Darmstädter Tagblatt 1762


23. Dezember 1762

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Num. L. LI. 1762. den 23. Decembris.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.

Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden in der Eylauiſchen Hof= und Canzley=Buchdruckerey.

Preiß der Lebens=Mittei.

6fl. 10alb.
Speck
Ein Malter Korn
16 xk.
= Gerſte
5f. Schweinenſchmaltz. 14xr.
3xr.
Bratwuͤrſt
Ein Maaßjunges Bier
10xr.
4xr. = Leberwuͤrſt
Ein Maaß altes Bier,
6 xr.
3fl. = Blutwuͤrſt
Ein Malter Speltz
6 xr.
Ein Kalbs=Geling
= Hafer
17xr.
6fl. 18 alb. = Kalbs=Kopf
Rocken Mehl
13xrz
9fl. = Kalbs=Gekroͤß
Weiß Mehl
17xr.
das Pfund Ochſenfleiſch 7xr. 2 Pf. Ein Pfund Butter
19 xr)
7xr. Ein Kumpfgeſchelter Hitſche aoalb;
= Rindfleiſch
8xr. 2 Pf.= grobgeſchelte Gerſte 24alb.
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch 7xr. 2 Pf.= klein geſchelte Gerſte
1fl.
17xr.
Erbſen
Schaaffleiſch
18 alb.
Schweinenfleiſch 6xr. 2 Pf.
Linſen
16 alb.
12 xr. 4 Eyer
Doͤrrfleiſch
2 2lb,
14xr.
Schuncken

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AVERTISSEMENT.

Da nunmehro die Nuͤrnberger groſſe Kupfer=Folio=Bibel= und Geld=
Lotterie mit aller Accurateß gezogen worden, dorum aber noch keine Liſten an
das Publicum gegeben werden koͤnnen, biß von jedem Correſpondenten die
gewiſſe Nachricht von ſeinem Debit eingelaufen, mithin die Liſten biß Ende Jan.
1763 bey der Direction verſchloſſen und geheim gehalten werden. Es ſiehen
alſo denen Herrn Liebhaber noch biß Ende dieſes Monaths etliche Looſe a 3 fl.
zu Dienſten, wie nicht weniger auch Looſe der 29ſten Franckſurter Armenhaͤuſer
Lotterie erſten Claſſe a 1 fl. 15 kr. oder vor alle 4 Claſſen 11 fl. Ferner von der
15ten Utrechter Lotterie erſten Claſſe 2fl. 20 kr. oder vor alle 4 Claſſen 26 fl. 40 kr.
Auch ſind noch Looſe von der eiſten Luͤttſcher groſſen Geld=Lotterie zur 5ten und
letzten Haupt-Claſſe a20fl bey dem Caffetier Becker allhier zu haben, in deſſen
letzten Claſſe ſind 100000 Looſe und 50000 Treffer von 50000 fl. biß 30fl. Die
Plans werden umſonſt ausgegeben.

Zum Verkauff wird angetragen:

Des verſtorbenen Burger und Schreiner Oſten Haus, ohnweit dem alten
Waiſenhaus, ſoll nechſtkuͤnftigen Baͤttag auf hieſigem Rathhaus oͤffentlich auf=
geſteck
= und dem Meiſtbetenden uͤberlaſſen werden.
Auch ſieht in gemeldtem Haus ein noch guter Kuͤchen=Schranck mit vier
Thuͤren um einen billigen Preiß zu verkauffen, wer hierzu Luſten hat, kan ſich bey
dem Schreiner=Meiſter=Johann Peter Oſt, melde=

Zu verlehnen wird angetragen:

Es iſt in des Fuͤrſtl. Oberfoͤrſter Lozen Behauſung auf dem Marckt die
obere Elage zu verlehnen, ſolche beſtehet in zwey Stuben und einer Stuben=
kammer
, einer Küche und Speißkammer, ſodann einer groſſen verſchloſſenen
Kemmer auf dem Boren, benebſt einem Holzplatz und ſchoͤnen Keller; wer
ſolches Logie zu lehnen Willens iſt, hat ſich bey dem Hof=Poſamentirer Helſf=
mann
deßfalls zu melden.
Ein hundert und funſzig Gulden Pupillen= Geider ſind gegen gerichtliche
Verſicherung zu v rlehnen.
Am 15ten dieſes des Akends iſt aus einem Laden dahier in einem Papier=
ſack
, Ein Achtels Centner gemahlener Fernamboc zum Rothfaͤrben zu gebrau=
chen
, und denen Preſilienſpaͤn gleichſehend, geſtohlen worden; wer einige Nach=
richt
bavon geben kan, und es in der Buchdruckerey anzeiget, hat ein gutes
Tranckgeld zu gewarten.

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Beſondere Nachrichten.

Von Sr. Hochfuͤrſtl. Durchl. allhier, Erſten Lotterie, ſind die Liſte, letz=
ter
Claß, ankommen; die getroffene Gewinnſte koͤnnen allſtuͤndlich bey dem
Fuͤrſtl. Zoll=Verwalter Sumpff, in deſſen Collecte, ausbezahlt werden.
Von der Stuttgardter Lotterie, 3ten Claß, ſind vor geraumer Zeit als
5 Woten No. 2454, 2459, 2470, 2484, auf eine liſtlige Art dem Collecteur
aus der Hand geſpielet worden, mit dem Angeben, den andern Tag die Zah=
lung
zu ſenden; biß dieſe Stunde aber noch keine Zahlung erhalten koͤnnen,
mithin ſich auf Kundſchafft legen, ob ſolche Loos mit einem Treſſer heraus=
kommen
, alsdenn erſt zu zahlen, im Fall ſolche ungluͤcklich ſpielen, die Looſen
zerreiſſen, nachgehends keine Zahlung erhalten kan, werde dieſe und alle an=
dere
vor Null und Nicht erklaͤret, bey dem Fuͤrſtl. Zoll=Verwalter Sumpff,
auf Credit werden keine Looſe vor guͤltig erkennt.

In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:

Chriſtoph. Cellarii, Cymn. Merſeb. Re. latihitatis probatæ & exer-
citiæ
Liber Memorialis, naturali ordine diſpoſitus ut ſine ulla Memoriæ de=
fatigatione
Notitia vocabulorum non ſolum capi facillime, ſed feliciter
etiam repeti, ac conſervari poſſit, Sereniſſimis auſpiciis & Sacro Mandato
in uſum Scholaſticae juventutis conſcriptus, jam vero emendatus cura ac
ſtudio Jo. Matth. Gesneri, Prof. Gættig. celeb, editio iu his terris Pri.
ma in 8 vo. 32. xr.
Dermſtaͤdtiſches Geſangbuch mit grobem Druck auf Poſtpapier, a 1fl. 20 kr.
J H. Toͤnnies Gedancken von der Sinnesaͤnderung oder Bekehrung des Men=
ſchen
zu GOt. 10 kr.
Die offene Thore des himmliſchen Jeruſalems fuͤr das Gebet der Heiligen auf
Erden, in einer Gaſtpredigt vorgeſtellt von G. M. L. Vogel, 6kr.
Kurz= und einfaͤltige Anweiſung vor Chriſtliche Eltern, wie ſolche ihre Kinder in
dem Taufbunde erhalten koͤnnen, 8 kr.
Doͤrings philoſophiſche Nebenſtunden, 12 xr.
Neuer Brieſſteller nebſt einer Rechtſchreibkunſt=Zeitungs=Lexico und Titular=
buch
, 1fl. 8 kr.
Formey heydniſcher Philoſoph oder Gedancken des Plinius, 8vo 3fl. 15 kr.
Kriegs= und Heldenthaten des Freyherrns Gideon von Laudon, 8vo1fl. 36 kr.
Haaſens ſelbſtlehrende Recenkunſt, 40 kr.
Neu franzoͤſiſch=deutſches Sprachbuch, 16 kr.

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Angekommene frembde Herren Paſſagiers.

Herr von Klettenberg, Capitain von Feanckfurt.
Dieſer logirt im Adler.
Herr Müller, Lieutenant von Ihro Durchl. Prinz Georgen Regimint.
Dieſer logirt im Ochſen.
DieFrau Graͤfin von Erbach, nebſt bey ſich habender Sute:
Dieſe logiren in der Cron.
Herr Pfarrer Gombel von Kir=orff, logirt im Froͤlichmann.

Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.

Ihro Durchl. der Prinz von Naſſau=Saarbruͤcken.
Ihro Durchl. die Fürſtin von Heſſen=Rheinfels.
3 Franzoͤſiſche Generals, 1 Major, 5 Capitains.

Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.

1) Gebohrne und Getauffte.

Meiſter Georg Carl Eneß, Burger und Metzger, ein Toͤchterlein.
Meiſter Johann Georg Loͤhrs, Burger und Schumacher, ein Soͤhnlein.
Johann Michael Wieſenecker, Herrſchafftl Knecht, ein Toͤchterlein.

Copulirte.

Johannes Schäffer, Burger und Einwohner allhier, weyl Balthaſar Schaͤffes
geweſ. Burger und Einwohners zu Michelſtatt im Erbachiſchen, ehel.
Sohn, und Maria Agnes, Johann Jacob Roͤßlers, Canzleydieners
in gedachtem Michelſtatt ehel. Tochter.

3) Geſtorbene und Beerdigte.

Frau Sopbia Chriſtlana Charlotta, Herrn Ernſt Wilhelm Berchelmanns,
Fuͤrſtl. Cammer=Secretarii, Frau Eheliebſten, 27 Jahr 6 Monath
10 Tage alt.
Frau Catharina Eliſabetha, Herrn Johannes Marloffs, Fuͤrſtl. Brieſ=Traͤger
wie auch Geheimbden Cabinets=Dieners bey Ihro Durchl. dem Herrn
Erb Prinzen, Ehefrau, 60 Jahr.
Johann Adam Heintz, Herrſchafftl. Heubinder, 43 Jahr 5 Monath.
Johann Georg Gunckel, Herrſchafftl. Knecht,37 Jahr 7 Monath.
Meiſter Samuel Gottlieb Leippe, Burger und Schumacher, ein Toͤchterleinz