den 7. Nov.
Anno 1768.
Num. 45.
Mit Hoch=Furſtl. Heßiſ. gnädigſt. PRIVILE610.
Sarmſtaͤdti=
ſches Grag=und
Anzeigungs
Blaͤttgen,
zu finden in der Fuͤrſtl. Hof=
2 u. Canzley=Buchdruckerey.
Dictualien= und Mlarkt=Preis.
6 kr. Ein Malter Hafer
Ein 1 Ochſenfleiſch
1fl. 32kr.
1 = Rindfleiſch
5 kr. 1 Malter RockenMehl 4fl. kr.
1 = Kalbfleiſch
7 kr. 1 Malter weiß Mehl 7fl. kr.
6 kr. 1 Kumpf Hafermehl
1 = Hammelfleiſch
20 kr.
1 == Schaffleiſch
55kr. 1 Kumpt geſchelter Hirßen 32 kr.
L = Schweinenfleiſch
6kr. 1 Kumpf grobgeſchelte Gerſte 40 kr.
1 =Schunken u. Doͤrrfleiſch 12kr. 1 Kumpfkleingeſch. Gerſte 1fl. 4kr.
14kr. 1 Kumpf Erbſen
1 = Speck
16 kr.
10 kr. 1 Kumpf Linſen
1 = Nierenfett
16 kr.
10 kr. 1 MaasMerz=oder Lager=Bier
1 == Hammelsfett
1½ = Schweinenſchmalz 12kr. 1 Maas Jung=Bier
2½ kr.
5kr. 1 Maas Bier=Hefe
1 = Kalbsgekroͤtß
12 kr.
½1 == Kalbsgeling
5kr. 1 Maas Kuͤh=oder Geismilch 4kr.
3 kr. 1 Pfund friſche Butter
1 „ Hammelsgeling
15 kr.
3 kr. 1 Pfund Handkaͤs der beſten 5kr.
1 == Ochſengeling
24kr. Dieuͤbrige Handkaͤs5 Stuͤck 4kr.
1 == Suͤlzen
10 kr. Eyer 5 Stuͤck vor
1 = Bratwuͤrſt
4kr.
1 = Leber= und Blutwuͤrſt 6kr. Brod=Taxe und Gewicht.
Eine geſaline oder geraͤucherte
Vor 4kr. Brod ſollwieg. 21b 21½Loth
Ochſenzunge = 28 kr. Vor 6 kr. dito = 41
10kr. Vor 12 kr. dito 15
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
6kr. Vor 1 kr. Kuͤmmelbrod oder Brod
Ein Kalbsfus
1kr. von Rocken=Vorſchuß 11Loih 3 2.
Ein Malter Korn
3fl. 20kr. Vor 2kr. dito = 23Loth 2
Ein Malter Gerſten
2fl. 20kr. Vor 1kr. Waſſerweck 9Loth 3
Ein Malter Waizen
5fl. kr. Vor 1kr. Milchweck, 6Loth 3
Ein Malter Spelz
2fl. kr. Vor 1kr. Milchbrod, 6Loth 2
Fuͤrſtl. Heßiſche Policey=Deputation dahiers
AvsRxlsssnEArs.
Nachdemeſich unter ſtraͤflichſt aufgedrucktem Churfuͤrſtl. Pfaͤlziſchem Muͤnzſſempel falſche
Conventions=Gullen mit der Jahrzahl 1765 einzuſchleichen beginnen, welche auſer ihrem
ſchlech=
ten und dem Churfuͤrſtl. Bildniß auf den aͤchten Cburfürſtl. Pfaͤlziſchen Conventions=Geldern gar
nicht aͤhnlichem Gepraͤge, ferner noch dar an kenntbar ſind, daß auf denenſelben die Stirn uber
dem Augeeingedrackt, die Seitenhaare durch zwey Reihen einformig oder einander
gleichliegen=
der Locken, ſowie die unter dem Halſeliegende Locke mit zwey durcheinander laufenden Linien
an=
gedeutet, auf der Wappen=Seite rechter Hand in der Mitte in dem Churhut fünf Verlen in einer
geraden Reihe zwiſchen zwey geraden Linien geietzt und nur ganz ſchwach geraͤndelt ſind; Als
wird das Publicum durch gegenwaͤrtige Bekanntiachung wegen beſagten falſchen Conventions=
Gulden nicht allein gewarnet, und deren Ausgabe bey ſchwerer Strafe hiermit verboten,
ſon=
dern esgeſchiehet auch zugleich an diejeuige, in deren Haͤnden ſothane falſche Sorten ſich etwa
befinden moͤgten, die Anweiſung ſeldige ohngeſaumt an ihres Orts Obrigkeit einzuliefern, und
daſelbſt allenfals das naͤhere zu Entdeckung der Thaͤter gehoͤrig anzuzeigen. Publ. Darmſtadt,
den 21. Oct. 1768.
Fuͤrſtl. Beßiſ. Regierungs=Canzley daſelbſt.
Nachdeme allbereits zu Anfang dieſes Jahres in der Churfuͤrſtl. Reſidenz=Stadt
Maynzun=
ter Churfuͤrſtl. hoͤchſtem Schutz und Privilegio eine Leibrenten=Geſellſchaft errichtet worden,
wel=
che nicht allein in allen Stuͤcken ſehr vortheilbaft eingerichtet, ſondern auch ſo beſchaffen iſt, daß
ſiezur Beyhuülfe und Aufrechthaltung des aus der Geſellſchaft in Noth verfallenen Naͤchſten
die=
nen kann; Sohatman dem Publico die Einrichtung u. vortheile dieſer Leibrenſen=Geſellchaft
be=
kanntmachen u. einen kurzen Auszug davon mittheilen wollen. Es beſiehet aber die Verfaſſung
dieſer Geſellſchafe kurzlich darinnen; 1) Werden nicht mehr als 404⁄₀ Mitglieder angenommen,
welche beſtimmte Zahl niemalen uͤberſchritten werden ſoll. 2) Zu dieſen Mitgliedern werden alle
u. jede Menſchen Chriſtlicher Religion, geiſt=u. weltliche, obne Ausnahm des Geſchlechtsu.
Al=
ters angenommen, u. bezahlet jedes nur einmal in dem 24fl. Fus die geringe Sum von zehen
Gul=
den, gegen einen davor erhaltenden u. mit dem Churfuͤrſtl. gnadigſt privilegirten Geſellſchafts,
Sigill bedruckten Einverleibungsſchein. 3) Hat ein jedes Mitglied an den Ahiſtenten der
Geſell=
ſchaft, von welchen es ſeinen Einverleibungsſchein erhalten, quartaliter 45 kr.
nachzuſchieſ=
ſen; wenn aber dieſer Nachſchuß vor Ablauf des Jahres nicht beſchiehet, ſo verfaͤllt dadurch die
Einlage u. alle davon abhangende Vortheile. 4) Diejenige Mitglieder aber, welche ſich im erſten
Jahr u. vor der erſten Verlooſung, ſo auf naͤchſtinſiehenden Martini geſchiehet, einſchreiben laß
ſen, bezahlen nur vor dieſes erſie Jahr an Nachſchuß 1fl. 30 kr. 5) In dieſer erſten Verlooſung
werden7o5 Milglieder zum erſtenmal ausgezogen, welche 1814afl unter ſich zu verloofen, u.
wei=
ters durch gnach einander folgende Jahre zugenieſen haben. 6) Dieausgezogene Mitglieder
be=
zahlen keinen Nachſchuß mehr, ſondern bekommn gegen Zuruckgabe ihres Annahmſcheines, einen
neuen Aulzugsſchein mit einem neuen Numero. 7) In dem 2ten Jahr werden wiederum 7o8
Mitglieder ausgezogen und beziehen die Gewinnſie gleichwie bey der Ziehung des erſten Jahres,
womit ſodann alljaͤhrl. continuiret wird. 3) Wird in dem zehenden Jahr kein Auszug gehalten,
ſondern 150000 fl. zum Beſten derer Wittwen in derGeſellſchaft verwendet. 9) Haben die
beduͤrf=
ligen Witglieder aus einer beſonderen Gratial=Caſſa diejenige Gewinnſte zugenieſen, welche von
denen ausgezogenen u. der Geſellſchaft heimfallenden Leibrenten der verſtorbenen Mitglieder
va=
tant werden. Her10) 11)u. 12) Articul b=greifen diejenige Vortheie, welche denen beduͤrſtizen
Mitgliedern zugeſtanden werden. 1½) Soll in dem 11ten Jahr als in Anno 1778. der groſe Leib.
zug vorgenommen werden, bey welchem zehen tauſend Mitglieder ausgezogen werden, u. ſechsmal
hundert tauſend fl. zu verlooſen bekomen. Der 14) u. 15) Articul begreifet noch mehrere
Vor=
theile ſo die Mitglieder der Geſellſchaft zu genieſen haben. 16) Ohnerachtet dieſeGeſellſchaft nach
der im 11ten Jahr erfolgten Haupt=Verlooſung ihre Endſchaft erreichet, ſo verbleiben doch die
Wittwenpenſiones lebenslanglich, u. wird ſodann die 2te Geſellſchaft mit einer neuen Einlage
wiederum angefangen; Gleichwie nun die Vortheile dieſer Geſellſchaft ſich ſowol durch die hoͤchſte
Garantie Sr. Churfürſtl. Snaden, als durch andere Vorzuͤglichkeiten beſtaͤttigen; Alſo werden
die Hrn. Liebhabere, welche hieran Theil nehmen wollen, ſich des mebereren in denenjenigen
ge=
druckten Anzeigen zu erſehen belieben,welche von dem Fuͤrſtl. Zollverwalter Hrn. Sumpf in
Darm=
ßade als erbetenen Aßiſtenten ausgegeben werden. Mayrz den 28. Oc. 1768.
Genergl=Direction der Churfuͤrſtl. gnaͤdigſt privilegireen
Leibrenten=Geſellſchaft,
AvERTIssEAEUrs.
Dem Publico wird hierdurch bekannt gemacht, daß auf naͤchſtkuͤnſtigen
Landbaͤttag des verſtorbenen Burger und Schneidermeiſter Graͤfen hinterlaſſenes.
allhieſige Wohnhaus auf dem Rittſiein zwiſchen dem Becker Strack und
Metz=
ger Popp, auf dahieſigem Rathhaus offentlich aufgeſteckt werden ſoll. Darm=
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
ſtadt den 1. Nov. 1768.
Demnach die Gemeine Sommer=und Winterſchaafwayd zu Arheilgen,
deren bisheriger Beſtand auf künftigen Michaelistag des 1769 Jahrs ſich endis.
get, wiederum aufs neue den 22ſten dieſes laufenden Monats in loco Arheilgen
auf dem Rathhaus offentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden auf anderweite
6 Jahr uͤberlaſſen werden ſoll; Sowird ſolches dem Publico zu dem Ende hier=.
durch bekannt gemacht, damit die etwaige Liebhabere zu ſothanem neuen 6
Jaͤhri=
gen Schaafwayd=B ſtand an beſagtem Tag Morgens fruh um 9 Uhr ſich in
Arheilgen einfinden, die Conditiones vernehmen und ſodann mitbieten moͤgen.
Darmſtadt den 2. Nov. 1768.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Oberamt daſelbſt.
Zu verlehnen wird angetragen:
Es iſt ein commodes Logis in der neuen Vorſtadt ohnweit dem kleinen
Thuͤr=
gen zu verlehnen, beſtehet in zwey Stuben, einer Kammer, Kuͤch, und
ver=
ſchloſſenen Boden, Holzplatz und Keller; Wovon die naͤhere Nachricht in der
Buchdruckerey zu vernehmen iſt.
Ferner: Bey dem Hof=Laquay Korndoͤrſer, wohnhaft in der groſen
Ochſen=
gaß, iſt ein Logis vor eine ledig=Perſon zu verlehnen, mit oder ohne Meubles, wie
auch mit beliebigſter Bedienung aufzuwarten.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Vom 29ſten Oct. bis den 5ten Nov. 1768.
Herr Krum, Hof=Rath von Eiſenach, den 1. Nov., log. im Trauben.
Herr von Brettlach, Kaiſerl. Rittmeiſter, den 1. Nov.
dieſe log. im
Herr Pfeifer, Advocat von Heilbrun, eod.
Adler.
Herr Graͤf, Kaufmann von Frankfurt, den 3. Nov.
Herr von Duͤring, Rußiſcher General=Major, den 13. Oct. 1 dieſe log. im
Herr Wolters, reduc. Wuͤrtenbergiſcher Lieutenant,den 15. Aug½ Storch.
Herr Zickwolf, Würtenbergiſcher Lieutenant, den 12. Oct., log. im Ochſen.
Ab= und durchgereiſte Herren Padagiers.
Herr Schiebeler, Cammer=Rath von Zweybrücken, den 31. Oct.
Monſ. de Comte de Montinique, Generalſchatzmeiſter aus Burgund den 1. Nov=
Herr von Dienheim, Churpfaͤlziſcher Cammer Herr, den 2. Noy.
Herr Stupffel, Hof=Rath von Speyer, den 3. Noy.
Madame Barbario, aus Venedig, den 4. Nov.
Gebohrne, Getaufte und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 30. Oct. Joh. Wilhelm Oeſtreicher, Herrſchaftl. Reitkuecht, ein Soͤhnl.
Den 1. Nov. Herr Joh. Wilhelm Boͤhler, Gaſthalter zum goldnen Engel,
zwey Zwillings=Soͤhnlein.
Den 2. Nov. Sebaſtian Uf, Herrſchaftl. Knecht, ein Toͤchterlein.
Geſtorbene und Veerdigte.
Den 30. Oct. Frau Anna Magdalena, Herrn Johannes Karbe, Stadt=
Faͤhn=
derichs, wie auch Burgers u. Schneidermeiſters Ehefrau, ali 56 Jahr
10 Monat und 17 Tage.
Den 3. Nov. Herr Joh. Juſtus Braͤnkmann, Burger und Specereyhaͤndler,
ein Soͤhnlein, alt 9 Monat.
Eod. Filicitas Späthin, eine Wittib, alt 78 Jahr.
In hieſiger Buchdruckerey ſind zu haben:
Geſchenke fuͤr Frauen zimer aus dem
Franzoͤſiſchen überſetzt; weiches
ſehr angenehm zu leſen iſt,
24kr.
Baſedows Unterhandlungen mit
Menſchenfreunden,
20kr.
= = natuͤrliche Weißheit im
Pi=
vatſtand
40 kr.
Ein Privat=Geſangbuch zur
Ge=
ſellſchaftl. Erbauung 1fl. 10kr.
Barnwell oder der Kaufmann
von London,
20kr.
Baltimore Reiſen nach dem
Orient,
36 kr.
Der Kluge Capitaliſt,
50 kr.
30kr.
Fiſcher vom Ackerbau,
Krebs Entwurf der Arithmetick,
Geometrie u. Trigonometrie, 30 kr.
Sammlung, Sympathetſcher
40 kr.
Curen,
Gedanken uͤber ungluͤcklicheEhen, 2kr.
Kleeblatts rar gewordene Chymi=
30kr.
ſche fractaͤtlein,
Garrey Geſchichte des Schlafs 20 kr.
Skelet aus denen Moſeriſchen
45 kr.
Reliquien,
Abhandlung vom Straſſenbau, 24kr.
Allerneueſte Geſeze und
Verord=
nungen wegen des Eheſtandes, 16 kr.
Der hoͤfliche Schuͤler,
12 kr.
Entdeckung der Freymaurerey, 50kr.
Rede von den Pflichten der
Obrig=
keit und Mitbarger,
12kl.
Nachricht vom Rockentrank, 5 ke.
Lackiermeiſter, der gruͤndtiche, 20 kr;
Ibrahim Hußin eines Algieriſchen
Seeraͤubers Lebensgeſchichte, 40 kr.
Cobers aufrichtiger
Cabinetspre=
diger, 1teru. 2ter Theil, 1fl. 30 kr.
Wieners rechtſchaffeneLehreru.
Pre=
diger als Propheten GOttes, 12kr.
Alexander, vom Vaterland der
Jeſuiten,
12kr.
Ueberbleibſel zu denen Moſeriſchen
Reliquien,
30 kr.
Eloge duPrinceHenry de Pruſſe, 20kr.
Oettels Abſchiderung eines
ge=
ſchickten Foͤrſters,
36kr.
Sammlung einer neuen Art
Eng=
liſcher Taͤnze,
1fl. 10 kr.
Das abentheuerliche Maͤdgen, 30 kr.
Celianne, oder die durch ihæ
Tu=
gend verfuͤhrte Liebhaber. 30kr.