Num. XLIX.
17.
den 7. Decembr.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigun=
Flaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
Viel Volcke breitete die Aleider auf den Weg ꝛc. ꝛc.
Einen gleichfalls willigen Gehorſam und GOtt=gefaͤllige
Dienſtfer=
tigkeit wolten auch jetzo unſere Wayſen=Freunde darinnen beweiſen. Von
ei=
nem ungenannten Freund kam den 29. Nov. 1. fl. mit Verlangen, vor eine
ſehr krancke und mit vielen Schmertzen beladene Perſon zu beten. Ein
ge=
wiſſer Pfarrer vom Lande ſchickte an eben dieſem 2. Saͤck Cartoffeln und 1.
Sack Ruͤben. Den 30. wurde 1. fl. uͤberbracht, und verlanget, daß vor
ei=
ne ſehr krancke Mit=Schweſter gebetet, und das Lied geſungen wuͤrde: Ach
GOtt;
GOtt' erhoͤr mein Seufftzen und Wehklagen ꝛc. Ein anderer, uns ſchon
durch Wohlthaten bekannt gewordener Freund, ſchickte den 1. Dec. 15. Alb.
mit verlangter Vorbitte vor eine ſehr krancke Perſon. Den 2. ſchickte ein
Freund 14. Alb. vor die Wayſen=Kinder, worunter 9. Alb. Arbeits=Lohn
be=
griffen. Nun zur Rechten GOttes erhoͤheter Koͤnig! der du im Stande
der Erniedrigung in eigener Perſon der Menſchen Huͤlffe bedurffeſt, und
de=
ren willigen Gehorſam, ſo ſie in geringen, doch aufrichtigen Ehren=
Bezeu=
gungen erwieſen, dir haſt wohl gefallen laſſen: Wir bitten dich, du wolleſt
auch jetzo von deinem Majeſtaͤtiſchen Thron auf deine duͤrfſtige Glieder herab
ſchauen, und dieſe Liebes=Erweiſungen, an ſolchen Armen gethan, mit
gnaͤ=
digen Augen anſehen, auch unſer in Demuth gebrachtes Hoſianna zum
fer=
nern Heyl deines geſamten Reiches und wahrer geſegneter Huͤlſſe dieſer
Freun=
den laſſen erhoͤret ſeyn.
Zum Verkauff wird angetragen:
Die Erben des verſtorbenen Herrn Mundkoch Weymers, laſſen ihr
am Moocken=Thor oben am Eck der Schloß=Gaß gelegenes Eck=Hauß zum
Verſteigerungs=Kauff oder zu verlehnen anbieten, welches Quartierfrey iſt,
alſo daß es weder Soldaten, Sattel=Hoff noch Hoff=Quartier hat; Wer
Luſt darzu hat, kan ſich bey denen Weymeriſchen Eiben meld.n.
Des ſeel. Herrn Rath Bechſtatts Garten, welcher neben der Bleich
am groſen Wog liegt, iſt auf eine gewiſſe Zeit zu verlehnen oder zu
verkauf=
ſen; Wer nun auf die eine oder andere Art Luſt dazu hat, kan ſich in des
Handelsmann Wencken Hauß melden, und mehrere Nachricht einziehen.
In hieſiger Buchdruckerey iſt zu haben: Schreiben an einen guten Freund
in Teutſchland, worinnen gezeiget wird, daß das, von Herrn Vice=Cantzler
Koppen zu Marburg dem Hochfuͤrſtl. Hauß Heſſen=Caſſel allein zugeſchriebene
Erb=Recht auf das Hertzogthum Brabant dem Durchlauchtigen Samt=Hauß
Heſſen gemeinſchafftlich zuſt ehe, mithin die dagegen unternommene Koppiſche
Ausfuͤhrung hoͤchſt=ungegruͤndet, und ſowol der ehemaligen Hertzoglich=
Bra=
bantiſchen Erbfolgs=Ortnung, als ins beſondere den Heßiſchen Hauß=
Ver=
traͤgen gerad zuwider iſt. fol. 6.kr.
Stanthaffte Wieterlegung der ohnlaͤngſt zum Vorſchein
gekomme=
nen ſo zerſtuͤmmelten als unrichtigen Geſchichts=Erzehlung, in anmaslichen
Sachen der Univerſitaͤt Marburg als ſogenannten Imploranten entgegen die
Univerſitaͤt Gieſſen vorgeblichen Imploraten. Mit Urkunden und Beylagen
N. 1. bis N. 12. Die Receſs-wiedrige Abloͤſung derer in der Heſſen=
Caſſeli=
ſchen
ſchen Quart des Ober=Fuͤrſtenthums Heſſen gelegenen, und von Heſſen=
Darmſtadt mehr als hundert Jahr beſeſſenen Gieſſer Vniverſitaͤts=Vogteyen
zu Marburg und Caldern, betr. in folio 20. Kr.
Zuſchrifftlich eroͤffnete Gedancken eines guten Freundes uͤber den
Hoch=
fuͤrſtl. Heſſen=Caſſeliſchen ſo genannten kurtzen Bericht, das Einloͤſungs=Recht
auf Schloß, Stadt und Amt Braubach, wie auch das Kirchſpiel
Catzenel=
lenbogen und deſſen An=und Zugehoͤrungen betreſſend. fol. 4. kr.
Nachdeme das zu Beſſungen ſehr wohl gelegene Rappiſche Wohn=
und Brau=Hauß, nebſt zugehoͤrigen Feld=Guͤthern, Dienſtags den 12.ten
in=
ſtehenden Monats Decembris nochmahlen ſubhaſtiret, und an den
Meiſtbie=
tenden verkaufft werden ſolle; Alß koͤnnen diejen ge, ſo hierzu Luſten haben,
moͤgten, ſich benannten Tages Morgens um 9. Uhr in loco Beſſungen
ein=
finden. Sign. Darmſtadt den 27.ten Octobr. 1747.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Ober=Amt daſelbſten.
Es ſind verſchiedene Wein=Faͤſſer zu verkauffen, nemlich ein Stuͤck=Faß
mit eiſernen Reiſfen, ein 5. und 4. oͤhmiges, auch beyde mit eiſernen Reiſſen,
ein 4. und 3. oͤhmiges nebſt noch kleinern; weßwegen in der Buchdruckerey
nachzufragen iſt.
Bey dem Fuͤrſtl. Thorſchreiber und Handelsmann Hartung am Neuen
Thor ſind nunmehro alle zu einem Specerey=Handel gehoͤrige Waaren um
einen billigen Preiß zu haben, wie auch neue Hering, Bruͤcken, Sardellen
und dergleichen, nicht weniger allerley Sorten von Hollaͤndiſchen Rauch=,
und Schnupff=Toback.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Ihro Durchl. die zwey Printzen von Heſſen=Philippsthal.
Ihro Durchl. der Fuͤrſt Taxs.
Herr von Lario, Hollaͤndiſcher Obriſt.
= = von Berlipſch, Kayſerl. Lieutenant.
= „ Waldkirch, Kauffmann von Baſel.
= = Bergſtraͤſſer, Land=Commiſſarius von Idſtein.
== Schems, Cammer=Fourier von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. dem Herrn
Erb=Printzen.
== von Groß, Hollaͤrdiſcher Obriſt=Wachtmeiſter.
= von Waldkirch, Kauffmann aus Baſel.
== von Reiben, Chur=Pfaͤltziſcher Regierungs=Rath.
Preiß
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn 3.fl. 3.fl. 5. alb.
Gerſte 2.fl. 2.fl. 5. alb.
Speltz 1.fl. 22. alb.
Hafer 1.fl. 10.bis 12. alb.
Rocken Mehl,
3.fl. 12. alb
Weiß Mehl
fl. 10. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 2.alb. 6. Pf
Rindfleiſch = 2.alb. 4. Pf
= Kalbfleiſch
8. alb. 6. Pf
= Schweinenfleiſch 2. alb.6. Pf.
= Hammelfleiſch 2.alb.6. Pf.
= Schaaf=Fleiſch 2.alb.4. Pf.
Ein Kalbs=Geling
7. alb. 4. Pf.
= Kalbs=Kopf
5. alb. 5. Pf.
= Kalbs=Gekroͤß = 7. alb. 4. Pf.
Ein Pf.friſche Butter12.13.bis 14.xr.
Ein Kumpf geſchelter Hirſche 18. alb.
= grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
= klein geſchelte Gerſte 20. alb.
= Erbſen
10. alb.
= Linſen
8. alb.
Eyer 4. 5. vor
2.alb.
zebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johannes Lachmund, Fuͤrſtl. Cantzley=Secretario und Cammer=Muſico,
ein Toͤchterlein.
Herrn Chriſtoph Netz, Burgern und Eiſenhaͤndlern, ein Soͤhnleig.
Johann Leonhard Wentzel, Fuͤrſtl. Laquayen, ein Soͤhnlein.
Johann Reinhard Heißer, hieſigem Mouſquetirer, ein Soͤhnlein.
ohann Michael Schaͤffern, Guarde=Reutern, ein Soͤhnlein.
Johann Adam German, Beyſaſſen, ein Toͤchterlein.
Johann Georg Storch, hieſigem Grenadirer, ein Soͤhnlein.
Johann Philipp Lutz, Beyſaſſen, ein Toͤchterlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Johannes Marx, Poſtknecht, 70. Jahr alt.
Anna Maria, Meiſter Matthaͤi Deibels, Burgers und Leinenwebers Ehe=
Frau, 53. Jahr 9. Monath.
Herrn Johann Andreas Wentzel, Burgern und Specereyhaͤndlern, ein
Soͤhnlein, 4. Monath.