den 22. December.
Num. LI.
1757.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=u. Cantzley=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
Nachdeme die Ziehung der 5ten Wittwen=Caſſe=Lotterie nach dem
in dem Avertiſſement bekannt gemachten Termin wegen bißheriger
Abweſen=
heit derer Herrn Haupt=Collectoren nicht vorgenommen werden kan, ſondern
zu deren Veranſtaltung nothwendig eine etwas laͤngere Zeit zu ſetzen
genoͤthi=
get worden, zu dem Ende ſtatt des vorigen Termins nunmehro die Bücher
mit Auszang dieſes Jahrs geſchloßen, die Ziehung gedachter Lotterie aber
den 16.ten Januar. kuͤnfftigen Jahrs ohnfehlbar bewuͤrcket werden ſoll; Als
hat man dem Publico hiermit davon die ſchuldige Nachricht ertheilen wollen,
damit ſolches ſowohl der Miſchung als der Ziehung mit beywohnnen koͤnne,
diejenige aber, welche etwa von denen annoch vorraͤthigen Looßen noch zu
neh=
men geſonnen ſind, mit der Einlage bey denen vorhin bekannten Herrn
Col=
lectoren eilen moͤgen. Darmſtadt den 2.ten November. 1757.
Von Direions wegen
Zum
Zum Verkauff wird angetragen:
Beym Zoll=Verwalther und Specereyhaͤndler Sumpff im
Rath=
hauß iſt zu haben. von allerhand Gorten Marcipan, allerhand Confect, auch
Mandel=Lebkuchen, Brucken, Baͤckivg, Sardellen, Lapperdan und
aus=
länziſchen Wein.
Zu verlehnen wird angetragen:
Vor eine ledige Peiſon iſt eine wohlgeraͤumliche Gtube nebſt Holtz=
Platz in einer gzlegenen Straſſ= um einen billigin Zinß zu verlehnen,
wetz=
wegen in der Buchdruckerey nachzuſrs gen.
Verlohrne Sachen.
Es iſt ein ſchwartzer etwas ſchwehrer als ein ordinairer Daͤchſel=Hund, mit
gelben Backen und uͤber denen Augen zwey gelde Dippel, ſodavn
vier geibe Fuͤß, ein weiß Bruſs=Lreuz und von Ohren ſtarck
be=
haͤngt, auch unter der Ruth etwas gelb, vor 8. Tagen verlohren
ge=
gangen; Wer ſolchen ausfindig macht, beliebe es in der
Buchdru=
ckerey gegen ein gut Praͤſent zu melden.
Außer dem angenehmen Frucht=Seegen, ſo unſern Wayſen wiederum
zuge=
floſſen, kum den 16. December von geneigt=milden Händen 1. Laub=
Thaler: etwas weniges: auf die Feyer=Tage vor die Kinder. eod.
ſchickte ein ung=nannter Freund 29. clb. GOttes Seegen zu
vorha=
bender Cur, und um gnaͤdige Schenckung der Geſundheit zu
dit=
ten. Aus dem Stock kommen 10. alb. GOtterhoͤre unſere
Bit=
te, und uͤberſchutte in dieſen Tagen und Feſt gnaͤdiglich alle milde
Wohlthaͤter mit erfreulichem ſo geiſtlich=als leidlichen Seegen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
50. Chriſtophori Piſtor, Jur. V. Licentiati, Advocati Mluſtris Regiminis
Gieſſenſis ordinarii, Traatio Juris Civilis de Teſtatore Teſtibus
Feſtamentariis incoguito, ubi ſimul differentia inter
Teſtamen-
tum peregrinantis, &illius, quando quis in ſpecie teſtandi
caus-
ſa ad locum extraneum fe confert, ſiſtitur, in 4te, 3 12, xr,
Compendieuſes und allerneueſtes Koch=Buch, oder kurtze doch
deut=
liche und richtige Anweiſung, wie man allerhand wohlſchmeckende Speiſen,
als Suppen, Gekochtes, Gebratenes, Potagen, Fiſche, Gebackenes,
Con=
ſecturen, eingemachte Sachen, Sallate und dergleichen zubereiten ſoll, nebſt
einem Kuͤchen=Inventario und Kuͤchen=Zettal, auch einem Trenchier=
Buͤch=
lein. in 8vo. 20. kr.
Neu=Franzoͤſiſch=Teutſches Sprach=Buch, oder ſehr leichte
Me=
thode, wie ein Teutſcher, der nur ſchreiben und leſen gelernet, auch ohne
Sprach=Meiſter durch Huͤlffe der dabey ſtehenden teutſchen Buchſtaben,
in=
nerhalb zwey Monath zum franzoͤſiſchen Leſen, Schreiben und Reden, ſo
viel noͤthig iſt, gelangen moͤge. In 8vo. a12. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Frau von Gemming von Heilbronn.
Herr Graff Gace, Frantzoͤſiſcher Odriſt.
Herr von Bergel, Regierungs=Rath von Wißbaden.
Ein Frantzoͤſiſcher Comimiſſaits.
Frau Zeitzen von Busweiler.
3. Capitains von der Frantzoͤſiſchen Armee.
Dieſe logiren im Trauben.
Herr Brenckmann, Lieutenant von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. Printz Geoergen
Regiment.
=/ von Harhauſen, Saͤchſiſcher Hauptmann.
Dieſe logiren iw Adler.
Herr Schaaf von Heydelberg.
== Langlatt, Apothecker von Oppenheim.
= 6 Kluberdantz von Nierſtein.
Dieſe logiren im Storcken.
Herr von Orb, Lieutenant von Naſſau=Saarbrücken, logirt im Ochſen.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Graff Loͤwenhaupt, Obriſt. 9 Copitaine und Lieutenants, 8. Schild=
Courier, ſaͤmlich von der Frantzoͤſiſchen Armee.
Herr Lind, Regierungs=Rath von Coͤlln.
5. Kauff=und Handels=Leute.
Preiß
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
3.fl. 25. alb. Bratwuͤrſt
5. alb.
= Gerſte
3.fl5.alb.= Leberwuͤrſt
4. alb.
Ein Maaß junges Bier
3.xr. = Blutwuͤrſt
4. alb.
Ein Maaß altes Bier
4.xr. = Hammelfleiſch 2. alb. 4. Pf.
Ein Malter Speltz
2.fl Schaaffleiſch
Dalb.
= Hafer
2.fl. 10.alb. Ein Kalbs=Geling
6. alb.
Rocken Mehl
4.fl. = Kalbs=Kopf
5. alb.
Weiß Mehl
6.fl. 20. alb. = Kalbs=Gekroͤß =
6. alb.
Das Pf. Ochſenfleiſch
3. alb. Ein Pf.friſche Butter= 13. 14. xr.
Rindfleiſch 2.alb. 2. Pf. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
= Kalbfleiſch
3.alb. = grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
Schweinenfleiſch 2. alb.6. Pf. = klein geſchelte Gerſte 20. alb.
Schweinenſchm.
6. alb. = Erbſen
12. alb.
Speck
8.alb. = Linſen
10. alb.
Doͤrrfleiſch
6.alb. Eyer 5.
2. alb.
Nota. Der Preiß des einen jedem Metzger beſonders geſchaͤtzten Fleiſches iſt an der in jedem
Stand, und in denen Haͤußern befindlichen ſchwartzen Taſel, von dem Marckmeiſter mit
Kreide angeſchrieben zu erſehen.
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene
in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann PeterWalloth, Burgern und Specereyhaͤndlern. ein Soͤhnlein.
Meiſter Johann Jacob Silffky Burgern und Schumachern, ein Toͤchterlein.
Johann Wilhelm Schüßler, Burgern und Gaͤrtnern, ein Soͤhnlein.
Meiſter Johann Jacob Vogler, Burgern und Saͤcklern, ein Toͤchterlein.
Sophia Magdalena Burgerin ein unehlich Soͤhnlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Herrn Johann Wilhelm Heſſe, Fuͤrſtl. Hof=Medico und Land=Phyſico, ein
Toͤchterlein, 1. Jahr 1. Monath.
Jacob Hoffmann, Herrſchoff l. Heubinder 66. Jahr 2. Monath.
Johannes Schluckebier, Burgern und Kraͤhmern, ein Toͤchterlein, 3½. Jahr.