Darmstädter Tagblatt 1762


18. März 1762

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1762.
den 18. Martit.
Num. XL.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.

Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof= und Cantzley=Buchdrucker.

Preiß der Lebens=Mittei.

Speck
Ein Malter Korn
5.fl.
16xr-
= Gerſte
4.fl.t == Schweinenſchmaltz 14xr.
Ein Maaß junges Bier
8.xr.1 = Bratwuͤrſt
10xro
4 xr.z = e Leberwuͤrſt
Ein Maaßaltes Bier
8 xr.
2fl.10.alb. = Blutwurſt
Ein Malter Speltz
8 xr.
= Hafer
ſEin Kalbs=Geling
14xr.
5fl20 alb. = Kalbe=Kopf
RockenMehl
11xk.
Weiß Mehl
8. fl. 1 = Kalbs=Gekroͤß
14xr.
das Pfund Ochſenfleiſch 7xr.2 Pf. Ein Pſund Butter
13a14. xr.
= Rindfleiſch
7xr. Ein Kumpfgeſchelter Hitſche 18. alb.
= Kalbfleiſch
2xr.2Pf. grobgeſchelte Geiſte 18 älb.
= = Hammelfleiſch
8xr.= = klein geſchelte Gerſte 20. alb.
= Schaaffleiſch
= Erbſen
12. alb.
= Schweinenfleiſch 7xr. 2 Pf.= Linſen
12 alb=
Doͤrrfleiſch
2. alb.
12xr.4a5 Eper
Schuncken
14x.
Poli=

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Policey=Publicandum.

Nachdeme man hoͤchſtmißfallig wahrnehmen muͤſſen; daß von denen
allhieſigen Einwohnern uͤberhaupt= und beſonders denen Burgern, Beyſaſſen
und Juden, die Saͤuberung und Reinhaltung derer Straßen faſt ganz auſſer
Acht geſetz;= und dieſelbe hin= und wieder mit allerhand Bau=Materialien,
Waͤgen, Karn, Faͤſſer, Diehlen und dergleichen, wie auch Schutt, Kerſel
und Miſt, zum allgemeinen Mißſtand, verſperrt und faſt ungangbar gemacht
werden; Als hat man von Policey=Commißions=wegen allen und jeden Ein=
wohnern
, ſo wohl Chriſten= als Juden, vorlaͤufig und biß die unter der Feder
ſeyende allgemeine die Gaſſen=Saͤuberung betreffende Ordnung behoͤrig zu
Stand kommen wird, hierdurch bekannt machen laſſen wollen, kuͤnfft ighin
keine=Handthierungs=und Bau=Materialien, als Holz, Stein, Kalck und
dergleichen, wie auch Kutſchen, Waͤgen, Karn, Faſſer, große Buͤtten, und
kurz zu ſagen, alles und jedes, wodurch der freye Gebrauch der Straßen und
Gaͤßger gehindert= oder mißſtaͤndig gemacht wird, auszuſtellen, zu haͤngen,
oder zu legen, auch inſonderheit kein Kerſel, oder Miſt vor die Haͤußer=oder
an und in den Schloß=Graben und Stadt=Bach zu ſchuͤtten, oder zu werfen,
vielmehr ein jeder Hauß=Beſitzer cum inquilinis durch die ganze Stadt alle
Samſtag vor ſeinem Hauß die Straße zu ſaͤubern= und zur Wegbringung durch
die Kaͤrcher ohnnachlaͤßig zuſammen kehren zu laſſen, oder im Zuwiderhand ungs=
Fall jeder Contravenient in diejenige Strafe, ſo in der obberuhrten Gaſſen=
Sauberungs=Ordnung determinirt zu finden, ohnerlaͤßlich ipſo fao verfallen
ſeyn, und dem Anbringer mit Verſchweigung ſeines Namens, ein proportio=
nirtes
Antheil der Strafe gereicht werden ſolle. Es wird alſo das Publicum
hiermit vor Schaden und Unluſten ſich häten zu koͤnnen ernſtlich verwarnet,
zugleich auch denen Barbierern und Feldſcheerern, ihre Raſir=Becken mit
Seifen=Waſſer auf die Gaſſe aus denen Haͤußern zu gießen, bey 3 fl. Strafe
ein= vor allemal unterſaget. Darmſtadt den 13ten Maͤrz 1762.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Policey=Commiſſion;

AVERTISSEMENT.

Nachdeme die, auf Petri=Tag dieſes Jahrs leyhfaͤllig werdende Herr=
ſchafftliche
Winter=Schaaf=Woyde in Haͤnlein und Aiſpacher Gemarckung
den 23ſten huj. Vormittags um 2 Uhr auf Füͤrſtl. Renth=Cemmer allbier
oͤffentlich aufgeſteck= und auf drey Jahr lang unter denen in termino der Sub=
haſtationen
bekannt zu wachenden Conditionen an den Meiſtbietenden uͤber=
laſſen
werden ſolle; So wird ſolches dem Publico zu dem Ende hiermit bekanns
ge;

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gemacht, damit die Liebhabere ſich in dio termino hierzu einfinden koͤnnen=
Darmſtadt den 9ten März 1762.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Renth=Cammer hieſelbſt.
Nachdeme des allhieſigen Burger und Schreiner=Meiſter Leonhard
Duͤncklers Wohnhauß in der Langengaß neben dem Dreher Schwebel nechſt=
kuͤnfftigen
monatlichen Bettag auf dem Rath=Hauß dahier dringender Schul=
den
halber öffentlich verſteigert werden ſoll: So wird dem Publico ſolches
hiermit zu dem Ende bekanrt gemacht, damit die etwaige Liebhabere zu beſag=
tem
Duͤnckleriſchen Hauß vorbemeldeten Tags ſich auf hieſigem Rath=Hauß
einfinden und mitbieten moͤgen. Sign. Darmſtadt den 10ten März 1762.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Ober=Amt daſelbſt.
Nachdeme auf Hockfuͤrſtl. Hochloͤbl Regierung Beſehl des verſtotbenen
Regierungs=Canzleydiener Berres hin erlaſſenes Wohnhauß allhier nechſtkuͤnff=
tigen
Land=Bettag auf dahieſigem Rath=Hauß oͤffentlich aufgeſteckt und verkauf=
fet
werden ſoll: Als wird ſolches dem Publico hiermit zu dem Ende bekanut ge=
macht
, damit die eiwaige Liebhabere hierzu vorhero beſagtes Hauß in Augen=
ſchein
nehmen, ſodann auf ermeldeten nechſten Bettag ſich auf dem Rath=Hauß
einfinden und mitbieten moͤgen. Sign. Darmſtadt den 12ten März 1762.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Ober=Amt daſelbſt.

Zum Verkauff wird angetragen:

Eine halb Chaiſe mit 4 Raͤdern iſt zu verkauffen, und in der Buchdruckerey
anzufragen.

Angekommene frembde Herren Paſſagiers.

Herr von Zuckmantel, Franzoͤſiſcher General.
Herr Regierungs=Rath Harbrecht, und
Herr Land=Commiſſarius Eigenbrodt, von Stuttgardt.
Dieſe logiren im Trauben.
Herr Ludwig, Regierungs=Rath von Mannheim, logirt im Adler
Herr Antian und Hr. Weiß, beyde Muſici von Maynz.
Herr Gerhard, Kauffmann von Nuͤraberg.
Herr Heller, mit Brabander Spitzen, logiren im Froͤlichmann.
Ein Biquer von Lünneville, logirt im Ochſen.
Ab=

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Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.

Herr Greum, Franzoͤſiſcher Major.
4 Kauff= und HandelsLeute.

Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.

1) Gebohrne und Getauffte.

Meiſter Georg Friedrich Planck, Burger und Zinngieſſer, ein Toͤchterlein.
Meiſter Joh. Friedr Brückner, Burger und Siebmacher, ein Toͤchterlein.
Johann Wilhelm Hoͤcſt, Fuͤrſtl. Renth=Commer=Diener, ein Toͤchterlein.
Jacob Quicheror de Virge, Franzoͤſiſcher Innwohner, ein Toͤchtetlein.
Johannes Flick, Beyſaß, ein Soͤhnlein.
Maria Catharina Sengerin, Dienſtmagd, ein unehel. Soͤhnlein.

2) Copulirte.

Meiſter Johann Georg Kreß, Burger und Schumacher allhier, Meiſter Johann
Georg Kreß, Burger und Schumacher zu Aſſenheim, ehel. Sohn,
und Maria Margretha, Meiſter Johann Peter Frieſchen, Burger
und Schumacher allhier, ehel. Tochter.

3) Geſtorbene und Beerdigte.

FrauMaria Heena, wiehl. Herrn Roh. Nie. Rauchs, geweſ. Praͤceptoris zu
Eberſtatt, nachgel. Wittib, 64 Jahr7 Monat alt.
Jungfer Anna Sophia Regina, Herrn Johann Peter Wieners, Burger und
Gaſthalter zur Cron, ehel. Tochter, 18 Jahr 10 Monat.
Meiller Henrich Schumann, Burger und Saͤckler, 58 Jahr s Monat.
Anna Margretha, Meiſter Andreas Petri, Buiger und Zimmermann, Ehefrau,
55 Jahr 2 Monat 23 Tage.
Meiſter Johann Michael Wegenbauer, Burger und Seiler, ein Soͤhnlein,
8 Monat.
Des verſtorbenen Cantzley=Diener Berres nachgel. Soͤhnlein, 1 Jahr=