den 3. May.
1753.
Num. XVIII.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
GOtt iſt ein Helffer und Erretter derer elenden und armen Weyſen;
dem ſie daher auch die Noth und das Anliegen dieſer mildthaͤtigen Freunden
klagen, ſeine alleinige Huͤlffe und gnaͤdige Vergeltung demuͤthig bitten. Ein
bekannter Freund uͤberſchickte den 26. April 15. alb. auf verlargte Vorbitte
vor ein ſehr kranckes Kind. Den 28. kamen von einem ungenannten Feeund
vom Land 2. fl. 15. alb. mit Verlangen, vor einen todt=krancken Mann und
um Abwendung eines andern Ungemachs zu beten. Aus dem Stock ſind
2.fl.
2. fl. 6. alb. einkommen. Der HEr thue es, und gebe gnädiglich die Bitte
unſers Gebets.
Nachdeme aus bewegenden Urſachen verordnet worden, mit dem
Herrſchafftl. Waſſerbibloßer=Hof= Beſtand eine Abaͤnderung vorzunehmen,
und ſolchen anderwerts auf einen 9.jährigen Beſtand zu begeben; Und dann
zu Aufſteckung ſothanen Hofs, terminus auf den 16. huj. angeſetzet worden;
Als wird dem Publico ſolches hiermit zu dem Ende bekannt gemacht, damit
die Liebhabere in beſagtem termino morgens 9. Uhr auf Fuͤrſtl. Renth=
Cam=
mer ſich einfinden, und mitbieten koͤnnen. Sign. Darmſtadt den 2. May
Fuͤrſtl. Heßiſche Renth=Cammer daſelſtben.
1753.
Zum Verkauff wird angetragen:
Bey der Frau Baumaͤnnin am Schloß=Graben iſt jederzeit recht
ex=
tra gut und unverfaͤlſchter Wein=Eßig zu bekommen, die Maaß 10. kr.
Es dienet dem Publico hiermit zur Nachricht, daß Johann Ludwig Wencken
ſel. Wittib allhier, alle Sorten gruͤnen Thee und Theebou, wie auch Caffee,
weiſſen Zucker und Candel=Zucker, Reiß, Staͤrcke, Seiſſe und Nudeln, ſo
lange jetzige Franckfurther Oſter=Meß waͤhret, zu eben dem Preiß, wie
ſol=
che in gedachtem Franckfurth zu haben ſind, zu geben geſonnen iſt, nemlich
Pfund und Thaler weiß, und zwar ſaͤmtliches an perfecter Waar, und auch
wohl beſſer, als manche in Franckfurth nicht bekommen. Deßgieichen auch
alle andere Specerey=Waaren jederzeit friſch und gut bey ihr zu haben.
Zu verlehnen wird angetragen:
An der Schloß=Gaſſe iſt eine Stube vor eine ledige Perſon zu
ver=
lehnen; Wer willens iſt, ſolche zu beziehen, kan in der Buchdruckerey
deß=
wegen anfragen.
„
Diejenige reſp. Herren Liebhabere, welche dieſes woͤchentliche Frag=
und Anzeigungs=Blaͤtrgen ferner zu halten willens ſind, werden erinnert, 30.
kr. gegen Quittung in die Buchdruckerey zu ſenden.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Betrachtung uͤber die Braͤutigams=Liebe des HErrn IEſu zu der
armen Seele, in 8vo. vor 3. kr.
Parlement
Parlement François; das iſt: Franzoͤſiſch=teutſches Sprach=Buch,
oder ſehr leichte Methode, wie ein Teutſcher, der nur ſchreiben und leſen
ge=
lernet, auch ohne Sprach=Meiſter, durch Huͤlffe der dabey ſtehenden
teut=
ſchen Buchſtaben, innerhalb zwey Monath zum Frantzoͤſiſchen leſen,
ſchrei=
ben und reden, ſo viel noͤthig iſt, gelangen moͤge. in 8vo. a 12. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr Enderly von Montzwigg, Hollaͤndiſcher Capltain.
= = Heck und Herr Knorr, beyde Raͤthe von Limburg.
= von Oſche von Wetzlar.
Saͤmtlich logiren im Trauben.
Herr Liebrich, Amtmann von Heilbronn.
== Hoffmann, Faͤhndrich vom Kayſerl. Darmſtaͤdtiſch. Dragoner=Regiment.
== Buͤhler, Stallmeiſter von Stuttgard.
Saͤmtlich logiren im Adler.
= Moͤller, Licentiat von Frenßheim, logirt im Ochſen.
= Ruͤhfell, Notarius von Alßfeld, logirt im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Graf von Erbach, Hoͤllaͤndiſcher Obriſter.
= = Graf von Erbach, Kayſerl. Lieutenant.
= von Bleß, Lieutenant von Stuttgard.
= von Schenck, Fähndrich von Stuttgard.
== von Rachniz, Rittmeiſter von Stuttgard, nebſt deſſen Frau Mutter
und Frau Schweſter.
„ = Faber, Capitain von Heſſen=Caſſel.
Zwey frantzoͤſiſche Capitains, Namens Walter.
Herr von Botz, Feeyherr von Mannheim.
Preiß der Lebens=Mittel.
Ein Malter Korn
=
Gerſte
Ein Maaß Bier
Ein Malter Speltz
= Hafer
Vom vorigen Sambſtag.
3.fl Rocken Mehl
8.fl.16.alb.
2.fl. 15.alb. Weiß Mehl
5.fl. 10. alb.
1.alb. 2. Pf. Das Pf. Ochſenfl.2alb. 6. Pf. a3 alb.
1.fl. 12.alb. = Rindfleiſch
2.alb. 4. Pf.
1.fl. 14.alb.= = Kalbfleiſch
2. alb. 6. Pf.
Schwei=
= Schweinenfleiſch
= Schweinenſchm.
= Speck
= Doͤrrfleiſch
= = Bratwuͤrſt
= Leberwuͤrſt
= Blutwuͤrſt
Hammelfleiſch
= Schaaf=Fleiſch
Ein Kalbs=Geling
3.alb. = Kalbs=Kopf
5.alb.
11. xr., = Kalbs=Gekroͤß = 6.alb.
8. alb. Ein Pf. friſche Butter 12.a 13. xr.
5.alb. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
5.alb.== grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
4. alb. == klein geſchelte Gerſte 20. alb.
4.alb. = Erbſen
10. alb.
3.alb. = Linſen
8.alb.
Eyer 9.
2. alb.
6.alb.
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene in
voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Johann Wilhelm Rahn, Burgern und Leinenwebern, ein Toͤchterlein=
Anna Maria Jordanin 1. Paar unehliche Zwillinge, 2. Toͤchterlein.
2.) Copulirte.
Meiſter Johann Philipp Dietz, Burger und Bierbrauer, Wittwer, mit
Maria Eleonora Eliſabetha, weyland Johannes Pohlen,
geweſe=
nen Gaſthalters zum Loͤwen in Offenbach, hinterlaſſenen Wittib.
Meiſter Johann Georg Hereß, Burger und Schneider, Wittwer, mit
An=
na Margretha, weyland Meiſter Johann Matthäi Bereßen,
ge=
weſenen Burgers und Schneiders zu Umſtadt, nachgelaſſenen
ehli=
chen Tochter.
Meiſter Michael Gottlieb Frieß, Burger und Maurer, mit Johannetta
Do=
rothea Sophia, weyland Meiſter Georg Eberhard Hardten,
gewe=
ſenen Burgers und Leinenwebers zu Gieſſen; nachgelaſſenen ehlichen
Tochter.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Herr Johann Wilhelm Sartorius, geweſener Gaſthalter zum Vieh=Hof;
42. Jahr 10. Monath.
Zacharias Wagner, Fuhrmann, 50. Jahr.
Herrn Johann Caſpar Vierling, Burgern und Specereyhaͤndlern, ein
Soͤhn=
lein, 1. Jahr 11. Monath.
Meiſter Johann Valentin Luce, Burgern und Brunnenmeiſtern, ein
Soͤhn=
lein, 3. Jahr 5. Monath.