Num. 28.
Anno 1777.
Mitt hochfuͤrſtl.
gnͤdigſten
Darmſtaͤdti=
Anzeigungs
zu finden in der
Hof= und Kanz=
den 14. Jul.
heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
vſL=gbuf
hochfuͤrſtlichen
leybuchdruckerey.
Viktualien= und Marktpreis.
Ein E Ochſenfleiſch
=
1 Rindfleiſch
1 —— Kalbfleiſch
1 2- Hammelfleiſch =
1 — Schaffleiſch
6
Schweinenfleiſch
I.
1. — Schinken u. Doͤrrfl.
Speck =
1 — Nierenfett =
1 - Hammelsfett =
- Schweinenſchmalz=
1 — Kalbsgekroͤß
1 -— Kalbsgeluͤng =
1 - Hammelsgeluͤng =
1 —— Ochſengelung
„
1— Suͤlzen =
1 - Bratwuͤrſt =
1 — Leber=und Blutwuͤrſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
6a
Ein Kalbskopf =
Ein Hammelskopf =
Ein Kalbsfus
Ein Malter Korn=
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen.
Ein Malter Spelzen =
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weismehl
Ein Kumpf Hafermehl =
Kumpf geſchaͤlter Hirſen =
1 Kumpf grob geſchaͤlter Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlterGerſten
1 Kumpf Erbſen
=
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe=
1 Maas Jungbier im Haus
= und uͤber die Straſe=
1 Maas Vierhefe
2
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1. Pfund friſche Butter 11
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤſe 5a6 Stuͤck
Eyer 8 ag Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
Vor2kr. Brod ſoll wiegs
kr. Vor4kr. dito
Vorskr. dito =
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod
Vor 2kr. dito =
Vor 1 kr. Waſſerweck=
Vor 1kr. Milchweck
Polizeydeputation dahier.
Pf.
1
3
4
L.
17
2
19
12
24
11
8
8
ke.
18
32
40
56
16
16
4
3
3
3
24
4
12
6
4
4
3
2.
[ ← ][ ][ → ]Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
1. Ediktalladungen.
Darmſtadt. Nachdem zu Berichtigung der weyland durchlauchtigſten Fuͤrſtinn
und Frauen, Frauen Friedericken Cbarlotten, weyland Herrn Landgrafen
Marimilians von Heſſenkaſſel p. m. hinterlaſſenen Frauen Wittib, gebohrnen
Land=
graͤfinn von Heſſendarmſtadt, dahieſigen Verlaſſenſchaftsſache, erforderlich ſeyn
will=
daß die einheimiſche und innlaͤndiſche Glaͤubiger ihre etwa machen koͤnnende
Foderun=
gen behoͤrig ad Inventarium baldigſt angeben und liquidiren; als werden gedachte
einhei=
miſche und innlaͤndiſche Creditores hierdurch ediktaliter citiret und vorgeladen, um
2 dato binnen ſechs Wochen vor dem fuͤrſtl. Rath Bender dahier, als beſtellten Auario
Commiſſionis zu erſcheinen, ihre etwa habende Foderungen anzugeben und behoͤrig zu
liquldiren; im Auſfenbleibungsfall aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nach Ablauf dieſes
Termins weiter nicht gehoͤret, ſondern damit abgewieſen ſeyn ſollen. Wornach ſich
alſo zu achten. Signatum Darmſtadt den 24. Jun. 1777.
Von Kommiſſionswegen.
F. C. Freyherr von Moſer,
fuͤrſtl. Praͤſident und Kanzler.
Da ich den unaͤngenehmen Vorfall gehabt, daß ein vor einigen Wochen aus meinen
Dienſtentlaſſener Bedienter das zu Bezahlung verſchiedener betraͤchtlicher Waarenkonto
erhaltene Geld unterſchlagen, falſche Quittungen Nahmens der Kaufleute gemacht,
ſel=
bige aber nunmehro auf Treu und Glauben rechtſchaffener Maͤnner und ihrer
Handels=
buͤcher uichts erhalten zu haben bezeugen und die nochmalige Zahlung verlangen: ſo ſehe
mich andurch zu der oͤffentlichen Erklaͤrung genoͤthigt, daß, wann auf meinen Nahmen
bey hieſigen Kaufleuten Waaren abgeholt werden, oder bey Handwerksleuten
Beſtel=
lungen geſchehen und ſie nicht binnen 24. Stunden nach beſchehener Lieſerung ihre
Rech=
nung an mich einſchicken und darauf binnen Eines Tagesfriſt dte Zahlung ſo fort baar
erhalten, ich keine Nachforderung anerkennen werde; ſondern ſie ſich die Folger ihier
nie verlangten uͤbertriebenen Hoͤflichkeit ſelbſt beyzumeſſen haben werden. Darmſtadt
den 7. Jul. 1777.
Praͤſident von Moſer.
Darmſtadt. Diejenige, welche an den verſtorbenen Freykorvoral Johann Adam
Juͤnger mit Rechtsbeſtand etwas zu fordern haben, koͤnnen innerhalb 3. Wochen ſich
behoͤrig melden, oder ſich gewaͤrtigen, daß ſie nach deren Verlauf nicht mehr gehoͤrt,
ſon=
dern abgewieſen werden ſollen. Darmſtadt, den 12. Julius 1777.
Von Regimentswegen.
J. G. Sehulz, fuͤrſtl. Oberauditor.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Auf Mittwochen den 30ten dieſes laufenden Monaths Julius
Mor=
gens 9. Uhr ſollen in dem dahieſigen Gaſthauſe zum Trauben folgende Sachen, als
1) Zwey Faß mit 4. Ohm und 5. Viertel rektificirten eau de la vande. 2) Gegen 100.
Bouteillen verſchiedene franzoͤſiſche Liqueurs. 3) Ein Faß mit Mallagawein zu
15. Viertel. 4) Zwey Flaſchen mit Zitroneneſſenz. 5) Zwoͤlf dergleichen mit
Zi=
tronen= und Pommeranzeneſſenz von ohngefehr 300. Maas. 6) Vier dits mik
Zimmetſpiritus zu 16. Maas, wie auch 7) eine anſehnliche Parthie Zedern= und
Pommeranzenſpiritus, ſodann 8) einige kupferne Diſtillirkeſſel, und mehrere
der=
gleichen rechte gute Parfumeriewaaren
von dem Parfumeur Felix Dermenon an den Meiſtbietenden gegen gleich baldig
baare
baare Bezahlung oͤffentlich verſteigt werden. Die etwaige Liebhaber belieben ſich daher
auf beſtimmten Tag und Stunden gefaͤlligſt dahier einzuſinden. Sign. Darmſtadt, den
Von Kommiſſionswegen.
2. Julius 1777.
Bender, fuͤrſtl. heſſ. Rath daſelbſt.
Bey Georg Chriſtoph Weyland, des allhieſigen Kirchendieners Weiland ſeinem Sohn,
Burger und Garnhaͤndler in Frankfurt an der Judengaſſe, ſind alle Sorten der ſchoͤnſten
papiernen Tapeten um ſehr billigen Preiß zu haben. Sollte jemand Belieben tragen nach
eigenem Guſto oder Gefallen welche zu verlangen, ſo koͤnnen ſolche, wie man es
ver=
langt, verfertiget werden. Briefe bittet man ſich franko zu überſchicken.
58 iſt ein ſchoͤner, groſer und wohlkonditionirter eiſerner Ofen zu verkaufen. Wer
Luſt dazu hat, beliebe ſich in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu melden.
Moͤrfelden. Drey Stuͤck Wein 1770 und 1771 ger rheiniſches Gewaͤchs, welche von
dem in Kelſterbach angelegt geweſenen Weinhandlungslager noch zuruͤck geblieben ſind,
ſollen den 29. dieſes laufenden Monaths in Kelſterbach an den Meiſtbietenden gegen baare
Bezahlung mit den Faß verkauft werden. Die Liebhaber wollen ſich alſo bemeldten Tag
Vormittags daſelbſt einfinden. Moͤrfelden den 10. Jul. 1777.
Fuͤrſtl. beſſ. Ame daſelbſt.
Ruͤſſelsheim. In dem hollaͤndiſchen Fabrickhauſe allhier bey Herrn Nawottny,
vom Capo de bonne Eſperance angekommen, iſt veritabler afrtkaniſcher Blumenkohlſaamen,
welcher alle andere Sorten in Groͤſſe und Qualitaͤt uͤbertrifft, ganz friſch und erſt im
letzt verwichenen Januarius auf gedachtem Capo geſammlet, auch 12. und 14. Jahre gut
bleibt, zu dem billigen Preiß vor 4. fl. das Pfund zu bekommen. Wer 10. Pfund zugleich
nimmt, genießt 5. Prozent Rabbat. Weniger als ein Pfund wird nicht verkauft.
1II. Kapitalien, ſo zu verlehnen.
Darmſtadt. Neunhundert Gulden liegen gegen ſichere gerichtliche Hypotheck zum
Verlehnen bereit, und iſt ſich deßfalls in der Buchdruckerey im Lottohauſe zu melden.
IV. Sachen, ſo zu verpfachten.
Lichtenberg. Nachdem die Sommer= und Winterſchaafweyde zu Oberramſtadt
auf Michaelistag des kuͤnftigen Jahres leyhfaͤllig wird, und auf Donnerſtag den 17.
des naͤchſtkuͤnſtigen Monaths Julius durch oͤffentliche Verſteigerung in einen anderweiten
6. oder 12. jaͤhrigen Beſtand gegeben werden ſoll; ſo wird dieſes zu dem Ende hiermit
bekannt gemacht, damit diejenige, welche zu dieſer Pfachtung Luſten haben, ſich auf
gedachten Tag Morgens fruͤh um 8 Uhr in Oberramſtadt einfinden, die Bedingungen
vernehmen und mitbieten koͤnnen. Lichtenberg den 23. Jun. 1777.
Fuͤrſtl. beſſiſches Oberamt daſelbſt.
V. Zahlenlotterie Anzeige.
Darmſtadt, den 11. Jul. 1777.
Anheute wurde die 28te Ziehung dahieſiger Lotterie mit denen gewoͤhnlichen
Formali=
taͤten vorgenommen, und ſind nachſtehende Nummern, als:
78. 63. 72. 21. 16.
aus dem Glücksrad gehoben worden. Die 29te Ziehung geſchiehet Freytags den 1ten
Von Generaladminiſtrationswegen.
Aug. 1777.
Da die Generaladminiſtration kurpfaͤlziſcher Zahlenlotterie die Einſatze, welche den
Tag vor der Ziehung allhier gemacht werden, kuͤnftighin nicht mehr annehmen will; als
benachrichtige ich hievon ein geehrtes Publikum, und erſuche zugleich daſſelbige, ſeine
gefaͤllige Einſaͤtze, laͤngſtens den Dienſtag vor einem jeglichen Ziehungstag zu machen
Heinrich Friedrich Netz, in der neuen Vorſtadt wohnhaft.
bey
Mannheim. Demnach die Generaladminiſtration kurpfaͤlziſcher Zahlenlotterie die
auf den Ziehungstag in Mannheim eintreffende Liſten denen Herrn Kollekteurs
ohnan=
genommen zuruͤck ſenden, ſich gemüßiget ſiehet, als benachrichtiget ſie ein geehrtes
Publikum hievon, um ſeine Spiele beliebig zeitlicher denen bevollmaͤchttgten Komtoirs
Generaladminiſtration kurpfaͤlziſcher Zahlenlotterie.
einzuliefern.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 5. bis den 12. Jul. 1777.
Herr Baron von Drechſel von Anſpach.
Herr Stannarius Pfarrer von Nordenſtadt, log. im Trauben.
Herr Heller Spitzenhaͤndler von Oppenheim, log. in der Kron.
Herr Wolf, von wallbrunniſcher Amtmann, und
Herr Diez, Pfarrer von Rodheim in der Pfalz, log. im Ochſen.
Extra logirend.
Herr von Ponikau, Kavalier von der Altſtadt aus der Wetterau, und
Herr von Ponikau, Lieutenant in preußiſchen Dienſten vom Regiment Steinkeller, nebſt
Herrn von Ponikau, Faͤhndrich in hannoͤveriſchen Dienſten vom Regiment Roͤden, log.
bey dem Herrn Obriſtlieutenant von Ponikau.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Wadewill, Kapitaln in hollaͤndiſchen Dienſten vom Regim. Stirler, den 5. Jul.
Herr Baron von Ries von Frankfurt, den 6. Jul.
Herr Schweicker, Hofrath von Reichelsheim, den 7. Jul.
Herr Schulz, Lieutenant in hansveriſchen Dienſten, den 8. Jul.
Herr Labom, Kaufmann von Straßburg, eod.
Herr Kronenbold, Amtmann aus der Philippseich, eod.
Herr von Lehrbach, Dohmherr, den 9. Jul.
Herr Baron von Bede aus England, den 10. Jul.
Herr von Huſtingier aus Frankfurt, eod.
Herr von Klettenberg, Obriſtlieutenant von Frankfurt, eod.
Herr Stengel, Rath, und
Herr Huber, Syndikus, nebſt
Herrn Schoͤnbach, ſaͤmmtlich von Mannheim, eod.
Herr von Wreden, vom Landbataillon, eod.
Herr Muͤller von Straßburg, den 11. Jul.
Herr Ehrmann, Kaufmann von Frankfurt, eod.
Herr von Donngenten, ein engliſcher Milord, den 12. Jal.
Gebohrne, Getauſte, Kopul., u. Verſtorbene in voriger Woche=
Gebohrne und Getaufte.
Den 6. Jul., Mſtr. Wilh. Henr. Batz, Burgern und Schneidern, ein Toͤchterlein.
= 9. = Herrn Siegmund Heinrich Guͤldenfalk, furſtl. Oberlandkommiſſarius, ein
Toͤchterlein.
5 12. = Herrn Andreas Philipp Heumann. fürſtl. Kammertath, ein Soͤhnlein.
Aopulirte.
Den 8. Jul., Mſtr. Joh. Lorenz Spengler, Burger und Schneider allhier, weiland
Chri=
ſtoph Spenglers, geweſenen herrſchaftl. Knechts allhier,
nachgeloſſe=
ner ehel. Sohn, und Jungfer Eleonora Eliſabetha, weiland Hn. Georg
Valentin Grandhomme, geweſenen Rathsverwandten und peinl
Ge=
richtsſchöffen, nachgelaſſene eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 7. Jul., Hrn. Joh. Henrich Fuhr, Burgern und Handelsmann, ein Toͤchterlein,
alt 5. Monathe und 26. Tage.
Eod. Johannes Mohr, Tagloͤhnern, ein Toͤchterlein, alt 18. Wochen.
Den 9. Jul., Katharina Eliſabetha, Joh. Philipp Nuͤcks, herrſchaftl. Knechts, ehelich.
ledige Tochter, alt 28. Jahr, 2. Monathe und 5. Tage.
Eod. Joh. Wendel Gunkel, einem Beyſaſſen, ein Soͤhnlein, alt 1. Jahr, 9. M. und 12. T.
Den 10. Jul., Anna Agatha Eliſabetha, Mſtr. Joh. Karl Pagers, Burgers und
Schu=
machers, Ehefrau, alt 48. Jahr, 2. Monath und 5. Tage.
Den 11. Jul., Mſtr. Auguſtus Linz, Burgern und Schuhmachern, ein Soͤhnlein, alt
2. Monathe und 14. Tage.