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Theatrum Europaeum VII, S.654-660, LINK: http://digbib.bibliothek.uni-augsburg.de/7/pages/02_IV_13_2_0026_07_0724.html
CTS, III, S. 225-247 (l.), 248-256 (e.).
Kommentar
Schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts konkurrierten Niederländer und Engländer bei der Erschließung Asiens für den eigenen Handel. Allerdings endete die erste Phase der englischen Bemühungen in Fernost bereits 1623, als die Engländer wegen der schlechten Handelssituation einige Handelsposten in Japan und Siam (heute Thailand) wieder schließen mussten und im so genannten Amboyna-Massaker, das noch Jahre später propagandistisch gegen die Niederländer genutzt wurde, der holländischen Übermacht unterlagen. Durch den Westfälischen Frieden verloren die Engländer darüber hinaus alle Handelsvorteile, die sie seit ihren Friedensschlüssen mit Spanien 1604 und 1630 gegenüber den Niederländern errungen hatten. Das Commonwealth reagierte mit der Verabschiedung der Navigationsakte, die a) Ausländern den Handel mit englischen Kolonien verbot und b) englischen Schiffen die Einfuhr jeglicher Waren aus Afrika, Asien oder Amerika nach Großbritannien vorbehielt. Beide Maßnahmen waren direkt gegen die Vormachtstellung des niederländischen Handels gerichtet. Nach einigen Monaten inoffizieller Kriegsführung, während denen britische Kapitäne niederländische Schiffe durchsuchten und festsetzten entzündete sich der Krieg 1652 an der Frage des Begrüßungsrechts auf Hoher See. Die Auseinandersetzungen endeten mit einer Niederlage der Generalstaaten. In dem hier gezeigten Friedensvertrag wurden Kompensationszahlungen für das Amboyna-Massaker, jährliche Zahlungen der Niederländer für Fischereirechte und die Respektierung der Navigationsakte und des britischen Begrüßungsrechts vereinbart.
Kontext
1623 Amboyna-Massaker 1648 Westfälischer Friede 1651 Navigationsakte 1652-1654 Erster englisch-niederländischer Seekrieg 5.4.1654 Friede von Westminster