Controversia et Confessio, Bd. 5


Gallus, Erklärung und Consens (1559) Nr. 10: Gallus, Erklärung und Consens (1559)

A 2r Wie das gantz Jnterim, Anno M.D.xlviij. zu publicirt, ein verfelschung ist der reinen Lehre vnser Christlichen Augspurgischen Confession, mit newen faͤrblin angestrichen,die ihr [der CA] einen neuen Anschein geben soll. Vgl. , 1324. also werden darinn zu verfelschung des Artickels vom freyen willen vnnd demnach ferner des Artickels von der Erbsuͤnde vnnd von der Rechtfertigung vnter andern gelesen diese wort
vnnd meinung, vnter dem titel, wie volget.

Von der weise, durch welche der Mensch die Rechtfertigung bekumpt.

Wiewol Gott den Menschen gerecht machet, nit aus den wercken der gerechtigkeit, die der Mensch thut, sondern nach seiner barmhertzigkeit, vnnd das lauter vmb sonst, das ist, on sein verdienst, also, wo er sich rhuͤmen will,
das er sich allein in Christo rhuͤmen sol, durch welches verdienst
JNTE­
RJM
vom freien
willen.
allein ehr von den suͤnden erloͤst vnd gerecht gemacht wirdt. Doch handlet der barmhertzig Gott nit mit einem menschen wie mit einem todten block, sondern zeucht jhnVgl. Joh 6,44. mit seinem willen, wann er zu seinen jharen kompt.er mündig wird. Vgl. , 2235..

HierauffErklrung
der S
ch­
sischen
Konjiziert aus: Schschischen.
Kirchen. haben sich noch desselben 48. jhars die Christlichen lehrer vnd
Kirchen der Saͤchsischen Stedte in jhrer bekantnis vnd erklaͤrung auffs JNTERJM des puncten halben vom freyen willen erklaͤrt, wie auch volget, vnter dem titel:

[Ab hier folgt der Abdruck zweier Passagen aus dem Bekenntis der Hansestädte von 1548]

A 2v Von dem Menschen nach dem Falle

Demnach ist wol zu mercken, das des JNTERJMS lere mit jr selbs streitig ist: Sie setzen, das der Mensch durch die Erbsuͤnde beraubt sey Originali iusticia. Das der natuͤrliche Mensch nicht verstehe, was Gottes Geist ist. Das er solcher boͤsen art vnd begirlikeit sey, das er nichts begere vnd erwele das
Gottes Geists ist, das er mit seinen begirden on vnterlas wider Gott streite vnnd das seine begirden ein feintschafft sein wider Gott, ja das jhn auch der Teuffel gefenglich fuͤre vnnd in jhm wircke. Jst das war, als es gewislich war ist, so ist dis vnwar, das in dem Menschen ein freyer wille sey, dadurch Gottes gnad koͤnne ergriffen vnnd anfaͤnglich erlangt werden.

Was aber in diesem Capitel von der Erbsuͤnde vnnd des Menschen freyen willen stehet, setzenbehaupten. wir dermasseninsoweit. Vgl. , 1019f. recht zu sein, das der gantz Mensch durch den fall AdeAdams. vnnd die Erbsuͤnde an begirden, verstande vntersten vnd obersten krefften der seele nicht allein durch abnemung Originalis iusticiae geschwecht, sondern er von natur auch also verdorben vnnd der ersten, ein
geschaffnen gerechtigkeit beraubt sey, das nichts in jhm guts, rechtschaffens vnnd Gott wolgefelligs sey, sondern das allein, was der Geist Gottes in dem menschen durch Jhesum Christum, vnsern Herrn, vnd des H. Geists gnade schaffet vnd wircket. Vnd ist der anfang, fort­A 3rgang vnd ende der gerechtigkeit, ja die gantze Justification vnd was der anhengig ist, der Glaub
Gottes vnd Christi erkaͤntnis, rechtschaffene liebe vnd alle tugent, gute gedancken, begirde
Wollen. Vgl. , 1292. vnd wercke allein der gnaden Gottes in Christo zuzuschreiben vnnd nicht dem freyen willen vnnd Menschlichen krefften oder verdiensten. Denn wir nicht tuͤchtig sein von vns selber, etwas zu gedencken als von vns selbs, sondern das wir etwas tuͤgentaugen. Vgl. , 196. ist von Gott.

Das aber der Mensch durch die obersten kreffte der seelen sich zu Goͤttlicher gnade von jhm selbs koͤnne bereiten vnd de congruo verdienen,In der mittelalterlich­scholastischen Lehrtradition gab es die Vorstellung, dass auch ein untaugliches gutes Werk des Menschen ihm als ein Verdienst zugerechnet werden könnte (meritum de congruo). das er von Gott werde auffgenomen vnnd das die praeparation zu empfahung Goͤttlicher gnaden solte in dem Menschen vnd seinem freyen willen stehen, ist falsch, vnrecht vnd der Heiligen schrifft zuwider, die da
leret, das der natuͤrlich mensch gantz verdorben, vntuͤchtig sey zu allem guten vnd das vnsere ernewerung vnd bekerung zu Gott allein stehe in seiner gnedigen Election vnnd Vocation. Rom. am 8.,
Vgl. Röm 8,29f. Eph. 1.Vgl. Eph 1,3f. 2.,Vgl. Eph 2,8–10. 1. Cor. 2.,Vgl. I Kor 2,6–16. Rom. 3.Vgl. Röm 3,21–30.Vgl, . Darnach folget vnter dem titel:

Von der weise durch welche der Mensch die Rechtfertigung bekumpt.

A 3v Auff das die Jnterimisten Goͤttlicher barmhertzigkeit vnd dem Herrn Christo nicht zuuiel geben, den anfang vnnd ende der gerechtigkeit vnsern krefften vnnd verdiensten zum teil zueignen, leren sie, das die erste annemung Goͤttlicher gnade, dadurch der Mensch zur eingegebnen gerechtigkeit hernach kumpt, die den Menschen auch fuͤr Gott mit zuthun
des verdiensts Christi (wie die Jnterimisten hieuon liegen) solle rechtfertigen, mit in vnserm willen stehe, vnnd sagen, das Gott mit dem Menschen nicht wie mit einem block handle, sondern zihe jhn mit seinem willen wenn er zu seinen jharen kompt etc. Nach dem die Jnterimisten das1 zihen Gottes auff des Menschen willen vnd seine vernuͤnfftige jare setzen,
ist jhre meinung nichts anders, denn das die annemung des glaubens Christi der angebotenen gnad vnd seligkeit stehe in dem freyen willen des Menschen, das ers annemen oder nicht annemen moͤge, wenn er zu guter vernunfft oder verstand kompt. Vnd sie heissen hie des Vatters zihen anders nit denn die hertzen bewegen vnd dem freyen willen etwas nachhelffen. Das
aber in des Menschen verstand vnd freyen willen soͤlte stehen, das Euangelion mit seiner gnad anzunemen, ist falsch vnnd vnrecht. Der Herr Christus sagt, das zu jhm niemand komme, der Vatter zihe jhn denn, Johan. 6.
Joh 6,44. Nu ist des Vatters zihen je nichts anders, als [dass] die von natur boͤse, blind vnd finsternis sein vnd dem Euangelio Christi vnd seiner angebotenen
gnad zu­A 4rwider, durch den Geist Gottes bewegt werden, das der boͤse, vnwillige wille gut vnd willig werde, hoͤre Gottes wort, gleube vnd folge dem vnd werde also Gottes wille vnd sein wille ein wille. Wenn der Mensch hundert jar alt vnd der verstendigst auff erden wuͤrde, dennoch kan er aus vnnd durch sich selbs, on dis gnedige zihen des himlischen Vatters, dem
Euangelio nicht gleuben vnd den Herrn Christum annemen. Denn das Euangelium ist den weisen eine torheit vnd der Herr Christus ein ergernis.
Vgl. I Kor 1,18–21. So ist auch die vernunfft vnnd die gantze welt in geistlichen sachen eitelnur. ausschließlich. Vgl. . finsternis.Vgl. II Kor 2,6–15; Joh 1,10. Vnd ist der Mensch vor der zeit, ehe er durch den Vatter gezogen wird, in dem reich der finsternis vnd in des Teuffels gewalt vnd kan
ja so wenig als ein Bloch
Block, doppeldeutig im Sinne von Holzklotz und ungehobelter Mensch zu verstehen. Vgl. , 629, 631. durch seine vnbewegligkeit vnd ein Schwein durch seinen vnuerstand zu dem Euangelio vnd reich Christi komen durch seinen freyen willen. Denn des Menschen natuͤrlicher verstand vnd wille vnd die gantze sapientia carnis ist feintschafft, rebellion wider Gott, vermag sich auch nicht vnterthaͤnig zu machen dem Geist Gottes vnd seiner lehre
Rom. viij.
Vgl. Röm 8,7. Das Gott den Menschen nicht zihe als einen bloch vnd das ein wille sey in den Menschen, der in den bloͤchern nicht ist, wissen wir wol. Wir sagen auch, das Gott der Herr durch sein zihen die vnwilligen willig mache, vnd so das Gott durch seines Heiligen Geists gnade nit thete, das der natuͤrlich Mensch on Gottes gnade Christum vnd sein Euangelium je so
wenig annemen wuͤrde als der bloch. Widerstreben aber koͤnte jhm der Mensch wol, das der bloch nicht thun kan.

Vnd were den Jnterimisten nicht noͤ­A 4]tig gewesen, diese gleichnis denen zu verdries zu setzen, die da leren, das der freye wille in sachen vnser rechtfertigung fuͤr Gott verkert, nichts vnd vntuͤchtig sey, vnnd das der
Mensch von natur allein koͤnne widerstreben dem willen Gottes vnd kein bloch, sondern ein widerwilliger, widerstrebender Mensch sey, der dem Euangelio nicht gleubet vnd Jhesum Christum, den gekreutzigten, fuͤr seinen heiland vnd seligmacher nicht annemen vnnd halten koͤnne, der Herr zihe jhn denn zuuor durch seine gnade vnd erleuchte jn durch seinen Geist. Das
Was.
vns die Jnterimisten mit jhrem losen
haltlosen. Vgl. , 1183. stichAngriff. Vgl. , 2675. vom bloch zumassen,zuschreiben. Vgl. , 538. des machen sie sich selb schuldig vnd leren, das Gott die kinder, so vor jhren jharen nach der Tauff absterben,sterben. als bloͤche selig mache.Vgl. . Denn sie sagen, Gott zihe die Menschen, wenn sie zu jhren jharen kommen. Die kleinen, verstorbenen kinder kommen zu jhren jharen nit. Darumb (nach der
Jnterimisten schlußrede) macht Gott die kinder als bloͤche selig. Das ist zwar
polemisch: ja. Vgl. , 950. eine schoͤne Jnterimistische weißheit, sie moͤchte mit ehren im Alcoranoder Koran stehen.

Die tauff ist ein bad der widergeburt, darinn wird der Heilig Geist gegeben.Vgl. Tit 3,5. Die getaufften zihen den Herren Christum an, werden der Christlichen ge
mein eingeleibt, die den Geist Christi hat, vnd durch der Glaubigen gebet Gott befolen vnd vbergeben. Wie solte denn der H. Geist in den getaufften kindern nit sein vnd wircken, sie widergeberen, ernewern vnd gute, heilige motus in jhnen erwecken, vnd sie also auch zihen? Wie denn auch dem Heiligen Johanni dem Teuffer durch ein B 1r sonderliche praerogatiua vn
geborn in Mutterleibe geschehen ist.
Vgl. Lk 1,39–45. Vnd darumb werden die kleinen, getaufften kindlin auch nicht selig als die bloͤche, sondern werden auch durch den Heiligen Geist bewegt vnnd getzogen, dauon weiter an einem andern ort. Das die Interimisten das gnedige zihen Gottes an die betagte jharedas Erwachsenenalter. Vgl. , 2032f. hencken, damit geben sie zu uerstehen, das der freye wille nicht gantz in dem Men
schen nach dem falle verdorben sey, sondern allein verwundet vnd koͤnne sich mit der zeit erholen vnd Gottes angebottene gnad aus jhm selb etlicher massen
gewissermaßen. Vgl. , 1177. neben dem Goͤttlichen zihen annemen; das ist falsch vnnd vnrecht gelert, wie zuuor gesagt. Die ehre gehoͤrt Gott dem Herrn vnd nicht den Menschen.Vgl. . Vnnd souil hieher aus der Christlichen bekantnis der Kirchen
in .

[Hier endet der Abdruck der Passagen aus dem Bekenntnis der Handestädte von 1548]

Nach diesen haben sich die Lerer vnnd Kirchen der Wirtembergischen lande erklaͤrt in der bekantnis, so im namen des durchleuchtigen Fuͤrsten, des
Hertzogen von Wirtemberg Anno 52. dem Concilio zu Trient vbergeben ist.
. Jn welcher bekantnis dieses puncten halben vom freyen willen gelesen wird, aus dem latein also trewlich verdeutscht, wie auch folget, vnter dem titel:

[Hier beginnt der Abdruck einer Passage aus der Confessio Wirtembergica
von 1552]

Von der Suͤnden.

DasErklerung
der Wir­
tembergi­
schen Kir­
chen.
etliche wollen, dem Menschen sey auch nach dem fall souil vermoͤgen vberblieben, das er sich selb aus natuͤrlichen seinen krefften vnd guten wercken zum glauben vnd anruffung Got­B 1vtes bekeren vnd zubereiten
koͤnne, ist Apostolischer lere vnnd warem Consens der Catholischen Kirchen offentlich zuwider. Rom. v: Durch eines suͤnde ist das verderben vnter alle Menschen komen zum verdamnis.
Vgl. Röm 5,18. Eph. ij: Da jr tod waret durch vbertrettung vnnd suͤnde, in welchen jr weiland gewandelt habt nach dem lauff dieser welt vnnd nach dem Fuͤrsten etc.Vgl. Eph 2,1f. Vnnd bald hernach:
Wir waren kinder des zorns von natur, gleich wie auch die andern.
Vgl. Eph 2,3. Jn suͤnden, todVgl. Eph 2,5. vnnd kinder des zorns spricht er, das ist on gnad. Gleich aber wie ein Mensch, der leiblich tod ist, sich selb nicht kan aus seinen krefften bereiten oder keren das leiblich leben wider zu nemen, also auch der, so geistlich tod ist, vermag nicht selb aus seinen krefften sich zu bekeren, das
geistlich leben wider zu nemen.

August. tom. 7. contra duas epist. Pelag. ad Bonifacium lib. 2. cap. 5: Der Herr, das er Pelagio, so noch komen solte, antwortete, saget nicht, jr koͤnnet schwerlich etwas on mich thun. Vnd das er eben in demselben Euangelischen spruch den kuͤnfftigen geistern weiter antwortete, saget er nicht: Jr
koͤnnet nichts on mich volbringen, sondern, nichts on mich thun.Joh 15,5. Denn so er sagte vom volbringen, moͤchten sie noch etwa sprechen: Zum volbrin­B 2rgen sey Gottes huͤlff vonnoͤten aber nicht zum anfangen des guten, als ob das anfangen von vns selb were.
Vgl. , 584 (CSEL 60, 480, 5–10): Dominus autem ut responderet futuro , non ait: Sine me difficile potestis facere, sed ait: Sine me nihil potestis perficere, sed facere. Nam si Perficere dixisset, possent isti dicere, non ad incipiendum bonum, quod a nobis est, sed ab perficiendum, esse Dei adjutorium neccessarium.

Vnnd bald hernach:

Des Menschen ist, das hertz bereiten, vom Herrn ist das antworten der zungen.Vgl. Prov 16,1. Da werden sie durch jhren vnuerstand betrogen, das sie meinen, das hertz bereiten, das ist, wie sies verstehen, guts anfangen sey des Menschen werck. Aber das sey ferne, das die kinder der verheissung es solten verstehen, das wenn sie hoͤren den Herrn sprechen: One mich koͤnnet jhr
nichts thun
,
Joh 15,5. als moͤchten sie jhn daher vberweisen: Sihe, koͤnnen wir doch on dich das hertz bereiten. Oder, so sie hoͤren vom Apostel Paulo: Nit, das wir tuͤchtig seind, etwas zu gedencken als von vns selb, sondern was wir tuͤchtig sind, das ist von Gott.Vgl. II Kor 3,5. Das sie daraus wolten auch denselben vberweisen: Sihe, sind wir doch tuͤchtig eben von vns selbs, das hertz zu
bereiten, derhalben viel mehr, was guts zu gedencken.
Vgl. , 585 (CSEL 60, 481, 5–16): Hominis est praeparare cor, et a Domino responsio linguae, non bene intelligendo falluntur, ut existiment cor praeparare, hoc est, bonum inchoare, sine adjutorio gratiae Dei ad hominem pertinere. Absit ut sic intelligant filii promissionis, tanquam cum audierint Dominum dicentem: Sine me nihil potestis facere; quasi convincant eum dicentes: Ecce sine te possumus cor praeparare, aut cum audierint a Paulo apostolo: Non quia idonei sumus cogitare aliquid quasi ex nobismetipsis, sed sufficientia nostra ex Deo est; tanquam et ipsum convincant dicentes, Ecce idonei sumus ex nobismetipsis praeparare cor, ac per hoc et boni aliquid cogitare.

Vnd abermals tom. 9. in Ioan. tractatu 49:

Niemand kutzeleschmeichele. Vgl. , 983. sich selb: was er von jhm selb ist, ist er der Satan. Was er sehlig ist, das ist er von Gott. Denn was ist er von jhm selb, das nicht aus eigner suͤnde wehre? Nim weg die suͤnde, welche dein ist. Was
gerechtigkeit ist, das ist von Gott. Denn was hastu, das du nicht empfangen hettest?
Vgl. I Kor 4,7.
, 1750 (CCHR.SL 36, 424,37–40): Nemo ergo se palpet, de suo satanas est, de Dei beatus est. Quid est enim de suo, nisi de peccato suo? Tolle peccatum, quod est tuum? Justitia, inquit, de meo est. Quid enim habes quod non accepisti?

de uocatione gentium, lib. 1. cap. 9:

Jm Menschen ist wol ein boͤser wille, ein guten willen aber kan er nicht haben, er sey jhm B 2v denn von Gott gegeben. Jhenen, den boͤsen
willen, hat diese natur geerbt durch die suͤnde. Diesen, den guten willen, vberkumpt sie durch gnade.
Vgl. , 686: Quia licet insit homini bonum nolle, tamen nisi donatum non habet bonum velle, et illud contraxit natura per culpam, hoc recipit natura per gratiam.

Bernhardus in Homilia I. de annunciatione beatae Mariae:

Hat Menschlich natur nit moͤgen bestehen da sie noch volkomen gewesen, wie viel weniger mag sie sich selb nu wider auffrichten, so sie verderbt ist?, 383B (Sancti Bernhard Opera, ed. J Leclerq, Band V, Rom 1968, 14,2–4).

[Hier endet der Abdruck einer Passage aus der Confessio Wirtembergica von 1552]

Darnach in der Apologia dieser Wirtembergischen bekantnis vber dis capitel von der suͤnde gleich am ende desselben capitels wird die gleichnis vom Menschen vnd bloch in der bekerung, da das Jnterim vnnd andere jtzo aus
demselben von reden, wider den freyen willen auch deutlich vnd gruͤndlich also gehandelt:

[Hier beginnt der Abdruck einer Passage aus der Apologie der Confessio Wirtembergica von 1558]

MoͤchteWirtem­
bergisch

Apologia.. jemand sprechen (sagt die Apologia durch ), so nach dem
fall
Sündenfall. dem freyen willen keine krafft mehr wird gelassen denn nur zu suͤndigen, vnnd so der freye wille jtzo von jhm selb nit mehr ist denn des Teuffels knecht, gefangen vnd eigen, was bleibt denn vnterscheid zwischen einem Menschen, Stein oder bloch? HeltVerhält. Vgl. , 293. sich der freye wille gegen der seligkeit gleich wie ein bloch gegen einem bilde,Kunstwerk. Vgl. , 371f. das draus werden mag, das er
gleich leide wie ein bloch vnd allein leide, das er nichts thue. Nein. Nichts hat er wol von jhm selb, sich selb zubereiten, die seligkeit von jhm selb zu empfahen oder zu uerdienen, aber Gottes gabe oder werck hierin anzunemen, da hat er noch etwas, das vnterscheid machet.

B 3r Dann nach dem der Mensch in die suͤnde gefallen vnd knecht der
suͤnden worden ist, ist der gewalt des Teuffels so gros vber jhm, das da weder woͤllen noch vermoͤgen mehr ist, sich selbs aus der dienstbarkeit der suͤnden vnnd des Teuffels zu retten vnnd der gerechtigkeit zu dienen. Jst auch vnter dem Menschen selb jres willens halben, souil die verderbte natur belangt, gar kein vnterscheid; wir seind alle sampt aus einem klumpen,
einerley art, auff das der fuͤrsatz Gottes bestehe nach der whal.
Vgl. Röm 9,11.

Wie Esau nichts hat in jhm selb aus seiner natur, dadurch er sich selb zu Gott bekeren oder zubereiten moͤchte, also hat Jacob eben auch nichts. Sie sind beide in suͤnden empffangen, beide vnterworffen des Teuffels gewalt, beide abgewichen, das ist, in Adam gestorben, zum guten vntuͤchtig worden. Das
aber Gott den Esau hat gehasset vnd den Jacob geliebet,
Vgl. Röm 9,13. komptwiderfährt. Jacob nicht aus seiner vorbereitung, viel weniger aus verdienst, sondern allein aus Gottes gnediger erwelung. Vnnd hat sich doch Jacob gegen Gottes erwelung nit wie ein bloch oder stein [verhalten], denn ein bloch ist von Gott nicht dazu geordnet, das er jhn erwele zur ewigen seligkeit, so hat der bloch auch
keinen willen, der von Gott also geschaffen were, das er oͤrdentlicher weise, zu empffahen die gaben des Heiligen Geists, bekert moͤchte werden. Aber Jacob vnd Esau sind Menschen, geschaffen zu Gottes bild vnd gleichnis,
Vgl. Gen 1,27. das sie der gaben des Heiligen Geists vnd ewiger seligkeit beyde faͤhig sein. Vnd haben B 3v sie beide ein jeder seinen willen, welcher, ob er wol
durch suͤnde des Teuffels eigen worden, so hat er doch noch behalten die art, das er mag durch den H. Geist gebogen vnd frey werden zum dienst der gerechtigkeit.

Diese art des Menschlichen willens (das er zur selikeit ordentlichnach Gottes Ordnung, rechtmäßig. Vgl. , 1324. geschaffen, bekert vnnd selig werden mag) machet vnterscheit zwischen Jacob vnnd
einem bloch, aber nicht zwischen Jacob vnnd Esau. Denn sie beide eben diese art haben vnd sind beide gleich vnter dem dienst der suͤnden durch verderbung jhrer natur. Das aber der eine von Gott wird erwelet vnnd mit dem H. Geist begabet, das er wil vnd kan Gottes beruffung volgen vnd die seligkeit erlangen, ist lauter gnad Gottes. Dagegen, das der ander wird gelas
sen vnter der knechtschafft der suͤnden vnd nit begabt mit dem H. Geist, ist gottes gericht, vnd gerechts gericht, der sich erbarmet, welches er wil vnd verstocket, welchen er wil.
Röm 9,18. Dann was auch Jacob verdienet hette oder wert were, ist scheinoffenbar. Vgl. , 2424. am Esau, dem nit wird geholffen, vnnd hat Jacob, darumb er Gott dancke, Esau hat nit, das er wider Gott klage, als geschehe jhm
vnrecht.

So nu derhalben im willen des Menschen nach dem fal gesehen wird vff die krafft, so zum wircken hierin ist, so ist der wille nit mehr dann ein knecht vnnd gefangner des Satans. Siehet man aber auff die art, so er hat, das er von Gott geschaffen ist, der himlischen gaben des Heiligen Geists teilhafftig zu
werden (oder in jhm wircken zu lassen), B 4r so ist er nicht wie ein stein oder wie ein bloch.

Vnnd so die alten lehrer damit, wenn sie des Menschen willen nach dem fall ein freyen willen nennen, mit dem namen der freyheit die art verstehen, wie wir jtzo dauon geredt haben, so woͤllen wir des worts halben nicht viel zan
cken. Vnnd wie wir sein gern mit woͤllen gebrauchen, so (frey) verstanden wird, das ein art hat, sich endern zu lassen, also zweiueln wir nicht, welche von den alten vom freyen willen recht gelehret, das sie denselben verstand des worts also gehabt haben. Daher sehr fein spricht: Nimpt man den freyen willen hinweg, was bleibt dann, das solte selig werden?
Nimpt man dann weiter die gnad hinweg, woher oder wodurch wil man selig werden?
Da nennet den freyen willen nicht der da selig mache, sondern der sich selig machen lest etc.
,Vgl. . passiue scilicet frey vnnd nicht actiue.

[Hier endet der Abdruck einer Passage aus der Apologie zur Confessio Wir
tembergica von 1558]

Dis ist abermals ein sehr feine erklaͤrung, nit allein wider die Papisten vnd JNTERJMJSTEN, sondern eben jtzo auch wider die Adiaphoristen, in dem sie der gleichnis vom bloch zu verfelschung reiner lere der Augspurgischen Confession in disem articul mit Papisten vnd JNTERJMJSTEN eben dieser
jhrer meinung gebrauchen, der Mensch hab ein freyen willen wann er zu seinen jharen kumpt, sich frey, wilkuͤrlich
selbstbestimmt. Vgl. , 214. zur gnad zu bekeren.

Da antwortet nemlich die Wirtembergisch Apologia (wie oben auch die Saͤchsich Confession) fein vnterschidlich vff beiderley weise, negatiue et affirmatiue. B 4v Gott handle ia mit dem Menschen nit allerding als mit
einem bloch, in dem, das der bloch der ersten schoͤpfung
Der nicht gerechtfertigte, nicht wiedergeborene Mensch. auch der erloͤsung in Christo nach nit ist zur seligkeit geschaffen, hatt auch weder sinn noch willen, noch irgents ein art zur seligkeit, vnd was er leidet, wenn ein meister ein bild aus jhm machet, leidet er viel anders denn der Mensch leidet, wann jhn Gott in der bekerung jtzo wider zu seinem bild machet.
Souiel aber sein wircken oder freye wilkuͤr zur bekerung belangt, da sey er nicht allein wie ein bloch, sondern vil erger denn ein bloch, der suͤnden knecht vnd des Teuffels gefangner, dem er mit allem seinem willen, wider Gott, aus jm selb nur allein dienet vnd natur halben anders nit kan. Was wird hie wol fuͤr ein mitwirkung sein?

Darnach, da die verfechter dieses freyen willens damit so hoch komen, notwendig auch dahin komen muͤssen, das sie auch die versehung oder erwehlung Gottes gleich wie die bekerung auff des Menschen freyen willen setzen, stehet die Apologia weiter da mit gantzer H. schrifft der Propheten vnnd Aposteln, mit , vnd allen reinen lerern, alten vnd newen,
vnnd der waren Augspurgischen Confession, sagt rein vnd klar: Jacob vnd Esau, jhres freyen willens halben, sey einer,
seien sie einander gleich. beide zur erwelung vnd zur bekerung eben wie der ander? Das Jacob aber erwehlet, mit dem Heiligen Geist begabt, vnd sein wille so weit frey gemacht sey, das er hat woͤllen vnd koͤnnen der beruffung Gottes volgen, sey sein (Gottes allein) gnadenreichs
werck, vnnd hinwider Gottes gerechts gericht, das er den Esaw gleich hat faren lassen
aufgegeben, dahingegeben. Vgl. , 1255. etc. Daneben weis die Confessio vnd Apologia, vnd wir auch, Gott lob, wol, C 1r das Gottes gnediger wille gegen vns nicht erst aus der versehung,Vorhersehung, Erwählung Gottes. sondern aus dem wort des Euangelij von Christo zu lernen vnnd durch dasselbig sich dann auch in die versehung ist ein zu schliessen, zu
mehrerm vnnd noͤtigem trost der gewissen, das Gott allein, auch durchs wort vnd Sacrament, den Heiligen Geist gibt vnd krefftig ist etc.

Entlich deutet vns die Apologia hie fein die lieben Vaͤtter vnnd bringt hertzu auch jhren Consens, so fern sich etliche nit wider die schrifft zu grobungenau. Vgl. , 454. erklaͤren, oder von andern dawider woͤllen angetzogenangeführt, erwähnt, zitiert. Vg. , 1615f. werden.

Nach vorgemeltenden eben erwähnten, angefürten. Vgl. , 1994. Saͤchsischen vnd Wirtembergischen Kirchen vnd lehrern haben sich dieses gegenwertigen 59. jhars neulich auch die Duͤringischen Kirchen erklaͤrt, in dem buch, durch die hochgebornen . Zu ihm vgl. , 330–343; , 530. vnnd S. F. G.Seine fürstlichen Ganden, gebruͤdere,. Zu ihnen vgl. , 343–350; , 530f; 343. die Hertzogen zu Sachsen, im druck ausgangen.Vgl. Haben darin, neben andern
etlichen jrthumen vnnd verfelschungen, diese vom freyen willen, wie sie jtzo von etlichen aus dem JNTERJM her in vnsern Kirchen der Augspurgischen Confession gefuͤrt vnnd verteidigt wird, klaͤrlich auch erzelt, gestrafft vnnd mit gutem grund Goͤttlichs worts widerlegt, wie die wort, denselben puncten belangend, souil dauon jtzo hieher gehoͤrt, hiemit volgen vnter dem titel:

[Ab hier folgt der Abdruck einer Passage aus dem Weimarer Konfutationsbuch von 1559]

Widerlegung der jrthume im articul vom freyen willen vnnd des Menschen krefften.

DerErklerung
der Drin
gischen

Kirchen: ander jrthum ist etwas ansehnlicher vnd der vernunfft gemesser, nem
lich, das der Mensch durch den fall Ade
Adams. sey zwar verderbt vnnd erberm­C 1vlich aus seinem herrlichen vnd volkomenen stand geworfen, also das er von natur der suͤnden anhengig vnd zugeneigt sey, doch sein seine natuͤrliche kreffte dadurch so gantz vnd gar nit verruckt noch verderbt, das er nit solt, durch huͤlff vnnd beistand der gnad ermuͤntert, aus eigner freyheit
in der bekerung des Menschen etwas koͤnnen oder vermoͤgen. Daher eignen sie dem freien willen zu, das er solche gnad hab in seiner wilkuͤr, moͤge sie annemen vnnd jhr volgen oder sie verwerffen. Erkennen dennoch die vernunfft vnnd willen des Menschen zur bekerung zu Gott vnd newen geburt als ein mitarbeiter, gehuͤlffen vnnd beforderer, der auch neben dem wort
vnd Geist Gottes etwas dabey zu schaffen vnd auszurichten vermoͤge.

Vnnd vber diesem stuͤck erhebt sich fuͤrnemlich der streit zwischen vns vnnd den Adiaphoristen, was sie gleich fuͤr mancherley fragen in einander mengen vnd vns damit verwickeln vnnd jrrig machen woͤllen.

Dieweil aber mit dieser gottlosen OPJNJON die Bekerung des Menschen
zum teil Gott vnnd zum teil Menschlichem vermoͤgen vnnd krefften wird zugemessen, zu dem es also Gottes wirckung vnnd krafft souil entzeucht vnnd darnider schlecht, vnd vber das zu dieser zeit die grossen hochgelarten vnd fuͤrnembsten Theologen zu Patronen hat, jst vonnoͤten, das wir sie auch desto fleissiger widerlegen vnd klaͤrlich darthun, das wir bis anher mit
bestendiger einigkeit in C 2r der Kirchen gelehrt haben, das des Menschen natur durch den fall Ade nicht allein geschwecht worden ist, sondern von Gott in allen krefften vnnd vermoͤgen gantz vnnd gar abgewent vnnd ein feindschafft gegen Gott trage, vnter die gewalt der suͤnden vnd des Teuͤffels gesteckt, also das sie nicht allein hab lust, begird vnnd neigung zu
suͤndigen, sondern der suͤnden gantz zu eigen vnterworffen sey. Dann ab wol der will des Menschen nicht ist durch den fall Ade weggenomen, so hat er doch den freyen willen zu einem gefangnen willen, vnnd den guten zu einem boͤsen, verderbten willen gemacht. Demnach es auch dem Menschen fuͤr der Widergeburt vnmuͤglich ist: erstlich aus eignen natuͤrlichen
krefften den eroͤffneten vnnd fuͤrgepredigten willen Gottes zu uerstehen oder anzunemen, oder aber aus seines eignen, freyen willens vermoͤgen, sich selbs zu Gott bekeren vnnd etwas guts woͤllen oder volbringen.
lässt die im Konfutationsbuch vorgenommene lateinische Zählung der folgenden Abschnitte (I–V) aus.Darumb leret Gottes wort, das zum ersten alle Menschen in vnd aus jhrer natur gantz vnnd gar tod, vntuͤchtig vnnd von Gott abgewendt sind, als er im 1. buch
Mose cap. 6. vnd 8. sagt, das alles tichten vnd trachten des Menschlichen hertzens nur jmerdar boͤse ist.
Vgl. Gen 6,5; 8,21. Psal. 51: An dir allein hab ich gesuͤndigt.Ps 51,6. Joh. 3: Alles, was aus dem fleisch geboren ist, das ist fleisch.Vgl. Joh 3,6. Jtem: Es werde dann jemands newgeborn etc.Vgl. Joh 3,7.

Zum andern leret die Schrifft, das aller Menschen hertzen sind von natur
Steinern.
Vgl. Ez 11,19; 36,26. Vnnd solchs redet sie nicht allein von etlichen wenigen, C 2v sondern zeuget solchs von aller Menschen natur. Was wird aber das fuͤr ein schoͤne, trefliche vorbereitung werden, die ein solch verstockt vnnd verhertets hertz von jhm selbs fuͤrnimpt, ehe vnnd zuuor es durch die wunderliche bekerung erweicht wird? Jere. 24: Jch wil jhnen ein hertz geben, das sie
mich kennen sollen, das ich der Herr sey.
Jer 24,7. Hiemit verheisset Gott, das er seinem volck Jsrael aus grosser gnad woͤlle ein solch hertz geben, das sie jhn erkennen moͤgen, vnnd bezeuget, das des Menschen kreffte in geistlichen sachen weiter vnnd mehr nicht vermoͤgen, denn so weit sie von Gott erleuchtet werden. Jere. 31: Jch wil mein gesetz in jhr hertz geben
vnnd in jhren sinn schreiben.
Jer 31,33. Jere. 32: Jch wil jhnen meine furcht ins hertz geben, das sie nicht von mir weichen.Vgl. Jer 32,40. Mit diesen worten zeuget der Prophet auch das, das allein Gottes selb eigne werck sein, jemand ein new hertz zu schaffen vnd aus einem steinern ein fleischlich hertz machen, die hertzen bekeren vnd zum rechten erkantnis erleuchten, wie auch Ezech. 11.
vnd 36.
Vgl. Ez 11,19; 36,26.

Zum dritten leret Christus auch eben dasselb, da er spricht: Wer es von meinem Vatter hoͤret, der kompt zu mir.Vgl. Joh 6,45. Jtem: niemand kompt zu mir, es sey denn, das jhn der Vatter zihe,Vgl. Joh 6,44. das ist souiel gesagt: Niemand kan Christum recht erkennen, er werde denn zuuor durch den Heiligen Geist innerlich
erleuchtet.

Zum vierten beweiset dis S. Paulus vber die massen gewaltig 2. Cor. 1. 2. 3, da er von diesem handel disputiert vnnd alle Menschen vberweisetüberführt. Vgl. , 640. jhrer torheit vnd eiteler vnuermoͤglikeit, vnd beschleust es mit diesen worten: Der natuͤrlich Mensch aber vernimpt nichts C 3r vom Geist Gottes.Vgl. I Kor 2,14.
Darumb ist es ein grosse vermessene torheit, das man dem Menschen souiel liechts vnd volkomens verstands wil zueignen, das er aus eignen kreften damit koͤnne zu Gott vnd dem geheimnis seins reichs durchdringen, so doch der Apostel mit klaren worten sagt, das Gott dieser welt weißheit habe gar zur torheit gemacht.Vgl. I Kor 1,20. Dergleichen thut er auch in seinem gebet Ephe. am 1:
Der Gott vnsers Herrn Jhesu Christi, der Vatter der herligkeit, gebe euch den Geist der weißheit vnd der offenbarung zu sein selbs erkaͤntnis.
Vgl. Eph 1,17. Damit zeuget er eben das, das alle weißheit vnd offenbarung werde von Gott gegeben. Darumb, wer jhm selbs viel hohes erkentnis vnd verstands zumisset, der ist souiel desto blinder, das er seine blindheit nit erkennet noch
betrachtet.

Wie wir nu in solchem finsternis vnserer vernunfft vnd innerlichen kreffte so gar nichts tuͤgenmittelhochdeutsche Form für: taugen. Vgl. , 196. noch vermuͤgen, ichts guts zu gedencken, als von vns selb, also weit feiletfehlt. es vns auch am willen, das wir im gehorsam gegen Gott vermoͤchten etwas tuͤglichs vnnd guts durch den verfinsterten vnd
verkerten willen vns fuͤrzunemen vnd zu erwelen, wie dann S. Paulus klar sagt, das wir nicht allein das vermoͤgen deß willens in vns nicht haben, sondern es mus vns alles, was auch zum willen gehoͤrt, Gott gehorsam zu werden, von Gott selb gegeben vnnd in vns gewirckt werden. Gott ists, sagt er Phil. 2., der in euch wircket beide, das woͤllen vnd das thun, nach seinem
wolgefallen.
Phil 2,13. Hie sagt S. Paulus, das Gott nicht allein vnserm willen helffe vnd fordere, sondern er wircke vnd gebe es beides, woͤllen vnd thun. Aber dies weise kluͤglingeBesserwisser. Vgl. , 1287. lassen Gott nur die huͤlffe als einem beistand. Vnnd in dem sie den Menschen mit seinem willen Gott C 3v zu einem helfferknechtBergarbeiter, der dem Kunststeiger zur Hand geht. Vgl. , 959. oder mitarbeiter zugeben vnnd vns sowol als Gott ein teil der
bekerung zueignen, so geringern vnd mindern sie Gott seine gebuͤrliche ehre vnd eignen vns zu, das doch allein Gottes eigen ist.

Hieher gehoͤrt auch der spruch Jere. 31: Vnd ich wil machen, das sie in meinen geboten wandeln soͤllen.Vgl. Jer 31,33. Jtem dieser spruch Christi Johan. 15: Denn one mich koͤnnet jr nichts thun.Joh 15,5. Vnd 2. Cor. 3: Ein solch
vertrawen haben wir durch Christum zu Gott, nicht das wir tuͤchtig sind von vns selbs etwas zu gedencken als von vns selbs, sondern das wir etwas tugen, ist von Gott, welcher vns hat tuͤchtig gemacht.
II Kor 3,4f. Hieher gehoͤren auch die schoͤnen gebet Dauids Psal. 51. vnd 119: Gib mir verstand, zu lernen deine befele.Vgl. Ps 119,73 Jtem: Leite mich in deinen wegen.Vgl. Ps 119,35 So wir aber
etwas von Gott bitten, so bekennen wir ja frey, das wir dasselb nit haben noch vermoͤgen. Vnnd eben in dem vns Gott solches alles zusagt vnnd verheist, erinnert er vns vnsers mangels vnnd vnuermoͤgens.

Es solten vnns auch billichzu Recht. Vgl. , 412. von solcher naͤrrischen vermessenheit eigner krafft abzustehen erinnern die vberherrlichen namen des Heiligen Geists
vnnd die werck seines ampts vnnd eigenschafft, damit er teglich wircket in der Kirchen. Dann warumb wird er anders gerhuͤmet der Geist der heiligung vnd warheit, denn das man allein durch sein leiten vnd leren zum rechten erkentnis Christi vnd zu dem geheimnis Gottes vnd seiner warheit gebracht wird?

Entlich koͤnnen wir auch solchs gnugsam erhaltenbeweisen. Vgl. , 835. durch viel schoͤne zeugnis . Denn er zeu­C 4rget an vielen orten, das die gnade Gottes also in vns wircke vnd schaffe, das aus vnserm vnwilligen ein williger wille werde.Vgl. , 1208 (CSEL 85/1, 279,10–17); , 989 (CSEL 57, 425,2–7). Jtem: Es bemuͤhen sich viel leute, das sie dahinter komen moͤchten, was doch in vnserm eigenen willen guts sey, aus vns vnd
nit aus Gott. Aber ich kan es nirgend finden.
Vgl. , 168 (CSEL 60, 100,18–20). Vnd an einem andern ort sagt er, er halte nichts vom freien willen, dieweil er von allen boͤsen luͤsten vnd suͤchtigensündhaften. Vgl. , 902. begierden so gar gebunden vnd gefangen sey.Vgl. , 607 (CSEL 60, 516,19f); vgl. zudem , 393 (CSEL 44, 267,25–268,2). Jtem: die natur kan keine freyheit haben, die aus vntrewem betrug selbs willig in vngehorsam felt.Vgl. , 418 (CSEL 42, 219,4–9); vgl. zudem , 386 (CSEL 40/1, 631,19–27). Jtem: der Mensch hat durch mißbrauch seines freyen
willens beide, sich vnd seines willens freyheit, verderbt vnd verloren.
Vgl. , 1524 (CSEL 85/2, 321,130–135). Jtem: die vnbedachten leute mercken nicht, das vnter dem namen deß freyen willens die freyheit oder befreyung begriffen ist. So wir aber der suͤnden knecht vnnd gefangen sind, was rhuͤmen wir vns denn viel vnsers freyen willens? Denn deß gefangner ich bin, deß knecht vnd leibeigner bin ich
auch.
Vgl. , 234 (CSEL 60, 209,9–17). Vnnd an einem andern ort spottet er auch des namens. Es ist, (sagt er), ein freyer wille, aber nicht ein befreyter wille, vnnd ist wol frey vnd los von aller gerechtigkeit, aber der suͤnden knecht vnd eygen.Vgl. , 552 (CSEL 60, 426,6–22); vgl. zudem , 1104 (CSEL 85/1, 96,18–20).

Da wir nun aus diesen vnd dergleichen zeugnissen so greiflichdeutlich. Vgl. , 363. vberwundenüberzeugt. Vgl. , 656. sind, sollen wir auch billich die vermessene Opinion fallen lassen vnd
vns viel mehr zum rechten erloͤser halten. Denn so diese allein recht frey sind, welche der Son frey machet, Johan. am 8.,
Vgl. Joh 8,36. so muͤssen je die andern vnbefreyten noch der suͤnden gefangne sein vnd bleiben.

C 4v Man sol auch sonderlich vleissig meiden vnd flihen die spitzigenbetrügerische. Vgl. , 2631. lehre deren, die da fuͤrgeben, das der Menschen vernunfft vnnd wille in der
bekerung oder ernewerung sey ein Synergon, das ist: ein vrsach, die mit vnnd neben vnserm Herrn Gott zugleich handle vnd wircke. Denn dise meinung nimpt Gott seine Ehre vnnd – wie sagt – stuͤrtzet jhre vertretter, ja machet sie mit solchem falschen vertrawen jrer freyheit je lenger je vngewisser.
Vgl. , 885; vgl. zudem , 981 (CSEL 57, 409,16–23).

Die Absatzgestaltung bei variiert im Vergleich zum Konfutationsbuch.Wir sind aber nit darwider, das der mensch nach der widergeburt, durch den Heiligen Geist mit einem newen liecht erleuchtet, auch ein newen guten willen bekomme vnd also eine heilige wonung vnd werckstat des Heiligen Geists werde vnd fahe an, in einem newen gehorsam fuͤr Gott zu wandeln. Vnd als dann heist er ein mitarbeiter Gottes vnd Synergos.Vgl. I. Kor 3,9. Nach dem S.
Paulus mit disem titel zieret die gleubigen vnd sagt: Wir sind geschaffen in Christo Jhesu zu guten wercken, zu welchen vns Gott zuuor bereitet hat, das wir darinnen wandeln sollen.
Vgl. Eph 2,10. Vnd Christus will, Matth. 5, das wir vnser liecht sollen leuchten lassen, das jederman vnsere gute werck sehe vnnd vnsern Vatter im himel daruͤber preise.Vgl. Mt 5,16.

Aus dieser vnser widerlegung kan niemand einigen behelff finden, seine faulheit damit zu entschuldigen. Denn wir halten es gentzlich dafuͤr, das man in diesem articul zu beiden teilen sich wol vnnd fleissig mus fuͤrsehen, das man nit auff einer seiten den rechten fleiß, frum D 1r zu werden, darnider schlage, vnd auff der andern,Im Konfutationsbuch folgt ab hier: vnser vermgen vermessentlich sich vber Gott erhebe vnd jme seine Ehre raube. durch vermessenheit eigens
vermoͤgens, Gott seine ehre raube. Souiel nu auch aus der Duͤringischen erklaͤrung.

[Hier endet der Abdruck einer Passage aus dem Weimarer Konfutationsbuch von 1559]

Diese zeugnis gemelter Stedte vnd lande Christlicher Kirchen hab ich erzelt,
fuͤrnemlich diser vrsachen halben:

Erstlich damit anzuzeigen derselben Lerer vnd Kirchen Consens mit vns, die wir jtzo in dieser sachen des freyen willens geachtet werden allein streiten, vnnd vnnoͤtiger weise. Das man doch sehe, wie andere vor vns, vnnd mherers ansehens gantze Kirchen, den streit recht angefangen, die
verfelschung entdeckt, gestrafft vnnd verworffen, darzu auch fuͤr noͤtig, in noͤtiger sachen, zu erhaltung der warheit geacht haben.

Zum andern hab ich die zeugnis vnnd erclaͤrung blosunverfälscht, wahrheitsgetreu. Vgl. , 643. erzelt, on vnsern zusatz, ob ich damit auch verkomenbeseitigen, entgegenhalten. Vgl. , 679f. moͤchte der jenigen vrteil, welchen alles, was wir sonst hierin reden, schreiben, thun nur mus geschmehet vnd
gelestert heissen. Was jhene, vnser widerteil, dargegen grewlich toben, ist alles nichts, ja recht vnd wol gethan, gehet doch in demselben, dasselbig jhr toben, vrteil vnnd straff, wider gemelte Kirchen vnnd lerer so wol als eben wider vns.

Zum dritten hab ichs also erzelt, meins verhoffens, damit etwas abzuwenden,
die falschen aufflagen
Anschuldigungen. Vgl. , 680. vnnd grewlichen lestrungen, so vns beide, heimlich vnd offentlich, nu auch in offen druͤcken,in Büchern. mit grossem geplaͤr, vnuerschampt, von etlichen werden zugemessen, als lereten wir weis was greulichs vnnd lesterlichs in diesem articul des D 1v freyen willens. Nu aber bezeuge ich hiemit fuͤr Gott vnd seiner Kirchen, das ich dauon bißher nicht
anders gelert noch gehalten hab, denn gemelter Kirchen wort vnnd meinung in gemelten zeugnissen mitbringen. Vom widerteil, den Adiaphoristen, auch nit weiter hierin dissentire, denn angezogne wort vnnd meinung angezogner Kirchen vnd lerer von jhnen dissentirn. Es moͤgen dieselben, vnser widerteil, auff vns sonst liegen vnd lestern, was sie woͤllen. Aber hieuon
doch weiter bald noch in einem andern schrifftlin, etwas zu gemeiner besseruͤng.

So ist kein zweiuel, wie gemelte Kirchen vnnd lerer (do sie bey gemelten jhren worten vnd meinung bestehen) der sachen aus Gottes wort hierin mit vns einig vnnd wir mit jhnen, das die andern vnnd vbrigen, der waren Augs
purgischen Confession Kirchen vnnd lerer, gleicher weis mit vns samptlich auch vberein stimmen werden, vnangesehen, das sich viel in sonderheit
im Besonderen, speziell. Vgl. , 1580. noch nit erklaͤrt, etliche der sachen noch nicht recht moͤgen bericht sein.

Damit auch ein jeder der waren Augspurgischen Confession selb meinung warhafftig erinnert, (als durch den wir sie ja von Gott haben) selb
dauon hoͤre, wil ich hie sein, , nur ein zeugnis setzen, aus den articuln, welche er eben zur zeit der Augspurgischen Confession auch zu einer Confession gemeiner vnser Kirchen vnd mit dem titel der Confession selb auff die andere Confession etwas kuͤrtzer gestelt vnd gen vbersendt hat, souil dauon jtzo hieher gehoͤrig vnnd im fuͤnfften Jhenischen
Tomo gelesen wird am 18. vnd 19. blat also lautend:

[Ab hier folgt der Abdruck einer Passagen aus den Schwabacher Artkeln von 1529/30]

D 2r Bekaͤntnis Christlicher Lere vnd glaubens, durch D. Mart. Luth. in xvij. articul verfasset, Anno M. D. XXX., 18r–20v. = WA30III, 178–182.

Der iiij. Articul

Das die Erbsuͤnde ein rechte, warhafftige suͤnde sey vnd nicht allein ein feilFehler. oder gebrechen, sondern ein solche suͤnde, die alle Menschen, so von Adam komen, verdampt vnd ewiglich von Gott scheidet, wo nit Jhesus Christus vns vertretten vnd solche suͤnd sampt allen sunden, so daraus volgen,
auff sich genomen hette, vnd durch sein leiden gnug dafuͤr gethan vnnd sie also gantz auffgehaben vnd vertilget in sich selbs, wie Psal. 51.
Vgl. Ps. 51,3–6.11f. vnd Rom. 5.Vgl. Röm 5,6–12. von solcher suͤnde klaͤrlich geschrieben ist.

v.

Nach dem nu alle Menschen suͤnder sind, der suͤnde vnd dem tod, darzu
dem Teuffel vnterworffen, ist es vnmuͤglich, das ein mensch sich aus seinen krefften vnd durch seine gute werck heraus wircke, damit er wider gerecht vnd frum werde. Ja, er kan sich auch nicht bereiten oder schicken zu der gerechtigkeit, sondern je mehr er fuͤrnimpt, sich selbs heraus zu wircken, je erger es mit jhm wird.

Das ist aber das einige werck zur gerechtigkeit vnd zu erloͤsung von suͤnde vnd tod, so man on alle verdienst oder werck gleubt an den Son Gottes fuͤr vns gelitten. lässt hier einen Teil des fünften Artikels aus: wie gesagt, Solcher gelaub ist unser gerechtigkeit, denn Got wil fur gerecht, frum und heilig gerechnet und gehalten werden, alle sund und ewigs leben geschencket haben Alle, die solchen gelauben an seinen son haben, das sie umb seines sons willen sollen zu genaden genomen und kinder sein ynn seinem reich etc. Wie das alles S. Paul und Johannes yn seinen Episteln reichlich leren, als Ro. 10: Mit dem hertzen gelaubt man etc. [Röm 10,10] Johannis 3: Alle, die an denn son gelauben, sollen nicht verloren werden, sonder das ewig leben haben etc.[Joh 3,16] .

vj.

Das solcher glaube nicht sey ein Menschlich werck D 2v noch aus vnsern
krefften muͤglich, sondern er ist ein Gottes werck vnd gabe, die der Heilig Geist, durch Christum gegeben, in vns wirckt. Vnnd solcher glaube, dieweil er nicht ein loser
nichtsnutziger, böser. Vgl. , 1183. whanIrrtum, irrige Meinung. Vgl. , 627f. oder dunckel des hertzens ist, wie die falschgleubigen haben, sondern ein krefftiges, newes, lebendiges wesen, bringt er viel fruͤchte, thut jmer guts gegen Gott mit loben, dancken, bitten, predigen
vnnd leren, gegen den Menschen
In der Jenaer Ausgabe: Nehesten. In der WA: nechsten. mit liebe, dienen, helffen, raten, geben, leihen vnd leiden allerley vbels bis in den tod etc.

vij.

Solchen glauben zu erlangen oder vns Menschen zu geben, hat Gott eingesetzt das Predigampt oder muͤndlich wort, nemlich das Euangelium, durch
welchs er solchen glauben vnnd seine macht, nutz vnnd frucht verkuͤndigen lest, vnd gibt auch durch dasselbig, als durch ein mittel den glauben mit seinem Heiligen Geist, wie vnnd wo er will, sonst ist kein ander mittel noch weise, weder weg noch steg, den glauben zu bekommen. Denn gedancken ausser vnnd vor dem muͤndlichen wort, wie heilig vnnd gut sie scheinen,
sind sie doch eitel luͤgen vnd jrthum.

viij.

Bey vnd neben solchem muͤndlichen wort hat Gott auch eingesetzt euͤsserliche zeichen, die man Sacrament nennet, nemlich die Tauff vnd Eucharistia, durch welche Gott neben dem wort auch den glauben vnd
D 3r seinen
In der Custode : seinem. Geist anbeut vnnd gibt vnnd sterckt alle, die sein begeren. = .

[Hier endet der Abdruck einer Passage aus den Schwabacher Artikeln von 1529/30]

Diese articul sind eben zeugnis vnd erklaͤrung gnug der waren Augspurgi
schen Confession in diesem handel, auch aller vnnd jeder schrifften vom freyen willen, in sonderheit auch des buchs kurtz zuuor dauon wider geschrieben,
. so man eins gegen dem andern recht darin verstehen kan oder wil. So man nun dasselbig buch recht nach diesen articuln (wie es denn selbs auch wort vnd meinung also mitbringt) deuten wil
oder mus, so haben wir der deutung billich auch zu geniessen, die wir nichts anders wider den freyen willen leren vnd halten, denn gelert vnnd gehalten hat. Aber es ist im grund nit vmb die deutung zu thun, sondern wie warhafftig vnd ernstlich wider den freyen willen hat gestritten, das weder krafft noch wilkuͤr jtzo im Menschen sey, sich aus jhm selb zur gnad
zu bekeren oder warhafftig zu gleuben. Vnnd das doch glaub vnnd bekerung allein durchs wort vnnd Sacrament gegeben, der Mensch allein sich durchs wort vnnd Sacrament Goͤttlichs willens versichern muͤsse. Also streiten wir jtzo auch darwider, es treffe, wen es woͤlle. Vnd wer also hierin von vns will dissentirn oder vns damnirn, der mus am ersten von selb, vnd dem
nach weiter von der waren Augspurgischen Confession dissentirn, vnd die ware Augspurgische Confession damnirn.

Vnnd so wir denn entlich die ware Augspurgische Confession vnnd derselben ware verwanten, damit zugleich die Propheten vnd Aposteln oder die H. Schrifft des alten vnd newen Testaments, darauff die Conf.Confessio Augustana. warhafftig
gegruͤndt ist, vnd wie die Wirtembergisch Apolo­D 3vgia recht meldet, die Patres zum mherer teil auch fuͤr vns haben, so haben wir eben gnug zu dem waren, catholischen, allgemeinen, christlichen Consens, wie wenig vnnd gering vnser dabey sein oder bleiben moͤgen. Vnnd muͤssen wir geschehen lassen, das etliche gleich wie vor zur Augspurgischen Confession
getretten, also nu in einzelen stuͤcken wider dauon treten, wie wir muͤsten geschehen lassen, das sie gar wider zum Bapstum oder weis was jrrigen Geistern treten moͤchten.

Das koͤnnen vnd soͤllen wir aber nicht vnwidersprochen lassen, das jhre meinung der Augspurgischen Confession meinung sein solte, wie gern wir
sonst einigkeit mit jhnen hielten vnnd vns gleich woͤlten gegen jhnen demuͤtigen. Denn da muͤssen wir doch sagen:

Amicus , amicus , magis amica Veritas.Amicus Plato, Amicus Socrates, sed praehonoranda veritas. . Amici homines, magis amicus Deus et homo Christus Iesus, iustus et seuerus omnium hominum iudex. Oportet Deo magis obedire, quam hominibus,Vgl. Act 5,29. vnnd das, Gott
lob, mit gutem gewissen.

.

Gedruckt zu durch .Führte von 1558 bis zu seinem Tod 1569 eine Offizin in . Vgl. .

Anno. M. D. Lix.