Darmstädter Tagblatt 1779


26. April 1779

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den 26. April.
Anno 1779.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten

Darmſtaͤdti.
Anzeigungs.
zu finden in der
Hof=u. Regierungs=

Num.

Heſſiſchem,
Privilegio.
ſches Frag=und
Prattgen,
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.

Victualien= und Marktpreis.

Ein E Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch

Pf.

1 = Hammelfleiſch =
Schaffleiſch
= Schweinenfleiſch
Schinken u. Doͤrrfl.
= Speck =
4
1 Nierenfett.
1 = Hammelsfett=
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß =

Ein Kalbsgeluͤng =
Ein Hammelsgeluͤng=
1E6 Ochſengelung =
Suͤlzen =
1 Bratwuͤrſt =
1 Leber=u. Blutwuͤrſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf 8. 10 a
Ein Hammelskopf =
6
Ein Kalbsfus =
Ein Malter Korn
2
Ein Malter Gerſten
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen.
Ein Malter Hafer
5
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl

Fuͤrſtl. Zeſſiſche Pe

20

52

Ein Kumpf Hafermehl =
Kumpf geſchaͤlter Hirſen
Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
Kumpf Linſen
1 Maas Merz= oder Lagerbier
im Hauſe=
uͤber
die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch 4
1 Pfund friſche Butter = 12
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer, 8 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.

Vor4kr. dito
Vorskr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod
Vor 2kr. dito
Vor 1 kr. Waſſerweck
Vor 1kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod. 8.

Pf. L. 2 2 4 3 6 15 2. 9 6 C.

2.

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anntmachung von allerhand Oacyen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

i. Herrſchaftl. Policeypublicandum.
Darmſtadt, Nachdeme man verſchiedentlich bey Viſitation des Gewichts mißfaͤl=
lig
wahrgenommen, daß die Gewichtſteine zum Theil mehr, zum Theil weniger zu leicht
geweſen, die Straffaͤlligen ſich aber damit entſchuldiget, daß ſie ihr Gewicht auf allhie=
ſigem
Rathhaus von denen dazu verordneten Perſonen ordentlich abziehen und ſtempeln
laſſen, mithin, wenn ja ein Stein etwa zu leicht ſeyn ſollte, ihnen die Schuld davon
nicht beygemeſſen werden koͤnne, und man dann um dieſem Unweſen abzuhelfen und al=
len
dergleichen Entſchuldigungen vorzukommen, zu verordnen fuͤr gut und noͤthig befun=
den
, daß hinkuͤnftig alles Gewicht durch den Fuͤrſtl. Munzmeiſter Fehr pflichtmaͤſig ab=
gezogen
= und damit ſich das Bley durch den taͤglichen Gebrauch und durch das Fallen
nicht abnutzen moͤge, die Steine inwendig ausgehoͤlt und das Bley hinein gegoſſen und
geſtempelt werden ſolle: So wird ſolches zu jedermanns Nachricht und Nachachtung in
ſpecie denen Keaͤmern, Metzgern und Beckern mit dem Anhang bekannt gemacht, daß vors
kunftige keine dergleichen Entſchuldigungen angenommen und die Contravenienten ohne die
geringſte Nachſicht zur ordnungsmaͤſigen Beſtrafung gezogen werden ſollen. Sign=-
Darmſtadt, den 16. April 1779.
von Policeydeputationsswegen.
J. W. Sehrauth, Fuͤrſtl. Pol. Deput. Secretarius.
II. Edictalladungen.
Seehelm. Diejenige, welche an den zu Oberberbach verſtorbenen Gerichtſchoͤffen
Contad Hartmann eine Forderung zu haben vermeynen, ſollen auf Mittwoch den 5ten
kuͤnftigen Monath May Morgens um 9. Uhr vor hieſigem Fürſtl. Amt erſcheinen, ihre
Forderungen behoͤrig liquidiren oder ſich gewaͤrtigen, daß ſie weiter nicht gehoͤret wer=
den
. Stgnatum Seeheim den 10. April 1779.
Fuͤrſtl. Jeſſ. Amt daſelbſt.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme des Burgers und Metzgermeiſters Georg Friedrich Buͤch=
lers
allhier in der Ochſengaſſe zwiſchen dem Mehlhandler Kern und Schneidermeiſter
Daut gelegenes Wohnhaus und Stallung, ſodann deſſen am Buſenberg zwiſchen Ihro
des Herrn Geheimenrath von Heß Excellenz und Frau Nungeſſerin gelegener Wingert,
wie nicht weniger auch deſſen in der Haxiſchen Cautton eingeſetzte= in hieſiger Stadt=
Gemarkung gelegene Aecker, da mit dieſer Caution eine Abaͤnderung vorgenommen wer=
den
muß, dringender Schulden halber naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rath=
hauſe
oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſollen; Als wird
ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann ein=
finden
und mitbjeten moͤgen. Darmſtadt den 15. April 1779.
Fuͤrſtl. Beſſ. Gberamt daſelbſt.
Nachdeme des entwichenen Burgers und Specereyhaͤndlers Peter Walloths in der Lan=
gengaſſe
zwiſchen dem Metzgermeiſter Eberts u. Metzgermeiſter Schmitts gelegenes Wohn=
haus
, dringender Schulden halber, naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rathhauſe
5ffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches
zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden
und mithieten moͤgen. Darmſtadt den 15. April 1779.
Fuͤrſtl. Beſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdeme das Kiefer Verlingiſche in der Schloßgaſſe zwiſchen dem Herrſchaftlichen
Knecht Beck und dem Faͤrbermeiſter Gemuͤnder gelegenes Wohnhaus, dringender Schul=
den
halber= naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rathhauſe oͤffentlich aufgeſteckt und
dem

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dem Meiſtbietenden überlaſſen werden ſolle; Als wird dieſes zu dem Ende hiermit be=
kannt
gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen.
Fuͤrſtl. Zeſſ. Oberamt daſelbſt.
Darmſtadt den 15. April 1779.
Nachdeme des Burgers und Schumachers Johann Matthaͤus Kohlen in der Schloß=
gaſſe
zwiſchen dem Wagner Wuͤrtenberger und Schumacher Trayſer gelegenes Wohnhaus.
drtngender Hypothek=Schulden halber, naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rath=
haus
öffentlich aufgeſieckt und dem Meiſtbiethenden uberlaſſen werden ſoll; Als
wird dieſes zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich als=
dann
einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 17ten April 1779.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Denen reſp. Frucht=Liebhabern wird hlerdurch bekannt gemacht, daß in Gemaͤßheit
Hochfüͤrſtl. Renthcammer Befehl, bis Mittwochen uͤber 8. Tage wird ſeyn, den 28.
April h. 2. Morgens frühe um 9. Uhr, 7. bis 800. Malter Herrſchaftl. Zehend=Fruchte
von verſchiedener Gattung als Korn, Gerſt und Spelz bey hieſig Fuͤrſtl. Renthſchreibe=
rey
=Receptur mit Vorbehalt hoher Cammeral=Ratiſication Parthieweiß gegen baare
Zahlung öffentlich verſteigt werden ſollen, und haben ſich demnach die darzu Luſttra=
gende
zu beſtimmter Zeit bey der Renthſchreiberey allhier einzufinden, die Qualttat der
Früchte in Augenſchein zu nehmen, ſofort nach Gefallen mitzubieten. Darmſtadt den
Fuͤrſtl. Beßiſche Renthſchreiberey daſelbſt.
16. April 1779.
Nachdeme die von dem Burger und Seilermeiſter Michael Wegenbauer allhier im
Beſitz gehabte= am Schießplatz vor hieſiger Stadt gelegene Seilerbahne, um deſſen Kin=
der
erſter Ehe und die Muͤller Bernhardiſche Kinder zu Gundernhauſen auseinander ſe=
tzen
zu koͤnnen, naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rathhauſe oͤffentlich aufſtecken
zu laſſen, die Nothwendigkeit erfordert; Als wird dieſes zu dem Ende hiermit bekannt
gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darm=
Fuͤrftl. Zeſſ. Oberamt daſelbſt.
ſtadt den 22. April 1779.
In des verſtorbenen Herrn Cammerrath Kuͤhnleins Behauſung in der Ochſengaß all=
hier
ſoll Dienſtags den 4ten May und folgende Taͤge, Morgens 9. Uhr und Nachmit=
tags
2. Uhr, Silber, Kleider, Weißzeug, Holzwerk und allerhand Hausrath an den
Meiſtbietenden oͤffentlich gegen gleichbaldig baare Bezahlung verkauft werden. Die Lieb=
haber
belieben ſich alſo in termino einzufinden und nach Gefallen mitzubieten. Sign.
Darmſtadt, den 20. April 1779.
Nachdeme eine anſehnliche ſehr brauchbare theologiſche Bibliothec, worunter nicht we=
niger
verſchledene juriſtiſche und hiſtoriſche Buͤcher befindlich ſind, auf Mittewochs den 28.
April a. c. und folgende Taͤge in dem Gaſthauſe zum Trauben an den Meiſtbietenden oͤffent=
lich
verkauft werden ſoll; Als wird ein ſolches hiermit jedermaͤnniglich bekannt gemacht,
damit die Kaufliebende vorher den in der hieſigen Hof= und Regierungsbuchdruckerey
ſich befindenden geſchriebenen Büchercatalogum einſehen, und in termino Nachmittags
um 2. Uhr ſich einfinden und nach Gefallen mitbieten koͤnnen. Darmſtadt den 8. April
1779.
1V. Sachen, ſo zu vermiethen.
In der alten Vorſtadt iſt eine große Scheuer, Baaren, Stall, und Keller zu ver=
miethen
, wer zu einem oder dem andern Luſt hat, kann ſich in der Buchdruckerey im
Lottohauſe melden.
In dem Wegenbaueriſchen=ehemals Sparſchneideriſchen Haus am Loͤwenbrunnen ſtehek
die unterſte Etage zu vermiethen, und beſtehet in 2 Stuben, 2. Kammern, Kuͤche u. Keller,
nebſt noch mehrerer Bequemlichkeit, und kann ſogleich bezogen werden.
V. Zahlenlotterie Anzeigen.
Caſſel. Man hat vor gut gefunden, mit den Ziehungstagen der hieſig Hochfuͤrſtl.
Zahlenlotterie dergeſtalt eine Aenderung zu treffen, daß ſelbige mit der 127ten Ziehung um
8. Tage weiter hinaus geſetzt, mit den folgenden aber, wie bisher von 3 zu 3 Wochen
continuirt werden ſolle.

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Rok azi arn n auazuadvxvlzah.
Dieſes hat man hierdurch oͤffentlich bekannt machen, und zugleich die anderwelte Zie=

hungstage vor das laufende Jahr nachſetzen wollen:
Die 127te Ziehung faͤllt demnach auf den 19ten Maii.

Die 128te
Die 129te
Die 130te
Die 131te
Die 132te
Die 133te
Die 134te.
Die 135te
Dle 136te
Die 137te

Wornach man ſich zu richten belieben wird.






4

Caſſel;

9ten Junius.
30ten Junius.
21ten Julius.
11ten Auguſt.
1ten Septemb.
22ten Septemb.
13ten October.
3ten Novemb.
24ten Novemb.
15ten Decemb.
den 21. April 1779.

Von General=Intendance und General=Directions= wegen=
der
Hochfuͤrſtl. Heſſen=Caſſeliſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlenlotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 17. bis den 24. April 1779.
Herr Rauſcher und Sohn, Stucaturarbeiter von Frankfurt, log. im Trauben.
Herr Scheidel, Steinhauer von Frankfurt, eod.
Herr Vigelius, Pfarrer von Moͤrfelden, eod.
Herren Gebrüͤdere Antretter, Galanteriekraͤmer aus Duͤrrwangen, log. in dem Enges
Herr Hill, Steuercommiſſarlus von Bingenheim, log. in dem Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Mayland, Rath aus Mecklenburg, den 17. April.
Herr Bruͤckner, Kammerrath von Mainz, den 20. Aprl.
Herr Delemann, Buͤchſenſpanner von Mainz, eod.
Herr Centner, Hofrath von Mannheim, den 21. April.
Herr Baron von Weir, Lieutenant von Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. zu Pfalz Leibregiment, eod
Herr von Langen, Capitain in Polniſchen Dienſten, eod.
Herr von Milditz, von Mannheim, ,eod.
Herr Baron Anderbas, aus Paris, eod.
Gebohrne, Getaufte, Copul., u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohren und Getauft.
Den 18. April, dem Fuͤrſtl. Hoflaquay, Wilhelm Hoppe, ein Toͤchterl.
Den 24. April, dem Burger und Einwohner, Joh. Balthaſar Gebauer, ein Soͤhnlein.
Copulirte.
Den 28. Apr., Hr. Georg Ludw. Schott, Fürſtl. Hofjaͤger allh., Hn. G. L. Schotts, geweſe=
nen
Hochfuͤrſtl. erſten Leibmed. und Stadtphyſici allh., aͤlteſter ehel. Hr. Sohn, und
Jungfer Maria Franciſca Dorothea Haberkornin, weil. Hn. C. H. Haberkorns, gewe=
ſenen
Hochf. Heſſ. Darmſt. Steuerſecretari in Butzbach, ehel. zweyte Jgf. Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 19. Apr., des verſtorbenen Portechaiſentraͤgers, Anton Schuchmanns, hinterblie=
bene
Tochter, 26. Jahre und 6. Monathe alt.
Eod. Maria Chriſtina, des Burgers und Bierbrauermeiſters, Joh. Wilhelm Schaͤfers,
Ehefrau, 63. Jahre alt.
Ferner: dem Burger und Nagelſchmidt, J. V. Beitz, ein Soͤhnl., 2. Jahre u. 7. Tage alt.
= Sophia Catharina Wegmaͤnnin, ein Findling, 1. Jahr und 6. Wochen alt.
Den 20. Apr., dem Burger u. Schuhmachermeiſter, J. P. Zeißler, ein Soͤhnlein, 3. Jahre.
2. Monathe und 11. Tage alt.
Den 21. April, Conrad Beyl, ein Hoſpitalit, 66. Jahre alt.
Den 22. April, Georg Hax, eln Hoſpitaltt, 82. Jahre alt.
Eod. Johanna Eliſabetha Eleonora, des Burgers und Schuhmachermeiſters, Joh. Pert.
Storcks, Ehefrau, 35. Jahre, 11. Monathe und 20. Tage alt.