Controversia et Confessio, Bd. 2


Die vornehmsten adiaphoristischen Irrtümer

TEI-P5 konforme Kodierung durch Timo Steyer Nicole Krämer Controversia et Confessio Herausgegeben von Irene Dingel Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz
A 1v

Vorred.



Es saget der Heilige Geist durch das auserwelt Werckzeug Gottes Paulum,
das alles, was geschrieben ist, vns zur lere geschrieben sey, Roͤm. 15. Jtem,
das was auch den Alten widerfaren ist, sey vns gleich als zu einem Fuͤrbilde
geschehen, vnd sey vns armen Menschen, die wir in den letzten betruͤbten
zeiten leben, zur warnung geschrieben. Demnach, so offt als wir gedencken
an den aller weisesten Koͤnig Salomon vnd seine zeit oder leuffte, auch sei
ner Nachkommen suͤnde vnd jammer erwegen, koͤnnen wir vns nicht gnug
sam daruͤber verwundern, sehen auch offentlich, das es sey ein klar Ebenbild
oder Figur vnserer zeiten vnd elenden jammers. Dann, lieber Gott, wer solte
sich nicht vberaus hoch verwundern vnd daruͤber entsetzen, das ein solcher
Man, den Gott mit feinem Geist vnd Weisheit fuͤr allen Menschen auff Erden
gezieret vnd erfuͤllet, mit dem er auch selbs gered, der auch so vnaus
sprechlich viel guts gethan vnd ausgericht hatte, nicht allein in weisem, ge
rechten, gluͤckseligen Regiment, sondern auch in allerley freien vnd A 2r
hochnuͤtzlichen kuͤnsten, die er zu gutem teil entweder erdacht oder ja viel
feltig gebessert hat, vnter welchen das noch das groͤste ist, das er den Tem
pel, in welchem allein Gott auff Erden wonen wolte, vnd in welchem man
allein Gott recht dienen solte vnd in keinem andern auff der gantzen Welt
nicht, gebawet vnd die ware Religion vnd Kirchen Gottes in eine rechte ord
nung, form oder gestalt gefasset, geordinirt vnd endlich auch in schwang mit
vnendlicher vnkost muͤhe vnd arbeit gebracht hatte, Wunder vber alle wun
der, sage ich, ist es, das sich ein solcher thewrer vnd von Gott hochbegnadter
Man so schendlichen von losen, vnuerstendigen Weibern hat vberreden las
sen, wider den klaren offentlichen Befehl Gottes, den er selbs vnzelig mal
gelert vnd getrieben hat, offentlichen Abgoͤttern Kirchen zu bawen, abgoͤttischeabgoͤttische dienst anzurichten, ja auch endlich sie selbs anzubeten. Es ist auch
ein vnaussprechlich wunder vnd schier ein Mirackel, das weil die leute dazu
mal so wol vnd richtig von Gott vnterwiesen, weil auch on zweiuel dazumal
vberaus viel hochuerstendige vnd hochgelerte treffliche leute in dem Koͤnig
reich Jsrael, son­derlich aber zu Hierusalem an der Hohen schul im Tempel
vnd zu hoff waren, nicht sich wider den Koͤnig mit vermanung vnd sonst mit grosserm ernst, laut dem befehl Moysi Deute. 13., gesetzt haben vnd jn dazu
gehalten, das er ent-A 2vweder willig oder auch vngern von solchen grew
lichen Abgoͤttereien hette abstehen muͤssen. Denn es scheinet, als haben die
andern J
den nicht viel dawider gered, jn auch daran nicht gehindert oder
dauon abgehalten. Aber es ist leichtlich zu gedencken, das neben der grew
lichen bosheit vnd angebornen vnart, das wir Gott vnd seine Religion nicht
hoch achten, wird vielen Prosopolipten im wege gestanden sein, das sie
also gedacht haben: Sihe, das ist der allerweiseste Man in der gantzen Welt,
ja auch ein lebendiger Heilig, mit dem der Allmechtige, ewige Gott selbs
persoͤnlich geredt hat. Er wird wol wissen, was zu thun sey. Er sihet mehr,
wenn er schlefft, denn wir, wenn wir wachen. Er kan nicht jrren, weil er so
viel vnaussprechliche grosse werck vnd thaten gethan vnd ausgericht hat
etc.
Ach, die leidige Prosopolipsia hat stets den groͤsten schaden in der
Kirchen Gottes gethan. So aber gleich etliche erkandt vnd bey sich beschlos
sen, das Salomon eine grosse, grewliche, vnermesliche Suͤnde damit begien
ge, ja auch andern vnzeligen Menschen zu suͤndigen vnd Abgoͤttereien vr
sach gebe, vnd endlich den erschrecklichen zorn Gottes vber sich vnd andere
vnzelige viel Menschen, zeitlich vnd ewig, fuͤrete, so haben sie doch,
entweder aus furcht oder auch aus verzweiuelung das sie nichts ausrichten
konden, alle vermanung vnd straff solcher Abgoͤtterey vnterwegen gelas
sen. A 3r Es werden auch on zweiuel jr viel von den Weisesten, gelertsten,
kluͤgsten vnd heiligsten Leuten gewesen sein, die jres nutz halben, vnd auff
das sie einen gnedigen Koͤnig haben moͤchten, solche grewliche thaten vnd
Suͤnde nur meisterlich geschmuͤcket haben, also nemlich, das man den
frembden Weibern vnd jren Dienern jren Gottesdienst nicht wehren konde,
durch welche doch, als fuͤrnemlich durch des Pharaonis Tochter, nur viel
nutz dem gantzen Volck Gottes vnd jrer Religion geschehe, als nemlich gunst
solches gewaltigen Koͤnigs, fried, mehrung des Koͤnigreichs, allerley nuͤtz
liche wahre vnd handlung, welchs alles die Jsraeliter von den Egyptiern
hetten, vnd es were endlich zu hoffen, das man durch solche gemeinschafft
vnd freundschafft die Egyptier zur waren Religion gemehlich bringen wuͤrde.
Gewislich wird jenen Leuten wol so wenig an solchen vnd dergleichen So
phistischen, adiaphoristischen, gleisnischen farben gemangelt haben, als
es den vnsern jtziger zeit mangeln koͤnne. Denn die Menschliche vernunfft in
solchen stuͤcken ein rechter Meister ist. Es ist auch weiter ein gros wunder,

das, da gleich Salomon von Gott vmb solcher seiner Abgoͤtterey willen ge
strafft ward, er dennoch nicht Bus that, auch nicht solche seine Abgoͤtterey
abschaffen vnd vertilgen wolte. Denn es scheinet, als weren sie jmmer hin
bis auff seine Nachkomne geblieben vnd gewehret. A 3v Da nu Salomon
vnd gantz Jsrael mit solcher grewlichen Abgoͤtterey Gottes zorn verdient vnd
verwirckt hatten, das darnach, neben andern vielen straffen, auch das Koͤnig
reich in zwey teil gerissen ward, daraus ferner ewige, anheimische kriege
entstunden, da folget der Tyrann Jeroboam, welcher mit vnrecht das
Koͤnigreich bekommen hatte. Derselbige, damit er sein geraubtes Reich be
hielte, stifftet widerumb newe Abgoͤttereien vnd verfelschung der waren Re
ligion. Da ward abermal ein ewiger, steter, jemmerlicher, ergerlicher zanck
zwischen den zweien hauffen oder Kirchen Jsrael vnd Juda. Die Jsraeliter,
die nu eine Abgoͤttische, falsche Kirchen hatten, verachteten Judam, da noch
die Religion etwas reiner geblieben war. Vnd da gleich der Tyrann sampt
den Jsraelitern von Gott vnd jren Bruͤdern von dem Stam Juda erinnert vnd
vberwiesen waren, das jre verfelschte Religion vnrecht were, gleich wol
auff das sie nicht musten beken­nen, sie hetten geirret, auch damit der Tyrann
sein geraubtes Gut nicht wider verlieren muͤste, so wolten sie nicht von jren
erkanten vnd vberzeugten verfelschungen abstehn, sondern verharreten
darinnen, sie vnd jre nachkomne, zu jrem zeitlichem vnd ewigem verderbnis,
verachteten vnd verspotteten dazu auffs mutwilligste, was jnen jre Bruͤder
aus Gottes Wort sagten oder schrieben, sungen oder maleten. Wer koͤnde
jmmer mehr gleuben vnd dafuͤr halten, das eine solche vberteuflische bosheit
vnd A 4r halsstarrigkeit, ja rasende, vnsinnige verstockung in eins Men
schen hertzen kommen koͤnde, wenn mans nicht, beide in der heiligen
Schrifft lese, auch leider mit der that erfuͤre, sehe vnd fuͤlete. Wer koͤnde auch
gleuben, das eine solche schoͤne Kirchen, wie sie in Jsrael zur zeit Dauids
vnd Salomons gewesen ist, so ploͤtzlich solte in eine Abgoͤttische Teufels
Rotten verendert werden? Der Heilige Geist zwar selbs verwundert sich des
sen vnd saget im Esaia: Wie gehet das zu, das die frome Stadt zur Huren
worden ist? Sie war vol Rechts, Gerechtigkeit wonet drinnen, nu aber Moͤr
der. Dein Silber ist schaum worden vnd dein getrenck mit wasser ver
mischet. Deine Fuͤrsten sind abtruͤnnige vnd Diebsgesellen etc.
Jtem:
Wenn vns der Herr Zebaoth nicht ein wenig Samen liesse vberbleiben, so
weren wir wie Sodoma vnd gleich wie Gomorra.
Das sey nu von den alten

zeiten des Volcks Gottes als fuͤr ein hertzlich Klaglied, auch vns zur war
nung, kuͤrtzlich gesagt. Denn wie angezeigt die alte zeite vnd diese Ge
schichten sind vnsers vergangen vnd gegenwertigen jammers ware Abcon
terfeiung, vnsere Lere vnd warnung, wie denn die zeiten, personen vnd
Sache leicht miteinander zustimmen vnd zu reimen oder zu uergleichen sind,
denn sie zumal sich auff einander reimen vnd einerley sein. Nu wollen wir,
in Gottes Namen, auch von vnserm betruͤbten jamer vnd schweren leufften,
Gott A 4v zu Ehre, der Warheit vnd Kirchen Gottes zum besten, etwas an
zeigen vnd nach einander kuͤrtzlich erzelen.



Erstlich, es ist ja meniglich wol bewust, das, nach dem Gott aus sonder
licher vnaussprechlicher wolthat, durch den thewren, heiligen Man , den dritten Eliam, die ware Religion aus der Egyp
tischen Finsternis des Rhoͤmischen Pharaonis oder Antichrists errettet vnd
erkleret, auch die Kirchen recht angericht hat, wir allzumal eine Lere vnd
Religion eintrechtig vnd einmuͤtig erkandt vnd bekant haben, bis zum seligen
Tod des obgedachten Mans Gottes , ja auch bis zu der grewlichen
verfolgung vnd kleglichem jammer des Kriegs, damit vnsere Kirchen
vberzogen sind worden.



Zum andern, da nu derselbige grosse jammer vnd schaden vnsern Euange
lischen Kirchen widerfure, die widersacher so gewaltig vnd mutig wurden,
das Conci­lium zu Trient sich wider vns setzte, auch endlich das verflucht
Jnterim an tag kam vnd man so hefftig vnd streng anhielte vnd grewlich
drawete, das man sich dem Concilio vnterwerffen, auch das Jnterim an
nemen solte, da sind fast alle gewaltigen (ausgenommen etliche seer wenig)
vnserer Religion dahin aus furcht, hoffnung oder sonsten aus leichtfertigkeit
gefallen, dem Gottlosen Concilio sich vnterworffen vnd das Jnterim ange
nomen, wie solchs klar aus den Actis der zweien Augspurgischen Reichsta
gen, aus der erfarung vndB 1r aus der offentlichen Histori Sleidani zu
sehen vnd zu uernemen ist.




Zum dritten, da nu solche gewaltigen, jrer verheissung nach haben wollen,
das Jnterim ins werck setzen vnd gleichwol beneben gesehen, das solchs
dennoch vberaus schwer vnd gefehrlich sein wolte, weil die vnterthanen
solch Papistisch Buch vnd Religion nicht gerne annemen wuͤrden, derhalben
so haben sie aus angebung jrer weisen den weg fuͤr den besten angesehen,
das man nicht flugs das gantz Interim eindruͤnge, sondern erst einen gerin
gern vnd leichtlichern anfang machte, darnach so koͤnde man fein jmer
gemehlich fortfaren, laut der Politischen vnd Artzten Regel: Omnis subita
mutatio periculosa.
Alle grosse vnd ploͤtzliche verenderungen sind gefehr
lich. Zu dem hat es jnen sehr bequemlich gedaucht, das man etliche der
fuͤrtrefflichsten vnd bey dem Volck ansehenlichste Theologen zu jren boͤsen
anschlegen vnd fuͤrnemen gebrauchte. Denn was die selbigen loben oder
auch schreiben vnd anrichten wuͤrden, das wuͤrde gewislich weder der ge
meine man noch die andern gemeine Prediger oder Lerer duͤrffen anfechten
vmb der grossen vnd ansehenlichen leute namen willen. Jtem, es haben sich
auch hierzu sehr viel andere, sonderlich aber von den gewaltigen vnd Weisen
gefunden, welche alle zum teil aus grosser furcht der siegenden vnd trium
phirenden widersacher, zum teil auch aus hoffnung groͤssern nutz zu vber
kommen, wie denn auch geschehen, zu jrem guten fuͤrnemen statlich ge
holffen haben. Daraus denn seer viel practiken vnd rathschlege B 1v ge
schehen sein, wie man Christum gefangen nemen konde, also aber, ne tumul
tus fieret in populo, damit nicht ein auffrhur vnter dem volck enstuͤnde. Es
sind auch allenthalben in Deutschland sehr viel iunge Interim gezimmert
worden, vnter welchen doch das fuͤrnemest, vnd welchs auch der warheit
Gottes nach dem grossen Interim am meisten schaden gethan hat, ist das
nemlich, so das klein, iung oder Adiaphoristisch Interim genennet wird.
Die gestalt aber aller solcher handlungen, ja auch der gantzen Kirchen Got
tes, ist dazumal also formirt gewesen, gleich als wenn man ein herde schafe
zur schlachtbanck triebe, da hinter den schafen weren etliche fleischhauer
mit geisseln, beitschen, stecken, ruten vnd fleischhauer hunde, die greslich
belleten vnd jtzt das, jtzt jenes schaff bissen. Vorn her aber giengen etliche
den schafen bekante hirten, welche den armen, einfeltigen schafen freund
lich zusprechen vnd sie fortzugehen zu jrem verderben lockten. Denn die wi
dersacher, ja auch vnsere gewaltigen trieben vns auffs hefftigst mit drawen,
ja auch mit schrecklicher gewalt, damit wir ja widerumb in Egypten zum
Antichrist durch jre Interim keren wolten. So stunden da forn an auch vnsere
fuͤrnemesten Theologi oder Lerer vnd viel andere Weisen vnd gewaltigen,
versuchtens auch jrem besten vermuͤgen nach, wie sie die arme Kirche Christi
mit jren listigen, sophistischen vnd gleisnischen Interim fort zu locken ver
moͤchten.

Zum vierden, da nu die sachen der kirchen Gottes so gar vbel vnd gefehrlich
stunden, das auch alle tag nicht allein einzele personen, sondern auch B 2r
gantze Kirchen vmbgekert vnd (so zu reden) dem Teufel vnd seinem Anti
christ geschlachtet wuͤrden, da merckten erst die armen Christen solchs vn
gluͤck vnd ward bey jnen gar ein jemerlich, vnaussprechlich seuftzen vnd
hertzlich wehklagen, das doch Gott jemand erwecken wolte, so jtzt in sol
cher not vnd vnaussprechlichem jamer der Kirchen Gottes, etwas zum trost
vnd vnterricht, mit verlegung der mancherleien vnd geschwinden verfel
schungen vnd vermanung zur bestendigkeit, schreiben wolt. Sie klagten auch
jemerlich, das zuuor in friedes vnd sichern zeiten jederman geschrieben vnd
geschrien hette, aber nu, do es die rechte zeit dazu verhanden were, wolte
niemands daran. Das solch betruͤbnis vnd hertzlich seuffzen vnd sehnen nach
Christlichen schrifften war, ist vnleugbar, es wissens vnd bezeugens auch
noch heutiges tags vnzelige Christenmenschen. Vnd wiewol von erst die
Christen aus dem Interim (weil es etwas groͤber war, weil auch etliche
schrifften der vnsern vnd anderer dawider ausgangen waren) sich noch
zimlich auswickeln oder auswircken konden, so war doch darnach, da die
Adiaphora kamen, aller trost hilff vnd rath wider verloren vnd verschwun
den, also das die armen Christen durchaus nicht wusten, wohin sie sich jm
mer wenden, was sie thun oder lassen solten. Da war nicht allein der leib
liche, sondern auch der geistliche fried verloren. Es wusten die armen Christen
nicht dazumal, was sie mit guten oder boͤsen gewissen thun oder lassen
konden, sondern giengen jrre, gleich als in einer tieffen finsternis, in grosser
trawrigkeit vnd wehmut, klagten vnd beweineten jren jamer B 2v vnd
elend on trost, vnd sehneten sich vnaussprechlich seer, das doch jemand

moͤchte auffstehen, der sie in solchem fall recht vnterweisen vnd den ver
fuͤrern, sampt den falschen Bruͤdern, das maul stopffen koͤnde.



Zum fuͤnfften, jn solchem grossen jamer vnd betruͤbnis, ja so zu reden, ver
zweiuelung aller Christen, gab Gott dennoch seine gnad vnd segen, das wir
vnd etliche andere pusilli Christi vns wider solche listige, hochschedliche
vnd verfuͤrerische vergleichunge Christi vnd Belials setzten vnd dawider,
der warheit zu gut, so viel Gott der Herr gnad gabe, handelten, vnterweisen
die leute von den vielfeltigen, grewlichen suͤnden, so in solcher Adiapho
risterey vnd kleinem, iungem Jnterim stickten, vermaneten die leute zur
bestendigkeit, ernstlichem Gebet zu Gott vmb huͤlff vnd rettung, troͤsteten sie
auch auffs beste wirs thun koͤnden vnd es die hochbetruͤbte zeit gab. Es war
aber alles solchs vnsers schreibens end vnd summa nichts anders, denn eine
vermanung zur bestendigkeit in der so viel jar her erkanten, bekanten vnd
angenommen lere vnd Religion, dahin giengen eigentlich alle vnsere Schriff
ten vnd sonst nirgent hin, wie solchs dieselbige noch heutiges tags bezeugen.
Ehe wir aber angefangen haben solche wichtige sachen offentlichen zu han
deln, haben wir zwen, ich vnd , zu mehrmaln mit den Adia
phoristen auffs aller fleissigst gered vnd freundlichen gebeten, das sie doch
solche Gottlose verglei-B 3rchungen (welche eine rechte Jsagoge, einlei
tung oder einfuͤrung des Interims, ja eine rechte verderbung vnserer Kirchen
weren) nicht foͤrdern, sondern viel mehr hindern wolten. Sonderlich ich,
, hab fast ein gantz jar mit den Adiaphoristen gehandelt, da ich jr
wancken vnd der Jnterimisten Teuflische practiken vermerckt, das man ja den
widersachern nicht in dem geringsten weichen wolle, welchs sie mir auch zu
mehrmaln auffs ernstlichst verheissen, die Adiaphora, alles weichen vnd ver
gleichen nur auffs hefftigst verdampt vnd vber die Achitopheles, so sie da
zu mit gewalt vnd listen gezogen, nur auffs aller jemerlichst geklagt haben.




Zum sechsten, da wir nu gleich aus not haben angefangen dawider zu schrei
ben, vnd die armen Christen von solchen verfelschungen vnterweisen vnd
vermanen, so haben wir gleichwol solche Christliche bescheidenheit gehalten,
wie im Buͤchlin von der Einigkeit nach der lenge von mir, , ange
zeigt vnd erklert ist, das wir allein abschaffung der hochschedlichen Adia
phoristerey, auch stets Christlichen fried zu mehrmaln ernstlich gesucht vnd
gern die schuld solcher verfelschungen von jnen auff die Achitopheles oder
auff den G. geist geschoben hetten. Endlich so haben wir nie solche boͤse,
lesterliche vnd gifftige wort vnd schmehen wider sie gebrauchet, wie zuuor
vnd newlich wider vns geschehen, sondern schlecht von der sachen gehan
delt vnd angezeigt, das solch weichen vnd nachgeben vn-B 3vchristlich
vnd hochschedlich sey, wie man denn das in solchen sachen mus reden, wil
man anders was klar vnd deutlich anzeigen, denn auch solcher greulicher
jamer fuͤrnemlich von jnen herkomen ist. Dagegen aber haben vns die Adia
phoristen flugs von anfang hefftig verdampt, als zum zeugnis, ehe wir was
von jnen geschrieben, bald vmb Ostern des 49. jars in des Pseudobasilij
Oration, das ich, , were von der Kirchen Gottes abtruͤnnig worden,
also gar allein sind sie die Kirchen Gottes. Sie grieffen auch die sach mit
gewalt an von anfang des 49. jars, wie die erschrecklichen Exempel etlicher
mehr Prediger offentlich bezeugen. Allenthalben wo irgent in Deudschland
die Kirche vnd ware Religion verdruͤckt vnd verhoͤret sind, das ist durch
jr Exempel ansehen vnd schrifften oder durch jr jung Interim geschehen.
Allenthalben sagten die wanckelmuͤtige zu den bestendigen Lerern vnd
zuhoͤrern: Sihe dieser vnd jener hochgelerter dein Preceptor, diese vnd jene
hohe schul etc. williget in das vnd jenes. Bistu den kluͤger, heiliger oder ge
lerter denn sie?
Da aber je etliche bestendiglich wider solche verfelschun
gen sich setzten, so kostete es die Jnterims vnd Adiaphorn knechte nicht
mehr denn einen brieff an jre Adiaphoristen, denn da kam bald von jnen eine
damnation oder verdamnung vber solche, das man sie auch weg triebe, wie
es denn auch geschach. Da giengs darnach nach dem spruch: Percutiam

pastores et dispergentur oues gregis.
B 4r Drumb, so ward an etlichen
orten das Augspurgisch Interim, an etlichen orten auch das gantz Babstumb,
an etlichen sonst allerley Adiaphorische verfelschungen vnd grewl, on mas
vnd ende, widerumb eingefuͤrt.



Zum siebenden, neben vielen andern schrifften auff jrem teil, gieng auch
eins mit dem Titel Gruͤndlicher bericht aus, darinnen sie sich zu jrem
Jnterim bekanten vnd alle solche vergleichungen Christi mit Belial mit hoͤch
stem fleis vnd ernst verteidingten. Jtem, da sie sahen, das es mit dem gantzen
jungen Interim nicht wolte angehen, da zimmerten sie draus einen kurtzen
auszug, welchen sie auch im Druck ausgehen liessen mit einem ernstlichen
Mandat, das alle Pfarherrn denselbigen annemen vnd halten solten vnd
musten. Derselbige auszug ward den Pfarherrn hin vnd wider geschickt, vnd
ward auch an vielen orten bereit angenomen, die sich aber dawider setzten,
wurden an die Consistoria gewiesen vnd darnach den Amptleuten vnd Pfle
gern weiter, gleich als auff die fleischbanck zu opffern, befohlen. Jtem, noch
mehr sie hielten Conciliabula mit einander vnd schrieben ein Agend oder
gros Pontifical, darinnen sollen seer viel greuliche Papistische grewel sein,
damit sie die Kirchen Gottes haben beschmeissen wollen. Es ist gewislich
nicht on vrsach, das sie es so gar fleissig bergen, sich desselben schemen vnd
deshalben nicht an das liecht lassen kommen. B 4v Wer aber ein summa
von beider seits schreiben haben wil, der sol wissen, das alles vnser schrei
ben vnd thun zu dem zil vnd end gerichtet vnd gemeint ist, das es sey (wie
auch oben beruͤret) eine vermanung zur bestendigkeit in der erkanten war
heit, vnd sonderlich zu der Augspurgischen Confession. Vnd widerumb jhrer
der Adiaphoristen sey ein lauter schein vnd betrug, durch den die leut haben
sollen zum Bapsthumb gefuͤret werden, wie denn der fuͤrnemste Meister
selbs etliche mehrmaln seinen Traum von den Adiaphoris also erklert hat,

das es sey fenster oder etwas zum schein machen, das da hat zu der Mess
vnd gantzem Bapstumb gereichen vnd dienen sollen.



Zum achten, da nu solche der Jnterimisten vnd Adiaphoristen Meisterstuͤck
allzumal vmbsonst waren, weil stets dawider geschrieben ward vnd die Gott
fuͤrchtigen Christen sich dawider sezten, da ward widerumb Anno 1550 ein
grosser rath gehalten, wie man doch dem armen, krancken Interim helffen,
damit es doch einmal einen fortgang gewinnen koͤnde. Vnd wie aus den actis
vnd Sleidani histori klar ist, klagten die jenigen, so das Interim angenomen
hatten eintrechtig, dz sie es darumb rollend ins werck nicht fortsetzen koͤn
den, dieweil viel Schmehebuͤcher dawider zu N. ausgiengen. Drumb be
schlos man vber solche Cantzley Gottes das Crucifige. Da giengs an vnd
machte sich fast gantz Deutschland des vnschuͤldigen Bluts der Christen vnd
der verfolgung Jhesu Christi wissentlich vnd wider der Gewissen teil
hafftig. C 1r Aber der Allmechtige, guͤtige Gott wandte vnd kerte solche
boͤse fuͤrnemen so wuͤnderlich vmb, das sich das Jnterim vnd die Adiaphora
sampt jrem Vater dem Antichrist wenig desselbigen zu frewen haben.



Zum neundten, nach dem krieg nemlich, am ende des 1551 vnd folgenden
jars, haben wir vns gleichwol seer bemuͤhet, das doch der Adiaphoristischer
streit zu einem Christlichen ende gebracht, die jrthumen auffgehaben vnd
fried vnd einigkeit angerichtet wuͤrde, wie denn solchs vnsere gedruͤckte

Schrifften offentlich ausweisen, darinnen wir mittel vnd weg zum fried fuͤr
geschlagen, vns auch dazu aller billigkeit nach erbotten vnd den gegenpart
dazu prouocirt haben. Jtem, da dieselbige zeit Osiander vnd Schwenckfeld
die Adiaphoristen Religion auffs hefftigst angrieffen, haben wir in vnserm
grossen betruͤbnis vnd gefahr nicht wollen denselbigen beyfall thun, wie sie
auch viel andere vermeinten, sondern jnen noch darzu auffs ernstlichst, so
viel vns jmer muͤglich gewesen, widerstanden. Jtem, so haben wir neben
andern handlungen eine offentliche Schrifft lassen ausgehen, darinnen wir
vns erbotten vnd sie prouocirt zu einem Christlichen, vnparteischen vrteil,
auch etliche mittel zur einigkeit vnd hinlegung der streitigen sachen fuͤrge
schlagen. Sie aber dagegen haben neben der zornigen verdamnung vnd leste
rung aller vnsern, so sie, beide schrifftlich vnd in lectionibus, auch Predig
ten, gethan, neben C 1v der zum teil gefallenen Adiaphoristerey, den
jrthum, das gute werck zur seligkeit noͤtig sein, auffs hefftigest in gedruͤckten
schrifften zu treiben angefangen vnd dazu gethan, das nie jemand on gute
werck selig worden sey, vnd das es vnmuͤglich ist, das jemand on gute werck
koͤnne selig werden, dadurch dann eigentlich den armen, groben suͤndern

alle hoffnung der seligkeit genommen, das Euangelium mit dem Gesetz ver
mengt vnd die krafft des leidens vnd verdiensts Jhesu Christi scheuslich ge
schmelert wird etc. Dawider nu viel, Gott lob, vnd von vielen Christen
gruͤndlich geschrieben ist. Vnd wiewol sie, die Adiaphoristen, auch nicht ge
feiert haben, jedoch so sind sie gleichwol seltzam damit vmbgangen. Jtzt
haben sie es verdamnet, auch in offentlichen lectionibus vnd predigten, jtzt
widerumb gelobt, wie sie es denn noch heutiges tags loben. Weiter, so
haben wir von anfang des 56. jars abermal eine Apologiam semptlich lassen
ausgehn, darinnen wir mittel vnd wege zur einigkeit angezeigt vnd vns
abermal zum Christlichen vrteil erbotten. Jtem, im selbigen 56. Jar haben ich,
, vnd durch mehr statliche personen, vmb Christlichen
fried fast den gantzen Sommer gehandelt. Endlich hat N. durch zween
Doctor anzeigen lassen, er wolte gern mit vns, sonderlich mit mir, ,
in gegenwertigkeit sich vnterreden. Da haben wir vns durch ein eigenen
botten schrifftlichen erbotten, wir wolten komen, aber er hat vns gar zor
nig vnd vngestuͤm in einem brieff, den er mit seiner eigen hand C 2r ge
schrieben, geantwort, darin er vns vnd vnsere mitbruder tolle, rasende
heuchler, luͤgner, insidiatores genent vnd gelestert. Jtem, in demselbigen
56. jar haben ich, , vnd etliche brieff an N. geschrieben,
jn auffs freundlichst gebeten vnd vermanet, er wolte doch vmb Gottes willen
die Adiaphorische vnd Maioristische jrthumen, so er zuuor eingefuͤrt, auffhe
ben, auff das die ware Religion moͤchte lauter vnd rein erhalten, ein
Christlicher fried vnd einigkeit widerumb angerichtet werden. Da hat er vns
halb ja, halb nein geantwort. Endlich aber hat er solch vnser Christlich
schreiben vnd vermanen also gedeutet, das wir jn damit trawrig machen vnd
mit einander jn zu wuͤrgen raths weren worden. Da ich, , nu ge
sehen, das mit vnser priuata actione oder handlung vmbsonst sein wolte, lies
ich darauff ein Buͤchlin mit dem TitelVon der einigkeit ausgehn, dar
innen ich mich erst entschuͤldigt, darnach viel mittel vnd conditiones zu der
Christlichen einigkeit gewiesen habe, mich auch zu allen denselbigen
fuͤrgeschlagnen mitteln auch andern bessern, so etwa ein ander erdencken
moͤcht, hoͤchlich erboten.



Zum zehenden, so hab ich, , beide muͤndlich vnd schrifftlich, mit
vielen hochgelerten, auch gewaltigen, grossen Herrn selbs gehandelt vnd an
dere handeln lassen, dz sie wolten jr bestes dazu thun, auff dz doch dieser
Adiaphoristischer handel moͤcht durch vnterhandlung oder auch durch ein
vnparteisch frey vrteil Christlich erkent vnd geendet werden. Als zum zeug
nis: ich hab im anfang des 1557. jars zwo fuͤrstliche C 2v Personen in mei
ner gedruͤckten Bekentnis trewlichen gebeten, das sie mit den Adiaph[oristen]
von den dingen handeln wolten, welchs sie auch gethan. Aber was sie
damit ausgericht, wei­sen jtzt fein aus die Lesterschrift, so darnach ausgangen
sind. Solchs mein Supplicirn bey den Gelerten vnd weltlichen Herren,
das sie zur Christlichen noͤtigen einigkeit rathen vnd helffen wolten, deuten
mir die Adiaphoristen, so solche verfelschungen nicht auffheben, auch kei
ner Christlichen einigkeit begirig sind, das ich die grossen Herren anhetze,

sie wolten sie entweder vertreiben oder gar dazu wuͤrgen. Wollen sie nu je
also alles zum ergsten deuten, wer kan denn solchen leuten helffen oder
rathen? Weiter, so haben ich, , vnd auch im Sommer des
56. jars nur auffs fleissigst gehandelt, muͤndlich vnd schrifftlich, mit vnsern
lieben bruͤdern in Christo, den Predigern in Sachssenland, das sie doch auch
wolten versuchen, zwischen vns vnd den Adiaphoristen von auffhebung der
Corrupteln vnd Christlichen einigkeit zu handeln. Solchs hat sich nu ein
zeitlang verzogen, doch haben sie sich gleichwol zimlich wol erbotten.
Es haben auch etliche solch vnser begeren den Adiaphoristen angezeigt, da
hat jnen der fuͤrnemster geantwort, sie solten nur komen, denn er wolte sich
aller gebuͤr nach willig vnd bereit erzeigen vnd vernemen lassen.



Zum ellfften, jm anfang des 1557. jars kamen nu obgedachte Lerer aus den
fuͤrnemsten stedten in Sachssenland, welche viel zwischen vns vnd C 3r
den Adiaphoristen zu C. gehandelt haben. Der gantze handel aber, in sum
ma kuͤrtzlich dauon bericht zu thun, gieng dahin, das wir stets (Gott weis es)
weichen, nachgeben vnd gelindere conditiones pacis suchen vnd willigen
musten. Aber es konde sich endlich kein baum finden, der dem Marcolpho
hette koͤnnen wolgefallen, bis das endlich der fuͤrnemster Adiaphorist klar sagt, er woll die Adiaphora gantz vnd gar nicht verdamnen, noch jemand

der dabey gewesen nur pregrauiren oder beschwehren. Also kriegte der
handel zu C. sein end. Die Adiaphoristen sind durch den gantzen handel gar
boͤs vnd vngestuͤm gewesen, wie aus jren Schrifften, so sie den gesandten
vbergeben, zu sehen ist. Aber mit reden sind sie noch wuͤnderlicher
gewesen, also das N. etlich mal, da man mit jm auff das allerfreundlichst
gehandelt hat, auffgefaren ist vnd geschrien: Jr seid komen, das jr mich
vnterdruͤcket. Nempt mich hin, martert mich, creutziget mich, wuͤrget mich
etc.
Jtem, sie haben auch eben in dem handel wider vns vnd die Mitler
oͤffentlich gepredigt, auch mit namen vns luͤgener vnd Buben (contra ius
Gentium) gescholten. Jtem, sie haben einen vberaus schendlichen, vn
fletigen Pasquillum wider vns gemacht (wie denn auch der theter be
grieffen worden ist), darinnen sie mit namen die Sechssische Gesandten
vnd vns schendlich ausgeholhuͤpelt haben. Nach diesem handel ist bald ein
ander im Februario geschehen, da ein Durchleuchtiger, hochgeborner Fuͤrst
etc. durch seine stadtliche Ge-C 3vsandten vnd namhafftige personen eine
gewisse Formulam des vertrags beiden parten fuͤrzuhalten vnd vom fried zu
handeln geschickt hat, wie denn zuuor beider teil seine F. G. darumb gebeten
hatten. Aber vber dieselbige gesandten sind die Adiaphoristen so gar vnwil
lig gewesen, das sie sie auch nicht ausreden vnd jr gewerb thun haben lassen

wollen. Jtem, hernach, kurtz vor Ostern, hab ich, , vermoͤcht den hochwirdigen Bischoff Vergerium, das er von auffgebung der jrthu
men vnd Christlichen einigkeit mit dem fuͤrnemsten Adiaphoristen han
deln wolte, wie auch geschehen. Aber er hat gentzlich nichts ausrichten koͤn
nen, denn derselbig stets zu jm gesagt hat: Lieber, sagt mir nichts dauon.
Last vns von was anders reden.
Wie endlich mit grossem ernst vnd demut
jtzt im Collo bey den Adiaphoristen durch statliche vnd fuͤrtrefflichste per
sonen gesucht worden ist, das sie doch wolten die jrthumen verdamnen, fried
vnd einigkeit in vnsern Kirchen helffen auffrichten, aber alles vmbsonst,
ist fast ruͤchtbarlich, es wird auch ein mal, wils Got, besser angezeigt vnd
ausgestrichen werden.



Dieses haben wir jtzt also nach einander kuͤrtzlich erzelen vnd anzeigen
wollen, wie die sach oder Adiaphoristischer Streit von anfang sich erhaben,
wie vielfeltigmal wir auch vnsere Christliche modestiam vnd gelindigkeit
bewiesen, nach Gottseligem fried vnd auffhebung der jrthumen hertzlich vnd
freundlich getrachtet vnd dagegen, wie die Adiaphoristen alle Christliche,
freundliche vnterhandlung vnd mittel zum fried hoffertig ausgeschlagen
vnd C 4r verhindert haben, geschweigen viel iniurien vnd felschlichen
aufflagen, die sie wider mich, , vnd sonst erdacht vnd von mir
vnwarhafftige brieue vnd bericht (darauff bereit zum teil geantwort) schier in

gantz Deutschland ausgebreit vnd mich grewlichen Ketzerey (on grund)
beschuͤldigt haben.



Zum zwelfften, so haben wir nu eine zimliche lange zeit keine schrifft wider
die Adiaphoristen, vmb friedes willen, ausgehen lassen, bis vns
dazu gedrungen hat, aber sie haben dagegen etliche mehr, ja seer viel
vberaus gifftige, vnwarhafftige schrifften lassen ausgehn, darauff anders
wo, sonderlich in der Apologia, geantwort ist.



Zum dreizehenden, weil die Adiaphoristen so gar mutwillig in jren jrthu
men verharren, dazu alle schuld noch auff die, so den verfelschungen wider
standen, werffen, jr verfelschungen verkleinern vnd nur ein kinderwerck nen
nen, auch endlich alle freundliche Christliche friedhandlung in dieser sache
stoltz vnd vbermutig ausschlagen, so haben wir vnd viel andere frome Chris
ten, die vns dazu vermanet, fuͤr gut vnd noͤtig angesehen, alle jre Adia
phorische jrthumen vnd ergernisse aus jren eigen schrifften, sonderlich aber
aus jrem jungen oder L[eipziger] Jnterim gezogen, in einer sonderlichen
schrifft ausgehn zu lassen, auff das die gantze Kirche jren schaden wuͤste
vnd sich wider solche schedliche verfolgung setzte, mit beten, bekentnis vnd
verdamung derselbigen. Aber wir wollen hie kuͤrtzlich etliche mehr vrsachen
erzelen, auff das jederman vnsers thun rechenschafft habe.



Fuͤrs erste, es ist offtmals bewiesen, das man sol vnd mus die Adiaphoristrey
schriftlich vnd muͤndlich C 4v straffen vnd verdamnen. Das kan aber nicht
wol geschehen, wenn man alle die jrthume nicht weis, oder nach einander
erzele vnd darthu.



Zum andern, es ist seer nuͤtzlich den armen, einfeltigen Christen, das man
jnen gleich als auff einer Tafel, beide die jrthumen vnd die warheit Gottes,
erzele vnd fuͤr die augen male, damit sie was Christlich vnd gut ist annemen
vnd was vnchristlich vnd falsch ist fliehen vnd meiden koͤnnen.




Zum dritten, es erfodert die ehre Gottes vnd seines lieben Sons, das man die
listige, schedliche Werck des Satans, die Christus zerstoͤret, vnd sonderlich
die hochschedliche jrthume offenbare, allen bekant mache vnd straffe.



Zum vierden, zu gleich wie vns hochnuͤtzlich vnd troͤstlich ist, wenn wir
befinden, das eben die jrthume des Bapsts oder andere lang fuͤr vns von den
waren Christen verdamnet sind, also wird on allen zweifel diese erzelung der
verdampten jrthumen auch den nachkomen einen hertzlichen trost geben,
wenn sie nemlich wissen werden, das eben die jrthumen von jren voreltern
gestrafft vnd verdampt sind. Denn der Teufel kompt gemeiniglich mit seinen
alten jrthumen herfuͤr, alleine das er jnen eine andere farbe anstreicht oder
eine andere Sophistische laruen anzeucht.



Zum fuͤnfften, es wird solche erzelung oder fuͤrmalung der Adiaphorischen jr
thumen auch denen, so gefallen, vnd nu sicher hin gehen vnd meinen, sie
habens nur wol ausgericht, zu jrer D 1r Busse vnd Bekerung dienstlich sein.



Zum sechsten, weil die Adiaphoristen weit von der sachen lauffen, schreien
dagegen vnd tichten, was sie geluͤstet, so mus man sie herzu durch solche
erzelung jrer jrthumen zur sachen ziehen vnd treiben.



Zum siebenden, wie Moses die Juͤden offt ernstlich erinnert von allem jamer,
daraus sie Gott erloͤst, sie auch Gott dafuͤr zu dancken vermanet, also wird
auch diese erzelung der Adiaphoristischen jrthumen, von denen vns Gott
gnediglich erloͤset, zu erweckung der Dancksagung in vielen Christen dienen
vnd nuͤtzlich sein.



Zum achten, es sind die Christen allenthalben grewlich als halsstarrige vnd
vngehorsame leute geschmehet, auch verfolget worden, nur darumb, das sie
die Adiaphoristerey nicht willigen vnd annemen, sondern die bis auff den
heutigen tag verdampt haben wollen. Darumb, so mus man dessen vrsach sa
gen vnd beneben anzeigen, wie grewlich die Adiaphorische jrthume sind.



Zum neunden, es ist wissentlich, das die Christliche Kirchen stets gepflogen
hat die jrthume verdamnen vnd offentlich verzeichnen, darumb, so muͤs
sen wir jtzt solchs auch thun vnd solchem Christlichen Exempel nachfolgen.



Zum letzten, wil man den jrthumen widerstehen, so mus man die Christen
zum Gebet wider solche jrthume erwecken. Das kan aber nicht wol ge
schehen, wenn man nicht dabey anzeigt, wie grosse jrthume vnd gefahr ver
handen sind. D 1v Vermanen derwegen alle Christen bey jrer Tauff pflicht
vnd gehorsam, den sie dem allmechtigen Gott schuͤldig sind, sonderlich

aber rechtschaffne Christliche lerer vnd regenten, sie wollen doch vmb Got
tes willen diese vnd andere jrthumen, so jtzt in der Kirchen Gottes frey gehn
vnd wallen, mit allem ernst vnd fleis betrachten, erwegen vnd auffs erst
jrem besten vermuͤgen nach dazu thun, damit solche vnd dergleichen Gott
lose jrthume einmal gentzlich durchaus moͤchten verdampt vnd aus der Kir
chen ausgerottet werden.



Es meinen aber vnd sagen leider etliche sichere leute, das Jnterim sey lang
mit sampt den Adiaphoris hinweg, drumb, so duͤrffe man sich nicht so
hoch daruͤber bekuͤmmern. Aber es ist dem viel anders. Derwegen, so sol
man diese nachfolgende vrsache, warumb man dazu mit ernst thun solle vnd
muͤsse nur wol betrachten.



Erstlich, das die Adiaphora noch in vielen Kirchen (so gleichwol
Euangelisch sein wollen) offentlich sein, da sie auch durch das fuͤrnemst, jr
jung oder Adiaphorisch Jnterim eingefuͤret sind. Dann alda gehet man noch
vmb mit Creutz vnd fanen, mit Creutz begraben etc. Die vergangne Ostern
hat man noch alda den klotz, wolt sagen, Crucifix, mit anbetung, liechtern,
gesengen, grossen Papistischen gebreng vnd endlich mit grosser trawrigkeit
vnd mit leiden begraben, jm auch lassen tag vnd nacht singen, bis sie jn wider
auffgesungen haben. Jtem, man geht da auch noch vmb mit der abgoͤt
tischen monstrantz.



Zum andern, es stecke die Adiaph[oristischen] jrthume noch vnzeligen men
schen in jren hertzen, denn man kan D 2r nicht so bald einen jrthum aus
rotten als einseen. Darumb, so mus man die armen Gewissen fleissig, klar
vnd emsig vnterrichten vnd die hochschedliche jrthumen aus jrem hertzen
auswurtzeln.



Zum dritten, das exempel des weichens, nachgebens vnd vergleichens Christi
vnd Belials wird noch gewislich der kirchen zu allen zeiten grossen,
greulichen schaden thun. Denn als bald jrgend ein gefar angehn oder sich
zutragen wird, so wird man widerumb zu solchem flickwerck vnd verglei
chen Christi mit Belial komen, zweien Herrn dienen vnd, wie man sagt,
auff beiden achsseln tragen wollen, dazu auch der grossen Theologen ex
empel vnd gruͤnde anziehen. Darumb, solchem kuͤnfftigen vbel fuͤrzu
komen, ist hoch von noͤten, das man solche boͤse exempel klar verdamne vnd
auffhebe, damit sie nicht mehr schaden thun muͤgen.



Zum vierden, das die gedruͤckte vnd vngedruͤckte Adiaph. schrifft noch ver
handen sind, welche auch on zweifel, so sie nicht verdampt werden,
noͤtiglichen grossen schaden der Kirchen anlegen werden. Derhalben ist von
noͤten, so man anders der Kirchen Gottes trewlich rathen wil, das man solche
Adiapho. schriffte als jrrige verdamne, damit sich auch andere leute dafuͤr zu
allen zeiten zu huͤten wissen.



Zum letzten, es haben sich die armen Christen in Deutschland nur auffs
greulichst mit diesen Bulen mit dem Antichrist zu mit abfallen,
stillschweigen, wancken, verfelschen, ja auch verleugnen, die warheit Gottes
versuͤndiget vnd den grausamen zorn Gottes, der ein verzerends fewr ist,
vber sich vnd gantz Deutschland, ja auch vber die nachkomne geladen.



Dieser vnaussprechliche schaden vnd jamer ist D 2v viel groͤsser vnd
vntreglicher denn keine Menschliche oder auch Englische vernunfft fassen
vnd verstehen kan. Es sagt die h. Schrifft: Durum est incidere in manos
omnipotentis Dei.
Was kan doch groͤsser vnd greulicher sein, denn sol
chen erschrecklichen zorn Gottes auff sich laden vnd des aller grausamsten
Straff Gottes alle tag gewertig sein. Ach, das die Menschen solchs nicht zu
gemuͤt furen wollen. Derhalben, auff das sie dem zukuͤnfftigen zorn Gottes
entfliehen moͤgen, ist es hoch von noͤten, das man jnen solche grewliche
suͤnde anzeige, damit sie Bus thun, Gott vmb gnad vnd verzeihung bitten vnd
der zeitlichen vnd ewigen straffe entrinnen moͤgen. Der Allmechtige, ewige
Gott erhalte vns bey seinem wort vnd erloͤse vns von dem Antichrist vnd
seinen Greweln, vmb Jhesu Christi seines lieben Sons willen. Amen.



, Superintendent zu



, Superint. zu



.



, Hoffpredig. zu .



, Pfarherr zu .



, Diaconus zu




D 3r Die Adiaphorische Jrthume oder Corrupteln vnd Ergernisse.



Wiewol die Adiaphorische verfelschungen vnd vergleichungen Christi mit
Belial durch viel vnd mancherley Schrifften, dazu mit seltzamen, boͤsen
practiken in die Kirche Gottes mit vnaussprechlichem schaden der Goͤtt
lichen warheit vnd vnzeligen Seelen ewigem verderbnis eingefuͤret sind, je
doch so ist die fuͤrnemste, schedlichste vnd gewisseste, oder am meisten
gleubwirdige Schrifft, die nem­lich, so man das L[eipziger] oder jung Jnterim
nennet, welchs im anfang des 1549. jars im Jarmarckt auff den Landtag,
da man vom Augspurgischen Jnterim berathschlaget hat, der gantzen Land
schafft von den Adiaphoristen fuͤrgehalten worden ist. Welchs jung Jnterim,
wiewol es nicht von stund an gedruͤckt, ist es doch offentlich publicirt
vnd alsbald in allen andern vmbligenden Landen als ein authenticum, glaub
wirdiger Beschlus, ausgebreitet worden, da man denn statlich dauon berat
schlaget vnd an etlichen orten es auch ange-D 3vnomen, an etlichen aber
verworffen hat, das also solche Schrifft, iungs Jnterim oder formula der
Adiaphoristerey nicht mehr einem menschen, zweien oder nur einer Stad,
sondern fast dem gantzen Deutschland zugehoͤrig ist. Auff das aber nicht je
mand sagen moͤchte, es were vielleicht eine vngewisse schrifft, weil sie von
den Adiaphoristen selbs nicht offentlich in Druck gegeben, so ist zu wis
sen, das sie einen auszug daraus gezogen vnd den offentlich gedruckt haben,
darinnen sie, wie auch in neben publicirten, ernstlichen Mandat, klar solchs
jr Jnterim einen beschlus des Landtages nennen. Damit sie klar anzeigen,
das es eine gewisse vnd beschlusschrifft sey, welche sie auch mit der
that zu halten vnd zu exequiren gedechten. Gott gebe, es gefalle darnach
jemand oder nicht. Darumb so ist, wie gesagt, solch Jnterim eine gewisse
vnd offentliche Schrifft, darauff man nur recht fussen kan. Das nu weiter
solche Schrifft hernach von vns eben also zu gedruckt, wie

dieselbige zu publicirt ist, beweise ichs mit diesen vnbeweglichen gruͤnden.

Zum ersten, so haben wir ein exemplar desselbigen L[eipziger] oder jungen
Jnterims mit des fuͤrnemsten Adiaphoristen eigner hand gebessert, wie
jederman der es nur sihet solchs bekennen mus, welchem exemplar wir im
Drucken nachgefolgt haben. Darumb dis exemplar allein kan gnugsam bey
allen der warheit liebhabenden zeugnis geben, das solche jre Formula oder
Jnterim von vns nicht im gedruͤckten exemplar verfelscht sey.



D 4r Zum andern, so haben wir eben das Exemplar, das den gesandten der
stad W. auff den obgenanten Landtag, da solch Jnterim publicirt worden,
vbergeben ist. Wenn man nach der schreiber hand, so dazumal solche Jnte
rim abcopirt, forschet, so wird man befinden, das der sachen also vnd nicht
anders sey. Solch Exemplar ist auch zum Druck gebrauchet worden vnd
stimmet aller ding.



Zum dritten, so haben wir ein exemplar, so vns etliche aus dem ausschus
mitgeteilt haben, welchs auch aller ding mit den andern stimmet. Solche leut
sind wol so ehrlich, das sie nicht leiden werden, das man sage, sie haben
solch jr Jnterim verfelscht.



Zum vierden, so haben wir ein exemplar, welchs vns der wolgelerte vnd
namhafftige Man Plateanus, s.g. etwa Schulregent zu vnd sonst
ein ehrlicher Man vnd Burgermeister alda, zugeschickt haben.



Zum fuͤnfften, so hat der wolgelerte vnd trewe diener Christi, , in einer gedruckten schrifft bezeuget, das er sampt dem
achtbarn Herrn, , Superint. zu seliger gedecht
nis, flugs nach obgedachtem Landtag vnd publicierung, eben vnd aller ding
ein solch exemplar von bekommen habe, wie es hernach von vns
zu gedruckt worden ist.



Zum sechsten, es ist auch bald nach der vorgenanten publicierung den Predi
gern zu eben ein solch Exemplar fuͤrgehalten worden, wie es her
nach gedruckt, mit solcher anzeigung vnd begeren, das solches were ein Be
dencken der Precepto-D 4vren vnd aller fuͤrnemsten Theologen, derhalben
solten sie auch darein willigen vnd es annemen, wie sie das noch bezeugen.



Zum siebenten, so bekennet der Adiaphoristische Fuͤrsprecher in seiner jtzi
gen gedruckten Schrifft, das er sampt andern Theologen den 13. Martij des
1549. jars ein Bedencken gestelt vber die schrifft oder Bedencken der gros
sen Theologen, so wir zu hernach gedruͤckt vnd das

oder jung Jnterim genant haben, welchs auch ein gros zeugnis sein mus,
das jtzt der Adiaphoristische fuͤrsprecher selbs bekennet, er habe sampt an
dern Theologen wol lenger denn ein jar zuuor, ehe wir solch Jnterim ge
druckt haben, ein bedencken oder vrteil daruͤber gestelt. Darumb, so ist ein
Authenticum scriptum, vnd nicht von vns ertichtet.



Endlich, so ist Anno 1550 ein Buch ausgangen mit dem Tittel Gruͤndlicher
bericht
mit einer nebenschrifft , darinnen solch jung Jnterim
auffs aller ernstlichst vnd fleissigst verteidingt vnd den hochgelerten Theol
ogen klar zugemessen wird, dasselbig Buch sampt seinem, , lest
zu, das solcher Druck des jungen Jnterims recht sey, ausgenomen im anfang
solten zwey woͤrtlin sein ausgelassen worden, aber es ist jm auch dis
geticht von zweien woͤrtlin gnugsam widerlegt worden.



Nach dem nu angezeigt ist, das das jung Adiaphorisch Jnterim ein gewisser
vnd bestendiger Grund der Adiaphoristrey ist, so wollen wir nu in Gottes
namen die Adiaph. jrthume vnd ergernisse, so in der Adiaphoristrey
geschehen sind, E 1r nach einander klar, trewlich vnd on Sophisterey
erzelen.



Von der Erbsuͤnde vnd Menschlichen Freien willen.



1. Die Adiaphoristen haben klar die Papistische, jnterimistische Jrthumen
von der Erbsuͤnde gewilligt. Denn sie sagen im jungen Jnterim, das sie das
Aug[sburger] Jnterim nicht anfechten, was belangt den Menschen nach dem
fall. Jn dem gedruͤckten jrem Bedencken aber sagen sie noch mehr, das
nemlich das Jnterim in solchem stuͤck vnstrefflich sey. Dagegen aber so ist
offenbar, das nicht al­lein die groben Papisten in dem artickel von der Erb
suͤnde jrren, sondern auch das Jnterim folget jnen fein nach. Denn das Jnte
rim zeiget nicht gnugsam klar an, das auch die verderbung des Ebenbilds
Gottes vnd suͤndliche luͤsten an sich selbs warhafftig suͤnde weren, sondern
sondert viel mehr ab den mangel der Erblichen Gerechtigkeit von der boͤsen
art verderbter natur vnd sFndlichen begirden.



2. Jtem, so saget auch das Augs. Jnterim, das die boͤse art vnd begirden
widerstreben den oͤbersten krefften der Seelen, gleich als nicht das meiste
teil des Teuflischen gifft oder verderbten natur were eben in den oͤbersten
krefften der Seelen, nemlich in parte rationali, intellectu et uoluntate. E 1v

Dieser Papistischer, sophistischer vnd Philosophischer jrthum ist der warheit
hoch schedlich. Denn so die oͤberste krefften noch recht vnd allein die vn
terste verderbt sind vnd jnen widerstreben, so ist gar leicht ein Meritum con
grui daraus zu zimmern. Si rationalis potentia adhuc esset salua et integra,
parua esset corruptio in ho­mine. Darumb ist das eine grosse vnd hochsched
liche verkleinerung vnd schier (so zu reden) auffhebung der Erbsuͤnde.



3. Es sind noch mehr samen vnd wurtzel der jrthumen im obgedachtem Ca
pitel des grossen Jnterims, welchs die Adiaphoristen gantz vnd gar approbie
ren, loben vnd sagen, das es vnstrefflich sey, von welchem besihe die Confession wider das Jnterim. Das ist auch nur wol zu betrach
ten, das jr L[eipziger] Jnterim an diesem ort nicht allein von dem Augspur
gischen Jnterim, sondern stracks in genere redet, sagend: Zum andern, so
viel betrifft die Lere, erstlich von dem Stand vnd wesen des Menschen fuͤr
vnd nach dem fall, ist kein streit.
Das warlich kein zweiuel ist, das die
Adiaphoristen damit bewilliget haben alle Papistische jrthumen, so sie bisher
in den zweien artickeln wider vnsere ware Lere verteidingt haben, Denn sie
sagen schlecht:JST KEIN STREIT. Was saget aber die Augspurgisch
Confession vnd Apol. dagegen?



E 2r 5. [sic] Weiter, so gibt das junge Jnterim dem freien willen des Alten
Adams oder Menschlichen krefften fuͤr der Widergeburt gar zu viel zu, denn
es saget, das der freie wille in bekerung des Menschen mitwircke, oder sey
causa cooperans, so doch der Mensch fuͤr seiner Widergeburt allein zum
boͤsen von jugend auff geneigt ist, ein feindschafft mit Gott hat vnd alles,
was Gottes ist, verachtet vnd verlachet, Rom. 8., 1. Cor. 2.




Vom Artickel der Rechtfertigung.



Den Artickel von der Rechtfertigung haben die Adiaphoristen vielfeltig ver
felscht vnd verfinstert.



6. Denn zum ersten, so haben sie, den Papisten zu gefallen, hinweg
geworffen das woͤrtlin SOLA, ALLEIN, das wir allein durch den Glauben
gerecht werden, welchs aus diesen gruͤnden klar vnd offenbar ist.



Der erste, sie haben seer lang zur zeit des Jnterims, als nemlich Anno 1547.,
48. 49., solch woͤrtlin vnd lere gentzlich in jren lectionibus, Predigten vnd
Schrifften verschwiegen vnd gar nicht gedacht, so doch solchs der fuͤrnemste,
streitige punct mit den Papisten ist.



Der ander, in P[egauischem] handel vnd Bedencken, da dieser artickel, wie
auch das jung Jnterim bekennet, mit den Papistischen Bischouen verglichen
worden ist, stehet klar: Wir streiten nicht vom woͤrtlin E 2v SOLA,
ALLEIN
, welchs bedencken der fuͤrnemester Adiaph[orist] selbs mir,
, in die hand gegeben hat, mit dem begern, ich wolt jm etliche meher
Exemplar ausschreiben lassen, damit er sie auszuteilen het. Vnd hab ich,
, dazumal mit jm ernstlich solcher vnd dergleichen verfelschungen
halben gered vnd gehandelt. Es were aber mit diesem folgenden grund
gnugsam bewiesen, das, wiewol sie mehr Bedencken vber das Gottlos JNTE
RJM, so solche noͤtige Lere vom glauben ALLEIN mit fleis aussen liesse
vnd verfelschte, gestelt, jedoch so haben sie solche verfelschung des Jnte
rims nirgend nicht gestrafft, auch diese lere vnd woͤrtlein SOLA, wir werden
ALLEIN durch den Glauben gerecht vnd selig, nicht dawider gesetzt, noch
bewiesen. Was ists nu fuͤr vrsach, das sie so gar williglich zu solchen zeiten
vnd not das woͤrtlein vnd lere vergessen, sonderlich in den schrifften vbers
Jnterim, so sie es nicht verworffen haben?



7. Die andere verfelschung ist, das sie in obgedachtem P[egauer] Bedencken
gesetzt haben, das wir FURNEMLICH durch Christum gerecht werden,

welche aus der vorigen folget. Es ist fuͤrwar nicht vmbsonst, das ein Schrei
ber mit dem zunamen Cell. M. Gallo klar bekand, das man alda so gar vn
barmhertziglich den Artickel von der Rechtfertigung gemartert habe, das jn
auch selbs verdrossen hat, denn er hat alda alle rede auffgeschrieben.



8. Die dritte verfelschung des Artickels von der E 3r Rechtfertigung ist,
das die Adiaphoristen in jrem gleisnischen Bedencken ernstlich vnd fleis
sig treiben, das gute werck zur Seligkeit noͤtig seien. Welchen jrthum
hernach groͤblich gemehret vnd verteidingt hat. Wider welchen jr
thum von mehr Lerern trewlich geschrieben vnd gestritten ist. Diese ver
felschung entschuͤldigt auch P[hilippus] Rom. Cap. 6. Fol. 38.



9. Die vierde verfelschung, sie haben vber das gros Jnterim, lang zuuor denn
es publicirt ist, ein Bedencken geschrieben vnd ausgebreitet, darinnen diese
wort stehen: Wiewol im Jnterim der Artickel von der Rechtfertigung
schwach gesetzt ist, jedoch sol man nicht dawider streiten
, wie jnen die
Hamburger flugs im anfang solchs in gedruckten schrifften fuͤrgehalten
haben.



10. Die fuͤnffte verfelschung, so offt sie von der Rechtfertigung durch den
glauben in jrem jungen Jnterim vnd andern Adiaphorischen schrifften han
deln, so gebrauchen sie stets solche formel oder weise zu reden: Der Glaub,
so neben sich hat die liebe, hoffnung vnd andere Tugenden, macht vns
gerecht.
Welchs nichts anders ist, denn eben die Papistische verfel
schunge de fide formata, das wir gerecht werden durch den glauben vnd
die liebe oder gute wercke. Jtem, sie pflegen auch zu sagen in obgedachten
Schrifften: Es sein vnd mFssen auch die andere Tugende, als lieb, hoffnung

etc. beim Glauben sein.
Aber so sihet gleichwol der Glaub auff das Ver
dienst Christi, welchs auch die obgedachte E 3v Papistische verfelschung
de fide formata ist. Diese vnd der gleichen verfelschunge hat auch die
Mechelburgische Formula fuͤr eim jar in obgedachtem Jnterim gemerckt vnd
ernstlich verdampt.



11. Die sechste verfelschung der Rechtfertigung ist, das im L[eipziger] Jnte
rim nirgend klar von der iustitia imputatiua, oder zugerechenter [sic] Gerech
tigkeit Christi, gehandelt wird. Jtem, man findet auch nirgend darin klar
vnd ausdruͤcklich, das allein die Gerechtigkeit des verdiensts Christi vnsere
ware Gerechtigkeit fuͤr Gott sey.



12. Die siebende verfelschung ist, das in seiner Disposition
vber die Epistel zun Roͤmern, jtem, im grossen Comment klar vnsere Ge
rechtigkeit auff vnsere Ernewerung vnd gute werck ziehet. Jtem, das er
leret: Wir werden durch den Glauben vnd Bekentnis selig. Wie solchs alles
weiter in meiner, , Bekentnis zu sehen ist. Diese alle
jrthume komen nirgend her denn aus der Adiaphoristerey, darumb jn auch
die andere Theologen nicht straffen wollen, sondern lassen zu solche Buͤcher
bey jnen offentlich, als recht, drucken, lesen vnd verkauffen. Ja, auch
P[hilippus] hat Rom. fol. 78. vnd in der Emendation der Mechelbur
gischen Friedformel eben eine solche Adiaphorische verfelschung hinzu
gesetzt, das er nemlich die Ernewerung des H.Geists in die Gerechtigkeit, die
fuͤr Gott gilt, geflickt hat.



13. Die achte verfelschung ist, das sie in jrem Adiaph[oristischen] Jnterim
zulassen, das diese Papistische, so-E 4rphistische verfelschung der reden
Pauli: Wir werden gerecht durch den Glauben, das ist, der Glaub ist nur ein

anfang zur Gerechtigkeit, auch recht sey. Diese grewliche verfelschung der
reden vnd meinung S. Pauli haben vnsere Kirchen stets bisher gestrafft vnd
damniret. Eben diese verfelschung ist auch in Bedencken. Ja, es
war solche verfelschung auch in die gedruckte Disputation Jsinderi Anno
1548 komen, wie aus den Exemplaren zu sehen.



14. Die neunde verfelschunge, das wiewol Paulus, Johannes, Christus vnd
die gantze H. Schrifft stets setzen, das gute werck nach der rechtfertigung als
fruͤchte oder effectus folgen, wie denn auch vnsere Kirchen stets bisher ge
leret haben, auch Augustinus seer fein saget: Opera sequuntur iustificatum,
non praecedunt iustificandum.
Jedoch habens die Adiaphoristen offent
lich vmbgekert vnd fuͤr der Rechtfertigung gesetzt. Denn sie sagen stets, wie
auch oben gehoͤrt: Es sind da, vnd muͤssen da sein neben dem Glauben, die
Liebe vnd andere viel Tugenden. Gleichwol aber werden wir durch den
Glauben an Christum gerecht vnd selig. Solche verfelschung bestetigt auch
die rede: Gute Werck sind noͤtig zur Seligkeit, nemlich als ein fuͤrgehend
ding. Denn das vermag eigentlich diese rede, laut aller Menschen sprach vnd
verstand, wie wol man hernach seer mancherley deuteley vnd Sophistische
Gloͤslin der Proposition gesucht vnd versucht hat, wie zum teil im drit
ten teil der Apologien wider den Adiaph. Fuͤrsprecher angezeigt ist.



E 4v Verfelschunge der Lere von guten Wercken.



15.



Das L[eipziger] Jnterim, auch das vorig gedruckt Bedencken, setzt klar die
gute Werck fuͤr der Rechtfertigung, wie auch zuuor gesagt, das ist, ehe gute
fruͤchte denn den guten baum, welchs ein grosser vnd grober jrthum ist vnd
schadet der warheit Gottes vielfeltig, wie angezeigt.



16. Der ander jrthum ist, das die jtzt gedachte schriffte dringen, das gute
werck zur seligkeit noͤtig seien. Welchen jrthum aus der

Adiaphoristerey genomen vnd denselben weidlich amplificirt, auch
andere groͤbere hinzugesetzt, das niemands je on gute Werck selig worden
sey, vnd das es vnmuͤglich ist, on gute Wercke selig zu werden, ja er hat
auch stracks darzu gethan, das eben vnser Tugende vnd gute Werck vnsere
Gerechtigkeit seien, vnd das wir durch die bekentnis die Seligkeit vber
komen oder die wolthaten Christi vns appliciren in Dispos. Rom. 10.
cap. Jtem, er saget, das wir durch vnsern Christlichen wandel, kampff vnd
streit die zukuͤnfftige seligkeit vnd glori erlangen werden. Was ist das
anders, denn das wir durch gute werck das ewig leben vberkomen? Jn dem
andern teil seiner Homelien. Welcher aber von den Adiaphorischen Theo
logen straffet ernstlich diese grobe jrthumen?



F 1r Von der Busse.



27. [sic] Die erste verfelschung der Lere von der Busse ist, das die Adiapho
risten in jrem Jnterim die Bus offentlich in drey teil, wie auch die Papisten,
teilen, nemlich in Beicht, Absolution vnd Satisfaction, oder gnugthuung. Es
setzen aber die Adiaphorische fuͤr das wort gnugthuung ANHENGIG. Nu
ist der Beicht vnd Absolution nichts anders anhengig denn eben die Satis
faction. Es erkleret sich auch jr Jnterim selbs also. Denn das wort ANHEN
GIG erkleren sie flugs mit den worten Almosen geben, Beten vnd Fasten,
welche werck man im Bapstumb den Beichtenden zur Gnugthuung fuͤr die
suͤnde auffzulegen pfleget. Also haben sie auch in jrem fuͤrnemlichen Be
dencken vber das Augspurgisch Jnterim, die Jnterimistische Lere von der
Gnugthuung weder gelobet noch gestrafft, sondern es gelassen in eines jglichen
erklerung. Aber in jrem Adiaphorischen, jungen Jnterim haben sie es stracks
gelobt vnd angenomen, wie gehoͤrt.



18. Die andere verfelschung ist, das sie haben aus jrer teilung der Busse den
Glauben (wie die Papisten zu thun pflegen) ausgeschlossen, vnd also ein
Judas Busse, welche den Menschen in verzweiflung lest stecken, damit
gewilligt.




19. Die dritte verfelschung ist, das jr Jnterim die Busse an der reige der
Papistischen 7 Sacramenten gesetzet vnd also willigt vnd bekennet, das
die Bus F 1v ein Sacrament sey, wie es die Papisten haben wollen.



Von der Kirche.



20. Die erste verfelschung ist, das sie in jrem Jnterim willigen vnd klar
setzen, man sol das jenige leren, was die Kirche erkennet vnd ordnet,
gleich als nicht fuͤr langst erkant vnd geordnet were, was man leren vnd gleu
ben sol, nemlich zum ersten:Habent Moysen et Prophetas, zum andern:
Hunc audite, zum dritten: Qui vos Apostolos, et alios vestra docentes
audit, me audit.
Vos eritis mihi testes usque ad fines orbis terrae.
Matth. Marci, et Lucae vltimo. Aber damit hat man dem Gottlosen Concilio
zu Trient vnd Bepstlichen, auch Bischouenlichen Traditionibus einen
Grund legen wollen, das jre Decreta vnd Canones musten gehalten wer
den. Hilff lieber Gott, wie seer hat man vber diesem Artickel bisher disputirt,
vnd wie viel ist auch der Kirchen Gottes dran gelegen.



21. Die andere Verfelschung von der Kirchen ist, das sie eine solche gestalt
der Kirchen tichten, darinnen die Thumherrn jren stand vnd wesen mit
gesengen etc. behalten, darinnen die Ordinarij Bischoue jre jurisdiction vben,
vnd endlich darinnen auch der oͤberste Bischoff (das ist der Bapst) regire.
Eine solche Kirchen malen die Papisten, Jnterimisten vnd Adiaphoristen
damit denn vnsere kirchen gentzlich verdampt wird. Aber hieuon hernach.
Hiezu gehoͤrt, das im L[eipziger] Jnterim am ende klar der von Zeitz vnd
fuͤr Ordinarien vnd wa-F 2rre Bischouen von den Adiaphoristen
vnd Mamelucken erkant vnd bekant werden. Jtem, das die Adiapho
risten in jrem fuͤrnemsten gedruckten Bedencken vber das gros Jnterim

schreiben, sie wollen niemands rathen, das er wider das Capitel von der Kir
chen im Jnterim streite oder dawider sich setze.



Von den sieben Sacramenten.



22. Das Adiaphorisch Jnterim setzt fein nach einander alle sieben Papistische
Sacramente, das kein zweiuel sein kann, es wird also der Papistische
jrthum von sieben Sacramenten gelobt vnd bestetigt, sonderlich weil solch jr
jung Jnterim die Papisten zu uersuͤnen geschrieben vnd gestelt ist. Der we
gen, so zeucht auch Sidonius in seiner Apologia des Catechismi mit gros
ser pracht solche meinung der Adiaphoristen an, das sie nu mehr die sieben
Papistische Sacramente willigen. Vnd in dem fuͤrnemsten Bedencken
vbers Jnterim straffen sie nicht allein die zal der sieben Sacramenten,
sondern sie willigen, das auch die Confirmation, Oelung vnd Priesterweihe zu
andern Sacramenten gezelet werden.



Von der Tauffe.



23. Die Tauff (saget das Adiapho. Jnterim) sol gehalten werden mit den alten
exorcismis vnd andern alten Ceremonien. F 2v Damit werden offentlich
die alte, abergleubische, papistische Ceremonien von den geweihtem Cresem,

Saltz, Wasser vnd andere gewilliget vnd angenomen, sampt andern jrthu
men de opere operato, denn jnen zu gefallen geschihet solche Reforma
tion. Drumb sagen auch die Adiaphoristen in jrem fuͤrnembsten Bedencken
vbers Jnterim, das von der Tauff kein streit sey.



Von der Firmelung.



24. Die Firmelung haben erst die Adiaphoristen gewilliget in jrem fuͤr
nembsten Bedencken vber das Jnterim, also das sie gerathen, man solle nicht
dawider streiten. Aber in jrem Adiaphorischen Jnterim woͤllen sie auch ha
ben, das jederman sol gefirmelt werden vnd bekennen, das dadurch der H.
Geist vnd die gnade Gottes gegeben werde.



Vom Abentmal des Herrn.

25. Die erst verfelschung vnd grobe vnwarheit ist, das die Adiaphoristen in
jrem fuͤrnemsten Bedencken schreiben, das vnsere Kirchen mit dem Jnterim
stimmen, was die gegenwertigkeit des Leibs Christi belanget, das ist, das sie
nachgeben die Transsubstantiation, welchs nicht war ist.



26. Die andere ist, das, da sie von der Communion handeln, nicht anzeigen,
mit was glauben ei-F 3rner das Abentmal des Herrn geniessen sol. Das
sie also fast auff gut Papistisch ein Opus operatum aus der Communion
machen.



27. Die dritte ist, das sie vnterscheiden die Mes von der Communion vnd in
gantz weit von einander gescheidenen Capiteln dauon handeln, damit sie

denn die Papistische Messe bestetigen. Denn vnsere vnd die alte Messe
nichts anders ist, denn eben die Communion. Darumm ist in diesem vnter
scheid on allen zweiuel der grosse Grewel des leidigen Antichrists begraben.



28. Die vierde ist, das sie in dem jungen Jnterim die gantze Papistische
Messe widerumb auffrichten vnd befehlen, das man sie halten sol mit
Mesgewandt, Liechtern, Leuten, Confiteor, Introitu, Kyrieleyson, Graduali,
Alleluia, Gloria in Excelsis Deo, Dominus vobiscum, Collectis, Epistola, Se
quent., Euangelio, Credo, Oremus, Offertorium, Praefatione, Sanctus, CON
SECRATIONE, Pater n[oster], Agnus Dei, Commun[ion], Collecten, et
Benedictione, alles lateinisch. Das ist ja die gantze Mess sampt dem Gott
losen Confiteor, da die Heiligen angeruffen werden. Ja, es wird gewislich
auch der Gottlose Canon vnterm wort Consecration on zweiuel verstan
den, sonst hetten sie auff die gewoͤnliche weis geredt vnd gesagt, die wort des
Abentmals des Herrn, wie solches auch in seinem bedencken
vber solch Jnterim geurteilet hat.



Summa: Es wird stracks die gantze Papistische Messe wider auffgericht.
Darumb saget auch das Adiaphorisch Jnterim, das die Messe hinfuͤrder in
F 3v diesen Landen gehalten werde etc. Gleich als wolt man sagen:
Bisher ist die Mess in diesen Landen nicht gehalten worden, aber hinfurt sols
aller ding geschehen. Sonst straffen sie nirgend im selbigen Jnterim mit ei
nem einigen woͤrtlin die Grewel, so bey der Papistischen Messe sind.



Von der Oelung.



28. Die Gottlose Oelung straffen die Adiaphoristen nicht in jrem grossen Be
dencken, sondern rathen viel mehr, man solle darumb mit den Widersachern
nicht streiten. Aber in jrem Adiaphorischen Jnterim setzen sie die Oelung
klar vnd ausdruͤcklich wider ein, straffen auch vnsere Kirchen, das sie bisher
die Oelung vnterlassen vnd nicht gebraucht haben.



Von den Schluͤsseln.



29. Die erste verfelschunge der Lere von Schluͤsseln ist, das sie die
Schluͤssel, das ist, die Jurisdiction, Ordination vnd das gantz Regiment der

Kirchen dem Antichrist vnd seinen Bischouen (wie anderswo gesagt)
vbergeben haben, welche, wie sie auff oder zuschliessen werden, ist gar
leichtlich zu rathen vnd abzunemen.



30. Die andere ist, das sie die Verfolger der warheit, on alle Bus oder
abbittung der Suͤnden, fast absoluirt haben, ja dazu sich zu jnen widerge
kert F 4r vnd begert, das sie, die Papisten, vns absoluiren vnd in die Kir
chen annemen wolten. Das heist, meine ich, die Schluͤssel recht brauchen,
scilicet, hindersich.



32. [sic] Die dritten, sie haben etlichen mehr verfuͤrern leichtlich Amnistias
gegeben. Wider die Osiandrische Amnistiam haben sie nichts geschrieben
oder gehandelt, wiewol sie gebeten vnd vermanet waren. Sie begeren auch
jnen selbs Amnistiam, so sie doch nicht allein in dem geringsten nicht be
geren, sich mit der hochbeleidigten Kirchen zu uersuͤnen, sondern noch dazu
in jren greulichen jrthumen halsstarrig verharren vnd alle die, so sie Christ
lich bisher vermanet haben, verdamnen vnd vnterdrucken wollen. Wird man
nu so gar nerrisch vnd leichtfertig den Verfuͤrern Amnistias geben, so ist
leichtlich abzunemen, das man andere Suͤnder viel mehr one Bus absoluirn
wird, oder man wird je mit solchen Exempeln andere dazu verursachen.



33. Die vierde verfelschunge der Schluͤssel ist, das sie mit der that die
Schluͤssel in vielen Kirchen zerbrochen haben. Denn sie haben einen ver
banten in der Kirchen zu M. absoluiren lassen, welche Histori auff ein ander
mal sol, ob Gott wol, erzelet werden. Sie haben auch etliche verfuͤrer vnd
perturbatores der Kirchen, welche andere Lerer vnd Kirchen als verfuͤrer
oder auch eins vnehrlichen Lebens oder wandels in ban gethan, verdampt,
gebunden vnd abgesetzt haben, widerumb los gemacht vnd F 4v in die fuͤr
nembste Empter der Kirchen ge­holffen vnd eingesetzt, vnter welchen ist auch
, ein offentlicher abtruͤnniger Mameluck oder Apostata.



34. Die fuͤnffte, das sie die Schluͤssel vnd Regiment der Kirchen der Welt
lichen Obrigkeit als jr zugehoͤrig vbergeben haben.




35. Endlich ist das ja eine grewliche verfelschunge der Lere von den
Schluͤsseln, das sie nicht haben wollen, das man das Gesetz scharff predigen,
sondern nur in gemein vnd fein sanfft die suͤnde straffen sol. Darumb sie
auch etliche Prediger, so etwas ernstlicher die suͤnde angegrieffen vnd ge
strafft haben, verdampt vnd von jrem ampt absetzen lassen. Jtem, sie pfle
gen jre Ordinanden sonderlich zu L. also zu vnterrichten vnd vnterweisen, das
sie nicht harte Stoici mit straffen, Gesetzpredigen vnd schelten sein wolten.



Von der Bekentnis.



26. [sic] Die Bekentnis der warheit oder warer Lere vnd Religion ist bey den
Christen ein hochnoͤtig stuͤck, beide zu erhaltung vnd ausbreitung der war
heit, vnd auch zu ausbreitung vnd preis Goͤttlicher Ehre. Es haben aber die
Adiaphoristen das Bekentnis fast gantz vnd gar vnter die banck gesteckt in
der allergroͤsten not, da sie am meisten von noͤten gewesen, ja gar hinweg
gethan vnd auffgehaben. Denn es haben nicht sie allein hin vnd her, wie
G 1r ein Rohr gewancket, sondern auch die gantze kirchen Gottes vnd
Religion in die Papistische verstellen wollen vnd damit bezeuget, das sie
nu fuͤr jren vorigen abfal Busse gethan vnd sich widerumb zu jrer der
Papisten Kirchen vnd alten Reli­gion vmbwenden wolten. Jtem, sie haben in
jrem gedruckten vnd vngedrucktem Bedencken offentlich zu mehrmaln ge
schrieben, das das Bekentnis nicht jederman zu gleich noͤtig sey. Ja, sie
haben schlecht geleret, das man zur zeit der gefahr oder Verfolgung wol
sich mit den Widersachern in Religions Sachen vereinigen oder vergleichen,
sich nach jrer Religion gestalt, weltliches friedes halben, stellen vnd
verstellen koͤnde. Vnd weiter (das noch erger ist), so haben sie durch jren
gedruckten Gruͤndlichen Bericht vnd andere Schriffte alle die jenige, so da
zumal vmb der bestendigen Bekentnis willen etwas gelitten vnd gros gefahr
ausgestanden haben, ausgeschrien, das sie nicht Christi, sondern jrer eignen
pertinaciae, halsstarrigkeit halben Merterer gewesen, vnd also sich selbs
mutwillig in gefahr gebracht haben.



Summa: Was ist doch die gantze Adiaphoristerey anders gewesen, denn eine
rechte verleugung vnd abfall von der ernewerten, erkanten vnd bekanten wa
ren Lere vnd Religion Christi? Vnd dazu nicht allein ein Exempel der ver
leugnung, sondern auch eine Lere vnd vermanung zur verleugnung vnd abfall?



G 1v

Von der Christlichen Freiheit.



37. Die Christliche Freiheit, die vns der Son Gottes durch sein leiden vnd
sterben erworben, haben die Adiaphoristen vielfeltig geschwecht vnd ge
mindert.



38. Denn erst, so haben sie die Kirche Gottes dem schweren, tyrannischen
Joch des leidigen Roͤmischen Pharaonis oder Antichrists vnd seiner Bischouen
vnterworffen, damit nemlich, das sie jnen das Regiment vber die Kirchen
vbergeben haben.



39. Zum andern haben sie in mehr Schrifften, als fuͤrnemlich der
in seinem Buch, jtem, im Gruͤndlichen Bericht vnd andern geleret, die Kirche
sey schuͤldig der Weltlichen Obrigkeit in verenderungen der Ceremonien den
gehorsam zu leisten, ja wenn gleich die Kirchen seer gute vnd Christliche
Ceremonien hat, es sey auch die Oberkeit gleich der waren oder einer andern
Religion anhengig, haben also schlecht die Schluͤssel der Kirchen Gottes der
Weltlichen Obrigkeit vberantwort vnd citirten daneben das dictum Christi:
Date Caesari, quae sunt Caesaris, et Deo, quae Dei sunt. Gleich als die
Christliche Ceremonien der Monarchen gut oder Regalien weren.



40. Zum dritten haben sie auch damit die Christliche Freiheit hoch be
schweret, das sie fast alle G 2r Christliche, nuͤtzliche Ceremonien haben
hinweg nemen vnd die Papistische Abgoͤttische stat der Kirchen auffdringen
wollen, wie denn die Sechsische gedruckte Epistel an die Adiaphoristen ein
Grund Regel oder Gesetz aus dem Adiaphoristischen handeln citirt, welche
also lautet: Vnd in Mitteldingen soll man es alles halten, wie es die alten
Veter gehalten haben, vnd jener teil jtziger zeit auch noch helt.
Darumb,
so haben sie ja wollen die Kirche Gottes wider jhren willen vnd danck mit
vielen Latinischen Gesengen, Horis Canonicis, Messen etc., jtem, mit viel
Festen, mit fasten, mit der Teufels Lere von verbot der Speisen vnd mit an
dern vnzeligen beschwerungen vberladen, beschweren vnd sie also jrer Frei
heit berauben.



Vom Antichrist.



50. [sic] Es ist eine vnaussprechliche vnd wunderbarliche wolthat vnsers
lieben Gottes, welche nicht weniger dann die Erloͤsung der Kinder Jsrael aus
Egypten ewig zu betrachten vnd zu preisen ist, das vns nemlich der Barm
hertzige, ewige Gott in diesen vnsern letzten vnd betruͤbten zeiten den Anti
christ, vnter welches erbarmlichen dinstbarkeit wir so lange zeit gewesen
sind, durch seinen dritten Eliam, heiliger
gedechtnis, gnediglich offenbaret, G 2v vns auch aus der grewlichen fins
ternis vnd Tyrannischem joch desselbigen Rhoͤmischen Pharaonis wunder
barlich ausgefuͤrt vnd entlediget hat. Darumb rhuͤmet auch die Heilige Schrift,
sonderlich Paulus vnd die Offenbarung Johannis, solche wolthaten Gottes
vber die massen hoch. Es rhuͤmen sie auch alle Veter, die es weder erlebt
noch verstanden haben. Es lobet sie auch seliger gedechtnis
selbs vnd mit jm vnzelige ware Christen, die entweder noch im leben oder
allbereit in dem Herrn entschlaffen sind. Ja, eben die Offenbarung des
Antichrists ist jtzt ein hochnoͤtig stuͤck oder Artickel der waren Lere Christi,
welchen man vmb vieler vrsachen jtzt erhalten vnd ernstlich treiben mus.
Diese vnaussprechliche vnd der gantzen Christenheit hochnoͤtige wolthat
Gottes, der Offenbarung des Antichrists, haben die Adiaphoristen grewlich
verfinstert, geringert vnd schier gantz vnd gar, so viel trawn an jnen gele
gen war, hinweg genomen.



51. Denn auffs erste haben sie die zeit, seider seligen Todt,
nicht mit fleis vnd ernstlich angezeigt vnd inculcirt den Einfeltigen, wer
doch der rechte Antichrist sey, viel weniger haben sie mit dem Engel in Apo
calypsi klar geschrien:Exite, exite, Gehet aus, gehet aus, aus Babylon mein Volck etc. Ja, sie haben leider den jren gebotten, das sie also Predigen
solten, damit sie nicht mit Namen auff den Bapst schelten. Also haben sie
auch den Voitlendischen gerathen.



G 3r 52. Zum andern, so haben sie in jrem jungen, adiaphoristischen Jnte
rim den Antichrist vnd seine Bischouen widerumb in die Kirchen Christi ein
setzen wollen, daraus doch Christus solche Keuffer vnd verkeuffer mit der
Geissel seines Allmechtigen Worts ausgetrieben hat. Ja, sie habens nicht
allein in die Kirchen, sondern auch vber die Kirchen als Regenten vnd Herrn
setzen wollen.



53. Vnd weil die Heilige Schrifft bezeuget 2. Col. [sic] 2., der Antichrist
sitze in der Kirchen vnd erhebe sich vber alles, das Gott heist, vnd die Adia
phoristen aber denselbigen grewlichen Abgott widerumb in die Kirchen zu
setzen sich vnterstanden haben, so haben sie ja mit der that auch den aller
hoͤchsten Artickel von der Gottheit angegriffen vnd beleidigt.



54. Zum dritten, haben sie die gantze Kirchen vnd Religion in jrem jungen
Jnterim vnd andern Adiaphorischen verfelschungen nach dem Bepstischen
Greweln verstellet vnd deformirt, beide in Ceremonien in Sacramenten, vnd
auch in der Lere, wie das aus den vorgehenden vnd nachfolgenden Artickeln
oder zeugnissen klar zu sehen ist. Die Sechsiche Epistel wirfft jnen fuͤr, das
sie leiden, das man vnter jrem Namen, schein vnd ansehen alle Papistische
Grewel vnd Abgoͤttereien widerumb in die Kirchen einfuͤret, wiewol man
doch nicht seer bedarff hiezu das zeugnis der obgedachten Epistel, denn es
ist fast jederman im G 3v gantzen Deutschland bekannt, das, wo man
jrgend in eine Kirchen das Gottlos Jnterim oder das Bapstumb eingefuͤret,
man stets den leuten fuͤrgehalten vnd geschrien hat: Willigen doch solches
die Hochgelerten Adiaphoristen etc. Warumb wolt jr euch denn des wegern?



56. Sie haben auch alle Reformationes der Kirchen Gottes vnd die Of
fenbarung des Antichrists in ein verdacht bracht, als weren sie des leidigen
Teufels vnd Menschlicher Philonikie vnd ehrgeitz werck vnd thun. Durch
diese vnd dergleichen mittel vnd wege ist fast die gantze Offenbarung des
Antichrists von den Adiaphoristen offentlich verfinstert vnd auffgehaben
worden, so doch dieselbige jtzt (wie vor gesagt) ein gros teil vnd noͤtiger
Artickel des Christlichen Glaubens ist.



Von Ceremonien oder Mitteldingen.



57. Die Ceremonien der Kirchen Gottes, so allein zu gemeinem vnd geist
lichem nutz oder zur geistlichen erbawung der Kirchen Gottes, zur zier vnd
guter Ordnung etc. auffgericht vnd gehalten werden solten, wie solches Paulus
fuͤrschreibt, haben die Adiaphoristen dahin gerichtet, das sie dem bauch
dienen, friede, ruhe vnd gute tage von den Verfolgern Gottes erlangen moͤch
ten vnd sollten, wie vnleugbar. Darnach haben sie dieselbige in sonderheit
nach G 4r einander verfelschet vnd vom Geistlichen nutz vnd auffbawung
zu gemeiner Geistlichen verderbung verwandelt. Zum andern haben sie fast
alle Geistliche Deutsche Lieder vnd anderer aus den kir
chen geworffen, welche doch den armen Christen zur erbawung vber die
massen dienstlich sind, vnd dafFr ander Latinische Choralische hinein ge
setzt, so vom gemeinen Man weder verstanden, noch sonst zur erbawung

dienstlich sind, vmb der Materi vnd Musica willen, wie solches aus jrem
jungen Jnterim vnd dem auszug offenbar ist.



58. Denn fuͤrs erste haben sie eine solche Regel (wie auch oben gehoͤrt)
gesetzt: Vnd in Mitteldingen sol man alles halten, wie es die alten Vete
gehalten haben vnd jener teil noch helt.
Daraus ja klar zu mercken ist, das
sie schlecht alle Papistische Ceremonien haben wider auffrichten wollen, wie
solchs auch die obgedachte Sechsische Epistel bezeuget.



59. Zum andern haben sie in jrem Jnterim die Horas Canonicas vnd den
gantzen Papisticum Boatum, das vnnuͤtz Papistisch geschrey vnd heulen,
wider auffgericht vnd gewilligt, damit sie, beide die Lerer vnd zuhoͤrer,
von der noͤtigen Lere Christi zu dem vntuͤchtigem, vndienstlichem geschrey
oder geplerre abgewand, das sie nicht zeit, noch krafft hetten, die noͤtige
lere Jesu Christi zu treiben vnd zu hoͤren.



60. Zum dritten, so richten sie widerum auff oder geben je vrsach in jrem
Jnterim, die Seelmessen vnd Vigilen zu restituiren oder wider auffzurichten.
G 4v Denn sie gebieten darin, man sollte nicht allein beim Begrebnis sin
gen, wie in vnsern Euangelischen Kirchen der brauch ist, sondern auch nach
dem Begrebnis, welchs allein bey den Papisten gewoͤnlich ist, vnd solchs
darzu nach der verstorbenen oder jrer freunden begeren, darunter on zwei
fel etliche wol moͤchten Papistische Gesenge, das ist, Seelmessen vnd Vigi
lien begeren zu singen, welche denn jnen damit gewilligt weren.



Zum vierden, sie richten widerumb auff viel Festen, dazu auch das Festum
Corporis Christi, jtem des Teufels Lere oder verbot vom fleisch essen.



61. Aus der widerauffrichtung des Fests Corporis Christi ist komen, das man
an etlichen orten die Procession mit Creutz vnd Fanen, auch mit der Abgoͤt
tischen Monstranz wider angericht vnd dieselb noch jerlich helt. Sie haben
auch die Eleuation widerumb auffrichten wollen, welches hette desto mehr
zur Abgoͤttischen anbetung dienen muͤgen.



Summa summarum: Sie haben die gantze Lere von Ceremonien verfelschet.
Denn sie haben geleret, jr end sol nicht so fast zur Geistlichen erbawung
oder nutz, als zur fleischlichen wollust oder bauch fried dienen. Jtem, sie
haben klar geleret, das nicht die Kirchen vnd ware Lerer, sondern die
weltliche Obrigkeit, sie sey gleich der waren oder falschen Lere vnd Reli
gion anhengig, die oͤberste macht vber die Ceremonien habe. Denn sie haben

nur seer vnd hefftig H 1r gestritten vnd geschrien, das wir der K[aiserlichen]
M[ajestät] auch in verendrung der Ceremonien aller ding zu gehorsamen
schuͤldig weren, denn es were (sagten sie) geschrieben: Date Caesari, quae
sunt Caesaris etc.
, wie solches auch oben beruͤrt vnd angezeigt ist.



Vnd zum Beschlus des handels von Ceremonien: Was kan doch lieber Gott
jmmer fuͤr ein groͤssere verfelschung der Christlichen Ceremonien sein vnd
heissen, denn das sie zur verleugung vnd verdammung Goͤttlicher Warheit,
zum ergernis der armen, schwachen, einfeltigen Christen, zur sterckung der
Gottlosen, zur versuͤnung der verfolger, vnd also in summa, zu verderbnis
der seelen, zur verfelschung der warheit Jhesu Christi vnd zur vnehre Gottes
sollen gebraucht vnd gezogen werden? Jch weis warlich nicht, wie doch
jmmer ein ding ein erger ende haben koͤnde. Der Allmechtige, barmhertzige
Gott regire vnsere hertzen vnd thue vns einmal vnsere augen auff, damit wir
nicht stets sehend blind sein. Amen.



Das sey nu gesagt von den mancherleien, vielfeltigen Adiaphoristischen
Jrthumen vnd misbreuchen, so die Adiaphoristen zur zeit des Jnterims durch
jr Bedencken oder jung Jnterim vnd andere boͤse Adiaphorische Schrifften
begangen haben. Vnd wiewol alle die bisher erzelte jrthumen vnd misbreuche
klar, one Sophistica vnd cauillationibus, aus dem Text jres Adiaphorischen
Jnterims koͤnnen genomen vnd verstanden werden, jedoch zu gewisser vnd
weitern bekreffti-H 1vgung derer, wollen wir kuͤrtzlich auch etliche andere
zeugnis darbringen.

Erstlich, man bedencke vnd erwege nur, welcherley meinung das Adiapho
risch Jnterim, ja auch die gantze Adiaphoristerey fuͤrgenomen gewesen ist:
Quia, teste Hilario, ex causis dicendi sententia dictorum cognoscitur. Nem
lich der meinung vnd vrsach vnd keiner andern, das man des lieben Creutzes
Christi absein vnd die widersacher oder verfolger, die Papisten, den Bapst,
sampt allen den seinen versuͤnen koͤnde vnd mͤchte, welchs je vnleugbar vnd
sie selbs in jrem gedruͤcktenGruͤndlichen Bericht klar bekennen muͤssen,
wie auch jr eigener Fuͤrsprecher in seiner lesterschrifft. Jst nu dieser der
scopus oder ziel jrer Adiaphoristerey gewesen, zu dem man gezielet vnd ge
schossen hat, so ist leicht abzunemen, wie die Bogen vnd Pfeile haben muͤs
sen gerichtet werden. Freilich haben solche jre schrifften allzumal muͤssen

nach der Papisten schmack vnd wolgefallen zugericht, oder mit Bepstischen
Greweln gesaltzet vnd gezuckert sein.



Zum andern, so hat der bald nach der publication des jungen
Jnterims fuͤr vielen grossen Herren offentlich geprediget vnd gesagt: Die
Theologen haben eine ordnung nach dem Augspurgischen Jnterim gestellet,
auch das Jnterim gebilliget. Darumb so solte niemand mehr wider das Jnte
rim predigen, leren, reden oder schreiben.
Welche predigt auch als bald von
etlichen Predigern desselbigen orts den Adiaphoristen H 2r zugeschickt
ward, mit bit, man wolt sie verlegen etc. Aber es ist nicht geschehen, es
war keine Philomela verhanden, die da wider hetten singen wollen. Diesel
bige Predigt ist am ende des jungen Jnterims von vns gedruckt.



Zum dritten, so haben auch die Bischoue, so alda gegenwertig waren im
Landtag, also verstanden, auch offentlich protestirt, dz sie solch Jnterim oder
bedencken der Theologen, dazu jr gemuͤt, also verstehn, das sie damit das
grosse Jnterim willigen vnd billichen. Denn also lauten der Bischouen eigne
worte: Was aber die Artickel, so jr vns vbergeben, in sonderheit betrifft,
achten wir dieselbigen dahin gemeint, das sie sich mit der Keisserlichen
ausgegangen Ordnung des Jnterims im verstand vergleichen sollen, wie wir
denn der Theologen vnd ewer gemuͤt dahin gerichtet verstehen.
Dieser der
Bischouen verstand oder Glossa vber das jung Jnterim ist wol so starck, das
sie allein vns aus dem kleinen Jnterim das gantz gros Jnterim machen koͤnne.
Dieser Glosse verstand vnd protestation haben die Adiaphoristen nicht mit
eim wort widersprochen. Derwegen, weil die Bischoue solch Adiaphoristisch
Jnterim vnd das gemuͤt der Theologen, so dabey gewesen, also verstanden
vnd sie, die Theologen, es nicht verneint haben, so mus auch gewislich eben
die meinung der Adiaphoristen gewesen sein.



Zum vierden, so hats auch die gantze landschafft, Konj. aus: landschfft. sonderlich die gesandten
von den stedten vnd der Adel, solch jr Jnterim also verstanden, das es mehr

Papi-H 2vstische Grewel in sich hette, denn sie auch demselbigen darumb
hefftig widersprochen haben.



Zum fuͤnfften, es haben auch also solch Adiaph. Jnterim verstanden Konj. aus: verstauden. alle
Gottfuͤrchtige vnd bestendige Christen, so es entweder gesehen oder gelesen
haben, wie denn auch seer viel dem widerstanden haben.



Zum sechsten, bezeugen solche meinung der vnd sein Aduocat
Venatorius in jren gedruckten Schrifften, darin sie die Adiaphoristen seer
loben, das sie widerumb haben zu der heiligen Mutter der Kirchen vmbkeren
vnd sich mit jr versuͤnen wollen, schelten dagegen mich, , hefftig
vnd alle andere, so die Adiaphoristen in solchem guten vnd loͤblichen fuͤr
nemen, oder an der reise in Egypten zum Rhoͤmischen Pharaoni, verhindert
vnd auffgehalten haben.



Zum siebenden, es verstehen vnd deuten auch die Adiaphoristen selbs also
jre Adiaphoristerey, das es sey eine inclinatio ad Papatum, wie sie selbs be
kant in der Epistel an die Hamburger, in der Oration Jsinderi, in einer
vermanung zur Adiaphoristerey etc., jn der auslegung des Trawms von
Fenstern, jn der Epistel an Carlwitz, darin steht: multa uolens largior
etc
, jn einer andern Schrifft darinnen sie schreiben: Wir lassen viel
hochwichtige sachen fuͤruͤber gehen etc
, jn jrem Gruͤndlichen bericht
im anfang jres jungen Jnterims, da jnen klar diese Frage fuͤrgelegt ward:
Lieben Herren, K[aiserliche] M[ajestät] gebeut vns, das wir das gros Jnte
rim annemen sollen. Was rahtet jr Herrn Theologen dazu? Was ist ewer

bedencken?
Darauff antworten die Theolo-H 3rgi also: Vnser bedencken
stehet darauff, das man der K. M. vntertheniglich gehorsam leiste.
Was ist
nu das anders, denn sagen: Ja, jr solt das liebe Augs[burger] Jnterim annemen
etc.? Darumb ist das ein klar, offenbar zeugnis der Adiaphoristen selbs, nem
lich das all jr Adiaphorisiren ein lauter billigen vnd annemen des Jnterims
vnd des Bapstumbs dazu gewesen sey.



Zum achten, es ist je war vnd nur wol bewust, das die Herrschafften an
denen orten, da die Adiaphoristerey am meisten gezimert ist, den wider
sachern verheissen haben, das gantz Jnterim anzunemen vnd in jren landen
auffzurichten, wie solchs neben andern zeugnissen auch aus der offentlichen
Histori Sleidani offenbar ist. Weil sie denn solche grosse verheissung so
tewer einem solchem ernsten, wackern vnd triumphirenden Monarchen in
solcher grossen schreckung gethan haben, wie kan doch, lieber Gott, wol
muͤglich sein, das jre Religion handlungen so flugs auff solche verheissung
vnd bewilligung des Jnterims geschehen sind, nicht dahin gerichtet vnd ge
meint worden sind.



Zum neunden, es ist war vnd vnleugbar, das alle die, so Adiaphorisirt, ge
wichen, Reformationes zur zeit des Jnterims gezimert haben, viel gnedigere
Monarchen, Bapst vnd Bischouen gehabt haben denn die, so fest bey jren
vorigen Ceremonien, on einige Adiaphoristerey, bestanden vnd die Warheit
offentlich vnd ernstlich bekandt haben. Was kans aber fuͤr ein vrsach sein
denn eben diese, H 3v daruͤber wir klagen, nemlich das sie, denselbigen zu
wolgefallen, sich zum Bapst geneigt vnd gelencket haben.



Zum zehenden, man frage den newen Adiaphoristischen Fuͤrsprecher, was er
doch von der Adiaphoristerey halte. Erst saget er, das die fuͤrtrefflichsten,
hochweisesten Leute dazumal so gar erschrocken waren durch die verfol
gung, das sie nicht gewust, was sie thun oder lassen solten. Jtem, das Konj. aus: si= || solchesie
solche Adiaphorische Bedencken darumb gestelt haben, auff das sie der
verfolgung los sein moͤchten. Das ist warlich ein boͤser vrsprung oder an
fang, auch ein boͤs end oder ziel. Denn was aus einem fuͤrchtsamen, be
stuͤrtzten Mut herkompt oder auch zur versuͤnung die verfolger, sonderlich in
Schrifften oder reden gehet, da kan man nicht Christlich, eiuerig, vol
Glaubens vnd H. Geists sein, sondern ist gemeiniglich ein abfall, verleugnen,
ein heucheln vnd schmeicheln den Feinden. Aber wir wollen noch ein klerer
zeugnis vnd vrteil desselbigen Fuͤrsprechers von der Adiaphoristerey hierzu

schreiben, vnd lautet also: Christen leut sollen in allen jren reden vnd
hendeln auffrichtig vnd warhafftig sein, Mund vnd hertz sampt allen geber
den vberein stimmen, zuuoraus aber in Religions vnd Glaubens sachen.
Drumb moͤgen die wol bedencken, wie REDLICH sie handeln, vnd ob sie
auch vn-H 4rsers Herrn Gotts sampt der Key. Maie. nicht SPOTTEN, so
allein mit eusserlichen Ceremonien Papisten oder Jnterimisten sich STEL
LEN vnd es aber doch innerlich im hertzen nicht sein wollen. Vnd widerumb
innerlich im hertzen, oder viel mehr heimlich in WJNCKELN, fuͤr etlichen
Leuten wollen sie Christen gehalten sein, da es keine fahr hat, Gott zu
keiner fuͤrderung vnd keinem Menschen zu Erbawung vnd besserung gerei
chen kan, vnd es aber gleichwol eusserlich zu Gottes Ehr, des Euangelij er
fuͤrderung vnd des Nehesten Erbawung vnd besserung gar mit nichten BE
KENNEN wollen.
Dieses des Adiaphoristischen Fuͤrsprechers vrteil vnd
zeugnis solte man je hoch achten vnd gedencken, es habe jn die liebe, klare,
helle warheit gedrungen, das er hat also dauon reden muͤssen, sonst die af
fecten hetten jn tausentmal ehe zu dem widerpart gezogen, wie auch endlich
geschehen. Andere seine zeugnisse, damit er nur viel grobe stuͤcke im
jungen Jnterim insonderheit anzeigt, wil ich der kuͤrtze halben jtzt vnter
lassen, sonderlich weil sie in der Apologia erzelet sind.



Zum eilfften vnd letzten (damit wirs nicht allzu lang machen), man frage die
erfarung selbs, wohin doch die Adiaphoris[tische] verfelschung gemeint vnd
H 4v gericht waren. Jsts nicht war, das wo nur die Adiaphora hinkomen
sind, dahin ist als bald das Jnterim gereiset oder gefolget, oder je das groͤste
teil dauon, sonderlich so sich niemands dawider gesetzt oder dem widerfoch
ten hat? Es ist je vnleugbar, das fast allenthalben die Adiaphora gleich als ein
alphabet zum Jnterim gewesen sind, oder das jm thuͤr vnd fenster, auff das es
in die Kirche Gottes hinein rumpeln vnd mit gewalt dringen moͤchte, auff
gethan haben. Jsts nicht auch war, das wo nur die Adiaphora hinkomen sind,
da hat man als bald angefangen, dem Bapst guͤnstiger zu sein, nichts von jm
in vngut zu reden, vnd dagegen des vergessen, die ernewerung des
heiligen Euangelij nicht sonderlich hoch vnd werd halten, vnd endlich die
eiuerige vnd dem leidigen Bapst vnguͤnstige Prediger vnd Buͤrger entwe
der zu ueriagen, zu arrestiren oder je jnen das maul zu stopffen?




Summa: wenn die Adiaphoristen gentzlich nichts mehr gethan, gered oder
geschrieben, denn das sie ein solchen rath, antwort oder Bedencken einer
solchen Landschafft auff jre Frag gegeben haben, wie jm anfang jres jungen
Jnterims steht, so were dennest eine vberaus grewliche verleugung vnd
offentlicher abfall, ja auch vermanung zum Abfall. Denn da sie rathgefraget
waren in der aller wichtigsten sachen auff diese meinung: Lieben Herrn
Theologi, der K[aiser] gebeut, das wir das Jnterim annemen sollen, was rathet
jr dazu?
Antworten die Adiaphoristen also: J 1r Vnser Bedencken ste
het darauff, das man der Roͤmischen Key. Ma., vnserm Aller gnedigstem
Herrn, GEHORSAM leiste vnd sich also verhalte, das jre Ma. vnd menig
lich aller vnser gemuͤt zu ruhe, frieden vnd einigkeit geneigt vermercken
muͤge. Das RHATEN wir trewlich, wollen auch FVR VNSER PERSON, so
viel jmmer muͤglich, DAZV DJENEN vnd vermanen. Denn (wie etliche von
vns one grund reden vnd schreiben) ist vnser gemuͤt vnd fuͤrnemen zu keiner
ZWJSPALT oder weiterung, sondern zu ALLEM DEM, wie OBGEMEL
DET, gerichtet, das ZEUGEN wir MJT GOTT SELBS, dem aller Menschen
hertzen bekandt. Vnd solchs soll vnd WJRD das WERCK SELBS aus
weisen.



Da rathen sie klar vnd ausdruͤcklich einer solchen grossen Landtschafft, das
sie das Gottlos Jnterim anemen solte, sagen auch dazu, das sie solchs nur
trewlich rathen, zeigen auch an, das sie selbs zu solchem gehorsam bereit
vnd willig sein, welchs auch das werck selbs ausweisen sol, vnd endlich be
tewren vnd bezeugens darauff mit dem allertewersten Eyd, damit man ja kei
nen zweifel haben J 1v koͤnde, was jr hertz vnd endlich gemuͤt sey. Lieber
Gott, wie koͤnden sie klerer die warheit Gottes verleugnen oder ernstlicher zu
verleugung vnd abfall immer mehr rathen vnd vermanen?



Ach, was bedarffs viel wort, es mus ja ein seer vnuerschempter Mensch sein,
der noch daruͤber viel streiten vnd disputiren wolt, ob die Adiaphoristerey ein
abweichen zum Bapstumb vnd eine verenderung vnd verfelschung vnserer
waren Religion gewesen sey oder nicht, weil die sache so gar oͤffentlich am
tag ist. Ja, das, wo man nicht in der zeit durch sonderliche schickung Got
tes widerstanden hette, gantz Deutschland zum Bapst abgefallen were, wie
denn schier alle Kirchen von einem ort des Deutschen Lands bis zum
andern (ausgenommen etliche wenig) entweder verheeret, papistisch vnd oͤde
gemacht, oder ja vberaus seer zerruͤttet vnd jemmerlich mit des Antichrists
geschmeis beschmissen besudelt. Vgl. Art. beschmeiszen, in: DWb 1, 1582f. waren etc. Von den mancherleien Ergernissen,

verfolgung, scheuslicher vneinigkeit vnter den Lerern in vnsern Kirchen, be
truͤbung des heiligen Geists in vieler Gottsfuͤrchtigen hertzen, verwirrung
vnd erbarmlichen zerruͤttung der Kirchen Gottes, ewige verderbung vnze
liger Seelen, verletzung Gottes Ehre vnd andern vielen vnzeligen schaden
vnd jamer, so aus der Adiaphoristerey eigentlich herkomen sind, were wol
noch viel zu reden vnd zu schreiben vnd aller ding billich zu klagen, aber
kuͤrtz halben wollen wirs jtzt vnterwegen vnd dabey wenden lassen, son
derlich weil solche schaden vnd jam-J 2rmer viel groͤsser sind denn sie
jrgent eins Menschen vernunfft, hertz vnd wolredenheit fassen, begreiffen
vnd ausreden koͤnde. Allein an jenem tage, welcher zwar auch nicht weit
sein kann, werden wirs erfaren, sehen vnd hoͤren, wenn nemlich der rechte
erforscher vnserer hertzen vnd gestrenger Richter eines jglichen thun, jm
fuͤr die augen, fuͤr allen lieben Engeln vnd Gottes Heiligen halten vnd jn
darumb auffs grewlichst straffen wird.



Ach Allmechtiger, ewiger Gott, der grossen blindheit vnd verstockung der
armen Buler der Babylonischen Huren vnd jrer Prosopolipten, das sie
doch nicht ein mal bedencken wollen, wie offt sie selbs zuuor alle verglei
chunge Christi mit Belial, nicht allein vor diesen betruͤbten zeiten, sondern
auch eben zu diesen zeiten vnd dazu eben diese gegenwertige Adiaphoristrey
verdampt vnd verflucht haben. Das sie auch nicht bedencken vnd warnemen
wollen, wie schendlich sie nicht allein die Ceremonien vnd Kirchenordnun
gen mit dem Antichristischen sawrteig beschmissen, sondern auch die
ware, reine lere Jhesu Christi schier in allen Artickeln verfelscht haben, wie
sie solches von jrem eigen gewissen vnd vns offtmals vberzeuget sind. Das
sie auch nicht wollen bedencken vnd betrachten, wie viel vnzelige grewliche
ergernissen sie in der Kirchen Gottes gegeben vnd angericht haben, wie denn
selbs dazumal geschrieben hat in einer Adiaphorischen schrifft,
das solche verenderungen bedeuten, eine inclinationem, das ist, Abfall zu
dem Antichrist machen, auch schwach J 2v vnd zaghafftig fuͤren, auch in
grosse betruͤbnis manch gut hertz, vnd stercken dagegen oder bekrefftigen
die Papisten. Denn, lieber, sage mir, wer hat sich dazumal nicht geergert, da
man gesehen hat, das solche Leute zu lauter Windrohren oder Wetter
hannen worden waren?




Das sie nicht betrachten, wie vnzelig viel Kirchen vnd Seelen sie mit jrer
Adiaphoristerey vnd Antichrists Bulerey verwirret, verheeret vnd in die
Helle hinein oder in ewig verderben gefuͤret haben, denn da die Kirchen der
reinen Lere vnd Religion allenthalben beraubet waren, hat man jre junge
Jnterim gewiesen vnd gesagt: Seid jr denn gelerter oder heiliger denn ewre
Preceptores etc.?
Summa: allenthalben sind die Kirchen allein durch jr
aÙtÕj œfa, oder ansehen verheeret vnd der heilsamen warheit Gottes be
raubt worden.



Das sie nicht bedencken wollen, das dieser Jrthum (Gute Werck sind noͤtig
zur Seligkeit) vielfeltig die ware Religion, die Ehre Christi vnd der armen
Suͤnder trost vnd ewigs Heil grewlich beleidiget, hinweg nimpt vnd raubet.



Das sie nicht wollen bedencken, wie ein grewlich Schisma sie mit solchen
verfelschungen vnd des Antichrists Bulereien angericht haben, wie sie denn
selbs jre AdiaphoristereyPomum contentionis in Oratione Isinderi ge
nant haben.



Das sie nicht bedencken, wie einen grewlichen schaden solch jr boͤs Exempel
vnd falsche Lere zu ewigen zeiten der Kirchen Gottes thun wird, da stets in
gefahr vnd Noth seer viel Leute dahin J 3r lauffen vnd andere mit sich
fuͤren werden, zu der hohen Adiaphorischen Weisheit, Axla tragauit utra
que
,auff beiden achseln tragen, das man zweien Herren werde die
nen vnd also mit verleugnung vnd verfelschung der warheit den Teufel vnd
die Gottlosen versuͤnen wollen, mit dem schein: Ey, es habens zuuor wol
andere grosse Leute gethan etc.



Das auch die vnseligen Verfuͤrer nicht bedencken vnd betrachten wollen, wie
eine scheusliche Bulerey mit dem Antichrist ist, das sie viel andere geleret
vnd in die Kirche Gottes eingefuͤret haben. Sie sehen ja (so sie anders noch
sehen koͤnnen oder wollen), das jtzt hohe vnd nidrige personen den leidi
gen Antichrist anbeten vnd fuͤr jm niderfallen, auff das sie von jm die
Reich dieser Welt, als Bistuͤmen, Probsteien, Ebteien vnd Canonicaten,
wie Daniel geweissaget hat, erlangen. Darumb, so opffert da einer seinen
Son, der ander seine Tochter dem Moloch, das sie geschmirte Pfaffen,

beschorne Moͤnchen vnd Nonnen werden, vnd also dem Teufel ewig die
nen, Christum jren Schoͤpffer vnd Erloͤser on vnterlas lestern vnd schenden,
mit sich auch dazu vnzelige Seelen in das ewig verderbnis hinein reissen vnd
fuͤren, vnd wollen gleichwol dabey der Augspurgischen Confession anhengig
vnd verwant sein. Ja, sie sehen auch, das solche Adiaphoristen jtzt abermal
verbieten die von Gott geschaffene vnd zugelassene speise, gebieten das
Sacrament in der Kirchen, auff Papistisch Consecriren, mit liechten vnd
gloͤcklin zum krancken tragen, neben dem, das sieJ 3v seider des Jnte
rims her, viel gefallene Grewel angericht vnd behalten haben. Ja, sie sehen,
das man grewliche Abgoͤttereyen nach vnterweisung oder vnterrichtung jrer
Juͤngern wider anrichtet. Zu solchen allen grewlichen Abgoͤttereien, Bule
reien mit der Babylonischen Bestien, ob sie wol wissen, das sie vrsach, rath
vnd lere gegeben haben, sehen auch, das fuͤr jren augen solche Grewel
getrieben werden, jedoch so gedencken sie nicht ein mal daran, wie man
solche jre Bulerey vnd grewliche beschmeissung auffheben moͤchte, oder sie
nur straffen, sondern wollen lieber haben, das dem Teufel vnd Antichrist
gedienet, Gott gelestert vnd vnzelige Seelen in das ewig verderben gefuͤret
werden. O wehe, wehe euch an jenem tage.



Wo sind jtzt auch andere Lerer vnd Prediger, das sie nicht jre meuler auff
thun vnd jre stim wie eine Posaune wider alle solche verfelschunge vnd
Bulereien auffheben, auch die arme Christen fuͤr jrem zeitlichen vnd
ewigem verderben warnen vnd on vnterlas vermanen?



Das endlich nicht betracht wird, wie man mit solcher vielfeltiger Bulerey des
Antichrists das gantz Deutschland mit grossem vnd grewlichen zorn Gottes
beladen hat, welcher vns gewislich, beide hie zeitlich vnd dort ewiglich, wo er
nicht versuͤnet vnd gestillet wird, wie ein alles verzerendes Fewr brennen vnd
verzeren wird. Derwegen so ist die hohe, ja vnaussprechliche not der
Kirchen Gottes vnd aller Christen Men-J 4rschen verhanden, das man in
der zeit bedencke, was doch zu vnserm zeitlichen vnd ewigem fried vnd wol
fart diene, vnd wie man doch dem zukuͤnfftigen, grausamen zorn Gottes
entfliehen muͤge, das ist, das wir auffs aller erst, fuͤrnemlich solche grewliche
Hurerey mit dem leidigen Antichrist erkennen, bekennen, Busse thun vnd es
dem Allmechtigen, barmhertzigen, lieben Gott, vmb seines lieben Sons Jhesu
Christi willen, abbitten. Das ist der einig  weg, dem kuͤnfftigen jammer in

diesem leben (wie denn die grewliche Geissel Gottes, der Tuͤrck, nicht weit
ist) vnd in jenem leben zu entfliehen.



Der Allmechtige, ewige Gott erhalte vns bey seinem Wort vnd behuͤte vns
fuͤr falscher Lere in diesem leben, vnd in jenem fuͤr seinem aller grewlichsten
zorn vnd straffe, vmb seines lieben Sons Jhesu Christi willen. Amen. Amen.



Finis.


1

2

Zu der apokalyptischen Erwartung des Weltendes in der Reformationszeit vgl. Leppin, Antichrist und Jüngster Tag.n

3

Verhältnisse. Vgl.

4

Symbol, Wahrzeichen. Vgl.

6

Vgl. I Reg 6 und 8; II Chr 3–6.

7

bösen, betrügerischen. Vgl.

9

Vgl. Dtn 13,7–12.

10

voreingenommenen Personen. Vgl. Art. προσωπολή(μ)πτης, in: ; vgl. auch Röm 2,11.

11

Ein von scheinbar häufig gebrauchtes Bild. Vgl. Flacius, Von wahren und falschen Mitteldingen, A 3r; in , S. 137.

12

böse, elendige. Vgl.

13

unterlassen, ausgelassen, übergangen. Vgl.

14

schöngeredet. Vgl.

15

 Ware.

16

zuletzt. Vgl.

17

heuchlerischen. Vgl.

18

Ausschmückungen, Beschönigungen. Vgl.

19

gewährt, geduldet.

21

einheimische, hier: innerisraelitische. Vgl.

24

überführt.

25

darstellten, schilderten. Vgl.

27

Vgl. Jes 1,9.

28

kurz, knapp.

29

Abbildung.

30

Verhältnissen. Vgl.

31

jedem. Vgl.

32

Zur Verwendung des Elia-Epithetons für Luther vgl. , passim.

33

gereinigt. Vgl.

34

eingerichtet, errichtet. Vgl.

35

Des Schmalkaldischen Krieges, der für den Schmalkaldischen Bund verloren ging. Vgl. Georg Schmidt, Siegrid Westphal, Art. Schmalkaldischer Krieg, in: , 228–231.

36

Vgl. : Gallus, Gegenbericht (1550), Anm. 78.

37

Vgl. Augsburger Interim, (Vorrede), 28–36; Proposition des Interims. 15. Mai 1548, in: DRTA.JR XVIII,2, Nr. 191, S. 1799–1802.

38

Vgl. Erklärung der Annahme des Interims durch die Reichsstände. 15. Mai 1548, in: DRTA.JR XVIII,2, Nr. 192, S. 1802; DRTA.JR XIX,1, Nr. 42–68, S. 157–194.

39

Vgl. Sleidan, Chronica (1557), 20, VI, fol. CCCXIIIr–v; ebd., 20, X, fol. CCCXVIr–v; ebd., 22, VII, fol. CCCXLIIIIr.

40

schnell. Vgl.

41

Sprichwörtlich: Veränderung sind fehrlich. Vgl. Art. Veränderung, in: , 1528.

42

erschien es vorteilhaft. Vgl. ;

43

erwerben, erhalten. Vgl.

44

Kurfürst ließ das Interim mit einer Deklaration versehen publizieren. Vgl. , 262; die Deklaration ist abgedruckt bei , 126–131; für die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach und die Reichsstadt verständigten sich die Theologen noch im Jahr 1548 auf das sogenannte Auctuarium vgl. , 325–331

45

Gemeint ist die Leipziger Landtagsvorlage. Vgl. , Nr. 74, S, 115–122; Nr. 212, S. 254–260;

46

Fleischer, Metzger. Vgl.

47

redlichen, unschuldigen. Vgl.

48

Drohungen.

49

Ägypten als Sinnbild der Unterdrückung des Gottesvolks. Vgl. Ex 1,11–14.

50

heuchlerischen. Vgl.

51

zerstört, verwüstet. Vgl.

52

Widerlegung. Vgl.

53

arglistigen, betrügerischen. Vgl.

54

Vgl. : Reaktionen auf das Augsburger Interim.

55

befreien, aus der Schlinge ziehen. Vgl.

56

entledigen. Vgl.

57

Vgl. Gal 2,4.

58

Vgl. Mt 18,1–7 (Vg); Mk 9,32–41 (Vg); Lk 12,32 (Vg); 17,1f (Vg).

59

Vgl. II Kor 6,15.

60

Vgl. die Schriften von , und in .

61

und befanden sich 1548/49 in und versuchten zunächst auch in persönlichen Gesprächen, auf die Wittenberger Theologen einzuwirken, um sie von der Gefährlichkeit eines Nachgebens in Glaubensfragen zu überzeugen. Vgl. , 121–124; , 63–66.

62

Ahithophel (Vg: Achitophel) war ein Ratgeber des alttestamentlichen Königs David, der abtrünnig wurde, indem er sich der Revolte Absaloms gegen David anschloss. will damit die kursächsischen Räte und wohl auch selbst, die 1548/49 in der Interimsangelegenheit die Wittenberger Theologen zu beeinflussen suchten, als Glaubensabtrünnige brandmarken. Vgl. II Sam 15.

63

Die kursächsischen Räte bestimmten im Herbst 1548 den Gang der Dinge, so dass schon ein Diktat der Räte befürchtete. Er teilte dies und auch seine prinzipielle Abneigung gegenüber dem Interim mit, denn dieser erinnerte Melanchthon später daran. Vgl. an . 24. Oktober 1548, in: , S. 185f = ; an . 8. Juni 1549, in: ; Wartenberg, Augsburger Interim und Leipziger Landtagsvorlage, 20–27; , 93–99.

64

Vgl. Von der einig= || keit derer / so fuͤr vnd wider || die Adiaphora in vorgangenen Ja= || ren gestritten haben / Christlicher || einfeltiger bericht / sehr nuͤtz= || lich zu lesen / durch || . || ... || [: 1556] (VD 16 F 1536).

65

teuflischen Geist. Vermutliche scheute sich den Teufel beim Namen zu nennen, und setzte stattdessen die Abkürzung ein.

66

schlicht, einfach. Vgl.

67

schnell. Vgl.

68

Vgl. ORATIO || DE CONIVNCTIONE ET || VNITATE CHRISTIANORVM, || contra non necessarias separa= || tiones, & aemulationes per= || uersas, recitata in tem= || plo collegij Pau= || lini, à || BERNARDO ZI= || GLERO S. THEOLOGIAE DO= || ctore, ferijs secundis pa= || schalibus.|| ... || [: 1549] (VD 16 M 3749).

69

spielt damit z.B. auf die Amtsenthebung des an. Vgl. Chalybaeus, Durchführung des Leipziger Interims, 46–58.

70

unterdrücken. Vgl.

71

überhört, nicht zur Kenntnis genommen. Vgl.

72

Mt 26,31 (Vg); Mk 14,27 (Vg); vgl. Sach 13,7.

73

Vgl.

74

Vgl. Auszug aus dem Beschluss des Landtags zu Leipzig, in: , Nr. 397, S. 450–453; vgl. ; Begleitschreiben zum Auszug. September 1549, in: , Nr. 446, S. 516.

75

Vgl. Kurfüstliches Mandat zur Religionsfrage. 4. Juli 1549, in: , Nr. 396, S. 449f.

76

Polemischer Ausdruck für die Zusammenkünfte der Theologen 1548 als kleine, nicht rechtmäßige Konzilchen, als Orte der Liederlichkeit und des Lasters. Vgl. Art. conciliabulum, in: ; Art. conciliabulum, in:

77

erteilte nach dem Leipziger Landtag den Auftrag, eine Kirchenordnung zu erstellen, was dieser im Frühjahr 1549 tat. Die Kirchenordnung wurde jedoch nicht publiziert. Stattdessen wurde der Auszug aus der Leipziger Landtagsvorlage an die Pfarrer versandt. Vgl. Friedberg, Agenda;

78

besudeln. Vgl.

79

Gemeint ist , der angeblich geträumt hatte, dass er auf die Bitte eines Landsknechts hin mit einem Glaser gehandelt habe, damit dieser für den Landsknecht Fenster mache. Kurz darauf sei der Glaser zu ihm gekommen und habe geklagt, dass der Landsknecht ihn zwingen wolle, eine Messe zu lesen. , so , habe den Traum dahin gedeutet, dass ihn zwingen wolle, etwas zum Schein zu tun, doch in Wahrheit ginge es darum, den alten Glauben wieder einzuführen. Vgl. Eine entschůldigung || / an || einen Pharherr. || Jtem desselben / was da sey die Kirchen ver= || lassen odder nicht verlassen. || Jtem zween Trewme . || ... || [: 1549] (VD 16 F 1369), B 3v; eine zweite Ausgabe erschien im selben Jahr (VD 16 1270); vgl. auch: Entschůldigung / geschrieb) an die || Vniuersitet zu / der Mittelding || halben.|| Jtem sein brieff an / sampt etlichen andern schrifften || dieselbige sach belangend. || Verdeudscht. || [:  1549] (VD 16 F 1266).

80

Gemeint ist der Reichstag zu Augsburg 1550.

81

Zu den Verhandlungen über die Durchführung des Interims auf dem Reichstag vgl. DRTA.JR XIX, Nr. 42–68, S. 157–194.

82

Vgl. Sleidan, Chronica (1557), 22, VII, fol. CCCXLIIIIr.

83

.

84

Den Begriff der Cantzeley unsers herrn Jhesu Christi prägten die aus heraus Widerstand gegen das Interim und dessen Durchführung leistenden Theologen. Vgl. Magdeburger Bekenntnis, O 2v, , S. 599; , 157, Anm. 1.

85

Vgl. Mk 15,14 (Vg); Lk 23,21; Joh 19,15.

86

Auf dem Reichstag wurde über die Exekution der Acht gegen die Stadt beraten und der Auftrag zur Durchführung dessen als oberstem Feldhauptmann übertragen. Nach mehrmonatiger Belagerung ergab sich die Stadt dann dem Kurfürsten im November 1551. Vgl. DRTA.JR XIX, Nr. 180–199, S. 1012–1060;

87

meint damit nicht allein das Ende der Belagerung , sondern den Fürstenkrieg 1552.

88

bezieht sich hier wohl hauptsächlich auf eine Schrift, die er zusammen mit herausbrachte. Vgl. PROVOCATION || oder erbieten der Adi= || aphorischen sachen halben / auff || erkentnis vnd vrteil der Kirchen. || Durch || vnd || ... || [: 1553] (VD 16 F 1470); , 4f.

89

Osiander stritt vor allem mit Bernhard Ziegler, da dieser die Leipziger Landtagsvorlage verteidigte. Vgl. Gottfried Seebaß, Art. Osiander, Andreas, in: , 507–515, bes. 509; Schwenckfeld erkannte in dem zwischen und ausbrechenden Streitigkeiten den Beweis für den bald bevorstehenden Untergang der Lutherischen. Vgl.

90

schrieb ab 1551 gegen Osianders Auffassung von der Rechtfertigung. Osiander lehrte, dass allein die göttliche Natur Christi den Menschen rechtfertigen könne und dass dem Menschen in der Rechtfertigung eben diese göttliche Natur Christi eingegossen werde. Vgl. Gottfried Seebaß, Art. Osiander, Andreas, in: , 507–515, bes. 511f; Rudolf Keller, Art. Gnesiolutheraner, in: , 512–519, bes. 514f; , 205–297; zwischen 1553 und 1559 kam es zwischen und zu einer umfangreichen publizistischen Auseinandersetzung über das Wesen und die Bedeutung des verbum externum, da die Auffassung vertrat, das Wort Gottes werde über die Einwohnung Christi im Herzen der Menschen vermittelt, und der Buchstabe der Heiligen Schrift betreffe lediglich den äußeren, gläubigen Menschen. Vgl. Horst Weigelt, Art. Schwenckfeld, Kaspar von / Schwenckfeldianer, in: , 712–719, bes. 716; , 298–353.

91

Vgl. Anm. 88.

92

Auf die Provocation des und aus dem Jahr 1553 gingen die Wittenberger offensichtlich nicht ein. Die hier angeführten Verdammungen beziehen sich daher wohl auf die Schriften der Wittenberger gegen die Magdeburger allgemein. Vgl. , 4f; , Gründlicher und wahrhaftiger Bericht,

93

 Im Mittelpunkt des Streits um die guten Werke stand eine Verteidigungsschrift gegen (VD 16 A 2340), in der er den Grundsatz vertrat, dass gute Werke zur Seligkeit nötig seien, und dass niemand ohne gute Werke selig werden könne. Vgl. Auff des Ehrenwir || digen Herren || schrifft / so jtzundt neulich Men= || se Nouembri Anno 1551. wider || oͤffentlich im || Druck ausgegangen. || Antwort || . || ... || [: 1552] (VD 16 M 1996); vgl. auch

94

heftigen, schlimmen. Vgl.

95

gerastet und geruht. Vgl.

96

Zum Verlauf des Majoristischen Streits vgl. ; Heinz Scheible, Art. Major, Georg, in: , 727–729.

97

Vgl. APOLOGIA || vnd || . || Das die Adiaphoristen / vnd nit sie / tren= || nung in vnsern Kirchen der Augspurgischen Con= || fession / vnd vneinigkeit angericht / ... || [: 1556] (VD 16 F 1272).

98

angesehene, vortreffliche. Vgl.

99

Gemeint sind die Vermittlungsbemühungen der Superintendenten von , , und in den Verhandlungen der Magdeburgern und der Wittenbergern. Vgl. , 32–41; Irene Dingel, Art. Wigand, Johannes, in: , 33–38, bes. 35.

100

.

101

und unterrichteten im Sommer 1556 von der Bereitschaft zu einem Gespräch mit ihm. Vgl. , 13f.

102

reiste nach einem Gespräch mit , und in nach zu , um mit diesem über einen möglichen Ausgleich durch den Entscheid einer Synode zu verhandeln. Vgl. , 14–16.

103

antwortete auf das Ansinnen , indem er zunächst versicherte, dass eine Einigung nicht an ihm scheitern würde. Allerdings lehnte er ein Gespräch mit Leuten wie , und , die er für Aufrührer und von Hass angetrieben bezeichnete, rundweg ab. Gegenüber betonte er jedoch die ehemalige Freundschaft und seine Bereitschaft zu einem Theologenkonvent zu erscheinen. Vgl. an . 15. Juli 1556, in: , Nr. 6031, Sp. 797–799 =

104

verrückte, dumme. Vgl.

105

Wegelagerer, Verräter. Vgl. Art. insidiator, in:

106

Vgl. an . 1. September 1556, in: ; ders. an dens. 16. September 1556, in:

107

klar. Vgl.

108

gestand dies in seinem Schreiben an vom 4. September ein, wies aber die Beschuldigungen von und zurück. Vgl. an . 4. September 1556, in: , Nr. 6067, Sp. 839–844 =

109

Die Einschätzung von Chyträus, dass es zu keiner Einigung kommen könne, solange und lebten, war offensichtlich in abgewandelter Form hinterbracht worden: solange er nicht aus dem Wege geräumt sei, könne es keine Einigung geben. Vgl. an . 15. Juli 1556, in: , Nr. 6031, Sp. 797–799 = ; , 17.

110

Vgl. Anm. 64.

111

rief und in der Widmungsvorrede seines Bekenntnisses auf, in den Streitigkeiten zu vermitteln. Im Januar 1557 waren die beiden aus diesem Grund dann in Dresden beim Kurfürsten vorstellig geworden. Vgl. Bekentnus von etli= || chen jrthumen Maioris. || Item etliche spruche Menij. || ... || [s.l. 1557] (VD 16 F 1278), A 1v; , 42; , 310.

112

Vgl. Verantworttung || || Auff || gifftige || vnd vnwarhafftige verleumb= || dung vnd lesterung. || [: 1557] (VD 16 M 4583), im selben Jahr erschien eine weitere Auflage (VD 16 M 4584); Kurtzer Beschaid || : || Das seine Lare / wie er die fur der || zeit gefurt / vnd noch fuͤret / nicht mit jr || selbs streittig noch widerwertig / sondern || allenthalben einerley / vnd der || warheit des Euangelij || gemes sey. || Auff den Vortrab || . || ... || [: 1557] (VD 16 M 4573), im selben Jahr erschienen zwei weitere Auflagen (VD 16 M 4574, ZV 20978).

113

demütiges Bitten. Vgl. Art. supplico, in:

114

Vgl. Anm. 99.

115

verzögert. Vgl.

116

in angemessener Weise. Vgl.

117

Vgl. Anm. 101

118

Im Januar 1557 trafen die Gesandten aus , , und in ein und verhandelten zunächst mit , , und , um dann weiter nach zu reisen und dort die Vergleichsvorschläge der Magdeburger vorzulegen. Vgl.

119

Coswig.

120

weigerte sich, die von zusammen mit den sächsischen Superintendenten aufgestellten Vergleichsartikel als Verhandlungsgrundlage anzunehmen und verlangte, dass die Vermittler sich als unparteiische Schiedsrichter zeigen und daher eigene, von Flacius unabhängige Vergleichsvorschläge unterbreiteten sollten, was diese dann taten, womit sie sich den Unwillen der Magdeburgern zuzogen. Vgl. Pastores Saxonicos an . 21. Januar 1557, in: , Nr. 6165, Sp. 35–37 = ; Novi Articuli. 26. Januar 1557, in: ebd., Nr. 6175, Sp. 60f; , 36–38, 45f.

121

Eine Anspielung auf das populäre, sprichwörtlich gewordene Spruchgedicht von Salomo und Markolf. Der zum Tod durch Erhängen verurteilte Markolf darf sich auf Geheiß des Königs den Baum dafür selbst aussuchen. Die Diener des Königs führen ihn zu diesem Zweck durch das tal Josaphat zur Stadt Jericho und schließlich gen Arabia, || viel der pawm warn da, || der Markolfus keinen erkoß, || die diner auch der mwe [Mühe] verdroß. || Also gepunden furtn sie in || dem konig wider heim hin || vnd sagtn im die geschicht, || daz sie funden des pawms nicht, || den Markolfus wolt erwelen. Vgl. Salomo und Markolf, 1803–1817; zu den lateinischen und deutschen Ausgaben des Gedichtes: VD 16 S 1477–1488; vgl. zudem: t, 66–69; ; Art. Markolf, in: , 463.

122

.

123

belästigen, niedermachen. Vgl. Art. praegravo, in:

124

Vgl. an die Pastores Saxonicos. 27. Januar 1557, in: , Nr. 6176, Sp. 61f = ; an die niedersächsischen Geistlichen. 27. Januar 1557, in: ebd., Nr. 6177, S. 62–64 =

125

bezieht sich damit wohl auf die genannten Stellungnahmen . Vgl. Anm. 120 und 124.

126

.

127

Vgl. zur Reaktion Melanchthons: an die Pastores Saxonicos. 22. Januar 1557, in: , Nr. 6167, Sp. 38–40 = ; , 314; , 38f.

128

Schimpfworten.

129

Die Gesandten beklagten sich, dass durch die Schmähungen das Legaten zustehende Recht mißachtet worden sei. Nach römischer Rechtstradition galten Legaten als sozusagen sakrosankt, unangreifbar. Vgl. Bericht, woran es gefehlt, daß die Sache zwischen den Adiaphoristen und dem Gegentheil zu Coswick nicht verglichen und vertragen ist, Anno 1557 im Jenner, in: , Sp. 6181, Sp. 68–72, bes. 72; , 33–35.

130

und griffen die Magdeburger in Predigten, speziell aber , in Gegenwart an. Vgl. , 315 (dort: Johann Curio).

131

In einem Schmähgedicht wurden die Unterhändler als aus Hintern kommend dargestellt. Vgl. Erzählung der Gesandten. 24. Januar 1557, in: , Nr. 6172, Sp. 46–51, bes. 50f; , 315.

132

Angeblich soll der Schwiegersohn , , der Verfasser des Schmähgedichts gewesen sein. Vgl. , 49.

133

gefasst, erkannt. Vgl.

134

ausgescholten, beschimpft. Vgl.

135

sandte, nachdem er sowohl von als auch von um Vermittlung gebeten worden war, , Theologieprofessor in , sowie den Rat im Februar 1557 nach . lehnte deren Vergleichsartikel am 25. Februar ab. Sein Schwiegersohn, , forderte die Gesandten auf: Ihr sollt forthin meinen Schwaͤhern zufrieden lassen mit solchen Haͤndeln. Vgl. an . 1. Februar 1557, in: ebd., Nr. 6198A, Sp. 91–103 = MBW 8120; , 59f; Narratio de legatorum. O. D., in: , Nr. 6199, Sp. 106–108; Antwort auf die Artikel. 25. Februar 1557, in: ebd., Nr. 6198B, Sp. 103–105 = ; 315f.

136

18. April 1557. Vgl. , 198; in MBW wird der Besuch Vergerios bei um den 19. März herum datiert. Vgl. Datierung zu

137

hatte von für seine Dienste als päpstlicher Legat zunächst das Bistum Modrusch in Kroatien, dann das Bistum Capodistria erhalten. Vgl. Eckehart Stöve, Art. Vergerio, Pietro Paolo d.J., in: , 690–694, bes. 691.

138

.

139

Vgl. , 62.

140

Gemeint ist damit wohl das Wormser Religionsgespräch 1557.

141

Als der Jesuit Petrus Canisius während des Wormser Religionsgesprächs auf die Erbsündenlehre zu sprechen kam und eine klare Verurteilung der falschen Lehre verlangte, wurde deutlich, dass hier unter den Evangelischen erhebliche Differenzen bestanden. Die ernestinischen Theologen verließen schließlich das Religionsgespräch noch bevor es zu einem offiziellen Abschluss gekommen war. Vgl. Irene Dingel, Art. Religionsgespräche IV: Altgläubig – protestantisch und innerprotestantisch, in: , 654–681, bes. 661f; , bes. 453–472.

142

offenkundig, bekannt. Vgl.

143

dargelegt, ausgeführt. Vgl.

144

hochmütig. Vgl.

145

Anschuldigung. Vgl.

146

Vgl.

147

Vgl. Anm. 112.

148

Vgl. Bekentnus von etli= || chen jrthumen . || Item etliche spruche . || ... || [s.l. 1557] (VD 16 F 1278); Die alte vnd newe || Lehr / jederman zur || Warnung vnd jtzt zu einem vor= || drab || ... || [s.l. 1557] (VD 16 M 4537); APOLOGIA / auff zwo vnchristliche || Schrifften / Darinnen von den grewlichen || Verfelschungen der Adiaphoristerey vnd Maio= || risterey allerley nuͤtzlichs ange= || zeigt wird. || Gebessert. || ... || [: 1558] (VD 16 F 1270), im selben Jahr erschien eine weitere Auflage (VD 16 F 1271).

149

Vgl. z.B. Ausschreiben vnd || Ermanung der beider || Vniuersiteten || Zu vnd an || alle Christliche Stende || ausgangen. || [: 1558] (VD 16 W 3707).

150

Vgl. Anm. 97.

151

aus böswilligem Eigensinn. Vgl.

152

Der Auszug aus der Leipziger Landtagsvorlage. Vgl. , Nr. 397, S. 450–453.

153

gut, angemessen. Vgl.

154

Vgl. Anm. 141

155

redlichen. Vgl.

156

abgefallen sind.

158

Vgl. Irenäus von Lyon, Adversus haereses, in:

159

angemessen.

160

Der Gehorsam in der Nachfolge Christi, vor dem Hintergund der Absage an den Teufel (abrenuntiatio diaboli) in der Taufe, die auch , aufgrund seines Taufverständnisses als Herrschaftswechsel, als liturgischen Bestandteil der Tauffeier beibehielt. Vgl. Peters, Kommentar 4, 89–91; Peters, Kommentar 5, 172–177; Luther, WA 19, 531–541 (Das tauffbuchlin verdeudscht, 1526).

161

sie durchlaufen, durchziehen. Vgl.

162

Mit dem Passauer Vertrag (1552) und dem Augsburger Religionsfrieden (1555) war das Augsburger Interim (1548) außer Kraft gesetzt worden. Vgl. Joachim Mehlhausen, Art. Interim, in: , 230–237, bes. 235.

163

Es handelt sich um Gebräuche, die an Ostern vollzogen wurden. Vgl. Thalhofer, Art. Auferstehungsfeier, in: , 1602–1604; ders., Art. Grab, heiliges, in: , 976f; Tripps, Bildwerk, 117.

164

Polemische Anspielung auf die an Ostern vollzogen Gebräuche. Vgl. Anm. 163.

165

Am Fronleichnamsfest wird eine geweihte Hostie in einer Monstranz in feierlicher Prozession umhergetragen. Vgl. Karl Schrod, Art. Monstranz, in: , 1813–1815, bes. 1813f; Probst, Art. Frohnleichnamsfest, in: , 2062–2064, bes. 2063.

166

Vgl. Mt 6,24; Lk 16,13.

167

Sprichwörtlich: falsche, zweideutige Schmeicheleien vornehmen. Vgl. Art. Achsel, in: , 20;

168

anführen.

169

Bullen, polemische Bezeichnung für die Leipziger Landtagsvorlage und den Auszug, in Anspielung auf die päpstlichen Bullen. Vgl. Hartmann Grisar, Art. Bullen und Breven, in: , 1482–1495, bes. 1482.

170

Vgl. Dtn 4,24; Hebr 12,28f.

171

engelsgleiche. Vgl.

172

Vgl. Hebr 10,31.

173

Vgl. die erste Strophe des Lutherliedes Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, in der es heißt: Erhalt uns, Herr, bey deinem wort und stewr des Bapsts und Türken mort, Die Ihesum Christum, deinen Son, wolten stürtzen von deinem thron. Vgl. AWA 4, 118f, 304f.

174

Betrügereien. Vgl.

175

Vgl. , Nr. 212, S. S. 254–260.

176

Polemische Bezeichnung für die Verhandlungen auf dem Landtag zu Leipzig 1548/49.

177

sofort, umgehend. Vgl.

178

Vgl. , Nr. 397, S. 450–453.

179

gründlich. Vgl.

180

unbekannte, zweifelhafte.

181

Erst und gaben sowohl die Leipziger Landtagsvorlage als auch den Auszug, mit ihren Anmerkungen versehen,in den Druck und sorgten dafür, dass beide Entwürfe bekannt wurden. Vgl.

182

Vgl. , Nr. 396, S. 449f.

183

Die Überschrift des Auszugs vom Juli 1549 weist auf den Beschluss des Landtags zu hin, obwohl die Leipziger Landtagsvorlage dort nicht offiziell verabschiedet und somit kein formeller Beschluss gefasst worden war. Vgl. , Nr. 397, S. 450; ,

184

bekannte, verlässliche.

185

Gewalt. Vgl.

186

sich stützen, vertrauen. Vgl.

187

unveränderbaren, feststehenden. Vgl.

188

.

189

Petrus Plateanus. Vgl. Otto Kaemmel, Art. Platenaus, Petrus, in: , 241–243.

190

Konnte bisher leider nicht verifiziert werden.

191

Der Meißner Superintendent, , scheint sich für die Durchführung des Auszugs stark eingesetzt zu haben. Vgl. Chalybaeus, Durchführung des Leipziger Interims, 19.

192

Vgl. Menius, Verantwortung, E 3r.

193

Vgl. , 75–93; vgl. dazu auch: , 47f.

194

Vgl.

195

Vgl.

196

Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, B 4r, , S. 663.

197

diese Lüge. Vgl.

198

Vgl. , Nr. 212, S. 254.

199

Vgl. Philipp Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 59–75, bes. 60.

200

Vgl. Augsburger Interim II (Von dem mentschen nach dem fall), 38.

201

Ebd.

202

angemessener Verdienst. Nach mittelalterlicher Lehre wird ein freiwilliges gutes Werk des Menschen, dem eigentlich nach Gottes Gerechtigkeit kein Verdienst zukommt, dennoch aufgrund der Liebe und Güte ein Lohn erteilt. Vgl. J. Kirschkamp, Art. Verdienst, in: , 690–694, bes. 691; zur Verwendung dieses Arguments bei und vgl. Flacius, Gallus, Bedenken, E 2r, , S. 389; , S. 375f.

203

Vgl. Johannes Aepin u.a., Bekenntnis und Erklärung aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Interim, Nr. 9, S. 287–479.

204

Vnnd souiel betriffte die lehre vnd Meynunge desselbigen Radtschlags, von dem Stande vnnd wesen des Menschen vor vnd nach dem Fhalle, Ist kein streit, vnd sol dasselbige also gelert werdenn. Vgl. , Nr. 212, S. 254.

205

einfach. Vgl.

206

Vgl. , Nr. 212, S. 254.

207

Vgl. CA II (Von der Erbsünde), in:

208

Vgl. AC II (Von der Erbsünde), in:

209

(…) Gleichwohl wircket der barmhertzige Got nicht also mit dem Menschen wie mit einem block, sondern zeucht jn also, das sein wille auch mit wircket, so er in vorstendigen Jaren ist. Vgl. , Nr. 74, S. 115–122, bes. 116.

210

Vgl. Röm 8,7.

211

Vgl. I Kor 2,14.

212

Zum reformatorischen sola bzw. sola fide: vgl. Reinhard Slenczka, Glaube VI, in: , 318–365, bes. 320–324.

213

Vgl. Gutachten , , und für . 24./25. Mai 1548, abgedruckt in: , Nr. 4244, Sp. 908–912, bes. 910 = ; dass Gutachten wurde von widerholt irrtümlich als ein Produkt der Pegauer Verhandlungen verstanden. Vgl. dazu , 373f.

214

.

215

 abschreiben. Vgl.

216

versuchte in der zweiten Hälfte des Jahres 1548 und zu Beginn des Jahres 1549 und die Wittenberger für einen geschlossenen Widerstand gegen das Interim zu gewinnen. Als er jedoch erkannte, dass er keinen Erfolg haben würde, wandte er sich um Ostern 1549 nach . Vgl. , 58–75.

217

Und ist in dem Buch [dem Augsburger Interim] unbedaͤchtig geredt, daß man erstlich wahrhaftiglich gerecht werde durch die Liebe, gleich als sey der Mensch nicht fuͤrnehmlich gerecht und angenehm vor Gott um des Mittlers willen durch den Glauben, sondern sey fuͤrnehmlich von wegen eigener Tugenden vor Gott gerecht und angenehm. Gutachten , , und für . 24./25. Mai 1548, abgedruckt in: , Nr. 4244, Sp. 910 =

218

Ein Teilnehmer an dem Gespräch von mit diesem Namen konnte bisher leider nicht identifiziert werden. Zu den Teilnehmern und den harten Verhandlungen, die auch sehr verdrießlich stimmten vgl. aber 539f;

219

heuchlerischen. Vgl.

220

Vgl. , Nr. 74, S. 119.

221

stark. Vgl.

222

Zum majoristischen Streit vgl. ; Heinz Scheible, Art. Major, Georg, in: , 725–730, bes. 727–729; , 371–398.

223

Vgl. EPISTOLAE || PAVLI SCRIPTAE || ad Romanos, Enarratio || edita à . || Anno 1556. || ... VVITEBERGAE. || (EX OFFICINA TYPO= || graphica Viti Creutzer, || sumptibus Conradi || Rhũel. ||), 38r = c 6r; zu beachten ist, dass das Werk eine doppelte Foliierung besitzt. Ab Folioseite 56v beginnt eine neue Zählung mit 1r. Bei der hier verwendeten Angabe 38r handelt sich um eine Seite der zweiten Foliierung.

224

Und erstlich, wiewohl der Artikel de Iustificatione schwach gestellt ist, so rathe ich´s dennoch nicht, daß man ihn verwerfen solle. Responsio ad Interim. 1. April 1548, in: , Nr. 4190, Sp. 842–845, bes. 844 =

225

Vgl. Aepin, Bekenntnis und Erklärung aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Interim Nr. 9, Bes. S. 303–315.

226

(…) Also ist gewislich wahr, das diese tugenden, glaub, liebe, hoffnung vnd andere in vns sein mussen vnd zur seligkeit notig seind, (…). Vgl. , Nr. 74, S. 120.

227

Der Glaube, der durch die Liebe bzw. Werke der Liebe Gestalt gewinnt, im Anschluss an Gal 5,6. Vgl. Reinhard Slenczka, Glaube VI, in: , 318–365, bes. 320–322.

228

Der Pegauer Rechtfertigungsartikel betont die Einheit von Glaube, Liebe und Hoffnung. Vgl. , Nr. 74, S. 115–122.

229

Vgl. an . 25. Februar 1557, in: , Nr. 6198A, Sp. 91–103, bes. 97 =

230

 Der Grund für die Rechtfertigung des Menschen ist, nach und , die fremde Gerechtigkeit Christi, die dem Menschen zugerechnet wird. Vgl. dazu Gerhard Sauter, Art. Rechtferigung IV: Das 16. Jahrhundert, in: , 315–328, bes. 317–322.

231

SERIES ET || DISPOSITIO ORA= || tionis in Epistola Pauli || ad Romanos. || Autore || .|| ... || [: 1556] (VD 16 M 2185).

232

Vgl. Ein Sermon von S. || Pauli vnd aller Gottfuͤrchtigen men= || schen bekerung zu Gott / || Durch || . || Hieraus ist klar zubefinden / das Do= || ctori Maiori / von seinen abguͤnstigen / vnbillich || aufferleget / wie er lehre / das gute werck zum || vordienst der seligkeit noͤtig sein / vnd wird hie || angezeigt / ob / wie / welchen / vnd war= || umb gute wercke dennoch zur Se= || ligkeit von noͤten. || ... || [: 1553] (VD 16 M 2186); vgl.

233

Vgl. Bekentnus von etli= || chen jrthumen . || Item etliche spruche . || ... || [s.l. 1557] (VD 16 F 1278)

234

Melanchthon, Römerbriefkommentar (1556), 78r­–v = k 5r–v.

235

Nachbesserung. Vgl. Art. emendatio, in:

236

lehnte die Mecklenburger Artikel ab. Während der Coswiger Verhandlungen wurden Verbesserungen an den Artikeln der niedersächsischen Unterhändler vorgenommen. Vgl. , 37f; 59f; , 314–316.

237

gibt diese Position des Augsburger Interims in seinem Bedenken wieder, um sie abzulehnen. Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 61.

238

Vgl. DISPVTA= || TIO THEOLOGICA || de poenitentia, responden= || te M. Melchiore Isinde- || ro Suidnicensi. || VVITEBERGAE, || ANNO || M.D.XLVIII.|| VIII. die Nouemb.|| [: 1548] (VD 16 M 3066).

239

Sequuntur enim iustificatum, non praecedunt iustificandum. Augustinus, De fide et operibus 14,21, in: PL 40, 197–230, bes. 211 (CSEL 41, 33–97, bes. 62).

240

kleinliche, verächtliche Auslegung. Vgl.

241

Glossen.

242

243

 Vgl. Apologia / auff zwo vnchristliche Schrifften || / Darinnen von den grew= || lichen Verfelschungen der Adiapho= || risterey vnd Maioristerey allerley nuͤtz= || lichs angezeigt wird. || ... || [: Erben 1558] (VD 16 F 1271), L 3r–Q 4r.

244

tüchtig, stattlich. Vgl.

245

vergrößert, ausgeweitet. Vgl. Art. amplifico, in:

246

erhalten, empfangen. Vgl.

247

Vgl. Martin Luther, WA 56, bes. 413–428 (Römerbriefkommentar, 1515).

248

Die Busse, Beicht vnnd Absolution, vnnd was deme anhengig, sollen fleissig gelert, vnnd gepredigt, vnnd das volck zur Beicht deme priester zuthuen, vnd an gottes stat, die Absolution vonn jme zuentphahenn, vnnd dopei auch mit fleis ermhannt vnnd angehalden werden (…) Vgl. , Nr. 212, S. 255.

249

Ebd.

250

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 67.

251

Reihe.

252

Abendmahl, Taufe, Buße, Weihe, Firmung, Ehe, Krankensalbung. Vgl. A. Lehmkuhl; Art. Sacramente, in: , 1481–1518, bes. 1507–1509.

253

Vgl. , Nr. 212, S. 254.

254

Vgl. Lk 16,29 (Vg).

255

Vgl. Mt 17,5 (Vg); Mk 9,6 (Vg); Lk 9,35 (Vg).

256

Vgl. Lk 10,16 (Vg).

257

Vgl. Act 1,8 (Vg).

258

Zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Schrift tagte das Konzil nicht. Die zweite Tagungsperiode war bereits 1552 zu Ende gegangen, und die dritte Tagungsperiode begann erst 1562. Vgl. Gerhard Müller, Art. Tridentinum, in: , 62–74, bes. 68f.

259

ein Fundament bereiten. Vgl.

260

schildern, entwerfen. Vgl.

261

Ketzer, Abtrünniger. Vgl. ;

262

Vgl. die Artikel von der Ordination und dem Wandel der Kirchendiener, in denen den Bischöfen Rechte und Vollmachten zugebilligt werden. Vgl. , Nr. 212, S. 256f; Flacius, Gallus, Bedenken, H 1v, , S. 404.

263

Dieweil aber diese reden fast biß zu ende dieses Artickels gemeine, weitleufftige, zweiffelhafftige, hefftige reden sind, so woͤllen wir nicht rathen, das vnser Gnedigster Herr diessen Artickel streitte. Vielmehr riet dazu, dass die Theologen, jeder für sich, Gutachten erstellen und darin aus der Schrift und den Kirchenvätern die streitigen Punkte im Augsburger Interim widerlegen sollten. Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 64f.

264

Vgl. die Abfolge der Artikeln von der Taufe, Firmung, Buße, Ölung, Ordination, Ehe und Messe in der Leipziger Landtagsvorlage. Vgl. , Nr. 212, S. 255f.

265

. Er war seit 1538 Titularbischof von Sidon und Mitverfasser des Augsburger Interims. Auf Druck wurde er 1549 zum Bischof von . Vgl. Ernst Reiter, Art. Helding, Michael, in: , 15f.

266

Vgl. BREVIS || INSTITVTIO AD PIETATEM || Christianam secundum Doctrinam || Catholicam continens.|| [Sp.1.:] EXPLICA= || TIONEM || [Sp.2.:] Symboli Apostolici, || Orationis Dominicae. || Salutationis Angelicae, || Decem Praeceptorum, || Septem Sacramentorum. || AD VSVM PVERORVM ... || qui in Aula ... || SEBASTIANI Archiepiscopi || Mogunt ... || erudiuntur. || Per R. D. Michaelem Episcopum Mers- || burgens. superiore tempore Suf- || fraganeum || Moguntin.|| Accceßit defensio Authoris aduersus ca= || lumnias cuiusdam Mathiae Illyrici. || ... || [: 1552] (VD 16 H 1586); hatte 1553 bereits gegen Ausführungen geschrieben und dort die Wittenberger gegen die Darstellung Heldings, sie würden es in der Frage der Sakramente wie die Altgläubigen halten, in Schutz genommen, es sey denn, das er das Leipsche [sic] Interim meinet. Vgl. Verlegung der Apolo || giae Sydonij / damit er seinen || Catechismus verteidinget. || . || ... || [: 1553] (VD 16 F 1512), A 2v.

267

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 65, 68.

268

Vgl. , Nr. 212, S. 255.

269

Bei der Taufe war es Brauch, den Täufling mit am Gründonnerstag geweihtem, exorzisiertem Öl zu salben. Außerdem wurde während des Taufritus dem Täufling Salz, das durch einen Exorzismus besonders gereinigt worden war, in den Mund gelegt. Vgl. Peters, Kommentar 5, 159–161; , 466–469; , 53f.

270

Die Vorstellung von der Wirksamkeit der Sakramente aus ihrem Vollzug heraus. Vgl. Notger Sleczka, Art. Ex opere operato, in: , 1827f; Sasse, Art. Opus operatum, in: , 940–948.

271

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 65.

272

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 65.

273

Vgl. , Nr. 212, S. 255.

274

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 67.

275

Die reale Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi war vom Konzil von Trient 1551 ausdrücklich bekräftigt worden. Vgl. Johann Anselm Steiger, Art. Transsubstantiation, in: , 539.

276

Das volck sol auch erjnnert vnd gelertt werdenn, wer di Sacraments vnwirdig nempt, Das jme derselbige das gericht isset vnnd Tricket, Vnnd derwegen zu ablassung sundlichs wandels, Vnd zu warhafftiger Bus, Gebet, Almus, messigkait vnd anderm Chrstlichem wandel angehalten werdenn, (…). Vgl. , Nr. 212, S. 255.

277

Die Leipziger Landtagsvorlage behandelt das Abendmahl im Artikel von der Buße. Später folgt dann ein Artikel zur Messe. Vgl. , Nr. 212, S. 255f.

278

Vgl. den Auszug, in: , Nr. 397, S. 451; der beschriebene Ablauf orientiert sich stark am Canon Missae. Vgl. Missale Romanum, 1508–1526.

279

Das Schuldbekenntnis. Vgl. , Nr. 212, S. 256; Nr. 397, S. 451; Missale Romanum, 1393; [Josef] Kössing, Art. Confiteor, in: , 882–885.

280

Vgl. , Nr. 212, S. 256; Nr. 397, S. 451.

281

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 69.

282

Vgl. , Nr. 397, S. 451.

283

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 65.

284

Vgl. die Leipziger Landtagsvorlage, in: , Nr. 212, S. 255f.

285

Vgl. dazu besonders die drei Artikel von der Buße, der Ordinierung und dem Wandel der Kirchendiener in der Leipziger Landtagsvorlage, in: , Nr. 212, S. 255–257.

286

 völlig, vollständig. Vgl.

287

verkehrt, keineswegs, umgekehrt. Vgl.

288

 Vgl. dazu aber: Antwort auff das || Buch herrn Andreae Osi= || andri von der Rechtfertigung || des Menschen. || : || (DISPVTATIO PHILIPPI ME= || lanthonis, cum || Anno 1536. ||) [: 1552] (VD 16 M 2501); im selben Jahr erschienen noch weitere Auflagen in und (VD 16 M 2500, 2502, 3048); vgl. zu der zurückhaltenden Haltung in den Streit einzugreifen:

289

war Prediger in , , und Domprediger in , bevor er 1555 zum alten Glauben konvertierte und dann gegen den Protestantismus polemisierte. Vgl. Friedrich Wilhelm Bautz, Art. Agricola, Stephan der Jüngere, in: , 62;

290

Vgl. unten Anm. 297 und 298.

291

Vgl. Anm. 69.

292

ganz und gar verachtet, vernachlässigt haben. Vgl.

293

verwandeln. Vgl.

294

Vgl. Melanchthon, Bedenken aufs Interim (1548), : Reaktionen auf das Augsburger Interim, Nr. 1, S. 65, 67.

295

schlicht, einfach. Vgl.

296

Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, D 6v–D 7v, , S. 681f.

297

Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, D 7r–D 8r; K 1v–K 2v, , S. 682f, 716f.

298

Vgl. Mt 22,21 (Vg); Mk 12,17 (Vg).

299

Hab und Gut.

300

Hoheitsrechte. Vgl. Dieter Hägermann, Art. Regalien, -politik, -recht I: Definition; Deutschland und Reichsitalien, in: , 556–558.

301

Vgl. die Hamburger Prediger an die Wittenberger Theologen. 3. April 1549, in: , Nr. 4516A, Sp. 366–382, bes. 370

302

Zur Parallelisierung des Propheten Elis und Luther vgl. , passim.

303

lehren. Vgl.

304

wahrhaftig, fürwahr. Vgl.

305

Schlichten. Vgl.

306

Vgl. Apk 18,4.

307

Spottnamen, Schimpfnamen. Vgl.

308

Es ist unklar auf welchen Text sich hier bezieht. Vgl. aber die Gutachten für die Gemeinde in vom 19. Januar 1549 und für und in vom 12. September 1548 sowie den Brief an vom 20. Januar 1549, in: , Nr. 4355, Sp. 140f; Nr. 4476, Sp. 321–326 = ;

309

Vgl. , Nr. 212, S. 254f.

311

Vgl. II Thess 2,4.

312

Vgl. die Hamburger Prediger an die Wittenberger Theologen. 3. April 1549, in: , Nr. 4516A, Sp. bes. 373–375.

313

Streitsucht. Vgl.

314

Vgl. I Kor 14,40.

315

Vgl. Nr. 212, S. 256; Nr. 397, S. 451.

316

Vgl. Anm. 301.

317

Vgl. Anm. 312.

318

Vgl. , Nr. 212, S. 257; Nr. 397, S. 451.

319

getrieben. Vgl.

320

Vgl. , Nr. 212, S. 257; Nr. 397, S. 451.

321

Vgl. , Nr. 212, S. 257; Nr. 397, S. 451f.

322

Vgl. Die Erhebung der Hostie und in der großen Elevation auch die Erhebung des Kelchs. Vgl. ; ;

323

sehr. Vgl.

324

Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, C 7r u. öfter, , S. 676; Mt 22,21 (Vg); Mk 12,17 (Vg).

325

Sprichwörtlich. Vgl. Art. Auge, in:

326

Stichelei. Vgl. Art. cavillatio, in:

327

abschaffen, zerstören. Vgl.

328

Durch voreilige Änderungen der Zeremonien solle man die Altgläubigen nicht verärgern. Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, A 8v–B 1r, , S. 660f.

329

Verhandlungen mit den Altgläubigen seien nicht zu kritisieren, da es solche bereits zu Lebzeiten gegeben habe. Vgl. Menius, Verantwortung, D 4v–E 1r.

330

Geschmack.

331

.

332

Vgl. Flacius, Gallus, Bedenken, N 4r–v, , S. 433

333

widerlegen. Vgl.

334

Philomele ist eine Gestalt der griechischen Mythologie. Der Mann ihrer Schwester habe ihr, nachdem er sie vergewaltigt hatte, die Zunge herausgeschnitten, damit sie ihn nicht verraten könnte. Sie teilte das Verbrechen ihrer Schwester dann mittels einer Stickerei mit. Vgl. Hans v. Geisau, Art. Philomele, in: , 768f.

335

Vgl. Flacius, Gallus, Bedenken, N 4r–v, , S. 433

336

Vgl. Bedenken der Bischöfe und . Ende Dezember 1548, in: , Nr. 227, S. 269f; Flacius, Gallus, Bedenken, K 4v, , S. 419.

337

Vgl. die Antwort der Städte auf die Kirchenordnung der Theologen. 24. Dezember 1548, in: , Nr. 222, S. 265; Antwort der Landstände auf die von den Theologen vorgetragene Kirchenordnung. 25. Dezember 1548, in: ebd., Nr. 223, S. 265f.

338

, Bischof von .

339

Vgl. Christliche er=||innerung vñ || ermanung Herrn Julij / Bisch= || offen zur Naumburgk: || An sein Volck. || [: 1553] (VD 16 N 185); An state deß Hoch= || wuͤrdigen / Herrn Julij Bischoffs || zur Naumburg / [et]c. an seiner F. G. lieben || Vnterthanen samptlich vnd sonderlich / || jetzt new außgange Büchlein / vnsere || Christliche Religion belan= || gend / vnd derselbigen || vnartige Wider= || sacher.|| Durch M. Martinum || Venatorium. || ... || [: 1555] (VD 16 V 547).

340

Vgl. und an die Hamburger Prediger. 16. April 1549, in: , Nr. 4516B, Sp. 382–386, bes. 383 =

341

Vgl. Anm. 238.

342

Eventuell gemeint sein könnte: Copey der schoͤnen ver= || manung / Welche bey den Abtruͤnni= || gen Jnterimistischen Christen / vor der Teuflischen || Gottlosen opffermes / dem armen einfeldigen volck / || jnn schoͤnem schein wirt fuͤrgelesen / Jnwendig || aber im grund ist eytel Gallen / Myrrhen / || Aloe / Helle Tod Teuffel vnd ewige || verdamnis / mit Honig || vermischet etc. || ... || [: um 1549] (VD 16 K 2104).

343

Vgl. Anm. 79.

344

Multa sponte et liberaliter largior, de quibus acerrime pugnarunt alii. Vgl. an . 25./28. April 1548, in: , Nr. 4217, Sp. 879–885 =

345

Vgl. Bedenken der kurfürstlichen Theologen. 23. August 1548, in: , Nr. 4332, Sp. 117–119, bes. 119 = ; , Nr. 73, S. 114.

346

Vgl. Pfeffinger, Gründlicher und wahrhaftiger Bericht, C 7v, , S. 676; , Nr. 212, S. 258; Flacius, Gallus, Bedenken, D 4r, , S. 385.

347

Vgl. Sleidan, Chronica (1557), 20, VI, fol. CCCXIIIr–v; ebd., 20, X, fol. CCCXVIr–v; ebd., 22, VII, fol. CCCXLIIIIr.

348

Vgl. Menius, Verantwortung, B 4r–C 1r.

349

eifrig.

350

Vgl. Menius’ Gutachten zum Augsburger Interim und der Leipziger Landtagsvorlage. 13. März 1549, in: , 75–93, bes. 86.

351

Winkelkneipen, Bordellen. Vgl.

352

Gefahr.

353

legte nach einem Streit mit und den ernestinischen Theologen über die rechte Interpretation der These , dass gute Werke zur Seligkeit notwendig seien, sein Amt als Superintendent in nieder und nahm kurze Zeit danach eine Pfarrstelle an der Thomaskirche in an. Vgl. , 184–286; , 99–109.

354

Vgl. Anm. 97.

355

poltern, stolpern. Vgl.

356

eifrigen.

357

Vgl. , Nr. 212, S. 258; Flacius, Gallus, Bedenken, D 4r, , S. 385.

358

jeder. Vgl.

359

Schwierigkeiten. Vgl.

360

Vgl. Act 15,8; I Sam 16,7.

361

offenbar.

362

beinahe. Vgl.

363

entsetzlichen. Vgl.

364

unterlassen. Vgl.

365

Dem Jüngsten Tag.

367

Vgl. Apk 17,5f.

368

besudelt.

369

Vgl. Anm. 341.

370

Wankelmütigen. Vgl.

371

unbeständigen Menschen. Vgl.

372

zerstört, verwüstet. Vgl.

373

(...) et aliquando post, ubi de hoc ipso pomo Eridos pugnare inter se docti ceperint, novae dissensiones et aliae depravartiones orientur. Vgl. , De et aetatibus ecclesiae, in: , Nr. 97, Sp. 783–788, bes. 783.

374

Vgl. Anm. 167.

375

 Vgl. Mt 6,24; Lk 16,13.

376

Leid antuenden, widerwärtigen. Vgl.

377

Vgl. Mt 4,8f; Lk 4,5–7.

378

Vgl. Dan 11,38f.

379

Vgl. Lev 20,2f.

380

Anspielung auf die Ölung bei der Priesterweihe mit dem sogenannten Katechumenenöl. Vgl. K[arl Ernst] Schrod, Art. Oele, heilige, in: , 712–715, bes. 714.

381

 Anspielung auf die Weihe durch die Tonsur, bei der dem Kandidaten das Haupthaar an fünf Stellen geschoren und das geistliche Gewand übergeben wird. Vgl. J. R. Sägmüller, Art. Tonsur, in: , 1876–1883.

382

Vgl. I Tim 4,3.

383

seit.

384

Vgl. Jes 58,1.

385

Vgl. Hebr 12,29.

386

Zur Furcht vor den Osmanen vgl. ;

387

Vgl. Anm. 173.