Num. IV.
den 26. Januarii.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigung=
Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
Ich wills thun.
Es haben Zeither die viele Krancken in dem Wayſenhauß weit mehr zu
ſchaf=
ſen und zu ſorgen gegeben, als die geſunden. Man wunſchet und
bittet daher nichts mehr, als daß doch GOtt viele mildthaͤtige
Her=
tzen erwecken wolle, damit das angefangene gluͤcklich hinaus
gefuͤh=
ret, und vor die gegenwaͤrtig=groſſe Anzahl armer Kinder eine
raͤum=
lichere und geſunde Wohnung koͤnte angeſchaffet, und dazu
erforder=
liche groſſe Koſten beſtritten werden, um auch dadurch deney Blut=
und
und Leben=verzehrenden Kranckheiten, ſo dieſelben durchgaͤngig
den muͤſſen, abzuhelfſen. Als nun den 21ten des Abends auf
bevor=
ſtehende Abend=Betſtunde, wie gewoͤhnlich, das Sonntags drauf
ſolgende Evangelium in Betrachtung gezogen wurde, waren uns,
ſonderlich bey gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden, die herrliche Worte, von
dem Liebes=Willen unſers Heilandes ſehr troͤſtlich und erwecklich: ich
wills thun. Wir erfuhren auch gleich unter dieſer Beſchaͤfftigung
eine recht merckliche Probe und deutliche Erfuͤllung, durch einen gantz
unbekanten redlichen Freund, Deſſen zugeſchriebene, hier folgende
Worte, andern frommen Seelen eben ſo erfreulich ſeyn werden, als
beweglich und erwecklich ſie uns geweſen. Im Namen GOttes
uͤber=
reiche zur Erquickung einiger armen krancken Schaͤflein einliegende
3. groſe Neue Thaler, zur Danckbarkeit einer von GOtt gantz
un=
ausſprechlich=empfangenen groſen Wohlthat. Ach1 der HErr
IE=
ſus regiere doch aller Hertzen zur Mildthaͤtigkeit, wie er einem jeden
erweiſet, in Mittheilung eines Schaͤrfleins, nach Vermoͤgen, vor
dieſe arme Wayßlein. Ihr ſaͤmtliche Wayßlein, ſo viel euer ſind,
ich bitte euch, um IEſu, euers und meines Heilandes willen, daß
ihr eure Knie beuget, und eure girrende Stimme vor mich zu IEſu
erhebet, um Mittheilung ſeiner gnaͤdigen Huͤlfe und Raths, in
ei=
nem zwelſſelhafften, doch heiligen Geſchaͤffte; es ſoll euer, ſo der
HERR Gnade verleihet, noch ferner gedacht werden. Da du
nun, lieb=voller Heiland, uns nicht nur deine gnaͤdlge Huͤlffe verſichert,
ſondern auch hierdurch wircklich bewieſen hatteſt; ſo laß doch auch
un=
ſerer Krancken heiſcheres Seufzen und demuͤthiges Bitteu, vor dieſe
fromme Seele erhoͤret ſeyn, und erfuͤlle an ihr die zugeſagte
Verheiſ=
ſung deiner Huͤlffe. Erhoͤre und ſtille ihr Verlangen nach deinem
heiligen Liebes=Willen, und thue, was ihr in Zeit und Ewigkeit
heilſam, und uns allen erwecklich, deinen groſen Namen
mauf=
hoͤrlich zu loben und zu preiſen.
Zu verlehnen wird angetragen:
Es ſind die beede denen Adel. Wolffiſchen Erben von Todenwarth
zugehoͤri=
ge in der alten Vorſtadt gelegene Haͤuſer ſamt Keller, Fruchtboͤden
und Stallung auch Garthen zu vermiethen; Wer dazu Luſten hat,
beliebe ſich bey dem Aſſeſſore Herzn Netzen zu melden.
Ver=
Verlohrne Sachen.
In dem Birngarten zwiſchen dem Brettlach=und Moneriſchen Hauß iſt aus
einem Ring der Kaſten geſprungen von einigen Steinen; Wer
ſol=
ches findet, und in der Buchdruckerey anzeigt, ſoll eine Caroline
be=
kommen.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Ihro Roͤnigl. Zoheit Madame la Dauphine.
Der Fuͤrſt Lubomirsky, nebſt dem Duc de Richelieu.
Herr Graff Boſe, Cammer=Herr.
Herr von Spoiski, Cammer,Herz.
Herr von Schaumberg, Cammer=Juncker.
Herr von Faͤchner, Leib=Medicus.
Herr von Schoͤnberg, Ober=Kuͤchenmeiſter.
Herr Hubner, Pohlniſcher Reſident zu Franckfurth.
Zwey Leib=Pagen von Buͤnau und von Koruzki.
Frau Graͤffin von Merdeniz, Ober=Hof=Meiſterin.
Zwey Beicht=Vaͤtter Comte de Feumelle, und de Cavalliane, beyde von der
Suite des Duc de Richelieu.
Herr Baron von Spohn, Chur=Bayriſcher Rath.
„ =Staͤttner, Ober=Bereuter von Bamberg.
= von Waſſenberg, Kayſerl. Lieutenaut.
== von Borgaha aus Arabien.
== von Fechenbach, Chur=Mayntziſcher Geheimder Rath.
= = Rooß, Saͤchſiſcher Courier.
== Luckerni, Frantzoͤſiſcher Courier.
= = Stutzer, Chur=Mayntziſcher Wachtmeiſter=Lieutenant.
= Knoͤchel, Cabinets-Secretarius vom Fuͤrſt von Schaumburg.
== von Rothberg, Heſſen=Caſſeliſcher Capitain.
= Graff von Erbach.
== von Mosbach, Chur=Mayntziſcher Hof=Cammer=Rath.
„= May, Cabinets-Caſſer von Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. dem Herrn Erb=
Printzen.
== Wuͤrtz, Courier von Baadenbaaden.
„=Willer und Urban, beyde Chur=Mayntziſche Couriers
„6 Banaſch, Saͤchſiſcher Cabinetz-Couriez,
Der
Der junge Herr Graff von Erbach, nebſt Dero Frau Mutter.
Marquis de Marſeille nebſt Herrn Graffen von Schoͤnborn.
Herr Hoffmann, Poſtmeiſter von Oppenheim.
= = Ruprecht, Stattſchreiber von Oppenheim.
== von Bettendorff Chur=Mayntziſcher Cammer=Herr und Ober=Amtmann.
== Louis, Poſtmeiſter zu Hanau, nebſt Herrn Nicolai, Gaſthalter zur
guldnen Ganß daſelbſten.
=/ von Loͤwenfeld, Heßiſ. Capitain.
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malter Korn
4.fl.
Gerſte
„
3.fl. 5.alb.
Speltz
„
2.fl.
=
Hafer
2. fl.
Rocken Mehl 4.fl. 14.bis 16 alb.
Weiß Mehl
6.fl. 8. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 3.alb. 2. Pf.
= Rindfleiſch =
3.alb.
Kalbfleiſch = 3.alb. 4. Pf.
Schweinenfleiſch 3.alb. 2. Pf.
Hammelfleiſch
3.alb.
= Schaaf=Fleiſch
Ein Kalbs=Geling
7. alb.
= Kalbs=Kopf
6. alb.
= Kalbs=Gekroͤß
7. alb
Ein Pf. friſche Butter 14.15.bis 16. xr.
Ein Kumpf geſchelter Hirſche 16.alb.
= grobgeſchelte Gerſte 16. alb.
klein geſchelte Gerſte 20. alb
= Erbſen 12. alb.
= Linſen
10. alb
Eyer 4. vor
2. alb
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Herrn Johann Wühelm Heim, Burgern und Hof=Peruquenmachern, ein
Toͤchterlein.
Herrn Joſeph Berlyk, Fuͤrſtl. Hof=Trompetern, ein Soͤhnlein.
Johann Abraham Claußeckern, Fuͤrſtl. Archiv-Dienern, ein Toͤchterlein.
Meiſter Ferdinand Ducroi, Burgern und Schumachern, ein Soͤhnlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Meiſter Johann Wilhelm Wagner, Burger und Becker, 41. Jahr 2. Monath.
Meiſter Johann Matthias Kohl, Burgern und Schumachern, ein Soͤhnlein,
4. Jahr.
Johannes Appel, Muͤlern zu Pfungſtatt, ein Toͤchterlein, 1. Jahr 6. Monat.
Johenn Ludwig Harraß, Beyſaſſen, ein Soͤhnlein, 5. Jahr.