Controversia et Confessio, Bd. 4


Wigand, Brief an Amsdorf (1563) – Einleitung

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1. Historische Einleitung

antwortet auf die in unserer Ausgabe unter Nr. 8 edierte Schrift zu einem Zeitpunkt, als er bereits als Superintendent in amtiert. Die Magdeburger Ereignisse, deren Zeuge und Betroffener er im Herbst 1562 war, liegen zeitlich bereits einige Monate zurück. Mit Datum vom 28. August 1563 antwortet auf die Vermahnung an Rat und Bürgerschaft von . Replik siehe unter Nr. 10.

2. Der Autor

Zum Folgenden vgl. , 270–274; , 33–38; . wurde im Jahre 1523 in geboren und stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Nach dem Schulbesuch in seiner Heimatstadt bezog er 1538 die Universität Wittenberg. Ab 1541 wirkte er als Lehrer an der Schule zu St. LorenzWartenberg nennt die Schule an St. Sebald. in , wo er die Predigten eines , und hören konnte. 1544 kehrte er zur Beendigung seiner Studien nach zurück und wurde am 1. September 1545 gemeinsam mit zum Magister artium promoviert. 1546 wurde Substitut des Mansfelder Stadtpfarrers , 1548 folgte er ihm im Amt. gehört zu den Verfassern des Bedenkens der Mansfelder Prediger gegen These, gute Werke seinen nötig zur Seligkeit, und war dabei im November 1552 wahrscheinlich neben federführend.Vgl. . 1553 wurde er anstelle des Superintendent in und Pfarrer an St. Ulrich. In dieser Zeit begann er in Zusammenarbeit mit die Arbeit an den von initiierten Magdeburger Zenturien, die er zeitlebens vorantrieb. Mit Datum vom 24. September 1556 erstellte er gemeinsam mit ein differenziertes Gutachten zu den Beschlüssen der Eisenacher Synode;Vgl. . dabei kamen beide zu dem Ergebnis, die Aussage, gute Werke bzw. der Gehorsam gegenüber dem Gesetz sei notwendig zur Seligkeit, könne im Rahmen der Lehre vom Gesetz gebraucht werden, nicht jedoch in der Gesetzespredigt. 1560 wechselte als Professor an die Universität Jena, im Folgejahr wurde er mit und entlassen. Nachdem vergeblich versucht hatte, seine Wiederanstellung in zu erreichen, wurde 1562 als Superintendent nach berufen. Im Juli 1563 verlieh ihm die Universität Rostock die Doktorwürde. 1568 kehrte er nach zurück, zugleich auch als Pfarrer und Superintendent. 1573 wurde er von abgesetzt. Nach einem Aufenthalt in2 bei wurde – auf Empfehlung und des neuen samländischen Bischofs – Theologieprofessor im preußischen . Am 2. Mai 1575 ordinierte ihn zum evangelischen Bischof von Pomesanien, 1577 – nach der Absetzung – übernahm auch die Administration des Bistums Samland. Im Jahr 1579 unterzeichnete er die Konkordienformel. Am 21. Oktober 1587 starb in seiner Bischofsresidenz in .

3. Inhalt

Bei allem Respekt angesichts Ruf als standhaftem Bekenner der Wahrheit gegenüber allerlei Irrlehren zeigt sich enttäuscht über dessen Parteinahme für den Magdeburger Rat. habe sich mitschuldig gemacht, indem er die ausgewiesenen Geistlichen vorverurteilt habe, statt zunächst auch ihre Meinung zu dem Sachverhalt anzuhören. Die angebliche Rebellion gegen den Rat sei erlogen. gute Meinung von der christlichen Haltung der Ratsmitglieder sei längst nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Vielmehr seien inzwischen unkirchliche Kreise zu Einfluss gelangt; die alten Bekenner seien teils verstorben, teils fortgezogen, die wenigen verbliebenen würden gemaßregelt und ausgegrenzt, wenn sie Widerspruch äußerten. Im Hinblick auf das Lüneburger Zensurmandat, das den konkreten Anlass für die Auseinandersetzungen gegeben habe, verhalte es sich anders als man glauben gemacht habe. vermutet, hätte in gleicher Situation eher noch ungestümer reagiert als . Dabei sei keineswegs leichtfertig mit dem Kirchenbann umgegangen worden. Die Gegner hätten dem öffentlichen Spott preisgegeben, indem sie ihn unter falschen Vorzeichen auf die Seite des Rates zogen. Abschließend erinnert an den Ernst des göttlichen Gerichts.

4. Ausgaben

Nachgewiesen werden können drei Ausgaben:

A:B:C:

Ein Brieff Doctoris || Johannis Wigandi an Herrn || Nicolaum Amßdorff. || [umgekehrtes Pikblatt] || [Ez 13,18f] || Anno || — || M. D. LXIII. [s. l.] 4 Bl. 4° (VD 16 W 2724)Eynfeltiger Vnter= || richt fuͤr die Christen in Magdeburg / || Was von deß herrn Amßdorffij vermeintem || vrteil / nach Gottes Wort vnnd dem heiligen || Catechismo zuhalten sey / Gott zu ehren || vnnd zeugniß der Warheit || geschrieben. || Durch / || Mattheum Judicem. || [Ez 13,18f] || ANNO, LXIII. || [Regensburg: Heinrich Geiß ler] 31 Bl. 4° (VD 16 R 2440).Ein Brieff Docto= || ris Johannis Wigandi an Herrn || Nicolaum Amßdorff. || [umgekehrtes Pikblättchen] || [Ez 13,18f] || Anno || ­­ || M. D. LXIIII. || [Frankfurt/M.: Peter Braubach] 7 Bl. 4° (VD 16 W 2726).

Vorhanden:

Dresden, Sächsische Landes­ und Universitätsbibliothek: 3. A. 10004, angeb. 7; Theol.ev.pol. 316 m, misc. 9

Gotha, Forschungsbibliothek: Theol.4 259/2(5)

Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt: AB 154 326(12); AB 67 9/g,1(8) [benutztes Exemplar]

München, Bibliothek der Ludwig­Maximilians­Universität: 4 Theol. 3879:3

3

Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: 40,3:17(n.8.)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 228.7 Theol.(11); K 310.4 Helmst. (10)

B:Eynfeltiger Vnter= || richt fuͤr die Christen in Magdeburg / || Was von deß herrn Amßdorffij vermeintem || vrteil / nach Gottes Wort vnnd dem heiligen || Catechismo zuhalten sey / Gott zu ehren || vnnd zeugniß der Warheit || geschrieben. || Durch / || Mattheum Judicem. || [Ez 13,18f] || ANNO, LXIII. || [Regensburg: Heinrich Geißler] 31 Bl. 4° (VD 16 R 2440).

Vorhanden:

Dresden, Sächsische Landes­ und Universitätsbibliothek: Hist.urb.Germ. 843m,misc.7

Gotha, Forschungsbibliothek: Theol.4 332­333(29)R

Halle, Universitäts­ und Landesbibliothek Sachsen­Anhalt: AB 40 21/i,3(7); AB 67 9/g,1(10); Yd 810,QK

Jena, Thüringer Landesbibliothek: 4 Bud.Theol.170(13)

Lutherstadt Wittenberg, Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars: LC480/24

München, Bayerische Staatsbibliothek: 4 H.ref. 446 d (unvollständig, [3] Bl. am Ende fehlen) [benutztes Exemplar]

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 511.32 Theol.(11); J 120.4 Helmst.(16)

Darin Bl. F 3v – G 2v: Ein Brieff D. Wi= || gandi an herrn Nicolaum || Amßdorff. || (VD 16 W 2725)

C:Ein Brieff Docto= || ris Johannis Wigandi an Herrn || Nicolaum Amßdorff. || [umgekehrtes Pikblättchen] || [Ez 13,18f] || Anno || ­­ || M. D. LXIIII. || [Frankfurt/M.: Peter Braubach] 7 Bl. 4° (VD 16 W 2726).

Vorhanden:

Berlin, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: Dm 2214

Braunschweig, Stadtbibliothek: I 23/173(2)

Budapest, Országos Széchényi Könyvtár (Nationalbibliothek): Ant. 2350 (Titelblatt beschädigt)

Göttingen, Niedersächsische Staats­ und Universitätsbibliothek: 8 TH POLEM 368/17:2(10)

Jena, Thüringer Universitäts­ und Landesbibliothek: 4 Bud.Theol.187(14.15)

München, Bayerische Staatsbibliothek: 4 Polem. 517#Beibd.4 [benutztes Exemplar]

4

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek: 523.22 Theol.(6); 523.22 Theol.(7)

Text Bl. A 1r – A 4r, Bl. A 4v leer. Es folgt: Von dem erschrecklichen Fall der Herrn zu und (VD 16 V 2471).