Darmstädter Tagblatt 1769


06. Februar 1769

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den 6. Fehr.
Auns 1769.

Num. 6.

Mit Hoch=Fuͤrſtl. Heßiſ. gnaͤdigſt. PRIVILE610.

Darmſtaͤdti=

ſches Grag=und

Anzeigung

Blaͤttgen,

zu finden in der Fuͤrſtl. Hof

u. Canzley=Buchdruckerey.

Dictualien= und Warkt=Preis.
6 kr. Ein Malter Hafer
Ein 4 Ochſenfleiſch
1fl. 36kr.
5kr. 1 Malter RockenMehl 3fl. 52kr.
1 Rindfleiſch
5 kr.) 1 Malter weiß Mehl 7fl. kr.
1 = Kalbfleiſch
6 kr.) 1 Kumpf Hafermehl
1 = Hammelfleiſch
20kr.
1 Kumpf geſchelter Hirßen 32kr.
½ = Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch 53kr. 1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 40 kr.
1 =Schunken u. Doͤrrfleiſch 12kr., 1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
14kr. 1 Kumpf Erbſen
1 = Speck
16 kr.
10 kr. 1 Kumpf Linſen
1 = Nierenfett
16 kr.
10 kr. 1 Maas Bier
1 = Hammelsfett
3 kr.
1 Schweinenſchmalz 12kr. 1 Maas Bier=Hefe
12 kr.
5kr., 1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 5kr.
1 Kalbsgekröß
5kr. 1 Pfund friſche Butter 11 a 12 kr.
1 == Kalbsgeling
3 kr. 1 Pfund Handkaͤs der beſten 5kr.
1 Hammelsgeling
1 = Ochſengeling
3 kr. Dieuͤbrige Handkaͤs 5 Stuͤck 4kr.
24kr. Eyer 7 Stuͤck vor
1 = Sulzen,
4kr.
10 kr.
1 = Bratwuͤrſt
1 Leber= und Blutwuͤrſt 6kr.) Brod=Caxe und Gewicht.
Vor 4kr. Brod ſollwieg. 21b 21½Loth
Eine geſalzne oder geraͤucherte
Ochſenzunge = 28 kr. Vor 6kr. dito = 46
10kr. Vor 12kr. dito = 45
Ein Kalbskopf
6kr. Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
Ein Hammelskopf
1kr. von Rocken=Vorſchuß 11Loth 3 O.
Ein Kalbsſus
3fl. 20kr. Vor 2kr. dito = 23Loth 2
Ein Malter Korn
2fl. 40kr. Vor 1kr. Waſſerweck 9Loth 3
Ein Malter Gerſten
5fl. kr. Vor 1kr. Milchweck, 6Loth 3 =
Ein Malter Waizen
2fl. kr. Vor 1kr. Milchbrod, 6Loth 2
Ein Malter Spelz.
Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahier.

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A vERrisssnEArs.
Nachdeme die auf den 19. Dec. vorigen Jahrd ausgeſchriebene Vergebung der Proviant=
Lieferung vor die ſaͤmtliche Fuͤrſtl. Trouppen allbier, zu Gieſſen, Wetzlar und auf der Veſtung
Marxburg in beſagtem Termino nicht zum Stand gekommen, und dannenhero ein neuer
Terminus auf den 16. kuͤnftigen Monats Febr. hierzu anberaumet worden; Als koͤnnen die=
jenige
, ſo zu ſothaner Lieferung Luſten haben, in præfixo termino ſich einfinden, und ſodann
das weitere vernehmen. Darmſtadt am 21. Jan. 1769.
Fuͤrſtl. Beßiſches Ariegs=Departement daſelbſten.
Bekanntmachung von verſchiedenen Sachen.
Es hat ein gewiſſer Autor und Verleger in Gieſſen ſich entſchloſſen, eine Sammlung von
Bredigten uͤber die Sonntaͤglichen Evangelia, aus den Werken der beruͤhmteſten Redner unſrer
Zeit, herauszuziehen. Dieſe Sammling ſolle, wie man verſichert, nur aus Predigten beſtehen,
die einen Saurin, einen Mosheim, einen Jeruſalem, einen Cramer, einen Spalding und
wenige andre mehr zu Verfaſſern haben; lauter Maͤnner, deren Schriften nicht allein berühmt
ſind, ſondern auch nach ihrer Art unter die Meiſterſtuͤcke gerechnet werden. Damit nun dieſes
Werk, ſo in 4 Octav=Banden beſtehen ſoll, niemand beſchwerlich falle zu zahlen, ſo ſoll von
einem Viertel Jahre zum andern auf jeden Band nur 45 Kreuzer zum voraus praͤnumerirk
werden, und ſo weiters auf den 2ten, 3ten und 4ten. Die Praͤnumerations=Zeit aber dauert
nicht laͤnger, als bis zu Ende Februarii dieſes Jahrs, nach dieſer Zeit wird jeder Band nicht ge=
ringer
, als 1fl. 15 kr. verkauft. Es wird im uͤbrigen bieſes Werk mit guter leesbarer Schrift,
einem ſaubern Druck und gutem Pappier, erſcheinen. Die Herren Liebhabere koͤnnen ſich allhier
in Darmſtadt bey dem dermaligen Factor in allhieſiger Buchdruckerey melden, welcher die Praͤ=
numeration
gegen Quittung annehmen wird. Briefe und Geld aber werden franco einzuſen=
den
, gebeten. Darmſtadt, den 23. Jan. 1769.
J. Schirmer, p.t. Factor.
Nachdeme der Beſtand der Gemeiner Stadt Darmſtadt zuſtebenden Schaaf=Wayde,
auf Michaelis des gegenwaͤrtigen Jahrs zu Ende gehet, und dann ſolche den 1ten nechſt=
künftigen
Monats Februarii abermals auf ſeds Jahre durch offentliche Verſteigerung an
den Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt
gemacht, damit diejenige, welche Luſten dazu haben, ſich auf beſagten 15ten Februarii Mor=
gens
fruͤh um 7Uhr auf dahieſigem Rathhaus einfinden, die Bedingungen vernehmen= und
ſodann mitbieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt, den 24. Januarii 1769.
Burgermeiſter und Rath daſelbſt.
Dem Publico dienet hiermit zur Nachricht, daß die in denen vorigen Anzeigungs=
Blaͤttgen allbereits bekannt gemachte Verſteigerung des von Buriſchen vorm Beſſunger Thor
gelegenen Gartens auf den nechſikuͤnftigen 9ten Febr. Vormittags gegen 10 Uhr auf allhieſi=
gem
Rathhaus öffentlich vorgenommen werden ſoll, woſelbſten ſich alſo die etwaige Liebha=
ber
um beſtimmte Zeit einfinden und beliebig mitbieten koͤnnen. Darmſtadt, den
27ſten Januarii 1769.
Nachdeme Montags den 20. hujus Vormittags um 10 Uhr die Gemeine Schaafwaide zu
Großhauſen Fuͤrſtl. Amts Jaͤgersburg, offentlich an den Meiſtbietenden verſteigert werden ſoll;
Alz wird ſolches zu jedermanns Nachricht hierdurch bekannt gemacht12nd können diejenige,
ſo dazu Luſten haben, ſich in obigem Termin zu Großhauſen bey der Verſteigerung einfinden,
die Conditiones anhoͤren und mitbieten. Sign. Zwingenberg den 2. Febr. 1769.
Fuͤrſtl. Amt daſelbſten.
Zu Nierſtein bey dem daſigen Schultheiſſen in dem Gaſthhus zum Karpfen, ſollen den 13.
Febr. dieſes Jahrs, denen Oppermaͤnniſchen Erben zu Langen folgende Weine, Nierſteiner
Gewaͤchs, an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigert werden; Als: 5 Stück 55ger 3 Sk.
47ger 1 St. 57ger 3 St. 6oger 5 St. 6iger 2 St. 62ger, und 5 St. 66ger.

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AwEfx TissEMEArs.
Nachdeme das Publicum ſich daruͤber verlegen bezeiget, warum verſchiedene Nro mehrma=
ten
in den Auszugs=Liſten vorkommen; Sodienet zur Nachricht, daß ſolches von denen 12 Con=
directoraten
herkomme, deren jedes allemal von Nro. 1. anfaͤngt und mit Nro.3369. ſich endigt,
auch von Lit. A. bis M. eingetheilet iſt. Man hat alſo in denen Audzugs=Liſten nicht nur auf die
Nro. ſondern vorzuͤglich auf denen dabey ſtehenden Buchſtaben zu ſehen. Man machet weiter
bekannt, daß wer Verſicherungsſcheine erblich zu uͤberkommen verlanget, anſtatt deren ſonſt ge=
woͤhnl
. 3fl. 4fl. oder quartaliter 1fl. zu entrichten habe, ohne daß die Einlage ad 10 fl. eine
Abaͤnderung erleide. Hal alſo ein ſolches Mitglied zur 2ten und uͤbrigen Ziehungen ſeine Ein=
lage
mit 10 fl. und den Nachſchuß mit fl. zu entrichten. Und iſt daben der Vortheil, daß ſol=
ches
, ſobald es in Auszug kommt, von allem Nachſchuß frey iſt. Wer aber bereitz in der erſten
Ziehung heraus gekommen, der hat ſolchen Vortheil gegen alleinige Erlegung von 10 fl. und eine
Quittung von denen Herren Condirectoraten zu genieſſen. Sodann muß von denen Aßiſtenten
an die Condirettorate wegen Leben und Tod derer Mitglieder genaue Nachricht gegeben werden,
worunter aber die erblich eingekaufte nicht zu verſtehen ſind. Schließlich wird das Publicum be=
nachrichtigt
, daß manwegen groſen Abgang der Verſicherungsſcheinen, den Ziehungs=Termin
in dieſem und folgenden Jahren fruͤher, nemlich auf den Montag der dritten Woche der Mayn=
zer
Auguſt=Meſſe angeſetzt hat, und daß kuͤnftiahin eine doppelte Ziehung, nemlich Montags in
der dritten Maynzer Oſter= und Auguſt=Meſſe, vorgenommen werden ſoll, wo jedesmalen
die Pucher 14Tag vorher geſchloſſen werden ſollen. Maynz, den 28. Dec. 1768.
J. P. Soͤhngen, Secretariud.
Von General=Directorii wegen.
Chés Mr. Jean Bernard Gerneri Francfort cots de Mr. Friedel rus Fahr-
gaſs
, on trouvera daus Lintervalle des foires, les mêmes Marchandiſes, que
chés les Srs. Lemonnier & Royaux qui ont leur Magazin én foire chez Mſrs.
les Freres Johannot, qui conſiſtent én Poudre, Pomade, Liqueur, Vin de Cham-
pagne
, Vinaigre pour latable & le Bain, Paté d’amande, Hulie de Provence,
Eau de Lavende, des Carmes de Cologne veritable, géneralement tout ce qui
concerne la Parfumerie quelconque, en gros & én detail, au juſte Prix.
Auezulehnendes Geld.
Gegen genuſame Sicherheit ſtehen 500 Gulden zu verlehnen; Wovon ein naͤheres
in der allhieſigen Buchdruckerey zu erfabren iſt.
Zum Verkauf wird angetragen:
Des verſtorbenen Burgers und Schumachermeiſters Klugs Erben Wohn=
haus
, ohnweit der Fleiſchſchirn an dem Bruͤckchen ſiehet zu verkaufen; Lieb=
habere
hierzu, koͤnnen ſich bey denen Erben ſelbſt melden, und die uͤbrige Con=
ditiones
weiters vernehmen.

Ferner: Ein wohlgebaut dreyſöckiges Wohrhaus, nebſt Scheuer, Stallung, und
bey nahe zwey Margen daran gelegener Gras= und Pflanzgarten, wie auch 18 Morgen Feldguͤ=
ther
in Accker und Wieſen beſtehend, welche Joh. Heinrich Walters Wittib zu Trayſa zugehoͤ=
ren
, ſollen aus freyer Hand verkauft werden; Wer Luſten darzu hat, kann ſich bey denen Er=
ben
melden und weitere Conditiones vernehmen.

Weilers, iſt in des Guͤrtler Rößlers Bebauſung in der Hechelgaß, gutes Siegelack ſowol
roth, als ſchwarzes, welches eine hieſige Burgerdtochter verfertigt, um nachfolgend billigen
Preiß allſteis zu kaufen; die allerfeinſte Sorte koſter das Pfund 2fl. 40 kr., die Stange aber 9kr.;
eine andere feine Sorte das Pfund 2 fl., die Stange 7 kr.; und die dritte Sorte, ſo auch gut iſt,
das Pfund 1fl. 30 kr, die Stange zu 5 kr.
Bey dem Handelsmann Johann Philipp Schmitt gegen der Kron uͤber,. iſt neuer
Lapperdan gewaͤſſert, wie auch ohngewaͤſſert, das Pfund um 10 kr. zu haben.

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1VTRrissk ArArs.
Dem Publico wird hierdurch bekannt gemacht, daß nechſkünftigen Landbettag der
Steitziſche Garten und Acker im Soder, auf dahieſigem Rathbaus offentlich aufgeſſeckt und ar
den Meiſtbietenden verkauft werden ſoll. Darmſtadt den3. Febr. 1769.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
Zum Verlehnen und Verkauf wird angetragen:
In einem Haus in dem Birngarten iſt zu verlehnen die ganze obere Etaae, nebſt Kellers, Bo=
den
, Stallung, Holzplatz und halber Garten. Ferner ſind zu verkaufen: Zwey und ein halber
Morgen Wieſen auf der Nieder=Wieſe gelegen, und ein halber Morgen auf der hinterſten
Seitens=Wieſe gelegen. Die naͤhere Nachricht iſt in allhieſiger Buchdruckerey zu erfragen.
Ferner werden zum verlehnen angetragen:
Nahe am Birngarten, ſind gute Logie zu verlehnen, groſe und kleine, nebſt Kellern,
Stallungen und Epeichern; Wovon in der Buchdruckerey naͤhere Nachricht zu haben iſt.
Ferner: Eine Stube, ſo eine Treppe hoch, vor zwey, drey oder vier Soldaten, ſiehet zu
verlehnen; Dieſes iſt zu erfragen in der Buchdruckerey.
Angekommene fremde Herren Paſſagiers.
Vom 28 Jan. bis den 4. Febr. 1759.
Herr Struberg, Oberſtallmeiſter, und Herr Rabenell, Intendant vom Herzog von Zuey=
bruͤcken
, den 3. Febr., log. im Trauben.
Herr von Bretltack, Kaiſerl. Rittmeſſter, den 1. Nov., log. im froͤlichen Mann.
Herr Stockhauz, Juriſt von Gieſſen, den 22. Jan, log im Storch.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Jepp, Bereiter von Maynz, den 27. Jan.
Herr Birkenfeld, Regierungs=Rath aus der Philipps= Eich, den 28. Jan.
Herr von Hollſtein, Koͤnigl Daͤniſcher Cammer=Herr, den 30. Jan.
Herr von Wildberg, Rittmeiſter von der Chur=Tieriſchen Leibgarde, den 31. Jan.
Herr Noͤß, Stadt=Schultheiß von Michelſtadt, den 1. Febr.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 29. Jan. Mſtr. Heinrich Chriſtoph Hermann, Burger und Bierbrauer, ein Soͤhnlein.
Eod. Johannes Amend, Beyſaß allhier, ein Toͤchterlein.
Den 31. Jan. Mſtr. Joh. Caſpar Diehl, Burger und Bierbrauer, ein Soͤhnlein.
Copulirte.
Den31. Jan. Joh. Peter Sauer, Burger und Nagelſchmidt allhier, weil. Mſtr. Leonh. Sauers,
auch geweſ. Burgersu. Nagelſchmidts allhier nachgelaſſ. ehel. Sohn, u. Mar. Helena, weil.
Miir. Johannes Nicolai, geweſ. Burgers und Leideckers allhier nachgelaſſ. ehel. Tochter.
Eod. Mſtr. Joh. Lorenz Haſſold, Burger u. Metzger allhier, ein Wittwer, u. Catharina Eli=
ſabetha
, weil. Joh Heinrich Saͤgers, geweſ. Burgers u. Weißgerber=Meiſters allhier,
nachgelaſſene ehel. Tochter.
Ferner: Joh. Moͤſſer, Burger u. Ackermann allhier, Andreas Moͤßers, auch Burgers u. Acker=
manns
allhier, ehel. Sohn, und Chriſtina, weil. Ludwig Petri, geweſ. Gemeindsmanns
zu Weiterſtadt, nachgelaſſene ehel. Tochter.
Eod. Wilhelm Schinkenberger, Reuter unter der Fuͤrſtl. Leibgarde zu Pferd, weil. Joh Chri=
ſtian
Schinkenbergers, Einwohners zu Braubach, hinterlaſſ. ehel. Sohn, u. Eva Roſina,
Sylveſter Peilen, auch Reuter unter der Fuͤrſtl. Leibgarde, ehel. Lochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 30=Jan. Michael Henrich, Beyſaß allhier ein Toͤchterlein, alt 1 Jahr 6 Monak.
Den 3. Febr. Chriſtoph Leichtweiß, Burger und Ackermann, ein Soͤhnlein alts Monat.