Num. XXV.
1746. den 23. Junii.
Mit Hochfuͤrſtl. Gnaͤdigſtem PRIVILEGIO.
Darmſtaͤdtiſches
Frag=und Anzeigungs=Blaͤttgen/
zu finden bey Gottfried Heinrich Eylau, Hof=Buchdrucker.
AVERTISSEMENT.
Nachdeme kuͤnfftigen Montag, als den 27.ſten hujus, fruͤh. Morgens um 9.
Uhr, die dem verſtorbenen Herrn Regierungs=Rath Clauſio zuſtaͤndig
ge=
weſene Effeen, an Silber, Kleinodien, Weißzeug, Kleidung, Kuͤchen=
Geraͤth, Holtzwerck, Buͤcher und Bettwerck ꝛc. in der verwittibten Frau
Cammer=Diener Hoͤfferin Behauſung, in dem obern Stock, oͤffentlich
verſteigert, und an den Meinſtbietenden, gegen baare Bezahlung,
uͤber=
laſſen werden ſollen; So wird ein ſolches dem Publico hierdurch wiſſend
gemacht, und koͤnnen ſich die Liebhaber zu beſtimmter Zeit an bewuſtem
Orth einfinden. Sigu. Darmſtadt den 21. Junii 1746.
Den 14ten Juni ſchickte eine ungenaͤnnte Wohlthaͤterin denen Wayſen 4.
Gulden, mit bitten, vor Sie ernſtlich und inbruͤnſtig zu GOtt zu beten,
daß derſelbe Ihr Anliegen, nach ſeinem heiligen Rath, moͤchte enden
und hinaus fuͤhren; damit dadurch ſein groſer Name verherrlichet,
hin=
gegen die Luͤgner und Verleumbder zu Schanden gemacht werden, und
ſelbſten ſagen muͤſſen: das hat GOtt gethan.
An eben demſelben verehrte ein ungenannter, abermalen 15. Albus, mit
Ver=
langen, vor das eine, von zweyen, ſelig verſtorbene Kind zu dancken,
und vor das andere, noch krancke, ferner zu beten.
Ingleichem ſchickte den 18ten ein hoher Freund 16. Batzen, nebſt Verlangen,
GOtt hertzlich zu dancken, daß er das bisherige Gebet, vor ein kranck
geweſenes Kind, dergeſtalt erhoͤret, und ſelbiges, von dieſer Welt, in
die Freuden=volle Seligkeit heimgeholet.
GOtt, deſſen Rath wunderbarlich, fuͤhre ſein Werck herrlich hinaus,
und vergelte reichlich, mit innigſter Freude, was er vorhero
betruͤ=
bet hat.
Zum Verkauff wird angetragen:
Nachdeme die vor dieſes Jahr einkommende Herꝛſchaffliche Schaaff= und
Lamm=Wolle auf Dienſtag den 5. Julii naͤchſtkuͤnfftig, bey Fuͤrſtlicher
Renth=Cammr allhier, Morgens gegen 9. Uhr oͤffentlich aufgeſteckt,
und an den Meiſtbietenden gegen gleichbaldige baare Bezahlung
uͤber=
laſſen werden ſolle; Als wird ein ſolches hierdurch bekandt gemacht,
da=
mit diejenige, welche Luſten haben mitzubieten, ſich zu beſtimmter Zeit
einfinden koͤnnen. Sign. Darmſtadt den 22. Junii 1746.
Fuͤrſtl. Heßiſ. Renth=Cammer daſelbſt.
Ein Inſtrument zum Spielen mit einem ſchoͤnen neuen Fuß iſt um billigen Preiß
zu verkauffen, und kan in der langen Gaß bey Emanuel Schaͤffern
be=
ſehen werden.
Buͤcher/ welche um einen billigen Preiß in der Frau Secretarien
Felßingin Behauſſung im Gbern=Stockwerck
zu verkauffen ſind.
In Folio.
Die gloſſirte Waymariſchr Bibel.
Weſenbecius in Pand. & Cod. cum Paratitlis Cujacii& Brant.
In
[ ← ][ ][ → ]In Quarto.
Schneidewin ad Inſtitutiones.
In Oavo.
Hutteri Compendium locorum Theologicorum:
Le Speacle de la Nature.
Galanterien aller Koͤnige in Franckreich.
Caroli l. & II. Koͤnige in Engeland Lebens=Lauf.
In Duodecimo.
Livii Hiſtoria Romana. item Les Inſtitutions de IEmpereur Juſtinian.
Handgriff, die Frantzoͤſiſche Sprache ohne Muͤh zu lernen.
Zu verlehnen wird angetragen:
In des verſtorbenen Poſtmeiſter Wunderlichs Behauſſung in der neuen
Vor=
ſtadt, ſind noch unterſchiedene bequemliche Wohnungen, ſonderlich vor
ledige Perſohnen, zu vermiethen; Wer Luſt dazu hat, kan ſich bey
Herrn Aſſeſſore Netz, in der alten Vorſtadt wohnhafft, melden.
Verlohrne Sachen.
Am 2. Sonntag Trinitatis hat Jemand im Birn=Garten, nach der Schloß=
Kirche gehend, einen Schluͤſſel mit einem gelben Griff verlohren; Wer
ſolchen gefunden hat, wolle ihn dem Fuͤrſtl. Muͤntz=Schloſſer Burger
zu Handen bringen, welcher ein Kopfſtuͤck vor die Muͤhe bezahlen wird.
Darmſtadt den 21. Junii 1746.
Buͤcher/ welche in Comiſſion zu verkauffen ſind:
Bewaͤhrte Nachrichten von Herrnhutiſchen Sachen, erſte Samlung. Nebſt
einem noͤthigen Vorbericht von den Pruͤfungs=Regeln, welche die
Herrn=
huter in der Unterſuchung ihrer Secte muͤſſen gelten laſſen. Heraus
gegeben von Johann Philipp Freſenius, Evangeliſchen Prediger und
Paſtore an der St. Peters=Kirche zu Franckfurt am Mayn, in 8vo.
45. xr.
Johann Philip Freſenii, Evangeliſchen Predigers zu Franckfurt, Beicht=
und Communion=Buch. Worin ein deutlicher Unterricht enthalten, 1. Von
dem Heiligen Abendmahl. I1. Von der Beicht, Abſolution und Beicht=
Stuhl. III. Von dem Unterſchied der Communicanten nach 9. Claſſen;
Wobey allenthalben nach vielfaͤltiger Erfahrung die bewaͤhrteſte Wege gezeiget
werden, wie die Suͤnder bekehret, die Busfertigen fuͤr gefaͤhrlichen Abwegen
in der Bekehrung bewahret, die Schwachen geſtaͤrcket, und zu einem recht
Evangeliſchen Gebrauch des Heiligen Abendmahls zubereitet werden koͤnnen,
in 12. auf weiß Papier 30. kr. und auf braun Papier 24. kr.
Angekommene frembde Herren Paſſagiers.
Herr Baron von Rantzau, Kayſerl. Obriſt, nebſt Herrn Graff Collone,
Obriſt=Lieutenant, beyde vom Dragoner=Regiment Darmſtadt,
lo=
giren im Trauben.
Zwey Herren von Todenwarth von Schmalkalden, logiren im Adler.
Herr Zell, Renthſchreiber von Nidda, logirt im Ochſen.
Ab=und durchgereiſte Herren Paſſagiers.
Ihro Durchl. der Hertzog von Zweybruͤcken.
Herr Lockſtett, Kayſerl. Lieutenant.
== von Gaſtheim, Kayſerl. Obriſt=Lieutenant.
= = Graff von Erbach.
== von Gudenſtern, Cavallier aus Schweden.
== Chambrie und Oſtermann, beyde Hollaͤndiſche Lieutenants.
Preiß der Lebens=Mittel.
Vom vorigen Sambſtag.
Ein Malther Korn
4fl20alb.= Schaaf=Fleiſch
Gerſte 3.fl. 25.alb. Ein Kalbs=Geling
7.alb.
Speltz
2.fl.20.alb. = Kalbs=Kopf =
6.alb.
Hafer
2.fl. 16.alb. = Kalbs=Gekroͤß =
7.alb.
Rocken Mehl 5.fl. 2. biß 14.1b. Ein Pf. friſche Buͤtter 12.13. bis 14 xr.
Weiß Mehl
8.fl. Ein Kumpf geſchelter Hirſche 20. alb.
Das Pfund Ochſenfleiſch 3.alb.4 Pf. = grob geſchelte Gerſte 16.alb.
= Rindfleiſch = 3.alb.2 Pf. == klein geſchelte Gerſte 20.alb.
= Kalbfleiſch = 3.alb.4. Pf. = Erbſen = 12.alb.
= Schweinenfleiſch 3.alb. 4. Pf. == Linſen
10.alb.
= Hammelfleiſch 3.alb. 2. Pf. Eyer 7. vor
2.alb.
Gebohrne, Getauffte und Verſtorbene in voriger
Woche.
1.) Gebohrne und Getauffte.
Johannes Schur, Burgern und Schumachern, ein Soͤhnlein.
2.) Geſtorbene und Beerdigte.
Herrn Metzler, Fuͤrſtl. Haußſchenck, ein Toͤchterlein, 1. Jahr.
Ein Wayſenknab= Philipp Andreas Stoll, 8. Jahr.
Einer hieſigen leichtfertigen Dirne, Hartfußin, ein unehliches Toͤchterlein,
1. Jahr 3. Monath alt.