Num. XXXV. 1757. den 1. Septemb.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Aizeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=u. Cantzley=Buchdrucker.
Zum Verkauff wird angetragen:
Es ſoll auf den 10. September nachmittag um 2. Uhr allhier im
Stor=
cken eine Wand= Uhr. welche repetirt, ausgeſpielt werden, gegen 40 Looß, jedes
n1.fl. Dieſe Uhr wird alle 24. Stunden aufgezogen, zeiget Stunden und
Minuten, und ſoofft es ſchlagen ſoll, kommt ein Vogel zum Vorſchein und ruffs
die Stunde an, ſo bald er den letzten Ruff thut, ſo iſt er wieder ſort, macht ſeine
Thuͤr ſelbſt auf und zu. Es kan dieſe Uhr bey Johann Philipp Eckel, Guͤrtler
und Stadt=Uhrmachern, in Augenſcheingenotnen werden, allwo auch die Looſe
zu haben ſind; ſolten aber die Looſe nicht alle beyſammen ſeyn, kan ſie an dieſem
Tage nicht ausgeſpielt werden. Der Gewinner zahlt an die Compagnie ſechs
Maaß 6. Batzen Wein, und der Eigenthuͤmer 4. Maaß.
Johann
Johann Ludwig Wencken ſel. Wittib allhier, anjetzo auf dem Marckt
wohnhafft, offerirt dieſe Meß hindurch ihre Waaren, als Thee, Caffee, Zucker
und dergleichen, nemlich Pfund und Thaler weiß, abermalen zu billigen Preiß zu
geben, gleichwie ſte bis daher zu thun pflegte. Wem es alſo beliebet, ſich bey
thr damii zu verſehen, hat ſich auf gute und friſche Waaren zu verlaſſen, und
ſolglich aller vergnuͤglichen Bedienung ſich zu gewaͤrtigen.
Gefundene Sachen.
Der verlohren geweſene Hirſchfaͤnger iſt wieder gefunden und in die
Buchdruckerey gebracht worden, dagegen der Ginder ſogleich 1. fl.
Tranck=
gelo bekommen.
AVERTISSEMENT.
Wir ſind nicht im Stande, die vielen Wohlthaten, ſo GOtt unſern
Wayſen noch immer zuflieſſen laͤſſet, alle zu erzehlen. Wir dancken im
Ver=
borgenen vor die gnaͤdige Huͤlſſe, welche er auf ſchwaches Bitten und
Fuͤrbit=
ten maͤchtig erwieſen, und auch uns wiederum ſeine Guͤte reichlich erzeiget; wir
ruͤhmen das erweckliche von einem Freund, welcher bey anderer Gelegenheit
ei=
nen Laubthaler den 25. Auguſii verehrte; wir hoſſen, GOtt werde das Gebet,
vor ein ſehr kranckes Kind, nicht laſſen leer zuruck kommen, darinnen ſich ein
Freund mituns vereinigte, und den 30.ten 1. fl. uͤberſchickte. Er mache es nach
ſeinem allein weiſen Rath und Willen, zum Preiß ſeines groſſen Nahmens, und
wahren Wohl derer Huͤlffſuchenden. und vergelte all dieſes aus Gnaden, wie
auch 1. fl. 20. alb. 6. Pf ſo aus dem Stock einkommen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Kurtze und einfaͤltige Anweiſung vor Chriſtliche Eltern, wie ſolche ihre Kinder
in dem Tauf=Bunde und in der Tauf=Gnade erhalten koͤnnen. in zvo.
a 6. kr.
Die Haußhaltung der drey goͤttlichen Perſonen in denen Wunder=Wercken,
mit erbaulichen Anmerckungen, in 8vo. a 12. kr.
Carl Evelyns Vergnuͤgen und Nutzen der Gaͤrtnerey, 30. kr.
Herrn Cantzlar Pfaff Geund=Fragen zu einem Collegio Theologiæ
Me-
thodologico. 4. xr.
item Lntwurffder Theologiſchen Gewiſſens=Fragen und des Juris
mari=
monialis, zum Behuff Academiſcher Vorleſungen. 8. kr.
Chriſtoph. Cellarii, Cymn. Merſeb. Re. latinitatis probatæ ≈
exer-
citæ Liber Memorialis, naturali ordine diſpoſitus ut ſine ulla Memoriæ
de-
fatigatione Notitia vocabulorum non ſolum capi facillime, ſed feliciter
etiam repeti, ac conſervari poſſit, Sereniſſimis auſpiciis & Sacro Mandato
in uſum Scholaſticae juventutis conſcriptus, jam vero emendatus cura ace
ſtudio Jo. Matth. Gesneri, Prof. Getting. celeb. editio iu his terris
pri-
ma in 8. vo. 30. xr.
Neu=Franzoͤſiſch=Teutſches Sprach=Buch, oder ſehr leichte
Me=
thode, wie ein Teutſcher, der nur ſchreiben und leſen gelernet, auch ohne
Sprach=Meiſter durch Huͤlſſe der dabey ſtehenden teutſchen Buchſtaben,
in=
nerhalb zwey Monath zum franzoͤſiſchen Leſen, Schreiben und Reden, ſo
viel noͤthig iſt, gelangen moͤge. In 8vo. a 12. kr.
M. Johann Caſpar Schadens, weyl. Predigers zu St. Nicolai in
Berlin=
geiſtrziche Predigten uͤber alle Sonn=Feſt=und Feyertage=Evangelia
burch dae gantze Jahr, imgleichen mit einem Anhange, welcher 1)
Eebauliche Predigten auf alle Apoſtel=Taͤge, 2) Verſchiedene Buß=
und Paßionsbetrachtungen, 5) Des ſeligen Schadens Chriſtliche
Hauß=Kirche in ſich begreiſſt; mit einer Vorrede Herrn Rollius,
Doore und Profeſſore Primario in Gieſſen, in 4to. a2. fl.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr Burgermeiſter Dickerodt von Coͤlln, logirt im Trauben.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr von Wald, von Lurenburg.
= von Haxhaußen, Saͤchſiſcher Haupfmann.
„ Muͤller, Hof=Rath von Buͤdingen.
von Villier, Frantzoͤſiſcher Obriſt=Lieutenant.
= Schmuck, Amtmann von Heydelberg.
= = Schuͤhi, Pfarrer aus der Pfaltz.
Rick, Poſt=Secretarius von Franckfurth.
3. Frantzoͤſiſche Schild=Courier.
9. Kauff=und Handels=Leute.
Preiß
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
4.fl. = Bratwuͤrſt
5.alb:
„ = Gerſte
3.fl.5. alb.= Leberwuͤrſt
4. 2lb.
Ein Maaß junges Bier
3. xr.= Blutwuͤrſt
4. alb.
Ein Maaß altes Bier
4. xr. = Hammelfleiſch
3.alb.
Ein Malter Spetz
2.fl.6. alb.= Schaafleiſch
= Hafer
2.fl. 2. alb. Ein Kalbs=Geling
6. alb.
Rocken Mehl
4.fl. 12. alb. = Kalbs=Kopf
5.alb.
Weiß Mehl
6.fl. 20. alb. = Kalbs=Gekroͤß
6. alb.
Das Pf. Ochſenfl.
3.alb. Ein Pf.friſche Butter= 11. 12. xr.
= Rindfleiſch 2.alb. 4. Pf. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 18. alb.
= Kalbfleiſch
3.alb. = grob geſchelte Gerſte 16. alb.
= Schweinenfleiſch
3.alb. = klein geſchelte Gerſte 20. alb.
Schweinenſchm.
6.alb. = Erbſen
12. alb.
Speck
8. alb. = Linſen
12. alb.
orrfleiſch
6.alb. Eyer 8.
2. alb
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene
in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann Georg Walloth, Burgern und Specereyhändlern, ein
Toͤch=
terlein.
Meiſter Eſalas Hein, Burgern und Specereyhaͤndlern, ein Soͤhnlein.
Johann Julius Huͤbler, Beyſaſſen, ein Soͤhnlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Herrn Frledrich Carl Schwebel, Fürſtl. Cantzley=Secretario und Regierungs=
Regiſtratori, ein Soͤhnlein, 4. Jahr alt.
Herrn Johann Juſtus Sparſchneider, Burgern und Hoff= Buchbindern, ein
Toͤchterlein, 1. Jahr 8. Monath.
Meiſter Johann Friedrich Weidenbach, Burgern und Bierbrauern, ein
Toͤch=
terlein, 3. Jahr 6. Monath.
Johann Henrich Haynbuch, Guarde=Reutern, ein Toͤchterlein, 4. Jahr.
Johann Chriſtoph Heimreich, Beyſaſſen, ein Toͤchterlein, 2. Jahr.
Anna Margretha Laſchin ein unehlich Soͤhnlein, 8. Monath.