Darmstädter Tagblatt 1772


31. August 1772

[  ][ ]

Anno 1772. den 31. Aug.
Rum. 35.
Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PAIVILEGIo.
Darmſtaͤdti=
ſches
Grag=und
Blaͤttgen,
Anzeigung=

zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=

u. Canzley=Buch druckerey.

Dictualien= und Markr=Preis.

9k.
Ein 1 Ochſenfleiſch
7 kr.
1 Rindfleiſch
6½kr.
1. v Kalbfleiſch
8 kr.
1 Hammelfleiſch
6 kr.
1 Schaffleiſch
9 kr.
1. Schweinenfleiſch
1 Schinkenu. Doͤrrfleiſch 16 kr.
20 kr.
1 Speck
14kr.
1 Nierenfett
14 kr.
I. = Hammelsfett
1. Schweinenſchmalz 18kr.
5 kr.
1. " Kalbsgekroͤß
5 kr.
1 == Kalbsgeluͤng
3 kr.
1 Hammelsgeluͤng
3 kr.
1 Ochſengeluͤng
3 kr.
Sulzen
12 k.
1 Bratwuͤrſt
1. Leber= und Blutwuͤrſt 8 kr.

Ein Malter Hafer
1 Malter RockenMehl 7fl. 48 kr.
1 Malter weiß Mehl
1 Kumpf Hafermehl
1 Kumpf geſchelter Hirßen 1fl. 4kr.

Eine geſalzne oder geraͤucherte
Ochſenzunge = 32kr.
10 kr.
Ein Kalbskopf
4 kr.
Ein Hammelskopf
1 kr.
Ein Kalbsſus
I. kr.
Ein Malter Korn
5fl. 10k.
Ein Malter Gerſten
8fl. 10 kr.
Ein Malter Waizen
3fl. kr.
Ein Malter Spelz

Kuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.

2fl.40kr.
fl. kr.
36kr:
1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 56kr.
1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
1 Kumpf Erbſen
32 kr.
1 Kumpf Linſen
32 kr.
1 Maas Merz=oder Lager=Bier 4 kr.
1 Maas Jung=Bier
4 kr.
1 Maas Bier=Hefe
48 kr.
1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 5kr.
1 Pfund friſche Butter 16a17 kr.
1 Pfund Handkaͤs der beſten 6 kr.
Dieuͤbrige Handkaͤs 4 Stuͤck, 4kr
Eyer5a6 Stuͤck vor
4kr.
Ein Malter Cartoffeln
Brod=Caxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſoll wieg. 1E 16L. O.
Vor 6kr. dito = = 21 8L. 2.
Vor 12kr. dito = 4E 16L. 2.
Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
von Rocken=Vorſchuß 9Loth;½ 2.
Vor 2kr. dito = 19Loth;
Vor 1kr. Waſſerweck 7Loth 3½
Vor 1kr. Milchweck, 6Loth1½
Vor 1 kr. Milchbrod (Loch2

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtglich ſinde

I. Herrſchaftl. Policey=Publicandum.
Darmſtadt. Dieweilen die Straßen und Gaſſen ſowohl in der Fuͤrſt=
lichen
Reſicenz als außerhalb um die Stadt ſehr ſchadhaft, und einer ohn=
umgaͤnglichen
Reparation veduͤrfen, ſo iſt dem zeitigen Ober=Burgermeiſter
allhier aufgegeben worden, die Wege und das Plaſter zu beſſerer Bequem=
lichkeit
derer Paſſanten ausbeſſern und in guten Stand ſtellen zu laſſen;
Nachdeme aber auch die Nothdurft erfordert, daß das ſchadhafte Plaſter an
denen Haͤußern von jedwedem Beſitzer dererſelben unterhalten werde, ſo wie
die emanirte Gaſſen=Ordnung in dem 16. opho ausdruͤcklich beſaget, wie
nehmilich im Fruͤhjahr und Herbſt durch den zeitigen Burgermeiſter und einen
Ausſchuß des Stadt=Raths die Haupt= und Neben=Straßen viſitiren und
das Schadhafte von jedem, der das Plaſter zu legen ſchuldig iſt, binnen 14.
Tagen bey Strafe repariren zu laſſen, auferleget, und nach deren vergebli=
chen
Verfließung das Noͤthige auf des Unterlaſſers Koſten wieder hergeſtellet
werden ſolle; Als wird ſolches zu jedermanns Nachachtung hiermit bekannt
gemacht. Und da man auch mißfaͤllig wahrgenommen, daß in die Straßen
vor der Stadt, als auch in der Fuͤrſtlichen Reſidenz ſelbſt auf publique Plaͤtze
und anderer Orte allerley Kummer und Unrath, Glaͤßer, Papier und der=
gleichen
, wie nicht weniger in den Schloß=Graben und in die ſogenannte
Stadt=Bache ſo gar todtes Vieh und andere Unreinigkeiten geworfen wer=
den
; Als wird dieſes ebenfalls bey ſchaͤrfeſter Ahndung hierdurch nochmalen
auf das nachdruͤcklichſte verboiten. Sign. Darmſtadt, den 28. Aug. 1772.
Fuͤrſtl. Heß. Policey=Deputation daſelbſt.
I. Citationes Ediales.
Darmſtadt. Diejenige, welche an dem verſtorbenen Salpeterfieder Chriſtopb Hill und
deſſen auch ohnlaͤngſt verſtorbenen Wittib etwas mit Reche zu fordern haben, werden hier=
mit
eitirt und erfordert, daß ſie den 8. nächſtkuͤnftigen Monaths Seyt. vor Fuͤrſtl. Oberamk
Morgends um 9. Uhr erſcheinen, ihre Forderungen behoͤrig liquidiren, und hierauf rechtli=;
cher Verfüͤgung, die Ausbleibende aber der Praͤcluſion gewaͤrtigen ſollen. Darmſtadt, den
28. Aug. 1772.
Fuͤrſtl. Beß. Ober=Amt daſelbſt.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
wallan. Nachdem Montags den 31. hnjus und folgende Taͤge, die zur Verlaſſenſchafft des
vor kurzem zu Unterliederbach, ohnweit Hoͤchſt, verſtorbenen Fürſtl. Commercien=Raths und
vorher geweſenen Kauf nanns zu Leipzig, Herrn Johann Peter Stemblers gehoͤrige Effe=
cten
, worunter verſchiedene Ringe mit Brillaͤnten und andern guten Steinen, Silberwerk
und gute Bettſtellen, Stuͤhle, Spiegel x. ꝛc. befindlich, ſo dann Mitwochs den 16. Sept.
2. c. 10. Stuͤck der beſten Wickerer= und Maſenheimer=Weine, de anno 1761. nicht weniger
das in loco Unterliederbach gelegene Frey=Guth, ohngefehr 105. Morgen Ackerland und
Wieſen

[ ][  ][ ]

Wieſen haltend, nebſt darzu gehoͤrigen Gebaͤuden, beſtehend in einem ganz meuen ſehr wohl
und modern gebauten Wohnhauß von 2. Etagen, mit zwey ſchoͤnen Frucht=Boͤden und
Cammern, und ſehr ſchoͤnen Kellern, worzu auch ein Garten gehoͤrt, ſo dann einem eben=
fals
neuen Hauß vor den Hofmann, neuen Scheuer, Stallungen, Chaiſen=und Holz= Re=
miſen
, und dem Frey=Guth zuſtaͤndigen dominio direo, uͤber ein ebenfals freyes ohnge=
fehr
gleiches Maas einhaltendes Erbley=Guth, und darzu gehoͤrigen vollſtaͤndigen Gebau=
den
, wovon jährlich zu dem Haupt=Guth 25. Malter Korn und ¾. Malter Hafer fallen,
5ffentlich verſteigert, und an den Meiſtbiethenden, nach Beſchaffenheik der Liebhaber,
entweder das Haupt=Guth nebſt dem dominio diredo uͤber das Erbleyh=Guth und dem=
ſelben
anhaͤngigen Pfacht zuſammen, oder jedes beſonders, und zwar was die Eſſecten be=
trift
, gegen gleich baldige Zahlung, was aber das Frey=Guth cum appertinentüs anbe=
langt
, gegen eine Angabe von 5000. fl. uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird dem Publico
ſolches hiermit bekannt gemacht, damit die kuſitragende in termigo erſcheinen, die weitere
Conditiones vernehmen und mitbieten koͤnnen. Wie dann auch die Weine Tags vorher
und bey der Verſteigerung probirt, auch das Guth und darzu gehoͤrige Gebaͤude immittelſt
in Augenſchein genommen= nicht weniger bey Endes unterzeichnetem vollſtaͤndigere Nach=
richt
vorher eingenommen werden kann. Sign. Wallau den 19. Aug. 1772.
vi Commiſſonis.
J. w. C. Schenck, Fürſtl. Amtmanu der Herrſchaft Epflein.
Darmſtadt. Nachdeme das Bogiſche Gaſt=Wirths=Hauß zum ſchwarzen Adler auf
den 3ten Sept. a. c. aus eigner Bewegung an den Meiſibietenden verkauft werden ſoll;
So koͤnnen ſich diejenige, welche dazu Luſten haben, in termito in gedachtem Gaſt=Wirths=
Hauß einfinden= Conditiones vernehmen, und mitbieten. Darmſtadt, den 17. Aug. 1772.
Nachdeme des Burgers und Knopfmachers Joh Jac Pfitzners auf dem Geißberg gelegenes
Hauß künftigen Bettag als den 2. Sept. auf dem Rath=Hauß allhier dringender Schulden hal=
ber
offentlich aufgeſteckt und dem Meiſibietenden kaͤuflich uberlaſſen werden ſoll; Als wird
ſolches zu federmanns Nachricht hierdurch bekannt gemacht. Darmſtadt, den 21. Aug. 1772.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
Nachdeme das Gaſtwirths=Haus zu der Dianenburg in der grocen Ockſengaſſe ſtehend
kuͤnftigen Bettag auf dem Rath=Haus dringender Schulden halber offentlich aufgeſteckt und
dem Meiſtbietenden kaͤuflich Uberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches zu jedermanns Nach=
richt
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt, den 28 Aug. 1772.
Fuͤrſtl. Beß. Ober=Amt daſelbſt.
Einem Ehrſamen Publico dienet nachrichtlich, daß dieſe Frankfurter Herbſt=Meſſe in
der Wenckiſchen Handlung die daſelbſten gefuͤhrt werdende Waaren, als Thee, Caſſfe, Zu=
cer
und dergleichen, abermalen zu billigen Preißen und bey nabe eben ſo wohlfeil als in
Franckfurt zu haben ſind, wem es alſo gefaͤllia iſt, ſich damit zu verſorgen, hat ſich zugleich
guf gute und friſche Waaren zu verlaſſen. Darmſtadt, den 28. Aug. 1772.
IV. Sachen, ſo zu verpfachten.
Lichtenberg. Nachdeme, auf Petri=Tag kuͤnftigen 177zten Jahres, der 6. jährliche
Beſtand des Herrſchaftlichen Hof=Guthes zu Haußen, unter Lichtenberg zu Ende gehet,
und ſolches vermoͤg gnaͤdigſten Reſcriptes auf das neue oͤffentlich verlehnet werden ſoll,
hierzu aber terminus auf Mittwochen den 16. Sept. Vormittags 9 Uhr in dem Wirths=
Hauß zu Niederhaußen anberaumet iſt; Als wird ſolches dem Publico hiermit bekannt ge=
macht
, und koͤnnen diejenige, ſo zu dem Beſtand Luſten haben, ſich vorerſt um die Gele=
genheit
beſagten Hofes in hieſig Füͤrſtlicher Renterey erkundigen, ſodann ſich termino ein=
ſnden
, Conditiones anhoͤren und mithieten. Sign. Lichtenberg den 20. Aug. 1772.
Heumann, Fürſtl. Rentmeiſter.

1V.

[ ][  ][ ]

V. Vermiſchte Nachrichten.
Darmſtadt. Nachdeme mit Jochfuͤrſtl. gnaͤdigſter Erkaubniß eine Baumwoll=Spin=
Rerey, zu Samoiſen und Tuͤrkiſch=Garn, vor deſſen echte Farbe im Waſchen zu caviren iſt,
zu Pirmaſenz anzulegen erlaubet, und darinnen auch ſchon ein guter Abaang befolget wor=
den
; Sowird ein ſolches jedermänniglich zu wiſſen gethan, daß oben gemeldte Waaren Com=
mißions
=weiße in der Steidel= und Netziſchen Handlung allhier nach den geſetzten Preißen
gegen richtige Zahlung aufrichtig zu haben ſind, abſonderlich das Tuͤrkiſche Garn wegen ſei=
ner
Feine und echten Farbe, der Preiß in der Meſſe nicht zu finden iſt, deßwegen man ſich
eines geneigten Zuſpruchs verſichern will.
Steidel und Neyz.
Da Sr. Bochfuͤrſtl. Durchl. Unſer gnaͤdigſter Berr, dem Köͤnigl. Preußiſ. General=
Lotterie=Inſpecior, Fedder Karſtens, aus Hamburg und ſeinen Mit=Intereſſenten, ein Pri-
vilegium
exchuſipum zur Errichtung einer Zahlen=Lotterie in Hoͤchſt=Dero Landen zu erthei=
len
, 9jaͤdigſt geruhet; und dann derſelbe uͤber die zur Sicherheit des theilnehmenden Pu=
bliei
im Plau beſtimmte 100000. Gulden, eine ſolche Juſtification geleiſtet, welche für voll=
kommen
hinlaͤnglich befunden worden; So haben wir auf ſpecialen Befehl Sr Bochfuͤrſtk.
Durchl dem Publico dieſes hiermit anzeigen, und zugleich bekannt machen ſollen, daß die
Erſte Ziehung den 11. Sept. ohnfehlbar in hieſiger Reſidenz mit gebrauchlichen Formalitaͤ=
zey
geſchehen wird. Darmſtadt, den 28. Aug. 1772.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Regierung daſelbſt.
Die Erſte Ziehung der Hochfuͤrſtl. Heßiſchen privilegirten Zahlen=Lotterie zu Darmſtabt
iſt nunmehro auf inſtehenden 11. Sept. unabaͤnderlich feſigeſetzet: die Liebhabere koͤnnen
demnach ſo wol bey denen allhier beſtellten Collecteurs, als auch bey dem Haupt=Comtoir
in dem Lotto=Amt=Hauße, ihre gefaͤlligen Einſätze machen, diejenigen aber, welche noch
Luſten haben eine Collecte fuͤr dieſes wohl eingerichtete Inſtitut zu übernehmen, gelieben ſich
deßfalls an die hiefige General=Direction zu wenden, welche die promteſte Bedienung lei=
ſen
wird. Darmſtadt, den 22. Aug. 1772.
General-Direion
der Bochfuͤrſtl. Heßiſchen privilegirten
Zahlen=Lotterie.
Gießen. Demnach die Hochloͤbliche General=Direction der Hochfuͤrſtlich=Heßiſchen
privilegirten Zahlen=Lotterie zu Darmſtadt mir das Einnahme=Comtoir No. 32. anver=
rrauiet
hat, und nunmehro die erſte Ziehung auf inſtehenden 11. September unveraͤnderlich
feſt geſetzet worden; So koͤnnen die Liebhabere ihre beliebigen Einſaͤtze in meinem in der
Brand=Gaſſe geugeren Hauße taͤglich machen, und der beſten Bedienung verſichert ſeyn=
Gießen, den 27. Auguſt 1572.
Simon Levi.
Darmſtadt. In Abweſenheit des hieſigen Reform. Herrn Pfarrers bin ich von Herrn
Conrector Schmeckenbecher in Heidelberg erſucht worden, auf nachfolgende Schriften, ge=
gen
ſichere Beſcheinigungen, den Monath September hindurch, Praͤnumerationen anz.e
nehmen: Auf 1 Jeruſalems fortgeſetzte Betrachtungen uͤber die Religion, wird praͤnume=
rirt
15 kr. 2) Poungs Nacht=Gedanken 4ten Band, wird praͤn. 40 kr. 3) Den erſten
Theil von Tiedens Garniſons=Predigten in Magdeburg, in 2. Theilen herauskommenben
moraliſchen Reden oder Predigten, pr. 1 fl. 4)=Tas erſte Stuͤck einer, in Oebringen hereus=
kommenden
nuͤtzlichen theol. Monats=Schrift: der Land=Prediger, wird ſubſcribirt 20 kr,
4) Kann auch noch auf ſden 1ten Band der Stackhouſiſchen, Vertheidigung mit 1 fl. 30 kr.
und den 1ten Theil der Jeruſalemſchen Benachtungen mit 48. kr. praͤnumerirt werden.
Die Exemplarien dieſer Schriften ſollen, bey beſchleunigter Praͤmmeration, theils lang=
Rens in 21 theils in 3. Monathen richtig ausgeliefert werden. Weitere Nachrichten davon,
Eis

[ ][  ][ ]

wie auch von einer vortheilhaften Glücks=Praͤnumeration auf 4. andere erbauliche Wercke,
ſnd bey mir zu empfangen. Darmſtadt, den 30. Aug. 1772.
Klein, Miniſt. Cand.
bey Hn. R. Rath Schüler in der neuen Vorſtadt wohnhaft.
Der Fuͤrſtl. Zollverwalter Hr. Sumpff in Darmſtadt, avertiret hierdurch auf Ordre der
Chur=Mayuziſch garantirten Rentengeſellſchaft, an die Herren Obereinnehmere der vormalen
Hanauer Geſellſchaft.
Es iſt von einigen Hn. Obereinnehmern der zerfallenen Hanauer Geſellſchaft der Wohl=
thaͤtigkeit
die Anzeige geſchehen, daß die in ihrem Specialat oder Obereinnahm ſich beſin=
dende
Mitgliedere gerne zur hieſigen Geſellſchaft uͤbertreten inoͤchten, von welchem Uebertritt
aber die vor dem großen Leibzug des 11ten Jahrs zu zahlende Einlags=Gelder ad 10. fl.
(maßen ſelbe ſchon vorhin zu Hanau bezahlet worden,) ſie bis hierhin abgehalten hätten.
Um nun dieſen bey der Hanauer Geſellſchaft in Verluſt geſetzten Mitgliedern den Beytritk
auf. ulle thunliche Art zu erleichtern; ſo iſt von Generaldtrections=wegen weiters beſchloſſen
worden, daß die zur Chur=Maynziſchen Renten=Geſellſchaft uͤbertrettende Hanauer Mitglie=
dere
dermalen auf den bloſen erblichen Nachſchuß ad 4. fl. angenommen werden ſollen; da
aber auch einem jeden wohl begreiflich iſt, daß die großen und vielen Renten von denen blo=
ſen
Nachſchußaeldern nicht beſiritten werden koͤnnen, mithin die Einlagsgelder ganz bequem
auf folgende Art beſtritten werden: 1) Falls ein ſolches Mitglied in Auszug kommet, und
eine wuͤrkliche Rente erlanget, ſo wird von deſſen Gewinn die gebührende Einlag ad 10. fl.
abgezogen. 2) Haben die ſaͤmtliche Hanauer Mitgliedere ohnehin den gerechteſten Anſpruch
auf alle noch vorraͤthige Hanauer oder Friedberger Caſſen=Gelder und Capitalien; falls nun
dieſe allen Rechten nach ihnen zuerkannt und, ſo koͤnnen aus dieſen Capitalien allſchon die
diſſeitige Einlags=Geldere entweder ganz, oder zum Theil, ohne deren Mitgliederen neue
Beſchwerde entrichtet werden. 3) Falls aber auf dieſe Hanauer Capitalien wider Vermu=
then
gar nicht erlanget, oder auf andere Art vertheilet, oder verlooſet wuͤrden, ſo findet ſich
noch eine hinlaͤngliche Stcherheit in dem letzt=jährigen großen Leibzug, worinnen 10,000.
Mitgliedere, 60000. nothwendig gewinnen, ſo fort z. E. 1000. Hanauer Mitgliedere in die=
ſem
großen Leibzug der Proportion nach wenigſtens 20,000. fl. gewinnen werden. Da nun
ſolche 1000. Mitgliedere ihre Einlag ad 10. fl. vor dem großen Leihzug zu beſtreiten haͤtten,
welches in Summa 10000. fl. ertragen wuͤrde; ſo findet ſich zu Entrichtung dieſer Einlags=
Gelder in obigen 20,000. fl. Gewinnſten, welche unter dieſe 1000. Mitglieder fallen muͤſſen,
annoch hinlaͤngliche Sicherheit, jedoch dergeſtalten, daß albdann ſaͤmtliche Mitgliedere eines
Specialats dahin unter ſich, oder ihre Herrn Obereinnehmere in ihrem Mamen conſentiren,
daß die Einlags=Geldere ad 10.fl., welche ein jeder anſonſten zu erlangen haͤtte, aus der gan=
zen
Gewinnſt=Maſſa, ſo auf dieſe 1000. Mitgliedere fallet, gemeinſchaftlich beſtritten wer=
den
; wodurch alſo kein einziges Mitglied ſeine Einlag aus ſeinem eigenen Vermoͤgen zu bezah=
len
haͤtte, und die General=Direction wegen Beziehung deren Einlags=Gelderen auf dieſe
letzt=jaͤhrige Gewinnſte hinlaͤnglich verſicheret waͤren. Maynz, den 24. Jul. 1772.
General=Directorium der Chur=Maynziſch garantirten Rentengeſellſchaft.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers
Vom 22. bis den 29. Aug. 1772.
Herr Schloſſer, Doctor Juris, von Frankfurt, den 26. Aug, log= im Traub=
Herr Antwein, Pfarrer von Rodalben, den 24. Aug.
Herr Grell, Amts=Secret. von Butzbach, eod., log. im Engel.
Hers

[ ][  ][ ]

Herr Zncker, und Hr. Bolckhard, Calanterie= Kraͤmer.
Herr Pfnorr, Gold=Arbeiter von Gießen, den 26. Aug., log. in der Cron.
Herr Bachmann, ein Paſſagier aus Paris, den 27. Aug., log. im Storch.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Frau Graͤfin von Marſchall, aus Sachßen, den 22. Aug.
Herr von Schmitt, Durlachiſcher Reſident zu Frankfurt, den 23. Aug=
Herr Stadelmann, Commiſſarius von Aſchaffenburg, eod.
Herr von Radenhaußen, von Brüchſal, den 25. Aug.
Herr Coblitz, Ober=Einnehmer, von Oppenheim, eod.
Herr von Gemehl, Obriſter vom Ober=Rheiniſchen Crays, den 26. Aug.
Herr von Klettenberg, Holl. Lieut., vom Reg. Oranien=Naſſau, eod.
Herr Rutz, Major, von Rheinheim, eod.
Herr Starck, und Herr Mehler, Kaufleute von Franckfurt, eod.
Herr Hoſcher, Stallmeiſter von Maynz, eod.
Herr Liebler, Cammer=Rath von Wormbs, eod.
Herr Graf Montecuculi, Paͤbſtl. Nuntius zu Coͤlln, den 27. Aug.
Frau von Fenning, von Mannheim, eod.
Herr Haͤffner, Rath, von Maynz, eod.
Herr Beron von Ziegeſar, Cammer=Herr, von Naſſau=Uſingen, den 27. A=
Herr von Maltitz, Lieut. und Hof=Juncker, von Naſſau=Uſingen, eod.
Herr von Rotsmann, von Bergen bey Franckfurt, eod.
Herr Bauer, Berg=Inſpector, aus dem Thal= Itter, eod.
Herr von Moocken, Hauptmann vom Ober=Rheiniſchen Crays, Regimeni
Zweybrücken, eod.
Herr von Rutſch, Cavalier aus England, den 28. Aug.
Herr Neupert, ein Courier vom Prinz von Oranien aus Holland, eod.
12. Kauſleute und Burger von Franckfurt, den 26. Aug.
24. Kauf= und Handelsleute aus der Schweiz.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 23. Aug. Johann Wendel Ortwein, Fürſtl. Hofaquay, ein Toͤchterl.
Eod. Mſtr. Johann Valentin Boitz, Burgern und Nagelſchmidt, ein Toͤcht.
Den

[ ][  ][ ]

Den 24. Aug. Hn. Johann Henrich Fuhr, Burgern und Handelsmann, en
Soͤhnlein.
Eod. Mſtr. Ludwig Har, Burgern und Metzgern, ein Toͤchterlein.
Den 26. Aug. Mſtr. Johannes Iſſel, Burgern und Tuchmachern, ein Soͤhnl.
Den 26. Aug. Mſtr. Johannes Jockel, Burgern und Schumachern, ein
Toͤchterlein.
Copulirte.
Den 25. Aug. Mſtr. Johannes Arnheiter, Burger und Metzger allhier, Mſtr.
Johann Nicolaus Arnheiters, auch Burgers und Metzgers allhier,
ehelicher Sohn, und Dorothea, weiland Ludwig Kleins, geweſe=
nen
Burgers und Metzgers allhier, hinterbliebene Wittib.
Din 27. Aug. Nicolaus Weber, Herrſchaftl. Muͤnch=Wagenknecht, ein
Wittwer, und Anna Margaretha, weiland Nicolaus-Engels, ge=
weſenen
Muſquetiers allhier, hinterbliebene Wittib.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 23. Aug. Frau Maria Suſanna, des Fuͤrſtl. Hof=Renthmeiſters,
Herrn Follenzus, Frau Eheliebſte, alt 53. Jahr.
Eod. Mſtr. Johann Carl Müller, Burgern und Schneidern, ein Toͤchterl.
alt 5. Monath.
Den 24.Aug. Maria Margariha, des Schneider=Meiſter Rauchs, Chei
Frau, alt 53. Jahr:
Den 25. Aug. Mſtr. Philipp Daniel Schuſter, Burgern und Metzgern, ein
Soͤhnlein, alt 5. Wochen.
Den 26. Aug. Des Bleichmanns Witzlers, hinterlaſſenes Soͤhnlein, alt
11. Wochen.
Den 28. Aug. Johannes Bruner, Herrſchaftl. Falter=Knecht, ein, Soͤhnl.
alt 11. Wochen.

In hieſiger Buchdruckerey. ſind zu haben:
Ungebundene Buͤcher.
Bibliotheck der Engliſchen Pre=
Scherzhafte Geſundheiten bey
Luſtigen Geſellſchaften. 12 kr=
digten
, heraus gegeben von
Schutz.
1fl. 16.kr. Schwedeborgs Sammlung ell=
cher
Brieſe.
12 kr.
Kurze Betrachtung der Allraun=
Neues Jeruſalem. 24. kr.
worzel, des Fahrn=Krauts,auch
=== Verbindung der Seele
15 kr.
andtrer Magiſchen Kraͤuter. 15kr. mit dem Coͤrper,
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1fl. 50kr.
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feger
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Schreibmeiſter u. dergleichen. 1fl.
Geſchichte des Pohlniſche Krie=
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mit Hiſtoriſche Kupfern. 36 kr.

Leben und Ende des beruchtigten
Bayeriſchen Hieſels, mit Ku=
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Die zu Glück und Ehre gelangte
Baͤurin.-.
7fl. 50 kr=
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Geſchichte, durch den Verfaſ=
ſer
des Verſuchs Schweizeri=
1fl.30 krs,
ſcher Gedichte.

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gen
=Eyden und Urpheden ꝛc. 20 kr.
Glaffey, Anleitung zur weltübli=
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Schreibart, 1fl. 20 kr.
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30kr.
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Zuſtand der Kirche und recht=
maͤßigen
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2. Theie.
Spatens Secrekariat=Kunſt,
1fl. 20kr.
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Winter=Abenden 1fl. 36 kr.
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tagen
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durchſchoſſen,
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Grundliche Urterſuchung vom Po=
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15kr.
Ovidii Liber Triſtinm &m; Epiſt. 20 kr.
J. Lipſi Politicorum, Libr VI. 30 kr.
Gidichte von Paraguay 40 kr=
Vocabulaire des Themes de la
Grammaire par Poitevih .20 kei
Feinds Coſinograph a; oder An=
weiſug
zur Beſchreibung des
Erdkreiſes ꝛc.
16 kr.
Herdens Grundveſſe des H. R.
Reichs deuiſcher Nation, 24kr.
Neueſte Beſchreibung des deuiſch.
R Siaats. Frf u. L. 1764. 30kr.
von Loen, einzige walre Religion 45 kr.
Drelincourts geiſil Sonnetten,
deutſch u. franzoͤſiſch, 8.
40kr
Wunderſeltſame Begebenheiten
des Grafen von 1 und der
Bräfrn von Belmir,
5 kr.
Der aufrichkige Jubelirer, oder
Wiſſenſchaft die Edelgeſteine
zu erkennen.
30kr.

Rböt