Num. XXXVIII. 1748. den 19. Septembr.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
voeneigenie gegeataegeiaeacoeoeee"
200
A VERTIssk AENx.
GOTT erbarmet ſich noch immer reichlich uͤber
unſere Wayſen.
Ein ungenannter Freund verehrte den 14.ten Sept. denenſelben 1. fl.
Ein anderer Freund ſchickte cod. 1. fl., wegen wieder erlangter Geſundheit
GOtt zu dancken. Ein mehr gutthaͤtiger Freund uͤberſchickte den 17.ten
wie=
derum 3. Manne voll Apeffel. Aus dem Stock iſt einkommen in 1. Species
Ducat und anderer Muͤntz 9. fl. 7. Alb. 2. Pf. Wir dancken GOtt und
dieſen mildthaͤtigen Freunden hertzlich, und wuͤnſchen ihnen aus ſeiner reichen
Segens=
Segens=Hand, hier und, dereinſt dorten, eine gnaͤdige Wieder=
Ver=
geltung..
Zum Verkauff wird angetragen:
In einer gewiſſen Behauſung iſt zu verkauffen: Ein halb Dutzend
eichene Stuͤhle, zwey Eck=Schraͤncke, ein Arm=Seſſel, ein Inſchlag, ein
groſſer Kaſten mit. Schubladen, ein kkeiner Kaſten, ein Anhang=Tiſch, ein
groſſer tannener Tiſch, eine groſſe Laterne und eine Laterne zum Nacht=Licht.
Auch ſind allerhand Buͤcher zu verkauffen, ſodann ein Schreib=Pulte und ein
Garten=Haͤußgen. In der Buchdruckerey iſt naͤhere Nachricht zu haben.
Nachdem das in 23. groſſen und kleinen Zimmern, 19. dito Kammern, ſamt zugeboͤrigen
Epeichern, 2. groſſen zur Wirtbſchafft dienlichen nebſt noch unterſchiedenen andern Kellern,
ge=
nugſamen Kuͤchen, ſowohl zur Wirtbſchafft als auch vor Zinß=Leute, einem aroſſen Hof, und in
dieſem mit einer bleyernen Waſſer=Bumpe verſebenen Brunnen und Holtz= Platz, 3. von
Mauer=
werck gebauten groſſen nebſt noch uͤbrigen kleinen Staͤllen vor 80. Stuͤck Viebe, auch 2. ſ. v.
Schweinſtaͤllen, einer Scheuer, einem verſchlaſſenen Waſch=Hauß, ſodann aufgemauerten
Miſt=
kaut und noͤtkigen Privetern ꝛc. beſtebende Wirthshauß zum guldenen Engel in Darmſtadt, am
Marcktplatz gelegen, welches 3. Stockwerck boch und von Grund auf mit Mauerwerck wohl
ge=
bauet; auch auf beyden Seiten mit 2— ſteinernen Giebeln erboͤhet, und in dieſen mit Stuben
ver=
ſeben iſt, worinnen 8. Handwercker ibre Herberge baben, an einen oder andern Liebhaber
kaͤuff=
lich uͤberlaſſen werden ſoll; Als wird ſolches dem Publico zu dem Ende, wie nicht weniger auch
dieſes, daß nemlich der Kaͤuffer, nebſt der geraͤumlichen Wirthſchafft, auch noch jaͤhrlich bitz 200. fl.
von Zinß=Leuten heben kan, hiermit bekanntigemacht, und koͤnnen ſich alſo die reſpective Herrn
Liebhaber den 2.ten October dieſes lauffenden Jahres, Morgens fruͤb um 10. Uhr auf allhieſigem
Rathhauß einfinden, allwo ſolces durch oͤffentliche Verſteigerung, an den Meiſtbiethenden
uͤber=
laſſen werden ſoll. Darmſtadt den 28. Auguſti 1748.
Bey dem alten Hof=Dreber Mayer iſt zu verkauffen im obern Hoͤlges=Weg ein Garten
und 2. Weinberge, welche zuſammen oder Stuͤckweiß uͤberlaſſen werden ſollen. Ferner 4. Obm
46.iger Floͤrßhbeimer Wein, nebſt einem Wein=gruͤnen Faßz, 11. Ohm und etliche Viertel
hal=
tend, mit Stab=Eiſen gebunden.
Zu verlehnen wird angetragen:
In des alten Hoff=Dreber Mauers Hauß iſt das unterſte Stockwerck zu verzinßen.
In einer gelegenen=Straſſe iſt eine Stübe nebſt zwey Kammern, Kuͤch und Holtz=Platz,
oder auch Stub und Stuben=Kammer vor eine einzele Perſon zu verlehnen. Es iſt deßwegen
in der Buchdruckerey anzufragen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben:
Freundliche Unterredung eines Lutheraners und Reformirten, den
vergangenen und gegenwaͤrtigen Zuſtand ihrer Kirchen, ſonderlich in der
Pfaltz und in der Stadt Bremen betreffend. In 4w 8. kr.
Onania;
[ ← ][ ][ → ] Onania, odet die erſchreckliche Suͤnde der Selb=Befleckung, mit
allen ihren eniſetzlichen Folgen, ſo dieſelbe beyderley Geſchlecht nach ſich zu
ziehen pfleget; nebſt geiſt=und leiblichem Rath vor alle diejenigen, welche ſich
durch dieſe abſcheuliche Gewohnheit bereits Schaden zugefüͤget haben. In
8.vo.45. kr.
Das entdeckte Geheimnis der Bosheit der Herrnhutiſchen Secte. Zu=
Errettung vieler unſchuldigen Seelen, zur Warnung der mit Vorurtheilen
eingenommenen Gutmeyner, und zur Offenbahrung der verirreten und
ver=
wirrten Verfuͤhrer/ vor dem Angeſicht der gantzen Chriſtenheit Geſpraͤchweiſe
dargelegt von Alethophilo und.-Timotheo Verino. Mit einer Zuſchrift an=
Seine Hoch=Ehrwuͤrden Herrn Johann Philip Freſenius, Evangel.
Predi=
gern und Paſtorn zu St. Catharinen in Feanckfurt am Mayn. In 8.vo
15. kr.
Johann Philip Freſenius bewaͤhrte Nachrichten von Herrnhutiſchen
Sachen. Dritter Band. Worin die Fuͤnfte und Sechſte=Samlung nebſt
einem Regiſter=enthalten. In 8. vo 1.fl. 15. kr.
Der politiſche Kanngießer, ein Luſtſpiel, in 5. Aufuͤgen, aus dem=
Daͤniſchen uͤberſetzt. In 8.vo. 9. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr von Tettenborn aus Berlin, logirt im Trauben.
Herr Ober=Amtmann von Berghautz,
von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. dem
Herr Mollinger, Regierungs=Rath,
Herrn Erb=Printz,
Herr Reſch, Regierungs=Rath,
logiren im Ttauben.
Herr Sartorius, Chur=Pfaͤltziſcher Secretarius, logirt im Trauben.
Herr Rothenberger, Peraͤquator von Schotten, logirt im Ancker.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Hoppe, Amtmann vom Fuͤrſt von Salm.
Herr von Henning; aus Mayntz.
Herr von Brettenbach, Preußiſ. Major.
Herr Luley, Hollaͤndiſcher Capitain.
Herr von Ruben und Herr von Bethin, aus Aachen=
Preiß
[ ← ][ ] Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn 2.fl.15.alb.
Gerſte 1.fl. 25. alb.
6 4
Speltz 1.fl. 15. alb.
Hafer 1.fl. 20. bis 28.alb.
5N
Rocken Mehl 2.fl. 28.alb. bis 3.fl
5.fl. 10.alb
Weiß Mehl
Das Pfund Ochſenfleiſch 3.alb.
= Rindfleiſch = 2.alb. 6. Pf.
= Kalbfleiſch =
3. alb.
= Schweinenfleiſch
= Schaaf=Fleiſch
Ein Kalbs=Geling
H. alb.
= Kalbs=Kopf
4. alb. 4. Pf.
= Kalbs=Gekroͤß, e=
6. alb.
Ein Pf.friſche Butter 11. bis 12. xr.
Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16. alb.
= grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
kleingeſchelte Gerſte 20. alb.
= Erbſen
8. alb.
3.alb. = Linſen
8. alb.
2.älb.
Hammelfleiſch 2.alb. 2. Pf. Eyer 8. vor
Gebohrne, Getauffte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Johann Adam Beck, Herrſchafftl. Wagenknecht, ein Toͤchterlein.
2.) Copulirte.
Johann Jacob Born, Adel. Reutknecht allhier, mit Maria Marthaj weyl.
Philipp Hahns, geweſ. Gemeindesmanns zu Gundheim im Chur=
Pfaͤltziſchen, nachgel. ehl. Tochter.
3.) Geſtorbene und Beerdigte.
Frau Hedwig Johannetta Charlotta, Herrn Georg Friedrich Handwercks,
Fuͤrſtl. Lammer=Advocats und peinl. Gerichts=Aſſeſſoris, Frau
Ehe=
liebſte, 24. Jahr 1. Monath alt.
Anna Chriſtina, des Satter Rohners hinterlaſſene Wittb, 65. Jahr.
Eine Wittib Anna Maria Geißheimern, 52. Jahr.
Philipp Glaß, Herrſchafftl. Knecht, ein Toͤchterlein, 1. Jahr 6. Morath.
Diejenige Herren Liebhabere, welche dieſes Blaͤttgen ſerner zu halten willens
ſind, werden erinnert, 30. kr. gegen Schein in die Buchdruckerey
zu ſenden.