A 1v Es gehet vns hie zu eben wie
es ,
heili
ger
gedechtnis
gedechnis: B., mit Ecolampadio ging. Derselbe
Derselbige: B. vnd sein gesel
fingen an den keiff vnd zanck vom Sacrament vnnd sprachen darnach,
machte zanck vnnd hader als
einer, der keinen fried halten
koͤnte noch wolte. Nu brachten sie vnnd
von erst die alte
ketzerey vom Sacrament herfuͤr vnd vertedigeten sie mit
viel schrifften, ehr
ein wort widder sie sagte
oder schreib.
schrieb.: B. Da sies nu so
heff
tig an auffhoͤren trieben, muste , heiliger gedechtnis, aus
grosser not, vnser Christliche Lehr vom
Sacrament zu erretten, wider sie
schreiben.
Da wurden sie zornig vnnd begerten von jhm, ehr solt vmb Christlicher liebe
willen
stille schweigen vnd friede halten. Dieweil ehrs aber mit gutem
ge
wissen
nicht thun kont noch solt, nach dem es die reine Lehr vom heiligen
Sacrament betraff, da sagten sie, ehr richte vnfriede, ergernis vnnd trennung
an,
schuben also die zwitracht vnnd vneinickeit, so sie angefangen hatten,
auff , heiliger gedechtnis.
Eben also thun auch jtzunt mit vnns vnnd . Sie
ha
ben mit jhrem Interim vnnd newer ordenung grosse ergernis, trennung vnnd
spaltung angericht, die Kirchen zuruttet
zu ruͤttet: B. vnd geergert, die gewissen
ver
irret, vnnd solchen schaden gethan, das die Kirchen Christi nimmermehr
vberwinden
werden. Vnnd dieweil wir solchs nicht haben willigen noch
annehmen kuͤnnen,
sondern aus hoͤchster not der Christlichen Kirchen vnnd
gewissen
halben jhn haben einreden muͤssen, so sind sie bitter vnd boͤse
worden vnnd geben vns
schuld, das wir zer-A 2rtrennung vnnd spaltung
angericht haben. Vnnd ist des
schmehens vnd lesterns kein mas noch ende;
in allen jhren schrifften muͤssen
wir herhalten vnnd geschendet werden,
das wir trennung vnd spaltung anrichten, vnnd ist jhres
rhuͤmen
rhuͤmens: B. vnd
ent
schuͤldung kein auffhoͤren, wollen in
allen dingen recht vnd wol gethan
ha
ben. Darumb werde ich verursacht, jhn
jhren deckel abzuzihen vnd vnser
vnschult an tag zu bringen, das jhr heucheln
heuchlen: B vnnd liegen jederman kunt
vnnd offenbar werde, vnnd sage, das sie vnns gewalt vnd
vnrecht thun vnnd
kuͤnnens nimmermehr beweisen noch nachbrengen, das wir trennung vnd
spaltung angericht haben. Denn wir haben nichts
newes angefangen, nichts
mutirt noch geendert. Sie seind von vns zum Bapst vnd wir nicht von jhn
gewichen. Sie haben sich von vnser Lehr vnd Religion gesondert vnd
newe
mutationes vnnd ordnung in jhrem Interim gesatzt vnnd geordent Vnnd
damit nicht allein vor sich zwitracht vnnd spaltung
angericht, sondern auch
jderman zum abfal bewegt vnnd diejenigen, so jhn
eingered haben,
ver
dampt vnnd dem Teuffel gegeben, eben wie die Papisten allezeit den
Chri
sten gethan haben. Wir aber
seind stille gesessen, nichts genewert, alterirt
noch verendert, vnnd seind von vnser erst entpfangen Lehr vnnd
Religion
nye gewichen noch abgefallen. Darumb koͤnnen wir kein ergernis,
spaltung
noch trennung angericht haben.
Solten wir damit ergernis vnnd anstos machen, das sie inn jhrem Interim von
der Lehr vnnd Religion, so sie vber xx. jar fuͤr Christlich geacht vnnd mit
vns
zu gleich gehalten haben, abgefallen seind? Solten wir darumb ergernis
vnnd
trennung anrichten, das sie die alten wolgeordenten Caeremonien abgethan
vnd newe an jhre stat geordent vnd eingesatzt haben? Solten wir damit
er-
A 2vgernis, trennung vnd spaltung anrichten, das wir bey der
entpfange
nen Lehr vnd Religion bleiben vnnd beharren? Solten wir damit
trennung
vnnd spaltung machen, das wir von den Caeremonien Jhesu Christi,
vnsers
lieben Herrn, nicht weichen wollen? Solten wir damit ergernis vnnd
zwi
tracht anrichten, das wir jhre menschentreume vnd -tradition nicht
wollen
annemen? Noch seind sie so frech, kuͤne vnd vnuerschempt, das sie von
vns
sagen vnd schreiben, wir kuͤnnen keinen fried halten, haben trennung
vnd
spaltung angericht.
vnnd rhuͤmen sich der einigkeit vnnd grossen
friedes, grosses nutz vnnd frommen, so sie der Kirchen geschafft haben, so sie doch die
rei
ne lehr vom
glauben, Sacramenten vnd der Bus verfelschet, des Antichrists
Gotsdienst
widerauffgericht, newe tradition erdacht vnd alles inn jhrem
Inte
rim mutirt
vnd geendert haben. Heisset das fried vnd einigkeit gehalten? Kan
man damit nutz
vnd frommen der Kirchen schaffen? So ists gewis war, das
vnnd seine gesellen die besten
vnnd nuͤtzesten Diener der
Kirchen sind auff erden! Dieweil aber dadurch
nort vnfried vnd zang
ent
stehet, die kirchen zutrennet vnnd
zuruͤttet werden, so folgt
folget: B.
vnwidersprech
lich, das der
mit seinen Adiaphoristen nicht anders den trennung vnnd
spaltung angerichtet haben,
so wir dagegen mit vnser bekentnis vnd
bestendig
keit hie zu mit grosser fahr die gantze Christenheit vnd
sonderlich vnser Kirchen bey reiner lehr erhalten.
Vom wollen wir darnach reden,
jtzt frage ich : Wer wil
das wort Sola
im Artickel der iustification, jtzt so es am
hoͤchsten von
noͤten ist, nicht streitten? Wer schreibt, das der
glaub furnemlich selig mache,
gute werck zur seligkeit noͤtig sein, daraus
folgen A 3r wil, das die liebe
mit dem glauben den menschen from vnd gerecht
mache? Wer hat den
Antichrist fur den Obersten Bischoff der Christlichen
Kirchen angenommen?
Wer hat des Antichrists Meßbischoff fur seine ordinarios
pastores erkant vnd
angenommen? Wer hat die Diener des Euangelij den Wolffen
vnterworffen,
das sie sich von jhn sollen schmiren vnd weihen lassen? Wer hat das verbot
der speise, das mann auff den Freitag
vnd Sonnabent nicht sol Fleisch essen
oder feil haben, angenomen vnd gewilligt? Wer hat ein new Spectakel-
Messe, der alten
Opfermesse gantz gleich, angericht vnd geordent? Wer hat
sich mit dem
Antichristischen Stul zu vnnd seinen
Meßbischoffen
verglichen
vergleichen: B. vnd vereiniget? Wer hat die prediger zu vnnd andere
mehr, das sie auff die mutation vnnd newen Caeremonien gepredigt haben,
abgesetzt vnnd
veriagt? Haben wirs zu gethan? Haben
wir
solche newerung angefangen? Haben wir die alten Caeremonien mutirt vnnd
geendert vnd newe geordent? Wie kuͤnnen wir denn trennung vnd spaltung
angericht haben, wie vnns
schentlich anleugt?
Er spricht, inn vnnoͤtigen dingen sol man keine trennung anrichten, sonder
sondern: B.
fried vnnd einigkeit halten. Solten wir,
spricht er inn seinem Buch,
vmb
Ja wol behuͤt, hat er doch zuerst mit dem
Chorrock
des Chorrocks oder Meßgewands willen spaltung vnd trennung anrichten?
Da
behüte vns Gott fuͤr!
sich von vns gesondert vnnd solche spaltung angefangen Vnd inn vnsern
Kirchen, darinne gut fried vnnd einigkeit war, trennung angericht!
Dieweil
wir nu inn sein Fuchsschwentzen nicht willigen, noch seiner heucheley
folgen woͤllen, so
muͤssen wir die zwitracht vnd spaltung angericht haben.
A 3v Nu wissen wir sehr wol, das der Chorrock nichts ist. So wissen sie
auch
sehr wol, wenn sie es sonst wissen wolten, das wir vmb den blossen
Chorrock
nicht streitten, sonder
sondern: B. darumb, das es der Bapst haben wil, das wir
mit jm inn allen seinen
Caeremonien sollen eins sein; das wollen wir nicht
thun, sollen vnnd
koͤnnens auch nicht thun, wir wolten denn aus dem Reich
Christi inn des
Antichrists Reich tretten. Solchs wissen sie ausdermassen
wol, noch
dennoch. Vgl. darff der schentliche Heuchler
sagen vnd
schrei
ben, das wir inn geringen, vnnoͤtigen dingen
spaltung vnnd trennung
anrich
ten, die er doch selbst mit dem Chorrock
angericht vnnd angefangen hat.
Worumb
Warumb: B. hat er solch geringe, mittel,
mittel vnd: B. vnnoͤtig ding vmb friedes wille
willen: B. nicht
nachgelassen? Worumb hat er mit einem solchen vnnuͤtzen mitteldinge, da
nichts
angelegen ist,
daran nichts gelegen ist. Vgl. denn zang
zanck: B. vnd hadder mit vns angefangen?
Nu hat er nicht allein inn diesen geringen dingen, als der Chorrock vnd
desgleichen
ist, sonder in den hoͤchsten vnd wichtigesten sachen des
glau
bens,
den zang
zanck: B. vnnd hadder angefangen. Es were denn ein geringe, vnnoͤtig
ding, das
den Antichrist angebett vnnd
sich mit jhm
ver
glichen hat? Es were denn so ein geringe, vnnoͤtig ding, das
das malzeichen vom Thier an sein stirn vnd
hand genommen hat, auff das er
keuffen vnd verkeuffen mag? Jst das so ein geringe ding, das
des Antichrists Meßbischoff fur seine ordinarios pastores erkant vnd
an
genommen hat? Solchs koͤnnen vnd sollen wir nicht billichen,
willigen
noch annemen. Darumb muͤssen wir den zang
zanck: B. vnd hader angericht haben,
wir wollen oder wollen nicht.
Dis seint auch die vrsachen, darumb wir mit jhn fechten vnd streitten,
wel
chen streit sie vnd nicht wir ange-A 4rfangen haben. Denn sie das
Interim
vnnd die newe ordnung von erst geschrieben haben, derhalben wir sie
angefochten haben, nemlich darumb das sie die Wolffe vber die Schaff
Christi zu Hirten gesatzt haben, darumb das sie sich mit dem Antichrist vnnd
seinen
Meßbischoffen verglichen haben, darumb das sie das wort sola
nicht streitten. Das
seint nicht geringe, vnnoͤtige mitteldinge, sondern die
hoͤchsten,
hochwichtigesten vnd noͤtigsten dinge, welche sie inn jhrem
Inte
rim widder vnser reine lehr des Christlichen glaubens gesatzt, geordent,
gewilligt vnnd angenommen haben, welchs wir on verletzung vnser
gewis
sen
nicht haben koͤnnen willigen noch annemen; vmb derselben
hochwichti
gen dinge willen vnser Kirchen bey der reinen lehr zu behalten,
haben sie
vns aus hoͤchster not wider sie zu schreiben gedrungen.
Denn wir wollen, ob Gott wil, vom Antichrist gar nichts vberal annemen,
vnnd wens viel weniger
weiniger: B. denn ein Chorrock wehr. Wir wollen mit jhm nicht
eins sein vnnd gar keine gemeinschafft mit jm haben vnd inn seiner
Kir
chen nicht erfunden werden. Sondern wir wollen die Regel vnd lehr des
lieben Johannis halten,
da er spricht: Gehet aus von jhr, mein volck, (das ist
etc. Nach
von Babilon, der
Roͤmischen Kirchen) das jr nicht teilhafftig werdet jhrer
Suͤnden,
auff das jr nicht entpfahet etwas von jhrer plagen, denn jre Suͤnden
reichen
bis inn den Himel vnd Gott gedenckt an jhren freuel
dieser warnung vnnd lehr wollen wir vns halten vnnd wollen kein
Chorhemd
anziehen, keine Messe halten sehen noch hoͤren, denn wir wollen vns
mit
dem Antichrist nicht vergleichen, noch mit jhm eins sein, wollen von
der
Babilonischen Huren vnd jhrem Thier, das sie jtzt tregt, kein malzeichen an
vnser Stirn nemen, sondern so lange er Christi, vnsers lieben A 4v
Herrn,
feind ist vnnd bleibt, wollen wir auch seine Feinde sein vnd bleiben.
Nu las ich freunde vnnd feinde richten, ob diese stuͤck, darumb wir zancken
vnd haddern, geringe, vnnoͤtige mitteldinge seint, oder ob es hochwichtige
vnnd noͤtige vrsachen seint, dem Antichrist vnnd seinen Heuchlern zu
wider
streben. Worumb geben sie vns denn dem Teuffel, dieweil wir widder
den
Antichrist vnd seine Gottlose Interim fechten vnd streiten? Worumb heissen
sie vns newe Propheten, dieweil wir nichts newes lehren noch angefangen
haben? vnd seine gesellen haben im
Leibtzigischen
Leiptzigischen: B. Interim
newerung beide inn der lehr vnd Caeremonien angefangen, vnnd
nicht wir.
Darumb seint sie warhafftig die newen falschen Propheten, so die
welt
verfuͤhren sollen. Sie vnd nicht wir haben Teuffelslehre angenomen vnd
gewilligt, darumb hat
sie vnd nicht vns der Teuffel erregt.
Derhalben, wer vns zeihet, das wir trennung, spaltung vnnd ergernis
an
gericht haben, der
thut vns gewalt vnd vnrecht.
Wer het aber gemeint,
gemeit: B. das so ein gifftiger heuchler gewest
were, das er
vnschuͤldige leut, die Diener der Kirchen zu , on
al
len grund vnnd vrsach so het schmehen vnnd lestern
sollen, das er den keiff
vnnd zang
zanck: B. vom Chorrock von sich auff vns schieben solte, so er doch vnnd
seine
gesellen den Chorrock von erst wider angezogen vnd den hadder erregt
haben. Wars
doch fein still vnd guter fried vnter vns, worumb haben sie vmb
eins nichtigen,
geringen dings willen, den Chorrock, da nichts angelegen ist,
den fried gebrochen?
Worumb wolten sie mit des Antichrists Kirche lieber
eins sein denn mit der Kirchen
Christi? Worumb wolten sie vns lieber B 1r
zu feinden haben denn die
Bisschoff? Aber es ist kein wunder, es seind leute,
die gelt vnd gut verachten. Vnd
dieweil wir gros gelt vnd gut, land vnd leute
haben, so fragen sie nicht viel nach vns, darumb seind sie nicht zu
uerdencken,
das sie von vns gewichen vnd vnser feinde worden sind.
Aus dem vorigen folgt weiter, das alles, was widder vnns
schreibt, das schreibt er widder sich, vrteilt vnd
verdampt sich selbst. Denn
so schreibt er im xix. Sermon an Rat zu : Was aber fuͤr ein
Diese wort, damit er vns
ergernis des Chorrocks halben zu dieser zeit
erregt, ist jdermenniglich
wis
sentlich, vnd wer vrsach dazu geben hat, das
wird zur selben zeit fuͤr dem
richtstul Christi gerichtet vnd
geurteilt werden.
sticht vnnd verdampt, treffen jn selbst, vrteilen
vnnd verdammen jn. Denn,
wie gesagt, er hat diesen zanck vnnd hader mit dem
Chorrock angefangen,
denn da es stil vnd guter friede vnter vns war, da zoch er den
Chorrock mit
seinen gesellen an vnnd noͤtiget die andern auch dazu,
gleich als wers ein
arti
ckel des glaubens, wolt also mit vns nicht eins
sein, sondern sunderte sich von
vns abe vnnd weich
wich: B. zum Antichrist vnnd seinen Meßbisschoffen; mit den
dem: B.
wolt er eins sein, vnnd jhnen zu ehren vnnd gefallen hat er diese spaltung
vnd
trennung angericht, das sie des Bapsts hauffen groͤsser vnnd
hoͤcher geacht
ha
ben denn vns, das kleine heufflein, darumb
schreibt er, je neher jhe
je: B. besser.
Jch moͤcht auch gern die vrsach wissen, worumb er vns die newen Propheten
schilt vnnd lestert? Wir bleiben jhe bey der alten Lehr vnnd Religion des
hei
ligen Euangelij vnd sind nye davon gewichen, haben auch nicht ein
har
breit vorendert, nichts news angefangen; noch ist er so kuͤn vnnd frech,
das er vns die newen Propheten
schelden darff, so er doch selbst ein rechter
newer vnd fal-B 1vscher Prophet
ist, der ein new, vnerhoͤrt vnnd
vnmuͤg
lich dinck anfehet,
nemlich das er wil zugleich ein Christen sein vnd auch
ein Papist Vnd wil zweien
Herrn, Christo vnd seinem Antichrist, zu gleich
dienen vnd lieben, sie beide, Christum vnd Belial, ehren vnd anbeten, die
feindschafft zwischen der Schlangen vnd
Weibes samen auffheben vnd
also das Creutz vnnd die verfolgung vom Euangelio gar
wecknehmen. Das
ist, mein ich, ein rechter newer falscher Prophet, der ein solch
newe
vnmuͤg
lich ding anfehet, wie Christus, vnser lieber Herr, sagt:
Niemand kan
zwei
en Herrn dienen.
Trotz sey jhm geboten, das er vns auch ein vrsach also anzeige, worumb er
vns newe
Propheten schilt, wie wir jhm angezeigt haben, das er wil zu gleich
ein Christen
vnd ein Papist sein.
Vnd dieweil wir jhm in solchem vnmuͤglichen vnd vnchristlichen stuͤck
nicht
haben folgen wollen, so hat er vnd die seinen mit vns ein hadder vnd zanck
angefangen vnd gibt vns die schuld, das wir spaltung vnnd trennung
gemacht
haben. O du frommes kint! Nu, vnser Herr Jhesus Christus, der wirdts
finden
vnd richten; wir wollen jhm mit S. Paulo antworten: Jst jemand vnter euch,
der lust hat zu zancken, der wisse, das wir solche weise nicht haben, die
gemeine Gottes auch nicht.
Dieweil er auch im selbigen Sermon mit hefftigen worten diese sache dem
Herrn
Christo zu richten vnnd erkennen heimgegeben vnnd diesen zanck
vnnd hader angefangen hat, so hat er warlich ein
schwer, gestrenge gericht
vnd vrteil auff sich geladen vnd mag zusehen, wie er das
verantworten wil,
das er von vns zum Antichrist gewichen vnd sich mit jhm vnnd
seinen
Meß
bisschoffen des Chorrocks etc. halben verglichen
vergleichen: B. vnd vereiniget hat, da-B 2r
durch er diese trennung vnnd spaltung erregt
hat. Vnnd ist von jhm ein
gros
se leichtfertigkeit, das er in einer
solchen boͤsen sachen sich auff Gottes
gericht beruffen darff. Er thut aber, gleich wie er vor auch gethan hat, das
er diejenigen, so er vorhin in Gottes acht
gethan, jtzt am hoͤchsten lobt
vnnd erhebt,
spilt also mit vnserm Herrn Gott, gleich ob er ein goͤckelman
were, ohn zweiffel vmb des heiligen Geists vnd
kein gewinst: B.keinsgewins willen.
Derhalben wird er billich fuͤr ein newen Heuchel-Propheten geacht vnd
gehalten, das er Gott vnd Belial, Christum vnd sein Antichrist, die Christen
vnnd
Papisten hat vergleichen vnnd vereinigen wollen. Wie er sich denn mit
jhn seins
beduͤnckens verglichen hat. Solche newe, Gottlose vnnd
vnmuͤgli
che ding
haben wir nicht angefangen, sondern er, wie offt gesagt, hats
an
gefangen vnd gehet davon vnnd wisschet das maul vnnd spricht darnach,
wir zu habens gethan. Worumb denn? Darumb das wir nicht
thun wollen,
was der newe Heuchel-Prophet haben wil.
Er wil vnnd heist vns in seinem Interim den Antichrist anbeten, vnnd dieweil
wirs
nicht thun wollen, so muͤssen wir zancker vnd keiffer heissen. Das sind,
mein ich, fromme kinder, die alle schande, ergernis vnnd laster anrichten
vnd
darnach auff ander leute schieben vnd legen. Gott gebe, das sie es
erkennen.
Er solt freilich vmb eins solchen geringen, vnnoͤtigen
mitteldinges willen, als
der Chorrock ist, sich von vns nicht abgesundert vnd
getrennet haben, so
hette er die regel Augustini ad Ianuarium, so er in gedachten
predigten
an
zeucht, recht gehalten. Aber er muste sich mit den Meßbisschoffen
verglei
chen, ich kan wol dencken: vmb Christus willen, der den Chorrock vnnd die
Messe eingesatzt vnd gestifft hat.
B 2v Vnd wiewol aus dem Leiptzigischen Interim kunt vnd offenbar ist,
das sich mit dem Bapst vnnd seinen
Meßbischoffen verglichen
hat, den Bapst fuͤr den oͤbersten
Bisschoff vnd die andern Bisschoff fuͤr seine
ordinarios pastores erkant
vnnd angenommen hat vnnd das wort Sola
nicht
mehr streitet
streiten: B. vnnd also gantz vnd gar von vns ins Bapsthumb gewichen vnd
getretten ist.
So schreibt er doch oͤffentlich vnuerschempt inn seinem Buch
an
Koͤning von Engeland, das er von der reinen Lehr nye gewichen noch
abgetretten, sondern
stetz dabey geblieben sey. Vnd ob er wol daselbst vnd
sunst sich der reinen Lehre
rhuͤmet, so ists doch eitel heucheley, dieweil er
mit der that dawidder
thut, nemlich das er widder Gottes wort, geist vnnd
glauben sich mit dem Antichrist
verglichen vnd vereiniget hat. Denn wie kan
er sein bekentnis der reinen Lehr von
hertzen vnnd mit ernst meinen, dieweil
er des Antichrists Gottesdienste
widderumb auffgericht hat? Die reine Lehr,
so er
vmmer rhuͤmet: B.vmmer rhuͤmt vnd im maule hat, leidet nicht, das man mit dem
Anti
christ eins sey vnnd friede mit jhm habe. Non ueni mittere pacem etc.
Mt 10,34. Sie
leidet inn keinen weg, das man den Wolff fuͤr einen Pastor vnd
Hirten erkent
vnd annimpt.
Vgl. Act 20,28–30. Die reine Lehr leidet nicht, das man auff beiden achsseln
trage vnd beiden Herrn, dem Herrn Christo vnd seim Antichrist, diene.
Darumb hilfft jhn sein bekentnis nicht; es hilfft jhn sein rhuͤmen nicht vmb
ein harbreit; er mus ein abtruͤnniger Mammeluck sein vnnd bleiben, er
bekenne denn vnnd widderruffe sein jrthumb
oͤffentlich. Vnd ist ein wunder,
das in seinem Buch an Koͤning
Koͤnnig: B. von Engeland seinen jrthumb
jrthum: B.
vnnd abfal so theur vnnd hoch verleugnen vnd entschuͤldigen
darff, da
Dar: B. er
schreibt, er sey von B 3r der Augspurgischen Confeßion nye gewichen,
er
wolle auch nimmermehr davon abfaln noch weichen, so jhn doch das
Leip
tzigische Interim hel vnnd klar vberzeuget vnd vberweiset, auch die that
an viel oͤrtern. Darumb ists vergeblich vnd
ein vnnuͤtze ding, das er alle
Christen vmb Gottes willen bit, das sie den
luͤgenschrifften vnnd gemelden
nicht gleuben wolten, die da sagen, das er von der reinen Lehr sey
abgefal
len, das Bapstthumb widerumb auffzurichten vnd damit das volck von
Chri
sto zu fuͤren; dis sind seine word, damit er vns
sticht, vnnd sagt weiter von
vns die durch jhre heucheley vnnd ertichte
bestendigkeit die Kirchen
zu
. Haec vngeferlich.
ruͤtten vnd betruͤben
Nu ists ein wunder, das sein
abfall so offentlich verleugken
darff, so doch sein abfal im gantzen Reich vberall kunt vnd offenbar ist.
Dieweil er denn den abfal so offt verleugkent, so mus ich auch so offt, das
michs
mich: B. selbst verdreust, seinen abfal repetirn. Jst das kein abfal von der
Augspurgischen Confeßion, das sie das wort
sola
nicht mehr streitten? Jst
das Christum nicht verleugkent, das sie den
Antichrist anbeten, jhm
vnterthe
nig vnd gehorsam sein? Jst das kein abfal
vnd verleuckung Christi, das sie
die Diener des Euangelij dem Antichrist
vnterworffen haben, das er sie
ordinirn vnd weihen sol, so ehr doch vnd seine
Bischoff niemandt denn zur
Opfermesse schmiren
schmirn: B vnd ordinirn? Das solches
alles gethan,
gewilligt vnd angenomen hat, ist durch die gantze Deudsche Nation
kunt vnd
offenbar.
Derhalben er auch dadurch von der reinen lehr des heiligen Euangelij
abge
fallen vnd abtruͤnnig worden ist vnd hat Gott vnd seinen
Christum
verleug
kent, vnnd wo er diese ernste schrifft vnd vermanung nicht
zu hertzen B 3v
nimpt vnnd sich bekeret,
bekert: B so wird er wol ein abtruͤnniger Mammeluck bleiben,
er putz vnd
schmuͤck sich, wie er wole. Wir schreiben dis nicht aus furwitz
oder
widerwillen, das mag er freilich gleuben. Duͤrfften wir vnsern Christlichen
namen, Gottes wort vnd ehre nicht retten noch vertedigen vnd auch nicht gerne
sehen, das sie sich erkenten, so solt diese schrifft wol nachblieben sein.
Es stuͤnde jhm auch wol an, das er die heucheley, die er vns aufflegt, inn
specie anzeigte, wie wir jhm seine luͤgen vnnd heucheley
angezeigt haben,
sonst denckt
denck: B. jederman, ehr rede solchs wider vnns aus lauter bosheit, neid
vnnd haß, so
jn gantz verstockt vnd verblent hat. Vnnd das er inn seinem
hertzen nicht guts von
vns denckt, zeigen seine wort an, das er vnser
besten
digkeit so schmehet
vnnd lestert vnd sie ein ertichte bestendigkeit heisset,
on zweiffel vmb des grossen gewins willen, den wir davon haben,
Creutz vnd
verfolgung, vnnd seinen schentlichen abfall, so kein mensch loben kan, so
entschuͤldiget, lobet vnd preiset, ia gantz vnnd gar verleugkent vnnd fur
ein
dienst vnnd nutz der Kirchen achten vnnd halten darff. Gott were dir,
Sathan!
Das er aber inn seinem Buch an den Koͤnig von Engeland widder den Bapst
vnd
die Messe schreibt, das ist vnnd kan nicht sein ernst sein. Denn wo es
jhm von
hertzen ginge vnnd sein ernst were, widder die Messe zu schreiben,
so wuͤrde
er inn die newe Messe, so der alten Opfermesse gantz vnnd gar
gleich ist, nicht
gewilligt noch sie angenomen haben. Desgleichen wo er mit
ernst auß rechtem
glauben widder den Bapst schriebe, so wuͤrde er den Bapst
fur der Christen
obersten Bischoff nicht erkant noch angenomen haben;
dar
umb seints eitel
wort vnnd Federn, was er schreibt. Daraus erscheint, das
er nichtB 4r vmb der warheit willen, sondern vmb grosses
gewins
gewinst: B. willen,
so er von einem solchen mechtigen Koͤnig hoffet, wie das die
lange praefatio
vnd das lob vnd Historien der Koͤnige zu Engelant wol
zu uerstehen geben,
geschrieben hat. Dieweil er vnter dem Antichrist inn seiner
Kirchen sein wil,
so kan er vnter Christo inn seinem Reich nicht sein noch bleiben.
Darumb kan
er auch von Christo vnd seiner Kirchen nichts mit ernst reden noch
schreiben,
denn es stehet geschrieben: Niemant kann zweien
zween: B. Herrn dienen.
Das er aber widder den Bapst vnnd die Messe zu schreiben sich jtzt
vnter
standen hat, das macht, das der wind aus dem vorigen loch wenig
weinig: B. wermer
bleset denn fuͤrm jare, darumb henget er seinen mantel darnach, das er fur
ein meister gelernet hat.
Vnd das solchs war sey, so halt man sein schrifft an die Behmen fuͤrm
krie
ge vnd die erste praefation vber sein
Psalterlein gegen der Adiaphoristen
schrifften vnnd sonderlich gegen dem
gruͤndlichen bericht der hendel, so
wird man seine bestendigkeit wol spuͤren vnd finden. Denn die
erste
praefati
on hat er jtzt geendert vnnd viel außgelassen, damit er jederman zu
erken
nen gibt, das er inn den jtzigen oder
vorigen
voͤrigen: B. schrifften wider sein eigen
hertz vnnd gewissen gehandelt hat, wie
denn dasselbige nach der lenge, wils
Gott, bald an tag komen sol.
Er schreibt auch, wir stehen im nach leib vnnd leben. Jst er erlich vnd
redlich, so zeig er ein wort oder geberde von vns an,
daraus man ein
arg
won nemen moͤcht, das wir jhn zu beschedigen dechten, so sol er war
ge
redt haben. Wird er aber das nicht thun, so hat er vns boͤßlich
angelogen.
Eins wissen
wisse: B. wir wol, das der heilige geist inn seiner schrifft diejenigen
luͤg
ner vnnd bluthunde heisset, so menschentradition lehren vnnd
verteidigen,
vertedigen: B.
wie sie thun. B 4v Darumb moͤgen sie zusehen, das sie dieser
titel – luͤgner
vnd moͤrder – nicht betreffe, des wir sicher vnd
gewis sind, denn wir
leh
ren noch vertedigen kein menschentradition. Wir
wissen, Gott lob, auch wol
aus der heiligen schrifft, das wir die falschen lehrer,
vnser feinde, nicht
be
leidigen sollen, weder an leib vnd gut; aber das gebuͤrt vnns, den Wolff
anzuschreien vnnd wider inn zu
bellen, das wir nicht als vntrewe vnd
stum
me Hunde erfunden werden, die Christi, vnsers lieben Herrn, Schafe den
Wolff
fressen vnnd aus dem Reich Christi ins Bapsthumb vnnd das
des: B.
Anti
christs Reich fuͤhren lassen.
Hat aus furcht vnnd menschlicher
schwacheit gesuͤndiget, so wird
er dis schreiben nicht verachten, sonder
sich erkennen vnd bekeren vnd
hin
fort sich nicht mehr entschuͤldigen
– wo nicht, so fahr er hin; wir haben einen
richter, der wirds wol
finden.
Nv wollen wir besehen, was von vns auff der Kantzel sagt vnd
inn seinem buch von den vngebornen
kindern schreibt. Er gibt vns viererley
schult: erstlich spricht er, der Teuffel
hab vns erregt, wir thun den kirchen
grossen schaden, wir halten keinen fried vnd
machen, das die Christliche
pre
diger veriagt werden. Jch meine, er hab
das maul weit genug auffgethan wider
die vnschuͤldige diener Christi. Denn
er kan nicht einen einigen falschen
odder irrigen Artickel jhrer lehr vnd prediget
predigt: B. beweisen noch anzeigen vnnd
darff gleichwol offentlich schreiben, der Teufel
hab sie erweckt: B.habe sie erwecket. Kompt
solch erdicht vnd mutwillig schmehen vnnd lestern
vom heiligen geist? Das
laß ich sie selbst richten vnnd jederman erkennen,
ob von Gott
solche lesterwort zu reden erweckt sey.
Auffs erste, das er sagt, der Teuffel hab vns er-C 1rweckt, sage ich kurtz:
Dieweil wir wider den Teuffel vnd sein Reich, wider den Antichrist vnnd
seinen
Roͤmischen hoff aus der reinen lehr des
der: B. heiligen Euangelij streitten
vnnd kempffen vnd kein jrriger,
falscher Artickel wider vnsern heiligen
Christlichen glauben inn vnser lehr vnd
Kirchen erfunden wird, so koͤnnen wir
je vom Teuffel nicht erweckt sein. Wie
solt der Teuffel vns wider sich selbst
vnd sein Reich erwecken? Die der Teuffel
erwecket,
erweckt: B. die fordern des
Anti
christs Reich vnnd helffen das Bapstthumb bawen vnd widerumb
auffrichten.
Darumb solt billich
anzeigen, womit vnd in welchem stuͤck
wir des Teuffels vnd seins Antichrists
Reich foͤrderten vnd bestetigeten.
Die
weil er aber solchs nicht thun
kan, so solt er des schmehens vnd lesterns vns
vberheben vnnd bedechtiger von vns reden vnnd schreiben.
Wie, wenn ich das spiel vmbkerte vnd spreche, das mit
sei
nen Adiaphoristen, so das Leiptzigsche Interim
geschmidet haben, vom
Teuf
fel erweckt weren? Denn das Interim vnnd die newe
ordnung richtet nicht inn
einem stuͤck vnnd Artikel, sondern inn vielen, ia
schier inn allen das
Bapst
thumb wider auff, damit sie des Teuffels vnd seins
Antichrists Reich
ster
cken vnd bestetigen. Jst der von Gott erweckt, der des
Teuffels lehr, das
ver
bot der speise, willigt vnnd annimpt? Das man am Freitag vnd Sonnabent
nicht sol fleisch essen oder feil haben,
welchs der Antichrist fuͤr ein
Gottes
dienst geordent, eingesetzt vnnd
jderman
jederman: B. zu halten geboten hat? Sind die
vom heiligen Geist erweckt, so im
Artikel von der iustification inn solcher
nott vnnd grossem kampff wider die
Meßbischoff das wort sola
nicht
streitten wollen? Jst der von Gott erweckt, der
das Interim im predigen nicht
C 1v nennet, noch wil nennen lassen, ia verbeut,
dawider zu predigen? Sind
die vom heiligen geist, die aus der communio populi
ein Messe, ein
Speck
takel oder Kirchengeprenge machen, wie sie inn jhrem
Interim gethan haben?
Vnnd inn Summa: es ist on not, alle stuͤck vnnd Artickel zu erzelen, damit
sie den Antichrist
angebetet haben. Es koͤnnen die inn keinem wege vom
heiligen Geist erweckt sein, die durch jhre newe ordnung vnnd
Caeremonien,
mutation vnd enderung des Teuffels Reich, das Bapstthumb,
foͤrdern,
ster
cken, bestetigen vnd widerauffrichten. Hie las ich
richten Himel vnnd erde,
welchs teil von Gott oder dem Teuffel erweckt sey: die zu
, die
wider den Teuffel vnd
seinen Antichrist, wider des Teuffels Reich, den
Roͤmischen hoff, vnd seine
Caeremonien lehren, predigen vnd schreiben,
oder die zu , so inn jhrem Interim oder newen ordnung
dasselbi
ge alles wider Gott vnnd sein wort vertedigen, schuͤtzen
vnd hanthaben.
Zum andern sagt , wir
thun der Kirchen grossen schaden. Nu
stuͤnde es einem alten Doctor sehr wol
an, das er anzeigte, womit wir solchen
schaden theten. Was leren, predigen oder
schreiben wir vnrechts? Worinne
jrren wir, davon die Kirche moͤcht
schaden nemen odder leiden? Thun wirs
damit, das wir ewre newe ordnung vnd
Menschen-Caeremonien nicht wollen
willigen noch annehmen? Thun wir damit den schaden, das wir die
Wolffe, Bapst vnd
Bisschoffe, fuͤr vnser ordinarios pastores nicht erkennen
noch annemen
wollen? Thun wir damit den schaden, das wir keine Messe,
sondern allein
Communionem populi haben vnnd leiden wollen? Oder
viel
leicht, das ich am
besten gleube, thun wir damit den groͤsten schaden, das
wir armen, vngelerten,
gregarijC 2r ministri uerbi, widder euch
hoch
gelerten schreiben vnd euch einreden
duͤrffen. Aber wir muͤssen aus
hoͤch
ster not, vnsern
Christlichen namen zu erretten, euch weiter einreden. Wie,
wenn jr den
groͤsten schaden thet vnnd die wol angerichten Kirchen
zuruͤt
tet vnnd verwirret hettet? Zum ersten damit, das jr das wort
Sola
, da es die
not widder die Meßbisschoffe fordert, nicht streiten wolt? Wie,
wenn jr ein
anstos vnd ergernis der Kirchen damit anrichtet, das jr ein
Spectakel-Messe
neben der Communion populi erdicht, geordent vnnd eingesetzt habt,
so doch
Christus, vnser lieber Herr, gar keine Messe bey vnd neben der
Communion
gestifft noch eingesetzt hat? Wer hat euch befohlen, neben der
Communion
populi widder Gottes wort, gebot vnnd befehl eine Messe anzurichten?
Wie,
wenn jr den Kirchen Christi ein vnuͤberwintlichen schaden thet damit,
das jr
die Schaff vnnd diener Christi, so er mit seinem theuren blut erkaufft
hat,
dem Wolffe befehlt vnd vnterwerffet?
Hie richte abermal Himel vnd Erde, welches
welchs: B. theil den Kirchen Christi
scha
den thut: die, welche
menschentradition vnd teuffelslehr der Christlichen
Kirche aufflegen vnd dringen,
oder die, welche dawidder fechten vnd
strei
ten? Darumb moͤchte
sich wol bedencken,
was er redte vnd
schriebe, vnd nicht so leichtfertig vnnd vnbedacht
vnschuͤldige leut one grunt
vnnd vrsach schmehen vnd lestern.
Zum dritten sagt , wir
kuͤnnen keinen friede
fried: B. halten. Hie frage
ich meine freunde vnd feinde, welchs theil den friede
bricht, zanck vnnd
hadder anfehet: der, welcher stille sitzt, nichts newes
anfehet, nichts mutirt
noch endert, odder der, so alles newert, mutirt vnnd seins
gefallens endert.
Es spreche nu das vrteil, wer da C 2v wolle, so kan man vns
keinen
vnfrie
den, zanck, noch hadder zumessen odder aufflegen. Denn wir
haben jhe
nichts newes angefangen, mutirt, noch geendert, viel weniger
weiniger: B. jemand etwas
newes auffgedrungen, wie den Orientischen Kirchen das newe
vnd veranderte Osterfest
auffdringen wolt.
Das wir aber wider die newe ordnung, mutationes vnd enderung geschrieben
vnd
geprediget haben, dazu haben sie vns vrsach geben, das sie disiunctiones
vnd
separationes angefangen, sich von vns disiungirt vnnd separirt, vnd mit
zu
den Meßbisschoffen coniungirt haben, das wir den Wolffen weren
mus
ten, das
sie mit jhren menschlichen traditionen vnnd aufflagen die Schafe
Christi nicht
mordeten vnd auffressen Vnnd nicht wider vnter den Antichrist
in sein reich
gebracht vnd gefuͤrt wuͤrden.
Jst aber das nicht ein jemerliche vnd verdriesliche plage, wenn der Wolff die
Schaf fressen vnd der Hirte jhm weren wil, das man den zanck vnnd hadder
vom
Wolffe nemen vnd auff den Hirten schieben sol? Was ist das anders,
denn den Wolff
absoluirn vnd lossprechen vnnd die armen Schaf mit jhrem
Hirten verdammen, den
Wolff fuͤr ein friedsamen vnnd den Hirten fuͤr ein
friedbrecher
erkennen vnd halten? Solche iudicia vnnd vrteil muͤssen wir
jtzund
vom vnd dulden vnd leiden.
Zum vierden vnd zu letzt schreibt der , wir machen, das die
Christli
chen Prediger veriagt werden.
Wie kuͤmpt das, odder wie gehet das zu? Das
wir, so das Euangelium
lauter vnnd rein, ohn allen menschlichen zusatz,
leh
ren vnnd predigen vnnd
widder den Antichrist vnd seine ertichte Caeremonien
vnd Gottesdienste C 3r so
hefftig streiten, ein vrsach sein sollen, das die
Euangelischen Prediger veriagt
werden?
Es ist kunt vnnd offenbar im gantzen Roͤmischen Reich, das das Keyserliche
edict des veriagens ein vrsach ist vnnd nicht die vnschuͤldigen Diener der
Kirchen zu . Worumb ist denn der so vnbedechtig, das er
vns solchs schuld gibt? Ach, lieber Gott, er wolt sich gern entschuͤldigen,
aber es wil sich nicht entschuͤldigen lassen, denn es ist zu hell vnd
offenbar,
das die jeger jhre prediger aus des Keysers befehl, nicht vmb vnsers
schrei
bens
willen, veriaget vnd vertrieben haben.
Vnd wenn wir gleich nie kein wort wider die newe mutation geschrieben
vnnd beide
Interim, groß vnd klein, angenomen hetten, so muͤsten sie doch
die prediger
vmb des Keysers edicts willen veriagt haben. Das aber die jeger
vnser
schrifft wider das Leiptzigische
Leiptzigsche: B. Interim jren predigern zeigen, das
thun sie darumb, das sie sich mit ewrem
Interim entschuͤldigen, das sie nicht
vnrecht thun, das sie die Lutherischen
mit jrer lehr veriagen, dieweil ewer
Interim die Lutherische lehr vnnd Religion
verandert hat. Darumb jr vnnd
ewer Interim – vnd nicht vnser schrifft – des
veriagens ein vrsach seint. Ja
der Keyser selbst vnnd viel abgefallene
Kirchen troͤsten sich mit jhrer
muta
tion vnnd enderung, das sie nu
dafuͤr halten, die Lutherische Lehr vnnd
Reli
gion sey falsch vnnd
vnrecht, dieweil die Theologen zu
diesel
be jtzt durch jre Interim vnd newe ordination mutirt vnd verandert
haben.
Hettet jr mit vns feste gehalten, so kuͤnten sie jhres veriagens kein
entschuͤl
dung furwenden. Nu aber ewr
ewer: B. ordnung vnd verenderung mit dem grossen
Interim vbereinstimmen, so nemen
sie beide vrsach sich zu entschuͤldigen,
das sie recht vnd Christlich gethan
haben: der Key-C 3vser, das er die
Lu
therische lehr in seim edict
verdampt hat, die jeger, das sie die Lutherischen
Prediger veriagt haben.
Habt jr nu nicht ergernis vnnd anstos mit ewer mutation vnnd ordnung
gege
ben, so gebet sie noch vnnd machts besser. Jnn summa: Des Keysers edict
ist des veriagens ein
vrsach. Aber die Leiptzigische mutation vnnd ordnung
ist ein vrsach, das die jeger
sich ruͤhmen, das sie die Lutherischen prediger
recht vnd billich veriagt
haben; aber vnser schrifften zeigen an, das sie
vn
recht vnd
vnchristlich daran gethan haben. Dagegen bezeuget vnnd beweiset
die mutation vnnd
newe ordnung inn ewrem Interim, das sie recht vnnd wol
gethan haben, denn ewre
mutation vnnd ordnung macht die Lutherische Lehr
vnnd Religion bey jhn verdechtig.
Vnnd sonderlich das buch Gruͤndtlicher
lobt des Bapsts Caeremonien vber die
masse, das es gute, loͤbliche
bericht
Caeremonien seint. Derhalben sie
solche Christliche gefallene Caeremonien
wider auffgericht haben, welchs nicht
anders laut, was guts abgethan
hat, das haben sie wider auffgericht vnnd zu rechte bracht. Solche wort
solten noch
wol ander leut bewegen, die Lutherische lehr zu uerlassen; aber
Gott vergebe
es jhm, der das spiel angefangen hat vnnd sich jtzt mit der
Messe vnd dem Bapst
weißbrennen wil.
Vnnd ich sage noch weiter: Wenn der Keyser kein edict het lassen ausgehen,
so
wuͤrde er durch der Adiaphoristen schrifft, vnd sonderlich durch dis
ver
gifftige buch Gruͤndtlicher bericht der hendel
, genugsam verursacht, die
Lutherische lehr zu uerdammen. Aber dis heist nicht ergernis vnd anstos
geben, es heist nicht spaltung vnd trennung machen. Es heist nicht, Christum
vnnd
sein wort verleugken, sonder
sondern: B. es mus eitel geist, fried vnnd einigkeit
heissen.
C 4r Solchs solt der
billich bedacht haben vnd die vnschuͤldigen
nicht so leichtfertig wie
ein Holhipler
Holhipeler: B. geschmehet vnnd gelestert haben.
Jch bin auch einer aus den zu , der allezeit (ehr ich auch
jtzund
widder gen komen bin) die Interim angefochten habe; solt
ich aber darumb vom Teuffel erweckt
sein, wie der vns schendet
vnd
lestert? Mein glaub vnd gewissen haben mich erwecket vnnd gedrungen, den
Wolff anzubellen, auff das ich durch mein stillschweigen nicht
angesehen
wuͤrde, ob ich mein lehr vnnd glauben, so ich inn meinem
predigampt fast
bey xxx. jarn
jaren: B. gepredigt habe, jtzt, nu die fahr daher tritt, verleugkent hette.
Vnd habe also diese
die: B. schrifft aus hoher notturfft, die reine lehr des
heili
gen Euangelij vnd meinen Christlichen namen
widder vnnd
zu erretten, lassen ausgehen,
auff das auch vnser volck, dem wir gepredigt
haben, durch die Interim nicht
verfuͤrt
noch betrogen wFrden.
wuͤrde.: B.
Die Verehrung begann bereits zu seinen Lebzeiten. Einer der frühesten ikonographischen Belege dürfte Hans Baldung Griens Darstellung Luthers als Mönch mit Heiligenschein und Taube des Heiligen Geistes aus dem Jahr 1521 sein, vgl. Katalog Nürnberg 1983, Nr. 280, S. 222f.
Johannes Oekolampad. Vgl. Ulrich Gäbler, Art. Oekolampad, in: , 29-36; Martin H. Jung, Art. Oekolampad, in: , 458f.
Geselle, Mitstreiter.
. Vgl. Volker Leppin, Art. Zwingli, in: , 793–809; Emidio Campi, Art. Zwingli, in: , 1945–1955.
Streit, Hader. Vgl.
aus . Vgl. Ulrich Bubenheimer, Art. Karlstadt, in: , 649–657; Hans-Peter Hasse, Art. Karlstadt, in: , 820f.
anfangs. Vgl. Art. von erst, in: , 88(a).
noch ehe.
ohne.
Im Oktober und November 1524 hatte durch Vermittlung seines Schwagers
in mehrere Abendmahlstraktate veröffentlicht,
in denen er die leibliche Gegenwart Christi im Abendmahl bestritt und u. a.
die These vertrat, Christus habe bei den Worten Das ist mein Leib
nicht auf
das Brot, sondern auf seinen eigenen Körper gedeutet. Im Dezember 1524 und
Januar 1525 setzte eine
zweiteilige Schrift dagegen: Wider die himmlischen Propheten, von den Bildern
und Sakrament, Wittenberg (Joseph Klug), WA 18, (37) 62–125; (126) 134–214.
1525 erschien bei Christoph Froschower in Zürich: AD MATTHAEVM ALBERVM
RVTLINgensium Ecclesiasten, de Caena Dominica, Huldrychi Zuinglij Epistola
(VD 16 Z 782), worin der Zürcher Reformator sein rein symbolisches
Verständnis der Einsetzungsworte darlegte. Seine Position wurde unterstützt durch
IOANNIS OECOLAMPADII DE GENVINA Verborum Domini, Hoc est corpus meum, iuxta
uetustissimos authores, expositione liber, () 1525 (VD 16 O 331). Darauf antworteten schwäbische Theologen, darunter , mit einem SYNGRAMMA
CLARISSIMOrum qui Halae Sueuorum conuenerunt uirorum, super uerbis Cœnæ Dominicæ,
& pium & eruditum, ad Iohannem Oecolampadion, Basiliensem
Ecclesiasten, (Simprecht Ruff)
1526 (VD 16 B 7884), zwei Vorreden zu deutschen Ausgaben in WA 19, (447) 457–461; (524) 529f.
Oekolampad antwortete mit dem Antisyngramma (vgl. VD 16 O 305). 1528
veröffentlichte Luther Vom Abendmahl Christi. Bekenntnis
(WA 26, (241)
261–509). Das Marburger Religionsgespräch im Oktober 1529 brachte den ersten
Abendmahlsstreit zu einem gewissen Abschluss, auch wenn und sich hinsichtlich der Frage, auf welche Weise Christus im
Abendmahl gegenwärtig sei, nicht einigen konnten. Vgl. ;
eben also = geradeso.
aus . Vgl.
zerrüttet.
Ärgernis erregt.
in die Irre geführt. Vgl.
widersprechen. Vgl.
leiden. Vgl.
geschmäht. Vgl.
Maske, Tarnung. Vgl.
lügen.
einen Nachweis erbringen. Vgl.
verändert.
ihnen.
Veränderungen.
festgelegt, festgeschrieben. Vgl.
widersprochen. Vgl.
übergeben. Vgl. I Kor 5,5; I Tim 1,20.
verändert.
Dennoch. Vgl.
Vorteils und Nutzens. Vgl. ;
nur. Vgl.
ergänze: um.
mit Chrisam salben (polemisch).
zum Kauf anbieten. Vgl.
gegen. Vgl.
Zu den Vorgängen um die Absetzung und zeitweilige Gefangensetzung des greisen Torgauer Superintendenten und des Protodiakons sowie zur späteren Absetzung weiterer Torgauer Prediger vgl. .
verleumdet. Vgl.
Schmeicheln. Vgl.
über die Maßen. Vgl.
erdreistet sich (zu sagen und zu schreiben). Vgl.
zugestanden. Vgl.
verständigt, mit ihm einen Vergleich geschlossen. Vgl.
Vgl. Apk 13,16f.
bewilligen. Vgl.
ganz und gar nichts. Vgl.
einig. Vgl.
gefunden. Vgl.
Vgl. Mt 24,11.
bezichtigt. Vgl.
Ironie, identifiziert sich mit dem ernestinischen Sachsen, mit dem ehemaligen Kurfürsten und mit der belagerten Stadt .
; hatte die meisten der Predigten in Merseburg gehalten und deshalb die Buchausgabe den dortigen Bürgermeistern, dem Rat und der Gemeinde gewidmet.
Vgl. Auslegung des Glaubens / welcher das Symbolum Apostolicum genand wird / den einfeltigen Pfarherrn vnd allen Hausuetern zu dienste / in XX. Predig verfasset. Durch . Mit einer Vorrede / des schreien und schreiben belangend. 1. Corinth. 11. Jst jemand vnter euch / der lust hat zu zancken / der wisse / das wir solche weise nicht haben / die Gemeine Gottes auch nicht, Wittenberg 1550 (VD 16 M 2003), Bl. Gg 1r; vgl.
nicht eine Haaresbreite, nicht das geringste. Vgl.
dennoch. Vgl.
Vgl. Mt. 6,24.
Vgl. II Kor 6,15.
Vgl. Gen 3,15.
I Kor 11,16; vgl. das Titelblatt von Auslegung des Apostolicums, oben Anm. 55.
überlassen, übergeben, anbefohlen. Vgl.
zu berufen wagt. Vgl.
zuvor. Vgl.
der Ungnade bzw. dem Zorn Gottes überantwortet. Vgl.
Marionette, Handpuppe des Gauklers. Vgl.
nach seiner Meinung. Vgl.
wischt sich nach beendeter Mahlzeit den Mund, tut unbeteiligt, weist jegliche Verantwortung von sich. Vgl. Prov 30,20;
Vgl. , Auslegung des Apostolicums,
1550 (wie Anm. 55), Bl. Gg
2r/v: Totum hoc genus rerum liberas habet obseruationes, Nec disciplina vlla
est in his melior graui prudentique Christiano, quam vt eo modo agat, quo
viderit agere Ecclesiam, ad quamcunque forte deuenerit. Quod enim neque
contra fidem, neque contra bonos mores iniungitur, indifferenter est
habendum, et pro eorum, inter quos viuitur, societate seruandum est.
zitiert die Stelle auch schon
in seiner Vorrede, Blatt A 1r. Er bezieht sich auf Augustinus, Ad Ianuarium,
ep. 54, 2,2 (vgl. PL 33, 200; CSEL 34, 160,10–15).
Vgl. die gewidmete REFVTATIO HORRENDAE PROPHANATIONIS COENAE DOMINI, COLLECTA EX EVANGELIO ET SINCERIS ANTIQVAE ECCLESIAE TESTIMONIIS A GEORGIO MAIORE. Cum praefacione , () 1551 (VD 16 M 2156); vgl. dazu
immer (möglicherweise Einfluss des niederdeutschen jümmer
oder v statt y).
anerkennt. Vgl.
Sprichwörtlich: es mit beiden Parteien halten. Vgl. . Vgl. a. I Reg 18,21.
Vgl. Mt 6,24.
Verleugner des wahren christlichen Glaubens, nach den ägyptischen Militärsklaven meist christlicher Herkunft. Vgl.
überführt. Vgl.
überführt. Vgl.
Karikaturen. Im 16. Jahrhundert konnten auch Holzschnitte u. dgl. als Gemälde bezeichnet werden. Vgl.
Bislang bei nicht nachgewiesen.
ungefähr, in etwa; das Zitat ist also nicht unbedingt wörtlich. Vgl. Art. ungefährlich 3.f), in: DWb 24, 662f.
abzustreiten wagt. Vgl.
wiederholen, einschärfen.
unterblieben. Vgl.
anlastet. Vgl.
Vgl. oben bei Anm. 82.
ergänze: dass er.
Federzüge, Schnörkel, Geschreibsel. Vgl.
wird deutlich. Vgl.
Sprichwörtlich. Vgl. Art. Wind 42, in: , 249: Der Wind bläst nicht aus einem Loche.
Sprichwörtlich: seinen Mantel nach dem Wind hängen = opportunistisch handeln. Vgl. Art. Wind 10.14, in: , 113f.
was er meisterlich beherrscht.
Bislang war nicht festzustellen, welche Schrift gemeint sein könnte. Möglicherweise geht
auch in der Zuschreibung
fehl, jedenfalls stellt Major in seiner Replik fest, dass er manche der von
Amsdorf als Beleg herangezogenen Schriften gar nicht verfasst habe: AVff den
siebenden vnd achten Artikel / ist dis meine kurtze antwort / das ich den
herren Ambsdorff wil gebeten haben / er wolle / so jme der zorn mitler zeit
vergangen / in sich selbs gehen / bedencken vnd bewegen / aus was veterlichen
/ Christlichen hertzen vnd gemuͤt / er etzlicher schrifften gedencket / zu
welchen allen ich mich nicht bekenne / welche ich aber geschrieben /
nimermehr verleugnen wil / dieselbige auch fur jedermeniglich wol vnd mit
bestendigem grund zuuerantworten weis.
(Auff des Ehrenwirdigen Herren
schrifft,
so jtzundt neulich Mense Nouembri Anno 1551 wider öffentlich im Druck ausgegangen, Antwort“
[VD 16 M 1996], Bl. E 1r).
Vgl. PSALTERIVM DAVIDIS, IVXTA TRANSLAtionem ueterem, Repurgatum & ad Hebraicam ueritatem recognitum, cum argumentis & scholijs breuissimis. Per . () 1547 (VD 16 B 3188; ZV 1638).
Vgl. Grüntlicher vnd Warhafftiger Bericht der vorigen vnd jetzigen / für vnd nach dem Kriege ergangen Handlungen / von den Adiaphoris oder Mitteldingen. Sampt einer Christlichen kurtzen verantwortung / . Allen lieben Christen nützlich vnd tröstlich zu wissen. AD GALAT. I. Si adhuc hominibus placerem, Christi seruus non essem. M. D. L. (VD 16 P 2326). , S. 642–730.
Vgl. PSALTERIVM DAVIDIS IVXTA TRANSLATIONEM VEterem, Iterum repurgatum & ad Hebraicam ueritatem recognitum, cum argumentis et scholijs breuissimis auctis. Per . () 1549 (VD 16 ZV 1676).
wir trachte(te)n ihm nach dem Leben.
Verdacht, Misstrauen. Vgl.
böswillig verleumdet. Vgl.
daß er uns nicht betrifft, dessen sind wir sicher.
ihnen kein Leid zufügen. Vgl.
weder hinsichtlich ihres Körpers noch hinsichtlich ihres Eigentums.
Vgl. Jes 56,10.
Von den vngeborn kindern / vnd von den kindern / die wir nicht teuffen können / vnd wolten doch gern / nach Christus befehl / vnd sonst von der Tauff / etc. Geschrieben durch / D., () 1551 (VD 16 B 9449).
einzigen. Vgl.
wagt es (zu schreiben). Vgl.
fördern, unterstützen. Vgl.
uns damit verschonen, in Ruhe lassen, nicht behelligen. Vgl.
den Spieß umdrehte, die Argumente gegen ihren Urheber richtete.
Zur teuflischen Urheberschaft der Speisegebote vgl. I Tim 4,1–3.
es ist unnötig. Vgl.
auf keinerlei Weise. Vgl.
beschützen, decken. Vgl.
bewilligen, ihnen zustimmen, darin einwilligen. Vgl.
was ich für das wahrscheinlichste halte.
Das Adjektiv gregarius
, das hier ironisch gebraucht, bedeutet wörtlich zur Herde gehörig
und kann mit gering
übersetzt werden, geringwertig
, von geringem
gesellschaftli
; im substantivischen Gebrauch kann das
Wort den Hirten, aber auch den gemeinen Soldaten bezeichnen. Gregarii
ministri verbi gehörten demnach gleichsam zum theologischen Fußvolk,
während die Gegner sich – so legt es Amsdorf nahe – für etwas Besseres halten.
chem Ansehen
euch zu widersprechen wagen. Vgl. , 247f;
tätet/tatet, verursachtet.
von wollte einen Sonntag als Ostertermin durchzusetzen und kündigte darum die Gemeinschaft mit den kleinasiatischen Kirchen auf, die das Passafest am 14. Nisan begingen; Irenäus von Lyon rügte ihn deshalb, dass er eine solche Ritusfrage zum Anlass für eine Spaltung der Kirche nahm. Vgl. Wolfram Kinzig, Art. Passa-/Osterterminstreitigkeiten, in: , 973.
Augsburger Interim.
Verjager.
wenigstens jetzt noch.
Vgl. VD 16 P 2326, oben Anm. 98, , S. 642–730.
von jeglichem Verdacht reinigen. Zur Herkunft vgl. : Leipziger Interim, S. 421, Anm. 421.
Anscheinend meint hier , den Verfasser der Refutatio
(VD 16 M 2156; vgl. oben Anm. 71), dem er den von laut eigenem Bekunden lediglich
herausgegebenen Gründlichen Bericht
zuschreibt. Vgl. , Einleitung S. 648 und
Text S. 706.
giftige, vergiftete, bösartige. Vgl.
nichts als, ausschließlich. Vgl.
ambulanter Waffelverkäufer, sprichwörtlich für sein vorlautes Mundwerk. Vgl.
von denen.
war in den Jahren 1524 bis
1541/42 Superintendent und Pfarrer an St. Ulrich in
gewesen; er hatte den Kampf gegen
das Interim bereits aufgenommen, ehe er 1548 als Exul
wieder nach zurückgekehrt war und dort in , und anderen Gleichgesinnte getroffen
hatte.
Gefahr. Vgl.
Notwendigkeit. Vgl.