Anno 1776.
den 21. Octob.
Num. 43.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſten
Darmſtadti=
Anzeigungs
zu finden in der
Hof=und Canz=
Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
Dllorgoieſ,
Hochfuͤrſtlichen
ley=Buchdruckerey.
Victualien= und Markt=Preis.
Ein 1 Ochſenfleiſch
1 — Rindfleiſch
1 —— Kalbfleiſch
=
1 - Hammelfleiſch =
Schaffleiſch
1
1 — Schweinenfleiſch =
1 — Schinken u. Doͤrrfl.
1 - Speck
=
1 — Nierenfett =
1 - Hammelsfett =
1 — Schweinenſchmalz=
1 — Kalbsgekroͤß =
1 -— Kalbsgeluͤng =
1 -- Hammelsgeluͤng =
2 — Ochſengeluͤng =
Suͤlzen =
1 - Bratwuͤrſt =
1 - — Leber=und Blutwuͤrſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
„
6 a
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf=
Ein Kalbsfus =
Ein Malter Korn=
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelz =
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rocken=Mehl
Ein Malter weis Mehl =
kr.
„
4
5
4
11
15
12
12
12
5
3
2
6
28
7
2
2
4
2
5
Pf.
kr.
20)
10
Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kumpf geſchaͤlter Hirße =
1 Kumpf grob geſchalte Gerſte
1 Kumpf kleingeſchaͤlte Gerſte
1 Kumpf Erbſen
==
1 Kumpf Linſen =
4
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Haus=
= uͤber die Straße;
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straße=
1 Maas Bier=Hefe =
1 Maas Kuͤh=oder Geismilch
1 Pfund friſche Butter 13 a
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Die ubrige Handkaͤs 5a6 Stuͤck
Eyer 6 Stuck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Cartoffeln
Brod=Taxe und Gewicht.
Vor 2kr. Brod ſoll wiege
Vor4kr. dito =
Vorskr. dito =
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſcht=Brod =
kr.
18
32
40
56
16
16
3
3
3
3
24
5
14
6
4
1
4
30) Vor 2 kr. dito
30
56
Vor 1 kr. Waſſerweck
Vor1kr. Milchweck
Vor 1 kr. Milchbrod8
2.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Policey=Deputation dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
Ppeaeaaerreie
I. Citationes Ediales.
Darmſtadt. Es ſollen alle diejenige, welche an den hieſigen Burger und
Schrei=
nermeiſter Johann Georg Quirin rechtmaͤſige Forderungen haben, auf Dienſtag den 22.
dieſes vor Fuͤrſtl. Oberamt erſcheinen, ihre Forderung liquidiren, im Gegenfall aber ſich
gewaͤrtigen, daß ſie alsdann nicht weiter werden gehoͤret, ſondern abgewieſen werden
Fuͤrſtl. Zeſſ. Ober=Amt daſelbſt.
ſollen. Darmſtadt am 4. October 1776.
Nachdeme ſich gegen den Schutzjuden Baͤrmann Gundersheim dahier ſo viele
Schul=
den hervor gethan, daß den Concursproceß zu formiren ohnvermeidlich iſt; ſo
wer=
den alle diejenige, welche an beſagten Juden Baͤrmann Gundersheim rechtmaͤſige
For=
derungen zu haben glauben, auf Mittwoch den 23. dieſes Monats alſo und dergeſtalten
hiermit vorgeladen, daß ſie alsdann ihre Ferderungen liquidiren oder ſich gewaͤrtigen
ſollen, daß ſie nachhero nicht weiter gehoͤret, ſondern damit werden abgewieſen werden.
Fuͤrſtl. Beßiſches Ober=Amt daſelbſt.
Darmſtadt den 4. October 1776.
Darmſtadt. Diejenige, welche an den verſtorbenen Mousquetier, Johann Franz
Scheerer, eine gegruͤndete Forderung haben, werden hiermit eitirt und erfordert,
inner=
halb 3. Wochen, welche ihnen pro omni termino hiermit anberaumt werden, bey mir
Endesunterſchriebenen ſich zu melden, ihre Forderungen zu liquidiren, oder im nicht
Erſcheinungsfall ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nach Verlauf ſolchen Termins nicht mehr
gehoͤret, ſondern gaͤnzlich praͤcludirt und ausgeſchloſſen ſeyn ſollen. Darmſtadt, den 10.
Von Regimentswegen.
Octob. 1776.
Johann Georg Schulz, Oberauditor.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme verordnet worden, daß Montags, als den 4. November,
des Vormittags um 10 Uhr in loco Graͤfenhauſen bey Darmſtadt 8. Centner Hirſchhoͤrner,
halb von Edel= und halb von Tannhirſchen, oͤffentlich zuſammen verſteigt und dem
Meiſt=
bietenden auf Natification uͤberlaſſen werden ſollen; Eo wird ſolches dem Publico
hier=
durch bekannt gemacht, damit dieſelben, wer hierzu Luſten bezeiget, ſich auf benannten
Termin in Graͤfenhauſen bey der Verſteigung einfinden koͤnnte. Auch iſt bey dem Fuͤrſtk.
Forſtmeiſter und Cammerrath Moter allhier weitere Nachricht davon einzuholen.
Darm=
ſtadt den 15. October 1776.
Ex Commiſſione.
Fuͤrſtl. Beſſiſches Gber=Forſt=Amt.
Es ſoll des Chirurgi Laidigs Garten am kleinen Woog naͤchſten Bettag auf dem
Rathhauß offentlich aufgeſtecket und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden, welches
zu jedermanns Wiſſenſchaft hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 18. October
Fuͤrſil. Zeſſ. Ober=Amt daſelbſt.
1776.
Beym Canzleybuchbinder John in der kleinen Ochßengaß ſind in ſehr ſaubern Baͤnden
zu haben: teutſche berliner genealog. Calender auf das Jahr 1777. das Stuͤck a1fl. 20 kr.
und franzoͤſiſche a 1fl. 30kr.
Bey dem Buchbinder Wuͤſt ſind zu haben: teutſche berliner genealogiſche Calender auf
das Jahr 1777. das Stuͤck a1 fl. 20 kr. und franzoͤſiſche das Stuͤck a 1fl. 30 kr.
Bey dem Handelsmann Johann Ludwig Bruͤckner, wohnhaft neben der Stadtkirch,
iſt dermahlen friſch angekommen und bey ihme zu haben: geſalzen und gewaͤſſerter
Lap=
perdan, das Pfundas kr.
Bey dem Schuhmacher Bayer, wohnhaft in des Schuhmacher Trayſers Behauſung
ne=
ben dem Anker, iſt um billige Preiße zu haben: gutes rothes, ſchwarzes, und braunes mik
Gold melirtes Stegellack.
Es laͤſſet der allhieſiger Kraͤmer Gonzenbach nachrichtlich anzelgen, daß er von nun
an wiederum zweymal in der Woche, als Mittwochs und Freytags, in Vorrath
ver=
ertigt, aufgerichtete Paſteten mit Kalbfleiſch a 16 kr. und kleinere
Fleiſchpaſtet=
lein a 3 kr., und ſind ſoiche wie auch ander Gebratenes, Mittags halb 12 Uhr friſch zu
haben.
1II. Sachen ſo zu vermiethen.
Darmſtadt. In dem fritzlſchen Haus in der neuen Vorſtadt iſt zu vermiethen und
kann ſogleich bezogen werden: Ein Logis in dem Hinterbau, beſtehend in 2. Stuben, 3.
Kam=
mern, Kuͤche, verſchloſſenen Keller und noͤthigen Holzplatz. Auch ſtehen daſelbſt noch
ver=
ſchiedene recht brauchbare Weinfaͤſſer zu verkaufen.
Beym Schreiner Dehn in der Viehhofsgaſſe iſt ein Logis im mittelſten Stockwerk zu
vermiethen und kann ſogleich bezogen werden, beſtehend in einer Stube, Kammer, Kuͤche
und verſchloſſenen Boden.
IV. Sachen, ſo geſtohlen worden.
Darmſtadt. Nachdeme in der Nacht vom Dienſtag auf Mittwoch den 9ten
die=
ſes dem Gerichtsſchoͤff Valentin Eiſenbach zu Eberſtatt der Kramladen erbrochen und
daraus folgende Sachen, als:
1) 5. Stuck blau Tuch, 2) 1. Stuͤck hellblau, 3) 1. Stuͤck Bettbarchet, 4) 60
Eh=
ten Flanell, 5) 1. Stuͤck berliner gedruckte Flanell, 6) 2. Stuͤck ditta weiße
Raſch, 7) 2. Stuͤck ditto blaue Raſch, 8) 2. Stuͤck ditto rothe Raſch; 9
1. Stuͤck ditto rothe Schwanenboy, 10) 1. Reſt weiſen Boy, 11) 2. Stuck
berliner Flanel. Ferner, 12) 1. Stuͤck engliſch Hoſenzeug 13) 3. und eine
halbe Ehl ſchwarzen Mancheſter, 14) 1. Stuͤck weiß Ballgestuch, 15) 7 bis
8erley Stuͤcke Cotton von allerhand Sorten, 16) Manns=und Weibsſtruͤm=
Band und Schnuͤre, 17) 1. Stuͤck Schechter, 18) Ein violett
pfe. 1 Tuchenkleid, 19) ein ditto von bruſſeler Camelot mit ſeidenem Futter,
20) ein ſein blau Kleid mit gelben Knoͤpfen, 21) eine rothe Weſte mit
doppel=
ten goldenen Balletten und maßiv goldenen Knoͤpfen, 22) eine braune ſeidene
Weſte mit Gold und mit dergleichen Knoͤpfen, 23) 2. ſchwarze tuchene Weſten,
24) 1. ſchwarz zeugene Weſte, 25) 2. weiſe Weſten, 26) 1. grüner
Gaſſen=
gaͤng von Zeug mit rothen Vordertheilen, 27) 1. Garnitur ſilberne
Schnal=
len von 9. Loth, 28½ L. Huth, 29) 3. Paar ſchwarze ſeidene und etliche Paar
baumwollene Struͤmpfe
biebiſcher Weiſe entwendet worden; ſo wird jedermann gewarnet, derglelchen Sachen
nicht an ſich zu kaufen, ſondern diejenige, welche von dieſen etwas zu kaufen bringen,
anzuhalten und bey Furſtl. Oberamt die Anzeige davon zu thun. Darmſtadt, den 11.
Fuͤrſtl. Beßiſches Ober=Amt daſelbſt.
Octob. 1776.
V. Lotterie=Anzeige.
Bey dem reform. Schulmeiſter Dauber dahier, kann man ganze und halbe Looße von
der freyherrl. von Raniſchen Lotterie zu Friedberg zur erſten Claſſe haben, und dagegen die
prompteſte Bedienung verſichert ſeyn.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 12. bis den 19. Octob. 1776.
Herr von Schwarzer, ſchwediſcher Rittmeiſter.
Herr Schmitt, Kriegsrath von Dietz, log. im Adler.
Herr Eyſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwan.
Herr Heres, Conrector von Duͤrckheim, log. in der Cron.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Harrach, kayſerl. Geheimderath, nebſt deſſen Frau Gemahlin, den 12. Oct.
Herr Baron von Romberg, aus Brüſſel, eod.
Herr Graf von Marazang, Brigadier in ſpaniſchen Dienſten, eod.
Herr Hofmann, und
Herr Hauf, Lieutenants in wuͤrtembergiſchen Dienſten, eod.
Herr Wandler, kayſerl. Capitain vom Regiment Fürſtenberg, den 13. Oct.
Herr Schenckel, Ingenieurcapitain von Philippsburg, eod.
Herr Bonnet, Kaufmann aus Mannheim, den 14. Oct.
Herr von Mildeburg, Juriſt von Wuͤrzburg, eod.
Herr Hopfengaͤrtner, Doctor von Stuttgard, eod.
Herr Burckhard, Haußhofmeiſter aus Berlin, eod.
Herr von Ruhdong, Faͤhndrich in engeliſchen Dienſten, den 15. Oct.
Herr Graf von Marſchall, Obriſter in hollaͤndiſchen Dienſten, den 16. Oct.
Herr von Gugumus, Cavalier von Durlach, eod.
Herr de Neufville, heſſencaſſeliſcher Geheimderlegationsrath, den 18. Oct.
Herr Lehrs, Kaufmann aus Frankfurt, und
Herr de Neufville, Banquier aus Frankfurt, eod.
Ihro Durchlaucht der Prinz von Aſenburg, rußiſcher General, eod.
Herr von Birck, Hofmarſchall vom Fürſt Taxis, eod.
Gebohrne,
Getaufte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohren und Getauft.
Den 13. Oet., Mſtr. Joh. Heinrich Batzler, Burgern und Leinenwebern, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 14. Oct., Regina Catharina, weiland Johann Peter Holzapffels, Burgers und
Ackermanns in Umſtadt, hinterlaſſene eheliche ledige Tochter, alt 44.
Jahr, 6. Monath und 12. Tag.
Den 16. Oct., Joh. Wilh. Hoͤchſt, Fürſtl. Renthkammerkanzleydienern, ein Toͤchterlein,
alt 3. Monath und 16. Tag.
Den 18. Oct., Mſtr. Johann Andreas Huͤdderſen, Burger und Schumacher, alt 77.
Jahr und 9. Monath.
Anmerkung. Nicht durch das Verſchulden der Buchdruckerey, ſondern durch die
gewoͤhnliche Nachlaͤßigkett des Gloͤckner Weylandes iſt es
geſche=
hen, daß des Burger und Brandenweinwirth Joh. Nic. Helden
den 29. Sept. getauftes Soͤhnlein nicht in das Wochenblatt
gekom=
men iſt, welches man, weil der Buchdruckerey Vorwurfe
des=
wegen gemacht worden ſind, hierdurch eben ſowohl als dieſes hat
anzeigen wollen, daß der die vorige Woche unter dem Namen
Schäfer getraute Schumacher nicht alſo, ſondern Schafner
heißt, welches eben auch von der angegebenen Urſache herkoͤmmt.
J. J. Will, Factor.