliebig einzu=
finden
. Signat. Darmſtadt, den 7. Octob. 1779.
G. W. Goͤtz, Fürſtl. Heſſ. Rath und Commiſſartus.
Nachdem den 11ten dieſes Monaths und die darauf folgende Tage in des verſtorbe=
nen
füͤrſtl. Rechnungsjuſtiſicators Fritzen Behauſung in der neuen Vorſtadt, Silber= Klei=
der
, Weiszeug, Bettwerk, Zinn und allerlet Hausrath, wie nicht weniger eine Samm=
lung
ſelkener Muͤnzen und verſchiedener juriſtiſcher, theologiſcher und anderer Buͤcher,
ſodann auch etwas Wein, 1774er Gundersblumer, an den Meiſtbietenden gegen gleich
baare Bezahlung oͤffentlich verſteigert werden ſollen; ſo wird dieſes zu jedermanns Wiſ=
ſenſchaft
hiermit bekannt gemacht und dabey zugleich angefuget, daß die Taͤge der
Verſteigerung der ſeltenen Munzen, Buͤcher und des Weins durch den Ausrufer noch be=
ſonders
werden angezeigt werden, und daß das Verzeichniß der Buͤcher in der hieſigen Hof=
und Regierungsbuchdruckerey eingeſehen werden kann. Sign. Darmſtadt den 2. Oct. 1779.
Von Commiſſionswegen.

J. F. Sehoͤndorf, fuͤrſtl. Regierungsſecretarius.
Da ich giſonnen bin 6. Stuͤck recht gute Zugpferde zu verkaufen, ſo thue es hier=
durch
denen Herrn Liebhabern zu wiſſen, welche dieſelbe zu aller Zeit bey mir beſehen
und nach Gefallen handlen koͤnnen. Darmſtadt den 7. October 1779.
Klees, Fuͤrſtl. Poſtmeiſter.
Ein Stuͤck 1775er Bechtheimer= eine dreyoͤhmigte Zulaß 1774er Abernheimer= und
zwey Stuͤck 1774er Mettenheimer Weine ſind nebſt den Faͤſſern, worinnen ſolche lte=
gen
, ſodann noch einige andere leere weingruͤne Faͤſſer von verſchiedener Groͤſe, allhier
zu verkaufen; die Lebhaber hierzu koͤnnen in der Buchdruckerey des hieſigen Lotto er=
fahren
, an wen ſie ſich deßfalls zu wenden haben.

In der hieſigen Hof= und Reg. Buchdruckeret hat die Preſſe verlaſſen: Vademe=
cum
fuͤr Dichterfreunde. Erſter Theil. Man kanns auf Schreibpapier
fur 50. kr., auf weißes Druckpapier fuͤr 40. haben, und iſt entweder im Lottohauſe,
oder in der Wittichiſchen Behauſung im Birngarten abzuholen.

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Ferner iſt daſelbſt in Commiſſion zu haben: Dr. Herm. Friedr.=Kahrels, Oelzweig des
Friedens ꝛc. 8. Maxburg, 1779. für 1fl. 15 kr. Dr. Wyttenbach, von der Reformation.
8. Marb., Frf. und Lpz. 1779. für 36 kr.
Der Buchbinder Wuͤſt in dem Soffiſehen Hauſe nahe am Markt wohn=
baft
, verkauft nachſtehende ſauber gebundene Bücher um beygeſetzte Preiße;

Pepliers Franzoͤſiſche Grammatick
Cellarii liber memorialis
Schroͤckhs Einleitung in die Weltgeſchichte

4
6.
2
4

4
2
2
2
2

Roͤchlings Chreſtomatie
ditto
4
Millers:
Seilers Religion der Unmuͤndigen
Ebend. hiſtoriſcher Catechiſmus
Bernholds latemiſche Aufſätze
Gleims poetiſche Schriften,
Sauber gedruckt und eingebundene Lauenburger
genealogtſche Kalender
1fl. 12 kr.
Auch ſind alle Sorten Schreibvapier, als:
Hollaͤnd. Poſt= und vro Patriapapier das Ries zu 9 fl. und das Buch zu 30 kr.
Fein Basler Schreibp. der Ballen zu 29.fl. und das Ries zu 3 fl.
= . Conceptp. der = 19.fl. 2 fl.

54 kr.
48 kr.
40 kr=
36 kr.
40 ke.
36 kr.
20 kr.
32 kr.
30 kr.

Ingleichen alle ibrige Sorten Schreibmaterialien in beſter Qualitaͤt und billigſten
Preißen bey demſelben zu huben.
1I. Sachen, ſo zu vermiethen.

In einer gelegenen Straße ſtehet ein Logis fuͤr eine ledige Perſon zu verlehnen, wel=
ches
auch mit Bett und Meublen kann verſehen werden. Naͤhere Nachricht gtebt man
in der Buchdruckerey im Lottohauſe.

In der alten Vorſtadt iſt ein Logis in dem Vorderhauſe in der zweyten Etage, be=
ſtehend
aus 2. Stuben: 2. Kammern, 1. Küche, 1. gewoͤlbten großen Weinkeller, 2.
großen Fruchtboͤden, Pferd= und Kühſtallungen zu vermiethen: ein ſolches kann ſo=
gleich
nach Belleben bezogen werden. Naͤhere Nachricht kann man deßfalls in der
Buchdruckerey im Lottohauſe erfahren.
1II. Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt, den 5. Oct. 1779.
Anheute wurde die 67ſte Ziehung dahieſiger Lotterte mit den gewoͤhnlichen Formali=
taͤten
vorgenommen, und ſind nachſtehende Nummern, als:
32. I1. 59. 48.
27.
aus dem Glücksrade gehoben worden. Die 68ſte Ziehung geſchiehet Dienſtags den 26.
Oct. 1779. und die folgenden von drey zu drey Wochen.
Von Generaladminlſtratſons wegen.
V. Vermiſchte Nachrichten.
Darmſtadt. Jedermann ſagt: Wenn man Schreiben und Rechnen kann, ſo
kommt man durch die ganze Welt! Daß ſehr viel Leute dadurch ihr Gluͤck machen,
iſt weltkündig. Um dem Publico zu dienen, will ich mit dem 9. October den Anfang
zu einer Rechenſtunde von 11= 12. Uhr machen, in welche ein jeder wer Luſt hat und
die Regeln nachſchreiben kann, ohne Entgeld gehn kann. Gleichfalls werde ich in einer
andern Stunde Unterricht im Schoͤnſchreiben, beſonders aber auch in der Orthographie
und in gutem Styl fuͤr ein geringes Geld ertheilen, damit niemand durch die Koſten
ebgehalten werde. Man kann ſa ſehn was dran iſt. Die Regeln zur Feldmeß=
kunſt
werde ich auch den 4 October von neuem wieder vortragen. Perſonen, die die
Sachen

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Sachen und mich kennen, wiſſen, daß ich meine Pflicht mit Freuden zu erfuͤllen ſuche.
Anlettung zur franzoͤſiſchen Sprache wird in 4. verſchiedenen Stunden des Tags er=
theilt
. Kinder, beiderlei Geſchlechts, hab ich bis jetzt zur Zufriedenheit ihrer reſp. El=
tern
und Anverwandten unter ichtet, ich frene mich daruͤber= und hoffe, daß fie beſtaͤn=
dig
zufrieden ſeyn werden. Meine Wohnung iſt in des Brunnenmeiſter Hn. Sinnigs.
ſohns Hauſe in der kleinen Ochſengaſſe.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 2. bis den 8. Oct. 1779.
Herr von Joſa, und
Herr Kuttenberger, Studenten aus Gleßen, log. im Trauben.
Herr Erhard, Kaufmann aus Dünkelſpiel.
Herr Pompe, Glashaͤndler aus Boͤhmen, log. im Engel.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logiren:
Herr Sonnemann, Lieutenant in Waldeckiſchen Dienſten, log. bey dem Herrn Major
Sonnemann.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Follenlus, Forſtverwalter von Romrod, den 3. Oct.
Herr Koͤhler, Teichmeiſter von Merlau, eod.
Herr Sippmann, Hofrath, und deſſen Herr Sohn, Student aus Wetzlar, den 7. Oct.
Die Kinder von der Frau von Wallmuth aus Hannover, eod.
Herr von Klingelberg, aus dem Maynziſchen, eod.
Herr Hoppe, Hofrath von Demmeringen, eod.
Herr Lindemeyer, Student aus Gleßen, eod.
Herr Gallivert, Phyſicus und Mechanicus aus America, eod.

Gebohrne, Getaufte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 3. Oct., dem Beyſaß Johann Geora Fruchemann, ein Toͤchterlein.
Den 5. dem dritten Stadtprediger allhier, Herrn Friedrich Chriſtoph Kyritz, ein,
Toͤchterlein.
Den 6. dem Burger und Schneidermeiſter, Johann Philipp Stucker, ein
Soͤhnlein.
Copulirte.
Den 5. Oct., Johann Chriſtoph Fritz, Maurergeſell und Beyſaß allhier, Johann
Henrich Fritzens, Burgers und Weingaͤrtners allhier, ehelicher Sohn,
und Anna Barbara Catharina, weyl. Mſtr. Henrich Schuchmanns,
geweſenen Burgers und Saͤcklers allhier, eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 4. Oct., der Burger und Gaſthalter allhier, Herr Johann Ludwig Bernhard,
64. Jahre, 4. Monathe und 17. Tage alt.
Den 5. dem Burger und Schreinermeiſter, Johann Ludwig Germann, eine
Tochter, 15. Jahre weniger 18. Tage alt.
Den 8. des Burgers und Schuhmachermeiſters, Joh. Melchior Bayers, Ehe=
frau
, 41. Jahre alt.
Den 9. 5 dem Füͤrſtl. Bauſchreiber, Herrn Johann Jacob Roſenberger, ein Toͤch=
terlein
, 4. Monathe und 21. Tage alt.