Bekenntnis D. Georgii Maioris von der Justification (1558)

A 2r Es ist jederman wissentlichen, wie das ich nu viel jar her durch oͤffentliche Schrifften vnd von den Cantzeln mit beschwerlicherkränkender, Ärgernis erregender. Vgl. , 1793f. aufflageAnschuldigung. Vgl. , 680. angegebendenunziert. Vgl. , 1122. vnd ausgetragen,verleumdet wurde. Vgl. , 1472. als solte ich von dem Artickel der Justification anders, denn es heiliger goͤttlicher Schrifft vnd der Augsburgischen Confession gemess, halten vnd leren,Vgl. dazu z. B. die . dieweil ich die streitige Proposition, das gute
werck Iustificatis, das ist, denen, welche durch den glauben an ChristumB, C: In Majuskeln gesetzt; F, G: große Lat. Kursive. gerecht worden sind, zur seligkeit noͤtig, verteidigte,F, G: verteidingte. wiewol ich nu mich vorhinfrüher schon. Vgl. . in etlichen Schrifften also erkleret vnd entschuͤldiget,Vgl. dazu z. B. die . das viele Gottfuͤrchtige vnd gelerte Leute, so dieselbige gelesen, mit mir wol zu frieden. Jdoch vermercke ich, das bey meinem gegenteil des calumnierens,D, E: calumnijrens.schikanierens. Vgl. , 939f. schen
dens B, C, D, E: Fehlt.vnd lesterns keine masseGrenze. Vgl. , 1735f. noch ende sein wil, also auch, das dadurch die Vniuersitet zu vnd die Kirchen dieser Landen durch meiner Widersacher calumnien, sie zu vnterdrucken, verdechtig gemacht, dazu ich denn ja nicht gern vrsach geben, sondern viel lieber diese Land reumenverlassen. wolte.

A 2v Dieweil ich denn nu in das fuͤnffte jar zu allen mannigfaltigen schreien, schreiben vnd lestern stille geschwiegenMajor bezieht sich damit auf das Erscheinungsjahr seiner Schrift Sermon von der Bekehrung S. Pauli aus dem Jahr 1553. Vgl. . vnd alles durch Gottes huͤlffe mit gedult vberwunden vnd dennoch, wie oben vermeldet, dadurch meine Widersacher nicht koͤnnen gestillet werden, so erfoddertD, E: erfordert. meine hohe not, das ich abermals vnd endlichenendgültig. Vgl. . fur Gott vnd der gantzen heiligen
Christlichen Kirchen Gottes mein Gewissen reinige, auff das auch nach meinem tod jederman erfaren vnd wissen moͤge,D, E: möcht. was meine lere vnd bekentnis von diesem Artickel des Christlichen Glaubens stets gewesen vnd1 noch sey vnd die zeit meines lebens, mit Gottes huͤlffe, sein sol, so wil ich von der Justification kurtzlich diese Erklerung thun, wie dieselbige in
heiligerD, E: einhellig. goͤttlicher Schrifft, auch in der Augsburgischen Confession, begriffenF,G: begrieffen.:Vgl. , 727.

Nemlich das Euangelium leret, das wir vergebung der suͤnden erlangen, vnd das vns gerechtigkeit zugerechnet wird vnd heiliger Geist vnd erbschafft ewiges Lebens gebenD, E: gegeben. wird aus gnaden, vnd nicht von wegen vnser ver
dienst, sondern solchs wird vns vmb Christus willen geschenckt, so wir gleuben an Christum, das ist, so wir vertrawen, das vns Gott vmb ChristusB, C: CHRJstus. willen gewislich vergeben woͤlle.

Denn so solchs auff vnserm verdienst oder wirdigkeit stuͤnde, so wuͤrden wir vnge-A 3rwis unsicher. ob vns Gott hette vergeben vnd vns angenomen vnd
vns gerechtigkeit zugerechnet, denn das hertze findet kein eigen werck, wenn wir Gottes zorn vnd gericht empfinden, das so wirdig sey, das es vnser suͤnde bezale, vnd so krefftig, das es das hertze troͤste vnd vom ewigen Tod errette, ja dieweil die natur vol boͤser vnd suͤndiger lust ist, finden wir keine reine werck vnd volkomenenD, E: volkommen. gehorsam gegen Gott in vns.

Darumb wird vns im Euangelio vergebung geschenckt vnd gerechtigkeit zugerechnet on vnser verdienst vmb Christus willen, das solches gewis sey, wie Paulus klar leret vnd streitet diese exclusiuam,Gemeint ist das reformatorische allein. Vgl. , 318–365. gratis, das ist, das man muͤsse wissen, das vergebung vnd zurechnung der gerechtigkeit nicht stehe auff vnserm verdienst, sondern vns im Euangelio vmb des Herrn Christi
willen geschenckt werde, vnangesehen, ob wir gleich vnwirdig sind. Darumb (spricht er Rom. 4.Vgl. Röm 4,16.) aus gnaden durch Glauben, das die verheissung fest vnd gewis bleibe, vnd sollen nicht zweiueln,D, E: zweiffeln ob vns vergeben sey, sondern vertrawen vnd gleuben, das vns gewislich vmb Christus willen vnser suͤnd vergeben sind vnd gerechtigkeit zugerechnet ist.

Also erlangen wir vergebung der suͤnden vnd zurechnung der gerechtigkeit vnd werden Erben ewiger seligkeit durch Glauben, darumb, das der Glaube nicht auff eigene werck oder wirdigkeit, sondern allein auff dieA 3v barmhertzigkeit Gottes, in ChristoB, C: Christi. Jhesu zugesagt, sich verlesset vnd vertrawet, denn die verheissene barmhertzigkeit vnd vergebung der suͤndenD, E: sůnden. wird
anders nicht erkand noch empfangen denn durch solchen Glauben.

Denn Christus mus fur vnd fur der anfang, mittel vnd das ende vnserB–G: der. Justification vnd seligkeit sein vnd bleiben, vnd sollen vnd muͤssen hieuon aller Menschen werck vnd verdienst, wie die moͤgen genant werden, praecedentia, concurrentia aut sequentia, gantz vnd gar ausgeschlossen vnd
abgesondert werden, auffD, E: auͤff. das dieser Spruch S.D, E: Fehlt. Pauli als ein grundfestGrundsatz, Grundprinzip. Vgl. , 805. bestehe: Dem, der nicht mit wercken vmbgehet, gleubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein glaube gerechnet zur gerechtigkeit,Röm 4,5. nach welcher weise Dauid sagt, das die seligkeit sey allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die gerechtigkeit, on zuthun der
werck, Psal. 32.Vgl. Ps 32,2.

Von guten wercken.

Wenn der Mensch nu also allein durch den Glauben, one alle seine werck vnd verdienst, aus barmhertzigkeit Gottes A 4r vmb Christi willen, vergebung der suͤnden, gerechtigkeit, heiligen Geist vnd Erbschafft der seligkeit
empfangen, als dennB: dann. sage ich, das im Menschen, als der nu in Christo Jhesu ein new Creatur, geschaffen zu guten wercken, Ephe. ij., der new gehorsam, welcher in guten wercken, so Gott im Decalogo geboten, als fruͤchte des glaubens vnd der vorgehenden gerechtigkeit folgen sol, welcher, da er nicht folget, ists eine gewisse anzeigung, das solcher Mensch gewislich Christum
nie recht erkand, auch kein warhafftigen, lebendmachenden glauben gehabt, noch des ewigen Lebens teilhafftig worden sey, nach dem spruch Pauli j. Corinth. vj:Vgl. I Kor 6,9. Lasset euch nicht verfuͤren, weder die Hurer noch dieD, E: Fehlt. Abgoͤttischen noch die Ehebrecher werden das reich Gottes ererben. Jtem: Wer den geist Christi nicht hat, der ist nicht sein, Rom. viij.Vgl. Röm 8,9.

Wiewol nu solche fruͤchte dem warhafftigen Glauben folgen sollen vnd muͤssen,D, E: můssen. dennoch ist der Mensch nicht von wegen solches newen gehorsams oder guten wercken wegen fur Gott gerecht vnd selig, sondern bleibt fur vnd fur bis an sein ende gerecht, Gott gefellig, ein Kind vnd erbe Gottes allein aus barmhertzigkeit Gottes vmb Christi willen durch glauben,
welchs denn wider des essentialem iustitiam lehrte, dass allein die göttliche Natur Christi den Menschen rechtfertigen könne und dass dem Menschen in der Rechtfertigung eben diese göttliche Natur Christi als iustitia essentialis eingegossen werde. Vgl. , 507–515, bes. 511f; , 512–519, bes. 514f. vnd des Jnterims Iustitiam inhaerentem, quae constat fide,D, E: folgt et. spe et charita-A 4vte Vgl. ; . auch wider die Papistische jrthum in der Lere von der Justification stets sol vnd muss erhalten werden.

B, F, G: Hieneben.Hie neben ist auch das zu wissen, das, doF, G: da. die Iustificati, welche durch den
Glauben vergebung der Suͤnden, Gerechtigkeit, heiligen Geist vnd Erbschafft des ewigen Lebens entpfangen,F, G: empfangen. widerumb in Sunde fallen vnd darinnen bis an jr Ende verharren, widerumb den Glauben, Gerechtigkeit, heiligen Geist vnd erbschafft des ewigen Lebens verlieren vnd an diesen allen himlischen vnd ewigen guͤtern schiffbruch leiden.Vgl. I Tim 1,19.

Auff das wir nu solchen grossen schatz, so wir aus barmhertzigkeit Gottes, one alle vnsere werck vnd verdinst vmb Jesu Christi, vnsers lieben Mitlers vnd gnadenstulsVgl. Röm 3,24f; Hebr 4,16. willen, allein durch Glauben entpfangen,D, E, F, G: empfangen. nicht widerumb verlieren vnd ein schiffbruch daran leiden, ist von noͤten, das man im Glauben, angefangner busfertigkeit vnd gehorsam gegen Gott vnd beweisung der
guten werck bis ans ende des Lebens verharre, oder, da ja einer wider in Suͤnd aus schwacheit fiele, das er auch wider busse thue vnd vffsD, E, F, G: auffs. new sich wider durch Glauben an ChristumB: CHRJstum. bekere, nach dem spruch ChristiC: CHRJsti.: Selig ist der, welcher beharret bis ans Ende.Vgl. Mt 24,13. Jtem 1. Tim. 1: Vbe eine gute Ritterschafft vnd habe den Glauben vnd gut B 1r Gewissen, welche etli
che von sich gestossen vnd am Glauben schiffbruch erlidden haben.
Vgl. I Tim 1,18f. Jtem Apoc. 2: Sey getrew bis an den tod, so wil ich dir die Krone des Lebens geben.Apk 2,10.

Das ich aber dieser wort, C, D, E: Fettdruck; F, G: in Klammern.Gute werck sind den Gleubigen zur seligkeit noͤtig, mein lebenlang, weder in meinen Lectionibus, Predigten oder
Schrifften, nie nicht gebraucht, beruffe ich mich auff alle die jenige, so meine Lectiones vnd Predigten gehoͤret vnd Schrifften gelesen.

DoD, E, F, G: Da. aber Herr Anno 1551 ein BuͤchlinB, D, E: Buͤchlein. im Druck wider mich hat lassenC: lzssen. ausgehen, jn welchem Buch folgende wort stehen: F, G: abgesetzt und kleiner gedruckt. hat die reine Lere vom Glauben, Sacrament vnd der Buss verfelscht, des An
tichrists Gottesdienst wider auffgericht.
vnnd rhuͤmen sich der einigkeit vnnd grossen friedes, grosses nutz vnnd frommen, so sie der Kirchen geschafft haben, so sie doch die reine lehr vom glauben, Sacramenten vnd der Bus verfelschet, des Antichrists Gotsdienst widerauffgericht, newe tradition erdacht vnd alles inn jhrem Interim mutirt vnd geendert haben. . Jch frage , wer wil das wort (Sola) im Artikel der Justification jtzt, so es am hoͤchsten von noͤten ist, nicht streiten? Wer schreibet, das der Glaube furnemlich selig mache? Gute werck zur seligkeit noͤtig sind?Vgl. .

Da bin ich durch solche des Herrn schreiben, dieweil er mich ein
verfelscher der reinen Lere vom Glauben, Sacrament vnd der Buss vnd einen abtruͤnnigen B 1v MammeluckenEin ägyptischer Militärsklave, meist christlicher Herkunft, aber im muslimischen Glauben erzogen; im 16. Jahrhundert der Inbegriff des Glaubensabtrünnigen. Vgl. , 1518; . oͤffentlichen lestert, mich widerumb oͤffentlichen zu verantworten gedrungen worden, welches ich vmb friedens vnd einigkeit willen lieber gelassen hette.

Jn meiner demuͤtigen Antwort, welche Anno 1552 im Druck ausgangen,
stehen diese wort Pagi. Ciij: F, G: abgesetzt und kleiner gedruckt.Ob wol gute werck von wegen des schuͤldigen gehorsams gegen Gott noͤtig sind, so sind sie dennoch nicht der verdienst, von welchs wegen wir vergebung der Sunden, Gerechtigkeit, heiligen Geist vnd ewiges Leben haben. Denn diese guͤter hat vns allein Christus durch sein heilig Leiden vnd sterben verdienet, welche wir durch
den Glauben allein empfahen.
Vgl. , S. 37.

Nu hette ich verhoffet, es solte mit dieser meiner Antwort, wie andere viel Gottfuͤrchtige, gelerte Leute, zu frieden gewesen sein. Es hat aber solche meine erklerung diese frucht geschaffet, das zugleich auff eine zeit im Naumburgischen Marckt Anno 1552 drey Schrifften ,Wohl: .
Wohl: . vnd Wohl: . zu meiner vnterdruckung sind ausgangen.

Derhalben bin ich aber durch solch jr schreiben mich fernerB–G: selber zu verantworten vnd erkleren gedrungen, ob sie mich doch verste-B 2rhen vnd mit mir zu frieden sein wolten vnd die Kirchen nicht ferner turbirnstören, beunruhigen. Vgl. , 1843. vnd betruͤben. Habe derwegen ein Sermon von S. Pauli bekerung zu im Druck An
no 1553 lassen ausgehen, vor welchem Sermon diese Erklerung stehet:

Summa dieser Erklerung

Das die gute werck, so Gott geboten, vnd der newe gehorsam den Gleubigen vnd kindern Gottes gegen Gott jrem Vater zur seligkeit noͤtig sind, nicht dieselbige dadurch zu verdienen (welche sie allbereit, dieweil sie Gottes
kinder sind, aus gnaden allein durch den Glauben haben), sondern als wirckung des warhafftigen Glaubens vnd des heiligen Geists vnd als fruͤchteD, E: frůchte. der gerechtigkeit vnd widergeburt, welcheC: weclhe. dem Glauben folgen muͤssen, vnd one welche, als ein guter Bawm one gute fruͤchte,D, E: frůchte.Vgl. Mt 7,16–20; Lk 6,43f die, so warhafftig gerecht vnd new geborn, nicht sein koͤnnen noch sollen.Vgl. .

Jtem: Dennoch sol das hertze nicht auff solche vernewerung vnd wandel der guten werck, sondern auff den furgestaltenD, E: fůrgestalten. Gnadenstuel, Christum Jhesum,Vgl. oben Anm. 25. als den einigeneinzige, alleinige. grundfestUrsache. Vgl. , 805f. sich stets fur vnd fur vnd allein verlassen.Vgl. .

B 2v Aus dieser Erklerung erscheinet gnugsam, das ich nicht streite, wie
mir schuld gegeben, wie vnd wodurch der Mensch gerecht vnd selig werde, sondern wenn er nu gerecht vnd selig worden, was in jm diese gnade wircket, vnd das der AntinomerIn einer ersten Phase der antinomistischen Streitigkeiten hatte sich zunächst mit (erster antinomistischer Streit 1527), dann mit (zweiter antinomistischer Streit 1537–1540) über die Bedeutung des Gesetzes im Zusammenhang der Evangeliumsverkündigung auseinandergesetzt. Vgl. dazu ; zur dritten Phase der antinomistischen Streitigkeiten ab 1556 vgl. zudem ; . freuel, eitel teufelische luͤgen sind, die tichten, das sie Glauben haben, so sie gleich in vnzucht, Ehebruch etc. leben vnd verharren.

Nu hette ich abermal verhoffet, sie solten ferner mich vnd die Kirchen vnbetruͤbtD, E: unbetrůbt. vnd vnturbirt gelassen haben. Was aber fur ein vngewitter sint der zeit wider mich in vielen Furstenthum vnd Landen durch manchfeltig schreien vnd schreiben erwecket vnd noch on alle mass vnd auffhoͤren gehet, ist jederman wissentlich, zu welchem allem ich nu bis in das fuͤnffte
jar stets geschwiegen, damit die Kirche Gottes nicht ferner turbiert wuͤrde, vnd sind etlich jre Scribenten so freuel, das sie schreiben duͤrffenD, E: důrffen.: Die guten Werck sind schedlich zur seligkeit.Denn , seliger vnd heiliger gedechtnus, der schreibet allenthalben und sonderlich in Galatis, das die guten werkc nicht allein nicht noͤtig, sondern auch zur seligkeit schedlich sind. . Jtem: die hoͤhest kunst der Christen sey, kein Gesetz wissen.Im Jahr 1557 waren in Thesen über die Bedeutung des Gesetzes bekannt geworden, in denen sich eben jene Behauptung fand, die überaus verärgerte. Allerdings findet sich eine gleichlautende Formulierung bereits bei in dessen 2. Galatervorlesung aus dem Jahr 1531. Vgl. . Solche reden, wie sie lauten, stercken der Antinomer vnsinnigkeit vnd vieler Menschen gottlos vnd wuͤst leben.

Jch wuͤste auch durch Gottes gnade meinen Widersachern wol zu antworten, wils aber vmb friedens willen vnd ruhe der Kirch-B 3ren, nicht mehr gezenck dadurch zu erregen, vnterwegenunterlassen. Vgl. . lassen, damit ich nicht geachtet werde, als suchte ich meine ehre, vnd ferner alles was hieruͤber mir von meinen Widersachern widerfaren wird, meinem lieben Gott im Himel
vnd allen fromen Christlichen hertzen befehlen vnd zu bedencken heimgestaltüberlassen. Vgl. , 2211. haben.

Vnd mit dieser kurtzen Schrifft vnd bekentnis fur Gott vnd der gantzen Kirchen Gottes bezeuget haben, wie solches auch meine andere, vielfaltige Schriffte bezeugen werden, das mein meinung von der Rechtfertigung vnd
den folgenden guten wercken der Augspurgischen Confession stets gemess gewesen vnd mit Gottes huͤlffe die zeit meines lebens sein sol, auch dis bekentnis fur Christo an jenem tage thun, vnd dis alles also dabey bleiben vnd wenden lassen, mich hiemit fur Gott vnd seiner Kirchen entschuͤldiget vnd niemand zu fernerm zanck vrsach geben, mit erbietung, dieser wort:
Gute werck sind zur seligkeit von noͤten, von wegen der falschen deutung, nicht weiter zu gebrauchen, wie ich mich denn deren wort schon etliche jar enthalten.

Dieweil ich mich aber zum fried vnd einigkeit erbiete vnd nu endlichen gnugsam erkleret, ist derwegen an alle Christliche Oberkeit meine vnterthe
nigste vnd demuͤtigste bitte, sie wollen jre Theologen, Pfarherrn vnd Prediger auch dahin halten, das die Kirche Gottes B 3v nicht ferner durch teglich lestern, schreien vnd schreiben turbiret vnd betruͤbet werde.

Gott der gedult vnd des trosts gebe vns, das wir einerley gesinnet seien vnternander nach Jesu Christ, auff das wir einmuͤtiglich mit einem munde lo
ben Gott vnd den Vater Jhesu Christi. Amen.

Ehre sey Gott in der hoͤhe, vnd friede auf Erden, vnd den Menschen ein wolgefallen.