den 4. Jan.
Anno 1773.
Rum. L.
Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRrvrLEero.
ſangrsriräioTicul
us AESASOIE
DTarmriii,
ſches Grag=und
G 1011gen,
Anzeigungs.
u. Canzley=Buchdruckerey.
zu finden in der Fuͤrſtl. Hoſ=
Dictualien= und Markt=Preis.
Ein E Ochſenfleiſch
6½kr.
z½ = Rindfleiſch
7 kr.
1 = Kalbfleiſch
1 „ Hammelfleiſch
7½ kr.
6 kr.
k = Schaffleiſch
„= Schweinenfleiſch 83kr.
1 „Schinkenu. Doͤrrfleiſch 16 kr.
20 kr.
Speck
14 kr.
„= Nierenfett
14 kr.
= Hammelsfett
1 „ Schweinenſchmalz 18 kr. 1 Maas Jung=Bier
1 „ Kalbsgekroͤß
1 = Kalbsgelung
1 „ Hammelsgelung
3 kr.
2 = Ochſengeluͤng
3 kr.
1 = Suͤlzen
12 kr.
= = Bratwuͤrſt
1 „ Leber= und Blutwuͤrſt, 8 kr. Ein aufgeſetzter Kumpf Cartoſfeln 4 kr.
8 kr. Ein Malter Hafer
3fl. kr.
Eine geſalzne oder geraͤucherte
Ochſenzunge = 32kr.
10 kr
Ein Kalbskopf
4k.
Ein Hammelskopf
1 kr.
Ein Kalbsfus
Ein Malter Korn
6fl. kr
Ein Malter Gerſten
4 fl. 30kr
Ein Malter Waizen
7fl. kr.
Ein Malter Spelz
1 Malter Rocken Mehl 6fl. 36kr.
1 Malter weiß Mehl 2 fl. kr.
1 Kumpf Hafermehl
36 kr.
1 Kumpf geſchelter Hirßen 1fl. 4kr.
1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 56kr.
1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
1 Kumpf Erbſen
28 kr.
1 Kumpf Linſen
24kr.
1 Maas Merz oder Lager=Bier 4 kr.
Kuͤrſtl, Heßiſche Poliey=Deputation dahier.
4 kr.
5kr. 1 Maas Bier=Hefe
48 kr.
5kr. 1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 6kr.
1 Pfund friſche Butter
19 kr.
1 Pfund Handkaͤs der beſten 6 kr.
3 kr. Dieuͤbrige Handkaͤs 4 Stuͤck 4kr.
Eyer 4 Stuͤck vor
4 kr.
Brod=Caxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſollwieg. 1P 22L.12
Vor 6 kr. dito = 26 17L. 1½
Vor 12kr. dito = 5* 2L32.
Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
von Rocken=Vorſchuß 9Loth3½2.
Vor 2kr. dito = 19Loth;
Vor 1kr. Waſſerweck 7Loth 3½"
Vor 1kr. Milchweck, sLoth1½ "
3fl. kr. Vor 1 kr. Milchbrod, 5Loth2
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Herrſchaftl. Policey=Publicandum.
Darmſtadt. Nachdeme ſchon geraume Zeit das ſchlachtbare Viehe
durchg hendr rar und tveuer geweſen, ſo hat man, damit kein Mangel an Fleiſch
in allhieſig Hochfuͤrſil. Reſidenz entſtehen, das Publicum hngegen mil gutem
Fleiſd verſehen werden= die Metzgerzunft aber bey ihrem Handwerk beſtehen
und ſubſiſtiren moͤchte, derſelben oͤfters ganze Wochen und Monathe lang die
Frankfurter Schazung zugelaſſen, und wenn es zwey Pfenning wohlzeiler, als
es in Frankfurt taxiret, herunter geſetzet worden, ſich hierunter nach denen
be=
nachbarten Churfuͤrſtl. Reſidenzien und andern Staͤdten jederzeit genau
gerich=
tet, wobey das Publicum mit gutem Fleiſch hinlaͤngtich beſorget= und die Zunſt.
bey ihrem ungeſtoͤhrten Nabrungs=Stand erhalten werden. Wann aber
deſ=
ſen ohngeachtet ſich einige Metzger erfrechet haben ſollen, ihr Fleiſch nicht nach
den beſtimmten und regulirten Preiſen, ſondern das Pfund um zwey Pfenning
theurer zu verkaufen, dergleichen ſtrafbaren Vergehen jedoch nicht nachgeſehen
werden darf; So hat man, dieweilen das Publicum Anſtand nehmen will,
die Contravenienten nahmentlich anzugeben, um ſich der Importunität
ver=
ſchiedener Metzger nicht ausjuſetzen, die Metzgerzunſt vorgefordert, ihr auf
das nachdruͤcklichſte eingeſchaͤrſet, das Fleiſch nach der ertheilten Schatzung
und nicht hoͤher zu verkaufen und ordentlich auszuwiegen. In ſo fern aber
ein= oder der andere Metzger ein ganz beſonderes gutes Stuͤck Viehe
einkau=
fen und der Augenſchein den auſerordentlichen Werth zeigen ſolte, demſelben
jedesmalin, wann vorhero durch die geſchworne Beſchauer die Anzeige der
Deputation geſchehen, der Preiß deſſelben an die vor denen Metzger=Laͤden
hangende Tafel durch den Markt, Meiſter angeſchrieben werden ſoll.
Derje=
nige aber, welcher ſich hierunter etwas zu Schulden kommen und das
Publi=
cum vervortheilen wird, ſoll das erſteremal mit der in der Schirm=und Schlacht=
Ordnung beſtimmten Geld=Strafe= das zweytemal aber mit der
ohnausbleib=
lichen Gefaͤngniß=Straſe angeſehen werden: wobey zugleich um allen
Unter=
ſchleif ſo viel nur moͤglich zuvor zu kommen, verordnet worden, daß in denen
Schirm=Taͤgen die expreſſe darzu verpflichtete Perſonen in der Fleiſch=Schirm
jederzeit bey Straf gewaͤrtig ſeyn ſollen, damit, wann jemand uͤber
unrichti=
ges Gewicht diſproportionirliche Zugaben oder Verkaufung über den regulirten
Tax ſich zu beſchwehren Urſache habe? ſolches ſogleich bey denenſelben
angezei=
get werden koͤnne. Sollte aber auſer denen Schirm=Taͤgen bey Abhohlung
des Fleiſches in denen Metzger=Haͤuſern einige Unterſchleife vorgehen, ſo kann
ſolches nur der Deputation angezeiget werden, und ſoll in ſo ferne es
verlan=
get wird, der Name des Angebers jederzeit verſchwiegen bleiben.
Darm=
ſtadt, den 2. Jan. 1773. Von Policey=Deputations=wegen.
II. Sachen, ſo zu verpfachten.
Wallau. Demnach Montags, den 25. naͤchſtkommenden Monaths
Januarii, frühe um 10. Uhr, dasſ Caminfegen in hieſiger Herrſchaft, auf
ſechs Jahrlang, vom 1. Jan. 1773. anfahend, an den Meiſtbietenden
ver=
pfachtet werden ſoll; So wird ſolches hiermit offentlich bekannt gemacht,
da=
mit diejenigen, ſo zum Beſtand Luſten haben, in bemeldtem Termin ſich
da=
hier einfinden, die Conditiones vernehmen und mitbieten moͤgen; Wobey
ohn=
verhalten bleibt, daß die Camine, mit Beybek altung des ſonſt uͤblich
geweſe=
nen Fegerlohns, nach der neueren Fuͤrſtl. V.rordnung jäht lich. dreymahl
ge=
feget werden. Wallau, den 28. Dec. 1772.
Fuͤrſtl. Heßiſche Rentherey daſelbſten.
III. Sachen ſo zu vermiethen.
Darmſtadt. In der Kirch=Straße, zwiſchen dem Markt und der
Stadt=Kirche, ſtehet ein Hauß von 3. Stockwerk, entweder ganz oder
zer=
theilet, worinnen das Untere zu einer Nahrung ebr bequem, zu verlehnen,
wovon bey dem Rathsverwandten Netz naͤhere Nachricht zu haben.
IV. Vermiſchte Nachricht.
Darmſtadt. Hiemit mache bekannt, daß die 7te Ziehung hieſig
Hoch=
fuͤrſtl. Zahlen=Lotterie den zukuͤnftigen Freytag als den 8. Jan. ohnfehlbar
ge=
ſchehen wir=, es koͤnnen demnach alle Arten von Spiel bey mir gemacht
wer=
den, ich verſpreche, wie einem geehrten Publico bekannt, accurate Bedienung.
Plans ſind in dem mir anvertrauten Comtoir No. 46. gratis zu haben, bey
Johann Andreas Netz,
Eiſenhaͤndler hinter dem Rath=Hauß wohnhaft.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 23. Dec. 1772. bis den 2. Jan. 1773.
Herr Stuͤrz, Chur=Saͤchßiſcher Legations=Secretair, den 23. Dec.
Herr von Lehrbach, Chur=Pfaͤlziſcher Capitain, den 25. Dec.
Herr Baron von Freudenberg, den 27. Dec.
Herr von Freudenberg, Ca nmerherr und Oberamtmann zu Anſpach, den
30. Dec.
Herr Graf Seibelsdorf, geweſener Preußiſcher Capitain, den 31. Dec., log.
ſaͤmmtlich im Trauben.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Baron von Harnſtein, Geheimder=Rath, von Chur=Trier, den 29.
Decemb.