Anno 1779.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnäͤdigſten.
Darmſtadti=
Anzeigungs=
zu finden in der
Hofeu. Regierungs=
den 24. Mayh.
Num. 21.
Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
vaheigeif
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.
Victualien= und Marktpreis.
Ein 1 Ochſenfleiſch =
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
= Hammelfleiſch =
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch
Schinken u. Doͤrrfl.
= Speck
=
= Nierenſett
9
= Hammelsfett=
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß =
Ein Kalbsgelung =
Ein Hammelsaeluͤng=
1E Ochſengetuͤng =
Suͤlzen =
= Bratwuͤrſt
= Leber=u. Blutwuͤrſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf 8. 10 a
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfus =
Ein Malter Korn =
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen =
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weismehl
Fuͤrſcl. Heſſ=
kr.
7
5
6
6
4
7
14
16
13
10
14
6
12
5
3
2
12
8
28
12
5
1
fl.
4
4
5
2
2
4
„7
Pf.
kr.
150
20
48
Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen =
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz= oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
„
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch 4
1 Pfund friſche Butter = 12
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 8 a 9 Stuͤck vor =
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
Pf. L.
Vor 2kr. Brod ſoll wiegs 112
Vor4kr. dito =
2
5
Vor6kr. dito
3 8
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
10
Vor 2kr. dito
=
19
Vor 1 kr. Waſſerweck=
9
Vor1 kr. Milchweck
6
Vor 1kr. Milchbrod
6
ſehe Polizeydeputation dahier.
kr.
24
40
40
64
24
24
4
4
3
3
24
5
13
6
4
4
6
O.
3
3
2
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Herrſchaftl. Policeypublicandum.
Darmſtadt. Nachdeme angezeigt worden, daß vor eintgen Tagen ſich in
allhieſi=
ger Reſidenz ein fremder wuͤtender Hund eingefunden= und verſchiedene hiefige und ſelbſt
die zur Jagd des Herrn Erborinzen Hochfuͤrſtl. Durchlaucht gehoͤrige Hunde gebiſſen
habe; Als wird jedermann, der Hunde haͤlf, hiermit alles Ernſtes aufgegeben, von dem
Fuͤrſtl. Hofjäger Gerſt, das gegen den tollen Hundsbiß durchgaͤngig bewaͤhrt gefundene
Mittel an ihren Hunden gebrauchen zu laſſen, wie dann hierdurch auch oͤffentlich
be=
kannt gemacht wird, daß bey ſich wieder etwa ereignendem Fall, beſonders in der Gegend
des Furſtl. Schloſſes ein Schuß fallen ſollte, ſich niemand daran zu kehren habe, ſondern
ganz ruhig bleiben koͤnne. Sign. Darmſtadt den 21. May 1779.
Juͤrſtl. Heſſiſche Policeydeputation daſelbſten.
II.
Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme auf Hoͤhere Verordnung das ebemalig Bommersheimiſche
Anno 1775. zur Chauſſee= Caſſe acqutrirte Gartenſtück ad 22⁄₈ Ruthen an der Chauſſe
vorm Frankfurter Thor den 26. May dergeſtalt an den Meiſtvietenden verſteigt werden
ſoll; daß die Zeit der Uebergabe und Zahlung auf naͤchſtkuͤnftigen Martini feſtgeſetzt
werde; Als werden diejenige, welche dazu Luſt haben, hiermit eingeladen, in termino
den 26. May Nachmittags 2. Uhr auf Fürſtl. Steuer=Deputation ſich einzufinden und
nach Belieben mitzubieten. Sign. Darmſtadt den 22. April 1779.
Flachsland.
Darmſtadt. Nachdeme des Burger und Beckermeiſter Chriſtoph Stracken allhier
in der Langengaſſe-gelegenes/ von dem Hofleyhdecker Wagner und
Metzgermei=
ſter Schmitt befurchtes Wohnhaus, dringender Schulden halber, naͤchſtkuͤnftigen
Baͤt=
rag auf allhieſigem Rathhauſe oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uberlaſſen
werden ſoll; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die
Lieb=
habere dazu ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 12. May 1779.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberame daſelbſt.
Darmſtadt. In des verſtorbenen Herrn Forſtſecretarius Knechten Behauſung
vor dem Jägerthor allhier ſoll Montags den 31. May und folgende Taͤge Morgens
9. Uhr und Nachmittags 2. Uhr, Silber, Kleider, Weißzeug, Gewehr und allerhand
Hausrath an den Meiſtbietenden oͤffentlich gegen gleichbaldige baare Bezahlung verkauft
werden, die Liebhaber belleben ſich alſo in termino einzufinden und nach Gefallen
mit=
zubteten. Sign. Darmſtadt den 18. May 1779.
Von Commißionswegen.
C. C. Heſſe, Fuͤrſtl. Regierungsaſſeſſor.
Künftigen Dienſtag den 25ten dieſes Nachmittags 2. Uhr wird mit der weitern
oͤf=
ſentlichen Verganthung der Archtvrath Buchneriſchen hiſtoriſchen, juriſtiſchen und andern
Buͤchern fortgefahren, welches hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 21. May
1779.
Von Commißionswegen.
F. P. Goͤtz.
In allh. Buchdruckerey im Lottohauſe ſind an ungebundenen Buͤchern zu haben: 1)
Po=
pe7ter Theil, fuͤr 26 kr. 2) Shakeſpears 10. und 11ter Th. fuͤr 52 kr. 3) Salluſttus,
von der Zweybrucker Ausgabe, fuͤr 41 kr. 4) Geſchichte Moſes, von dem Verfaſſer der
Ge=
ſchichte Jeſu, 2 Baͤnde, fuͤr 1fl. 36 kr. 5) Augenſcheinlicher Beweis, daß die
Abhand=
lung von dem Zwecke Jeſu und ſeiner Juͤnger voll ganzoffenbarer Widerſpruͤche und
Un=
wahrheiten ſey. Von einem Freunde der Wahrhett, fur 15 kr. 6) Lavaters Ausſichten in
die Ewigkeit, 4 Thetle, für 2fl 7) Poetiſche Beluſtigungen, fuͤr 30 kr. 8) Kinderfreund,
ein Wochenblatt, 11ter Theil fuͤr 32 kr.
III. Sachen, ſo zu verſteigen.
Darmſtadt. Demnach in vim reſolutionis clementiſſimæ des Herrn Landgrafen
Georg Wilhelm Hochfuͤrſtlichen Durchlaucht, der Hafer= Heu= und Stroh=Aufwand
in dem Fürſtl. Marſtall an den Wenigſtbietenden auf den 25ten dieſes laufenden
Mo=
naths in dem Gaſthaus zum weiſen Roß zu Arheiligen oͤffentlich in einen einjaͤhrigen
Lieferungs=Beſtand gegeben werden ſoll; So wird des Endes ſolches Vorhaben
jeder=
mann zu wiſſen gethan, damit die allenfalſige zu dieſem Beſtand Luſttragende in termino
præſixo Morgens fruͤh 8. Uhr alldorten erſcheinen und das weitere gewaͤrtigen koͤnnen.
Signatum Darmſtadt den 6. May 1779.
Aus Sr. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht ausdrücklich gnaͤdigſtem Befehl.
Drooſten, Cammerſecretarius.
IV. Capitalia, ſo zu verlehnen.
Es liegen 1200. fl. in Commißion gegen ſichere gerichtliche Obligation zu 5 pro Cento
zu verlehnen parat, weshalben in der Buchdruckerey im Lottohauſe das weiters zu
er=
fragen.
Ein kauſend Gulden ſtehen gegen gerichtliche Verſicherung entweder ganz oder
ver=
theit zu verlehnen, und iſt das weitere in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu erfragen.
V. Zahlenlotterie Anzeigen.
Darmſtadt, den 18. May 1779.
Anheute wurde die 6oſte Ziehung dahieſiger Lotterie mit den gewoͤhnlichen
Formali=
taͤten vorgenommen, und find nachſtehende Nummern, als:
86.
54.
75.
25. 58.
aus dem Glücksrade gehoben worden. Die orſte Ziehung geſchiehet Dienſtags den 1ten
Jun. 1779. und die folgenden von drey zu drey Wochen.
Von Generaladminiſtrationswegen.
Nachdem Wir für git gefunden haben, die Ziehungstaͤge der hleſigen Zahlenlotterie
dergeſtalt zu veraͤndern, daß die 61ſte Ziehung, Dienſtags, den 1ten Juntt, die
fol=
genden aber von 3. zu 3. Wochen vor ſich gehen ſollen; So haben Wir ſolches hiermit
bekannt machen und zu Jedermanns Nachricht die Data einer jeden Ziehung fuͤr das laus
ſende Jahr anſetzen wollen:
Die 61ſte Ziehung Dienſtags den 1. Junii.
= 62
5 22. 4
= 63
= 13. Jul.
8
= 64
=
„
= 3. Aug.
6
2
5 24. =
66
=
2.
3 14. Sepk.
=
= 5. Octob.
2
„
6
6 26.
69
=
=
= 16. Novemb.
3
4
= 7. Decemb.
3
=
Freytags den 3l.
Gegeben im Haupt=Comtoir zu Darmſtadt, den 17. May 1779.
Von General=Intendance und Adminiſtrations
wegen der Hoͤchfuͤrſtl. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen
garantirten Zahlen=Lotterie.
VI. Vermiſchte Nachricht.
Jacob Chriſtoph Buſchbaum von Michelſtadt macht hierdurch bekannt, daß er auf
elnen jeden hieſigen Lottoziehungstag alle Beſtellungen von Briefen in die ganze
Graf=
ſchaft Erbach zu weiterer richtigen Beſorgung annimmt. Die Briefe koͤnnen in der
Buchdruckerey im Lottohauſe abgegeben werden.
Angerommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 15. bis den 22. May 1779.
Rauſchner und Sohn, Stuccaturarbeiter von Frankfurt.
r von Schwarzer, Schwediſcher Rittmeiſter, und
von Schelt, log. im Gaſthauſe zum Trauben.
Hegar, Secretair von Heſſencaſſel, log. im Ochſen.
Eyſſele, Kaufmann aus Durrwangen.
Hermann, Kaufmann aus Heſſencaſſel, log. im Schwanen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
von Horn, Dohmherr von Cölln, den 16. May.
von DOiesbach, aus der Schweitz, den 17. May.
Frank, Churpfaͤlziſcher Taͤnzer, eod.
r von Dode, aus Paris, den 20. May.
1 von Rothberg, aus Gleſen, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohren und Getauft.
Den 21. May, dem Fuͤrſtl. Munzmeiſter, Herrn Remigius Fehr, ein Toͤchterlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 17. May, dem Burger und Schmidtmeiſter, Johann Paulus Amend, ſein Stief=
Soͤhnlein, 3. Jahre, 6. Monathe und 27. Tage alt.
Den 18. Catharina Chriſtina, des Burger und Petuquenmachermeiſters, Peter
Elias Thielen, Ehefrau, 31. Jahre und 17. Tage alt.
Eod. dem Burger und Metzgermeiſter, Johannes Arnheuter, ein Toͤchterlein, 1. Jahe
und 1. Monath alt.
Den 19. dem Burger und Metzgermeiſter, Georg Chriſtlan Schmilt, ein
Soͤhn=
lein, 2. Jahre, 2. Monathe und 24. Tage alt.
Den 20. " Anna Eliſabetha, wexi. Johann Werner Klingen, geweſenen
Bedien=
ter auf der Saline zu Nauheim im Hanauiſchen, hinterlaſſene eheliche
ledige Tochter, 22. Jahre, 3. Monathe und 17. Toge alt.
Eod. des Burger und Sattlermeiſters, Johann Matthaͤus Zahns, hinterlaſſenes
Soͤhn=
lein, 5. Jahre und 3. Monathe alt.
dem Handelsmann, Herrn Henrich Friedrich Netz, ein Soͤhnlein, 3.
Den 22.
Jahre und 7. Tage alt.
Geſtorben und beerdigt bey der evang. reform. Gemeinde.
Den 13. May, dem Burger und Tuchmachermeiſter, Johann Georg Biſchof, ein
Soͤhnlein, 2. Jahre, 4. Monathe und 14. Tage alt.
Der Bauerknabe,
als er den kranken Karl erblickte.
(Aus dem Niederſächſiſchen Wöchenblatt fuͤr Kinder.)
Wie Karlchen krank? das ſuße Kind,
Das geſtern noch gelacht ?
Daß krank auch reiche Kinder ſind,
Dieß baͤtt' ich nie gedacht.
Ein ſolches Kind hat nimmer Noth.
Darf nicht aus Hunger ſchreyn;
Konfeckt ißt es und Zuckerbrod,
und trinkt faſt nichts, als Wein.
Und ich, und Hannchen ſind geſund,
Wie eine Roſe roth;
Wir nehmen faſt nichts in den Mund,
Als Kaͤſ' und Butterbrod.
und Milch und Waſſer trinken wir
Bey immer frohem Sinn.
Du lieber Gott, wie dank' ichs dir.
Daß ich nicht Karlchen bin!