Darmstädter Tagblatt 1772


24. Februar 1772

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Anno 1772. den 24. Febr.

Num. 8.

Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRrVILEGIo.

Darmſtaͤdti=
Anzeigungs
zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=

ſches Grag=und
Blattgen,
u. Canzley=Buchdruckerey.

Dictualien= und Markt=Preis.

Ein E5 Ochſenfleiſch, das beſte 8 kr
1 dito, geringeres 21kr.
6½ kr.
1 = Rindfleiſch
6 kr.
1 = Kalbfleiſch
7 kr.
1 = Hammelfleiſch
6 kr.
1 = Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch 8½kr.
1 = Schinkenu. Doͤrrfleiſch 15 kr.
18 kr.
1 Speck
14 kr.
1 Nierenfett
14 kr.
1 = Hammelsfett
1 Schweinenſchmalz 18kr.
5 kr.
1 Kalbsgekroͤß
5 kr.
L. == Kalbsgelung
3 kr.
1 Hammelsgeluͤng
3 kr.
1 = Ochſengeluͤng
2k.
1 == Suͤlzen
12 kr.
1 = Bratwuͤrſt
1 Leber= und Blutwuͤrſt 8 kr.
Eine geſalzne oder geraͤucherte
Ochſenzunge = 32 kr.
10 kr.
Ein Kalbskopf
4 kr.
Ein Hammelskopf
1 kr.
Ein Kalbsfus
fl. kr.
Ein Malter Korn
fl. kr.
Ein Malter Gerſten
fl. kr.
Ein Malter Waizen
fl. kr.
Ein Malter Spelz

Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.

Ein Malter Hafer
Erö
1 Malter Rocken Mehl
kr.
1 Malter weiß Mehl
kr
1 Kumpf Hafermehl
40 kr:
1 Kumpf geſchelter Hirßen 1fl. 4kr.
1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte1fl.4kr.
1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 20kr.
1 Kumpf Erbſen
32 kr.
1 Kumpf Linſen
32 kr.
1 Maas Merz oder Lager=Bier 4 kr.
1 Maas Jung=Bier
4 kr.
1 Maas Bier=Hefe
48 kr.
1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 6kr.
1 Pfund friſche Butter 17a18 kr.
1 Pfund Handkaͤs der beſten 6 kr.
Dieuͤbrige Handkaͤs 4 Stuͤck 4kr
Eyer 5 Stuͤck vor
4 kr.
Ein Malter Cartoffeln 1fl. 36 kr.
Brod=Laxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſoll wieg. 1E 16L. 2
Vor 6 kr. dito = 24 8L. O.
Vor 12kr. dito = 46116L. 2.
Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
von Rocken=Vorſchuß, 8Loth 2
Vor 2kr. dito = 16Loth =
Vor 1kr. Waſſerweck 6Loth 2½
Vor 1kr. Milchweck 5Loth ½.
Vor 1kr. Milchbrod, 4 Loth 1½

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtglich ſind.

I. Citationes Ediales.
Darmſtadt. Nachdeme in des ſchon längſt allhier verſtorbenen Stadt=Foͤrſter Kargers
Concurs=Sache terminus ad liquidandum auf den 5ten naͤchſt kommenden Monat Martii an=
bernaumet
worden; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemach, damit diejenige, wel=
che
an erſagte Kargeriſche Maß etwas zu fordern haben, ſich in obigen Termino Morgens um
9. Uhr vor Fuͤrſil Ober=Amt einfinden, ihre Schuldverſchreibungen in originali produciren,
oder ſonſten behoͤrig liquidiren, und hierauf rechtliche Verfuͤgung=die Ausbleibende aber der
Praͤcluſion gewaͤrtigen moͤgen. Darmſtadt, den 14. Febr. 1772.
Fuͤrſtl. Beſſ. Oberamt daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Lichtenberg. Nachdeme die, in dem Herrſchaftl. Keller zu Lichtenberg liegende 16.
Ohm 176er 1770er und 177ter Weine, auf Donnerſtag den 5. Merz Nachmittags 1. Uhr
oͤffentlich verſteiget=und an den Meiſtbietenden gegen baare Zahlung in guten Conventions=
Sorten dergeſtallten uͤberlaſſen werden ſollen, daß der Wein in Zeit14 Taͤgen auf einmal
abgeholet und auf jede Ohm 1 fl. darauf gezahlet wird; Als wird ſolches hiermit bekannt
gemacht, und koͤnnen ſich die Liebhabere zur beſtimmten Zeit in loco Lichtenberg in Fuͤrſtl.
Ranterey einfinden, die Probe nehmen und mitbieten. Lichtenberg, den 19. Febr. 1772.
Beumann, Fuͤrſtl. Rentmeiſter.
Frankfurt am Mayn. Bey dem Handelsmann Hn. Johann Bernhard Gerner all=
hier
auf der Fahrgaß Lit L. Nro 11. iſt beſtaͤndig in Commißion zu verkaufen: Drey Univer=
ſal
=Mittle, des Herrn J. de Ducher, Ihro Maj. des Koͤnigs von Spanien, erſten Regiments=
Feldſcherern, nehmlich vor alle Fiebere, ſie moͤgen Namen haben, wie ſie wollen, ja, ſo gar,
das hitzige Fieber, wo von das Flaͤſchgen 1fl. 40 kr. koſtet. Zweytens, fuͤr die Hemorrhoi=
des
, oder ſo genannte Gold=Ader, ſie mag fließend oder blind ſeyn, und koſtet das Toͤpfgen
1 fl. 15kr. Drittens, ein Augen=Waſſer fuͤr alle Zufaͤlle derſelben, das Flaͤſchgen koſtet;8 kr.
welches Waſſer zugleich ein bewaͤhrtes Mittel iſt fuͤr die Blut=Knoͤpfe im Geſicht, maßen es
die Haut ſehr ſchoͤn glatt und rein erhaͤlt. Dieſe Mittle werden alle aͤuſerlich gebraucht, oh=
ne
einiges Bedenken, und man hat ſich einer baldigſten Geneſung zu verſichern. Aus denen
dabey befindlichen Gebrauch=Zettuln, iſt das weitere zu erſehen, und man erſuchet das Geld
nebſt 4. kr. Einſchreib=Gebuͤhr franco einzuſenden.
Nachdeme des Burgers und Fuhrmanns Joh. Peter Mayen am Nieder=Ramſtaͤdter Weg
gelegener Garten dringender Schulden halber zukunftigen Baͤttag, als den 4. Merz auf dem
Rath=Haus offentlich aufgeſteckt und dem Meiſibietenden kaͤuflich uͤberlaſſen werden ſoll;Als
wird ſolches zu jedermanns Nachricht hiermit nochmalen bekannt gemacht Darmſtadt, den
21. Febr. 1772.
Fuͤrſtl. Zeß. Oberamt daſelbſt.
Nachdeme des geweſenen Land=Rath Schulzen Kinder, erſter Ehe, entſchloſſen ſind die
von ihrem Vater, ihnen auf ihr Mütterliches, in ſolutum, abſchlaͤglich, uͤberlaſſene Feld=
guter
, welche in dem hieſigen Loͤcher=Feld gelegen ſind, an den Meiſtbietenden öffentlich zu
verkaufen, und hierzu den 25ten hujus pro termino ausgeſetzt haben; So wird dieſes zu dem
Ende hiermit bekannt gemacht, daß diejenige, welche Luſten zu kaufen haben, in dem Gaſt=
haus
zum Ochſen, an bemeldtem Tag, Nachmittags 2. Uhr ſich einfinden, die Conditiones
anhoͤren und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt, den 15. Febr. 1772.
Es iſt des verſtorbenen Burger und Kiefer=Meiſters Valentin Andreas Vierlings Wittib
entſchloſſen, ihr in der Schloßgaß neben dem Faͤrber=Meiſter Geminder gelegenes Wohn=
haus
aus freyer Hand zu verkaufen, und koͤnnen die etwaige Liebhabere ſich bey ihr ſelbſten
deßwegen melden.
Naͤchdem des geweſenen Leinwebers Peter Pauli hinterlaſſene Wittib entſchloſſen ihr am
alten Baad gelegenes Wohnhaus kuͤnftigen Land=Baͤttag, als den 4. Merz auf dem Rath=
Haus aus freyer Hand oͤffentlich an den Meiſtbietenden zu verkaufen; Als wird ſolches
hiermit zu jedermanns Nachricht bekannt gemacht.

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Darmſtadt. Nachdeme das Gaſtwirths=Haus zu der Dianenburg in
der groſen Ochſengaſſe ſtehend, kuͤnftigen Baͤttag, als den 4. Merz, auf dem
Rath=Haus dringender Schulden halber offentlich aufgeſteckt und dem Meiſt=
bietenden
kaͤuflich uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches zu jedermanns Nach=
richt
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt, den 6. Febr. 1772.
Fürſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
Nachdeme des Kirſchner Bißingers am groſen Woog gelegener Garten drin=
gender
Schulden halber zukuͤnftigen Baͤttag, als den 4. Merz, auf allhieſigem
Rath=Haus offentlich aufgeſteckt und dem Meiſbietenden kaͤuflich uͤberlaſſen
werden ſoll; Als wird ſolches zu jedermanns Nachricht hierdurch bekannt ge=
macht
. Darmſtadt, den 7. Febr. 1772. Fuͤrſtl. Heß. Oberamt daſelbſt.
Nachdeme die Lerchiſchen Erben entſchloſſen ſind, ihr am alten Baad gelege=
nes
Haus, künſtigen Landbaͤttag, als den 4. Merz, auf dem Rath=Haus aus
freyer Hand oͤffentlich an den Meiſtbietenden gegen baare Bezahlung zu verkau=
fen
; Als wird ſolches zu jedermanns Nachricht hiermit nochmalen bekannt ge=
macht
. Darmſtadt, den 8. Febr. 1772.
Bey dem allhieſigen Bierbrauer Heberer, iſt veritabler doppelt abgezogener Anis= Bran=
denwein
, oder das ſogenannte Mannheimer=Waſſer, die Maas vor 1fl. 4kr.; wie auch noch
andere Sorten gute Waizen=Brandenweine, billigen Preiſes zu bekommen.
Etwas Rocken=Kleyen ſind zu verkaufen, und iſt ſich deßfalls in der Buchdruckerey zu melden.
III. Sachen ſo zu vermiethen.
Darmſtadt. In der neuen Vorſtadt iſt ein commodes Logis zu verlehnen, und beſtehet
in der ganzen Ober=Etage, nebſt verſchloſſenem Boden, Keller und Holzolatz. Auch ſind da=
ſelbſt
Buͤcher zu verkaufen; nahere Nachricht giebt man in der Buchdruckerey.
Nahe an der Stadt=Kirche iſt ein Logis zu verlehnen, welches in einer Stube, Cammer,
Kuͤche und Boden beſtehet, und deßfalls in der Buchdruckerey nachzufragen.
IV. Sachen, ſo zu verpachten.
Ruͤſſelsheim. Die gemeine Winter= und Sommer=Wayde zu Trebur, welche auf
Petri=Tag 1773. leihfaͤlig wird, ſoll auf daſigem Rath=Haus den 19. Merz Vormittags um
10. Uhr oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden in einen weiteren ſechs=jährigen Be=
ſtand
uͤberlaſſen werden. Welches dem Publico hiermit bekannt gemacht wird. Ruͤſſelsheim,
den 19. Febr. 1772.
Fuͤrſtl. Beß. Amt daſelbſt.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 15. bis den 22. Febr. 1772.
Herr Heberlein, Lieut. von Ihro Durchl. Prinz Georgen Loͤbl. Reg. zu Gießen, den 21. Febr.
log im Trauben.
Herr von Kittſcher, General=Lieut. von Zwingenberg, den 20. Febr., log. im Adler.
Herr Weegmann, Hof=Orgelmacher, von Franckf., log. im Engel.
Herk Bayer, Spitzen= und Leinwands=Haͤndler, log. im Schwan.
Herr Zeitz, Hautboiſt in Königl. Däniſchen Dienſten, den 20. Febr.
Herr Wind, und Herr Sebert, 2. Galanterie=Kraͤmer, eod. log ſammtlich im fröhl. Mann.
Herr Gerlach, Oberfoͤrſter von Echelſachſen, den 21. Febr.
Herr Langsdorf, Capltain von Ihro Durchl. Prinz George Löbl. Reg. zu Gießen, eod. log.
beyde im Storch.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr von Geldern, Churpfalziſcher Cammer=Herr, den 15. Febr.
Herr Langen, Prof. von Maynz, Lod.

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Herr von Güldling, von Atnmannsfeldt, den 16. Febr.
Herr von Litzeurod, Churpf. Camimer=Herr, eod.
Herr Lichtenberg, Hof=Medicus, von Zwingenberg, den 17. Febr.
Herr von Dieden, Koͤnigl. Daͤniſcher Geſardter, den 18. Febr.
Herr Graf von Collorede, Kayſerl Principal=Commiſſarius zu Wetzlar, eod.
Herr von Mayer, Hofrath von Zwingenberg, den 19. Febr.
Herr Hillmer, Königl. Preuß. Hofrath, und Augen=Arzt, den 21. Febr.
Herr Baron von Lehrbach, Kayſerl. Lieut vom Regiment Poniatoffski, eod.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte, und Verſtorbene
in voriger Woche.

Gebohrne und Geraufte.
Den 16. Febr. Hn. Joh. Peter Walloth, Burgern und Specerey=Haͤndiern, ein Soͤhnlein.
Eod. Joh Georg Fraymeyer, Herrſchaftl. Neutknecht, ein Söͤhnlein.
Den 18. Febr. Joh. Daniel Drach, Burgern und Schumachern, ein Soͤhnlein.
Den 21. Febr. Herrn Joh. Simon Erdmann, Conrectorn beym Fürſtl. Paͤdagog., ein Soͤhnl.
Eod. Mſtr. Joh. Wilhelm Becker, Burgern und Beckern, ein Toͤchterlein.
Copulirte.
Den 18. Febr Wilh Wagner, Herſchaftl. Wagen=Kuecht, ein Wittwer, und Eva Maria.
weyland Hr. Carl Matthaͤus Marcan, geweſ. Kunſimahlers zu Prayberg, nachgelaſſ.
eheliche Tochter.
Geſtorbere und Beerdigte.
Den 16. Febr. Hr. Joh. Michael Schnauber, Fuͤrſtl. Hof=Laquay, alt 58. Jahr.
Den 19.F br. Joh. Chriſtoph Heinckein, ein Schmidts=Knecht, gebuͤrtig von Reſſelwieden
aus Sachſen, alt 21 Jahr.
Den 19. Febr. Mſtr. Georg Roder, Burgern und Schloſſern, ein Toͤchterl, al 1 Jahr, 3.
Monat und 4. Tag.
Den 20. Febr. Frau Maria Magdalena, weyland Herrn Fackes, geweſ. Fuͤrſtl Cammer=
Schreibers, hinterbliebene Frau Wittib, alt 72. Jahr.
Den 22. Febr. Joh. Chriſtoph Heinrich, Burgern und Leideckern, ein Tochterl, alt 6. Jahr.

In hieſiger Buchdruckerey ſind zu haben:
Ungebundene Buͤcher.
Pattiotiſche Gedanken über
Schobelt Betrachtungen uͤber die

Curen veneriſcherKrankheiten. 30kr
Spaldings Einſegnungs=Ode. 4 kr.
Jacobi ſaͤmmtliche Werke. 1fl. 36 kr.
50kr.
Tiſſot von der Epil=pſie
= von anſteckenden Krank=
20 kr.
heiten.
Die Erricht=und Verfaſſung der
Geſellſchaft der Wohlthaͤtig=
10 kr.
keit in Neu=Hanau.
Die Kunſt ohne Mißwachs theu=
re
Zeiten zu machen, nebſt de=
nen
bewaͤhrteſten Mitteln dar=
30kr
gegen.

der ſogenaſiten Geſellſchaft der
Wohlthaͤtigseit eigenmaͤchtige
Verlegung nach Friedberg;
wie viel von deren Dauerhaf=
tigkeit
hinfuͤhro zu halten, und
was man ſich von derſelben in
Zukunft vor Sicherheit zu ver=
ſprechen
habe
24kr.
Anmerkungen vom Bierbrauen. 20 kr.
Beylagen zur Conſ. Regiſiratur. 8 kr.
Geſchichte Dürbals und der
Fraͤulein Adelheide.
30 kr.
Wieneriſches Kochbuch.
36kr.

Ferner iſt zu haben: Schuberts=Eyangel. und Epiſtoliſche Predigten, ſauber eingebunden in
einem Band mit Krappen. Halliſche Edltion, a 4 fl.