den 27. April.
Num. XVII.
1747.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
Eine unbekannte Perſon uͤberbrachte den 19. April vor die Wayſen 1. fl. 15. alb. mit
Bitte, GOtt zu dancken, daß ſo wol Mutter als ein Kind ſeine Geſundheit wieder erhalten.
Mit dieſem kamen auch beſonders eingepackt von einem Freund vor die Wayſen 15. alb. daß ſie
GOtt bieten ſolten, ihn in der Betruͤbniß nicht ſtecken zu laſſen, ſondern gnaͤdiglich beraus zu
belf=
ſen. Den 21. ſchickte eine andere Freundin 2.fl. 12. alb. Ein hieſiger Burger und offt
gutthaͤ=
tiger Freund der Armen, weicher jetzo einen Stamm Aecker gekaufft, erinnerte ſich abergialen
unſerer Wayſen, und verehrte denenſelben einen ſpecies Ducaten, mit Verlangen, die Wayſen
moͤchten mit ihm zu GOtt beten, daß er ihn und die Seinigen dabey geſund erhalten, und an
Seel und Leib gnaͤdiglich ſegnen wolle. Den 24. ſchickte ein unbekannter Freund 15. alb. Mit
dieſem kamen auch von einem andern Freund, welcher eine weite Reiſe thut, 2. fl. 12. alb. und
verlangte, die Wavſen ſolten ihn in ihr Gebet einſchlieſſen, damit GOtt hierzu Gluͤck gebe, ihn
auf dieſem Weg beſchuͤtzen, auch geſund wieder zuruͤck fuͤhren wolle. Ein hieſiger Burger,
wel=
che einen Garten und Weinberg gekaufft, ſchickte den 25.ten 15. alb.
Wir dancken
dir, O GOt Vater! und loben dich, daßz du noch nicht baſt aufgedoͤret, vor deine duͤrſtige Kin.
der
der zu ſorgen; aych uns taͤglich neue Exempel dererjenigen darſtelleſt, die mit Freudigkeit
tad=
men und ſagen können: HeRR! du biſt es allein, der alle Huͤlffe thut. Verſeibe du ſelbſten
durch dein goͤttliches Licht und Gnade, daß wir dieſe deine ſchon erzeigte Wohlthaten recht
danck=
barlich erkennen und ruͤbmen, und die andern alle auch eben dieſer deiner Vater=Trene ſich
ledi=
glich uͤberlaſſen, auf deinen Schutz und theuere Segens=Verheiſſungen veſſiglich trauen und
bauen; ſo werden ſie aus eigener Erfabrung bekennen und fagen: Keiner wird zu ſchanden, der
GOttes harret. Gelobet ſey ſein heiliger Name!
Zum Verkauff wird angetragen:
Nachdeme des verſtorbenen Bierbrauer Rappen zu Beſſungen
zu=
ruͤck gelaſſenes Wohn=und Brau=Hauß, wie nicht weniger ſaͤmtliche
alldage=
legene Feld=Guͤther, in drey Morgen Weingarken, acht und ein halben
Mor=
gen Wieſen, und 36. Morgen Ackerfeld beſtehend, Dienſtags den 2.ten
naͤchſtkuͤnfftigen Monats May morgens um 9. Uhr in loco Beſſungen auf
daſigem Rahthauß öffentlich ſubhaſtiret, und an den Meiſtbietenden verkauft
werden ſollen; ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit
diejenige, ſo etwas hiervon zu kauffen Luſten haben, ſich an gedachtem Ort
um die beſtimmte Zeit einfinden moͤgen. Darmſtadt den 13. April. 1747.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Ober=Amt daſelbſten.
Zu verlehnen wird angetragen:
Ein am groſſen Wogt gantz nahe gelegener Garten wird zu verlehnen und zu verkauffen
angebot=
ten; Weitern Beſcheid kan man in der Buchdruckerey haben.
Diebeede Wohnhaͤuſer ſamt ſchoͤnen Keller, Speicher und Stallungen, denen Wolff von
To=
denwartbiſchen Erben in der alten Vorſtadt gehoͤrig, ſind zu vermiethen; Wer dazu Luſt bat, kan ſolche
beſeben, und ſol die allenfalls noͤtbige Neparation hier und da ſobalden vorgenommen werden.
Desgleichen ſoll der groͤſte Pflantz=Graß= und Obſt= Garten, ſo binter ſolchen beeden Haͤuſern
biß an das Jaͤger=und Spohrer Tborziehet, anden Meiſtbietenden verlehnt werden, wozn terminm
ad ſudhaſtandum auf den 9. May anberaumt wird. Die Liebhaber koͤnnen ſich auf dem Rahthauß
morgens um 10. Uhr desſalle einfinden.
Beym Fuͤrſtl. Zoll=Verwalther und Mehlwaagſchreiber Sumpff find von der Generalitaͤts=Lot=
Prie 6.len Claß, Utrechter 2.ten Claß abermalen ſchoͤne Mittel=Preiß beraus gekommen; mit Rro.
und Deviſe erſtern Nro. 19019. Es bluͤbe die Handlung, 2. mahl getroffen; Nro. 19037. Revange
2te Nro. 6618. das iſt nobel A. B. 2. mahl getroffen, 6621. zur gluͤcklichen Stunde A. A. B. 2.t
Treffer nach denen fl. 10000. 6622 aufgezwungen A. A. B. Nro. 6627. noch einmahl aewagt, Nro.
6644. auf aut Gluͤck, Nro. 6648. in guter Hoffuung. Die liegen gebliebene Looße mäſſen beyzeiten
bey Verluſt derſelben renovirt werden, beyde geben den 15. May an. Die Gemer Lorterie erſte Claß
gehet den 30. May an, das Looß 16. kr. alle Plans werden bey obigen gratis ausgegeben.
Nachdeme in Concurs-Sachen des hieſig Fuͤrſtl Burggrafen Joh.
Andreas Delion Creditorum, zwar im vorigen Jahr die Edial-Citationer
gewoͤhnlicher maßen bereits erlaſſen, und Ihnen Terminus auf den 7. Nov.
1746.
1746. anberaumet geweſen, in erwehntem Termino aber ſich Niemand
ein=
gefunden; So werden diejenige, welche etwas an vorbemeldten Burggraff
Delion und deſſen Vermoͤgen zu fordern haben, hiermit nochmahlen ſambt
und ſonders citiret, den 2.ten May, welcher Ihnen vor den letzten Termin
peremtoriè anberaumet oder angeſetzet iſt, entweder in ſelbſt Perſon, oder
durch genugſam bevollmaͤchtigte Anwaͤlde coram Commiſſione zu erſcheinen,
Ihre Prætenſiones und Forderungen anzugeben, zu ſpecificiren und zu
liqui-
diren, und ſo dann weitere Rechtl. Verordnung ſich zu gewaͤrtigen. Sign.
Darmſtadt den 7. Febr. 1747.
Fuͤrſtl. Heßiſche Regierungs=Cantzley daſelbſt.
Alldieweilen der Specereyhaͤndler Vierling, am Ancker wohnhafft,
von dem Direeur der Mannheimer Weißtuch=Bleiche Bericht erhalten, daß
dieſelbe vor dieſes Jahr wuͤrcklich eingerichtet, und in Stand geſetzet iſt; als
dienet ein ſolches zur dienſtlichen Nachricht, und wird jedermann erſucht, der
von dieſer wohleingerichteten Bleiche profitiren will; ſein Getuͤch, ſo bald
moͤglich, an oberwehnten Vierling gegen Schein zu lieffern, damit daſſelbe
um deſto ſauberer und feiner kan bey dieſem ſchoͤnen Fruͤhlings=Wetter
abge=
bleicht werden, inmaßen in Zeit von 8. Tagen ein Transport, und zwar der
erſte, ſolle dahin geſandt werden. Man gibt nicht mehr als 2. kr. von der
Ehle Bleicher=Lohn, es mag das Tuch vor Sorte ſeyn als es will, und hat
weiter keine Unkoſten darauf.
Diejenige reſp. Herren Liebhabere, welche dieſes woͤchentliche
Blaͤtt=
gen noch ferner zu halten geſinnet ſind, werden hiermit erinnert, 30. kr.
ge=
gen Quittung in hieſige Buchdruckerey zu ſenden.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Herr Schroͤder, Bayriſcher Capitain.
= = Duras, Cammer=Rath von Bruchſal.
„ = Gratz, Kayſerl. Lieutenant.
== Graff Reßinski, Koͤnigl. Pohlniſcher Cammer=Herr.
= = Graff von Fuͤrſtenberg.
= = Graff von Oegenfeld, Preußiſcher General.
„= Geßner, Hertzogl. Wuͤrtembergiſcher Leib=Medicus.
Preiß
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
3.fl. 20.alb.=== Schaaf=Fleiſch
Gerſte
„
3. fl. Ein Kalbs=Geling
6. alb.
1.fl.25.alb.
Speltz
„
5 Kalbs=Kopf = 4. alb. 4. Pf.
Hafer
=
2. fl.
Kalbs=Gekroͤß = 6. alb.
Rocken Mehl
4.fl. 6. alb. Ein Pf. friſche Buͤtter 12. 13. bis 14. xr.
Weiß Mehl
6.fl. 1Ein Kumpf geſchelter Hirſche 18.alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 3. alb. 2. Pf.== grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
= Rindfleiſch =
3.alb.= klein geſchelte Gerſte 20. alb.
= Kalbfleiſch
3.alb. = = Erbſen = 12. alb.
= Schweinenfleiſch 3.alb. 2. Pf. == Linſen
10. alb.
= = Hammelfleiſch
3.alb. Eyer 6. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Meiſter Johann Wilhelm Hartmann, Burgern und Schumachern, ein
Toͤchterlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Frau Anna Sibylla, Herrn Johann Ludwig Hildebrands, Fuͤrſtl. Hoff=
Can=
toris und Muhici Eh=Frau, 69. Jahr 6. Monath alt.
Suſanna Eliſabetha, weyland Johann Georg Wehners, geweſenen
Bur=
gers und Ohlen=Muͤllers hinterlaſſene Wittib, 71. Jahr 7. Monath.
Meiſter Gottfried Schmidt, Burgern und Spenglern, ein Soͤhnlein, 1.
Jahr.
Meiſter Johann Paul Doͤring, Burgern und Leinenwebern, ein
Toͤchter=
lein, 7. Jahr.
Johann Daniel Feyheim, Wayſen=Knab, 10. Jahr.
Es wird ein Knabe vom Land, 12. biß 13. Jahr alt, welcher ſich im
leſen und ſchreiben wohl geuͤbt hat, und von feinen Eltern iſt, in hieſige
Buchdruckerey als Lehrling verlangt; die Lehr=Zeit iſt 5. Jahr, in welcher er
ſich mit Kleidung und Waͤſche ſelbſt verſorgen muß, aber Lehr=Geld verlangt
man nicht.