Kontext
1493 Durch eine päpstliche Bulle werden die portugiesische und spanische Einflusssphäre voneinander getrennt. Eine 300 Leguas westlich der Kapverden zwischen den Polen gezogene imaginäre Linie schreibt die Gebiete westlich dieser Linie Spanien, diejenigen östlich davon Portugal zu. 1494 VII 7 Im Vertrag von Tordesillas zwischen Spanien und Portugal werden die Einflusssphären zwischenstaatlich voneinander abgegrenzt. Diesmal wird die Linie auf 370 Leguas westlich der Kapverden festgelegt. Damit sichert sich Portugal vor der (offiziellen?) Entdeckung die Kolonisation Brasiliens. 1580-1640 Die Thronunion zwischen Spanien und Portugal setzt die Auseinandersetzungen über die nur ungenügend demarkierte amerikanische Grenze vorübergehend aus. 1668 II 13 Spanien erkennt die portugiesische Unabhängigkeit endgültig an. Allerdings werden die amerikanischen Grenzen in dem Vertrag nicht erwähnt. In der Folge dehnen die Portugiesen ihre Siedlungen in Amerika bis an das linke Ufer des Rio de la Plata und in das Missionsgebiet des heutigen Paraguays aus. Immer wieder kommt es zu spanischen Rückeroberungen und vorläufigen Abkommen. Eine endgültige Lösung wird nicht gefunden. 1763 II 10 Im Vertrag von Paris muss Spanien die Kolonie Sacramento, am linken Ufer des Rio de la Plata an Portugal zurückgeben. In der Folge verstärken die Portugiesen ihre Angriffe auf spanisches Territorium und Schiffe. 1777 Karl III. schickt Anfang des Jahres eine Strafexpedition in die Grenzregion. Angesichts der militärischen Erfolge der Spanier nimmt nach dem Tod Josephs I. von Portugal seine Nachfolgerin Maria I. die Verhandlungen mit Spanien wieder auf. 1777 X 1 Im Präliminarvertrag von San Ildefonso werden die amerikanischen Grenzen festgelegt.