Darmstädter Tagblatt 1778

Anno L7T8.
den 21. Sept.
Num. 38.
Mit Hochfuͤrſtl.
Heſſiſchem
gnädigſten
Privilegio.
Darmſtaͤdti=
ſches Frag=und
Anzeigungs=
vrazrgbi,

zu finden in der
Hofeu Regierungs=

Hochfuͤrſtlichen
buchdruckerey.

Victualien= und Marktpreis.

Ein 15 Ochſenfleiſch das beſt,
1 Rindfleiſch =
1 Kalbfleiſch
„
1 = Hammelfleiſch
3
= Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch=
1 Schinken u. Doͤrrfl.
1 = Speck
„ =
„
1 = Nierenfett
1 = Hammelsfett,
= Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß
Ein Kalbsgeluͤng = 8 a
Ein Hammelsgeluͤng=
1E Ochſengeluͤng =
„ „
1 = Suͤlzen
=
1 Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutwuͤrs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
„
Ein Kalbskopf
7 9
Ein Hammelskopf =
Ein Kalbsfus =

Ein Malter Korn =
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weismehl

kr.
7
6
12
15
12
10
12
5
10
5
2.
10
16
28
8
5
fl.
4
6
2
1
4 56

Pf.

kr.
20
3 26
30
30
42
30

Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kumpf geſchaͤlter Hirſen =
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſts
1 Kumpf kleingeſchaͤlter Gerſten
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz= oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe;
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe =
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 6 a 7 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Hewicht.

Vor 2kr. Brod ſoll wiege 1
Vor4kr. dito =
Vorskr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod
Vor 2kr. dito
Vor1 kr. Waſſerweck,
Vor1kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod

ke.
18
32
40
56
24
24
4
14
3
24
4
13
ſ6
4
4

Fuͤrſtl. Heſſiſehe Polizey deputation dahier

Bekanntmachung von allerhand Sachen,

Darmſtadt. Demnach gegen den Fuͤrſtl. Stallverwalter Eyffert dahier von Hoch=
fuͤrſtl. Regierung der Concursproceß erkannt worden, als werden deſſen ſowohl bekannte
als unbekannte Glaͤubiger hierdurch edictaliter citiret, und des Endes porgeladen, um
auf Mittwoch den 21. October, ſo hierdurch zur Liquidation als ein peremtoriſcher Ter=
min ein vor allemal angeſetzt wird= Morgends 9. Uhr vor Endesunterzeichnetem Com=
miſſarto auf hieſig Fürſtl. Regierungscanzley entweder perſönlich, oder durch hinlaͤng=
Uch inſtruirte Bevollmaͤchtigte zu erſcheinen, ihre habende Forderungen, in ſofern ſolches
noch nicht geſchehen, behoͤrig zu liquidiren, noͤthigenfalls aber über das Vorzuasrecht
zu verfahren, im Ausbleibungsfall aber der Ausſchlieſung von dieſem Concurs ſich zu
L
gewaͤrtigen. Darmſtadt den 4. September 118.
C. C. Heſſe.
Von Commißionswegen.

Nachdeme des Burgers und Metzgermeiſters Daniel Dore in der Langengaſſe gelege=
nes Wohnhaus, dringender Schulden halber, naͤchſtkuͤnftigen Bettag auf allhieſigem
Rathhauſe nochmahlen oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbtetenden uͤberlaſſen werden
ſoll; Als wird dieſes zu dem Ende hiermit abermals bekannt gemacht, damit die Luſt=
tragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt, den 18. Sept. 1778.
Fuͤrſtl. Beſſ. Oberamt daſelbſt.

Nachdeme das denen Johann Friedrich Weidenbachiſchen Kindern, erſter Ehe, zu=
gehoͤrige naͤchſt dem Stockhaus zwiſchen dem Schuhmacher Krezinger und dem Spinn=
hauſe gelegene Wohnhaus, beſtehend in einem Hinterſeitenbau, geraumlichen Brauhaus,
Keller, Holzſchoppen und Schweinſtaͤllen, nebſt dem zu dem Brauhauſe gehoͤrigen Brau=
geſchirr, dringender Schulden halber, naͤchſt künftigen Baͤttag auf allhieſigem Rath=
hauſe oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; als wird
dieſes zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damlt die Luſtrragende ſich alsdann einfin=
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den und mitbieten moͤgen. Darmſtadt, den 11. Sept. 1778.

Es ſind weingruͤne Faͤſſer als Fudrige, Vier, Drey, Zwey und Halboͤhmige groͤßten=
theils in Eiſen gebunden, zu verkaufen, wovon naͤhere Nachricht in der Buchdruckerey
im Lottohauſe zu erhalten iſt.
In allh. Buchdruckerey im Lottohauſe iſt zu haben: 1) Beleuchtung und Eroͤrterung
der Erzherzogl. Oeſterreichiſchen Anſpruͤche auf Niederbatern und andere Theile der Chur=
baieriſchen Verlaſſenſchaft, 1778. fuͤr 36 kr. 2) Shakespears 3ter Th. für 26 kr. 3.
edderſens, Leben Jeſu, fuͤr Kinder 12 kr. 4) Ueber die ſchoͤnen Wiſſenſchaften. Ein

Fragment meines Vetters 1778. für 9 kr. 5) Campe Sittenbuͤchlein fuͤr Kinder aus

ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

1. Ediktalladungen.

II. Sachen, ſo zu verkaufen.

Fuͤrſtl. Beſſiſches Oberamt daſelbſt.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 12. bis den 19. Sept. 1778.
Herr Schroͤder, Kriegsrath, und Herr Keller, Regiſtrator von Heſſencaſſel.
Herr Scheidel, Steinhauer von Frankfurt.
Herr Serſain, und Herr Koͤhler, Kaufleute von Baſel, log. im Gauſthauſe zum Trauben
Herr Müller, Berghauptmann, vom Fürſt von Loͤwenſtein, log. im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Ihro Durchlaucht, die Prinzeß Gallian aus Paris, den 12. Sept.
Frau von Kießling, aus Boͤhmen, eod.
Herr von Rachewitz, Ritterhauptmann von Heidelberg, den 13. Sept.
Herr Weitzel, Hofrath von Schönberg, eod.
Herr von Honeck, Domherr von Mainz, den 14. Sept.
Herr Brauer, Hofrath von Carlsruh, eod.
Herr von Sutterland, Cavalier aus England, den 17. Sept.
Herr Medicus, Regierungsrarh von Mannheim, eod.
Herr Hehr, Regiſtrator von Pirmaſenz, eod.
Herr Baron von Reuß, und Herr Sartorius, Reglerungsrath, beyde von Heidel=
berg, eod.
Herr von Pruͤſſele, Churpfaͤlziſcher Capitain, und Herr von Dahmen, Lieutenant von
den Churpfalziſchen Dragoner, eod.
Herr von Gailing, Jägermeiſter, kommt von Durlach, eod.

Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 13. Sept., dem Burger und Dreher=Meiſter, Joh. Hermann Schwefel, ein Soͤhnl.
Eod. dem Burger und Zinngieſer=Meiſter, Johann Henrich Drager, ein Toͤchterlein.
Den 14. Sept., dem Beyſaß und Maurer=Geſellen, Joh. Peter Bell, ein Toͤchterlein.
Den 15. dem Burger und Ackermann, Joh. Michael Mahr, ein Toͤchterlein.
Eod. dem Burger und Schuhmacher=Meiſter, Joh. Melchior Hagenſee, ein Soͤhnlein.
Ferner: dem Burger und Schloſſer=Meiſter Joh. Chriſtoph Schmidt, ein Soͤhnlein.
Den 16. Sept., dem Burger und Metzger=Meiſter= Joh. Georg Bachmayer, ein Toͤchterl.
Den 18. dem Burger und Ackermann, Johannes Jacobi, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 13. Sept., Jungſer Maria Margaretha Kuͤhnlein, des Fuͤrſtl. Marſcheommiſſi=
rius, Herrn Georg Reinhard Kuͤhnleins zu Stockſtatt, eheliche Jgf.
Tochter, 22 Jahr, 7 Monath und 10 Tage alt.
Eod. dem Gaͤrtner bey Frau Raͤthin Sipmann, Henrich Wambold, eine Tochter, 18.
Jahre alt.
Den 15. Sept., Maria Margaretha, des Burgers und Fuhrmanns, Balthaſar Klep=
pers, Ehefrau, alt 49. Jahre.
Den 19. Sept., Herr Dietz, Apothecker, 69 Jahr, 4 Monath und 22 Tage alt.
Eod. Anna Catharina, des Feldſchuͤtzens Thomas, Ehefrau, 60 Jahre alt.
LpépépépérèpèrèrLrLrtpLrkrè4t,
Der Tod des Chriſten.
(Aus dem Niederſaͤchſiſchen Wochenblatt fuͤr Kinder.)
Einſt begegnete der Tod einem Tugendhaften. - Sey mir gegruͤßt, Bote
der Unſterblichkeit! ſey mir gegruͤßt; — So redete der Tugendhafte zu ihm.
Wie? ſprach der Tod, Sohn der Suͤnde, erſchrickſt du nicht vor mir?
Nein! Wer nicht vor ſich ſelbſt erſchrecken darf; dem kannſt du
auch nicht ſchrecklich ſeyn.
Schauerſt

Schauerſt du nicht vor den Krankheiten, die vor mir her kraͤchzen,
und vor dem kalten Schweiße, der von meinen Fittichen traͤufelt ?
Rein! — verſetzte der Tugendhafte.
Und warum ſchauerſt du nicht ?
Weil die Krankheit und der kalte Schweiß mir deine Gegenwart an=
kuͤndigen.
Und wer biſt du denn, du Sterblicher, daß du dich vor mir nicht
fuͤrchteſt ?
Ich bin ein Chriſt, laͤchelte dieſer ihm zu.
Ploͤtzlich hauchte der Tod ihn an, und da war kein Tod und kein
Sterblicher mehr. Ein Grab hatte ſich unter ihren Fuͤßen eroͤfnet, und
darinnen lag etwas. Ich weinte. Schnell zogen goͤttliche Stimmen
meine Augen nach den Wolken. Ich ſahe den Chriſten in den Wolken.
Er laͤchelte noch ſo, wie er dem Tod' entgegen laͤchelte, und faltete die
Haͤnde. Glaͤnzende Geiſter jauchzten ihm entgegen, und der Geiſt glaͤnzte
ſo herrlich, als ſie. Ich weinte. Jezt blickt; ich nach dem Grabe,
und erkannte nun, was darinnen lag.
Nichts als des Chriſten abge=
tragenes Kleid.

In allh. Buchdruckerey ſind zu haben ungebundene Bücher:

Umanach voll ſchöner Volkslieder. Berlin
1 fl.
78
Kurzer Begrif menſchlicher Fertigkeuͤten. Leip=
1fl 34kr.
zig 78
Leydings Handbibliothe für Kinder und
junge Leute. 2 Th Leipzig 77 2fl. 6kr.
Der Briefwechſel zweyer Philoſophen. Erſtes
20kr.
Bändgen. Leipzig78
Tragiſche Baͤhne der Römer 1ter u. 2ter Th.
1fl. 20 kr.
Anſpach 77
Geſchichte eines freydenkenden Philoſophen.
Helmſtädt 77
1fl 4kr.
Dreßlersl Theaterſchulel für die Teutſchen.
Hanover 77
50kr.
Dr. Flemming Abhandlung uͤber die Gebur=
1fl. 50kr.
ten. Breßlau78
Leben des Freyherrn von Ickſtadt. Stettin
6
54. kr.
Ruͤtzliche Lecture für Kinder 2Th. Leipzig
50 kr.
Leben des beruͤchtigten Haiduken Sotſchivizka.
20 kr.
Leipzig 72
Briefe junger Fraͤuleins für Kinder. Leipzig
50kr.
78
Beytraͤge zu den Sammlungen der beſten teut=
36kr.
ſchen=Schriftſteller. keipzig 72
b.
k.

Ruͤhrende Erzaͤhlungen. Frantf. 78 34 kr.
Valmore eine franzoͤſiche Geſchichte. Leipzig
77
16kr.
Vachs Bauriſſe. Augſp. 72
50 kr.
Anweiſung zum Feſtungsbau. Verl. 77 36. kr.
Sammlung von Bayeiſchen Staatsſchriften.
Leioz. 78
20 kk.
Dreymal drey Reden über die Uebereinſtim=
mung der Freymaͤurerey. Brem. 78 10kr.
Preuſiiches Manifeſt. Berlin78 = 34kr.
Auszug aus Schulmeiſterprotocollen Leipzig
78
30 kr.
Falconers Secfahrten. Leipzig 73.
50kr.
Die Schule des Eheſtandes 3 Th. Lüneburg
77
1fl. 50kr.
Lehrreiche Erzahlungen. Hamb. 77
34 kr.
Vachs Wegweiſer zur Verfertigung der Artil=
lerieriſſe. Augſpurg 78
34 kr.
Carl Martel, Langenſalza 77
12 kr.
Weber von den Eigenſchaſten des Kalkes.
Beilin 78
15 kr.
Eneſti Unterweiſung in den ſchoͤnen Wſſen=
ſchaften. Nürnberg7s
34 kr.
Taſchenbuch fuͤr Cammerfrauen und Cammer=
diener. Wien76
34 kr.
Geſchichte eines Elephanten. Berl. 77 20 kr.
Nek