Controversia et Confessio, Bd. 2


Die vornehmsten adiaphoristischen Irrtümer - Einleitung

TEI-P5 konforme Kodierung durch Timo Steyer Nicole Krämer Controversia et Confessio Herausgegeben von Irene Dingel Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

Einleitung



1. Historische Einleitung



Auf dem Reichstag zu Regensburg 1556/57 war beschlossen worden, ein Re
ligionsgespräch nach einzuberufen. Dort kam es aufgrund der Forde
rung der Altgläubigen nach einer Verurteilung falscher Lehren zum Eklat un
ter den evangelischen Theologen. Bereits im Vorfeld des Religionsgesprächs
waren die Unterschiede in dieser Frage überdeutlich zutage getreten. hatte sich nämlich bereits zu Beginn des Jahres 1557 in den von den
niedersächsischen Theologen initiierten Vergleichsverhandlungen zwischen
und ihm in Coswig strikt geweigert, die Irrlehren, besonders den
Adiaphorismus, ausdrücklich und öffentlich zu verdammen. Auch die im
Vorfeld des Religionsgesprächs auf dem Fürstentag zu zum Zweck
der Absprache einer ge­meinsamen Vorgehensweise versammelten evange
lischen Reichsstände weigerten sich, namentliche Verdammungen vorzu
nehmen. Vielmehr verlangten sie Verzicht auf Verunglimpfungen und die
Behandlung der streitigen Lehrfragen auf einer künftigen Synode. Im
Gegensatz dazu forderten der ernestinische Herzog und dessen Theologen, die nicht an den Frankfurter Verhand
lungen teilgenommen hatten, explizit namentliche Verdammungen, um nicht
nur falsche Lehren, sondern auch Irrlehrer gezielt auszuschließen und vor
ihnen zu warnen. Dementsprechend instruierte der Herzog seine Delegierten
für die Teilnahme am Religionsgespräch. Als die altgläubige Seite die
Forderung nach Verwerfung der Irrlehren erhob, nicht zuletzt, um die Evan
gelischen zu entzweien, versuchten die herzoglich-sächsischen Gesandten
die anderen evangelischen Teilnehmer von der Notwendigkeit namentlicher
Verdammungen zu überzeugen, was ihnen jedoch nicht gelang. Sie über
reichten daraufhin eine Protestatio und verließen den Verhandlungsort.



Kurz nach dem so gescheiterten Religionsgespräch drang bei auf die Erstellung einer systematischen Darstellung und Wi
derlegung der erkannten Irrtümer, die dann als essentieller Bestandteil einer
Bekenntnisgrundlage der Protestanten dienen könne. In den Kontext dieser
Bestrebungen des , die mit der Erstellung des Weimarer Konfuta
tionsbuchs
1559 ihr Ziel erreichten, muss die vorliegende Schrift Von den
adiaphoristischen Irrtümern
eingeordnet werden. In ihr wird nämlich
keineswegs allein der Streit um die Adiaphora behandelt. Aber sah in
der Kontroverse um die sogenannten freihandhabbaren Mitteldinge den
Anfang und Nährboden zahlreicher weiterer Lehrdifferenzen und benannte
diese in seinen Augen irrtümlichen Lehren konkret.



Die Schrift ist zudem als ein Teil der heftigen publizistischen Auseinander
setzung zwischen und über die Notwendigkeit guter
Werke in den Jahren 1557 und 1558 anzusehen, da hier die Verant
wortung
von paraphrasiert und widerlegt. Es scheint so, als habe
dessen Polemik, rede viel von angeblichen Irrtümern, ohne seine
Anschuldigungen belegen zu können, ein wesentliches Antriebsmotiv für
die Abfassung der hier edierten Schrift dargestellt.



Während die Schrift somit eine klare, auf Abgrenzung zielende Intention
verfolgt, hatte die herzoglich-sächsischen Regierung zu Beginn des Jahres
1558 die Hoffnung auf eine Einigung mit den anderen Evangelischen noch
nicht aufgegeben. Sie verpflichtete daher, allzu heftige Attacken auf
Kursachsen und in der vorliegenden Schrift zu unterlassen oder
zu anonymisieren, was dann auch ­– wie die Verwendung zahlreicher Kür
zel ausweist – geschehen ist. Da diese Zensurvorschriften im Februar
1558 gemacht wurden, kann man wohl von einem Erscheinen der Schrift im
Laufe des Frühjahrs 1558 ausgehen.



2. Der Autor



Im Jahr 1556 demonstrierte durch die Publikation seiner Schrift Von
der Einigkeit
seinen Willen zum Konsens. Freilich strebte er dabei einen

Vergleich zu seinen Bedingungen an. Daher scheiterten auch die Gespräche
mit zu Beginn des Jahres 1557 in Coswig. Denn
weigerte sich, namentlichen Verwerfungen zuzustimmen.



Nur wenige Wochen nach den gescheiterten Verhandlungen von Coswig
wechselte aus auf eine Professur in . Fortan ver
suchte er auf die Religionspolitik des sächsischen Herzogs einzuwirken. Auch
wenn er am Wormser Religionsgespräch nicht persönlich teilnahm und seine
Einflussmöglichkeiten auf die nach gesandten herzoglichen Delegier
ten geringer gewesen zu sein scheinen, als dies in der Forschung bisher an
genommen wurde, so stimmten seine Vorstellungen doch mit denen der an
deren ernestinischen Theologen überein. Es war somit keineswegs
allein, der auf ernestinischer Seite eine dezidierte Haltung in der Frage der
Verurteilung der Irrtümer einnahm. Erkennbar ist dies an den Unterschriften
von , , , und
unter dem ersten Teil der hier edierten Schrift. Als Verfasser
muss aber gelten, auch wenn er nur an dritter Stelle der Unterzeich
ner steht. Dies ergibt sich aus zahlreichen Formulierungen, in denen der
Autor auf sich selbst verweist.



3. Inhalt



Die vorliegende Schrift gliedert sich in zwei Teile. In einer Vorrede wird
zunächst ein Überblick über den Verlauf und Stand der adiaphoristischen
Kontroverse geboten. Unterzeichnet ist diese Vorrede von ,
, , , und .



Unter Verweis auf die Aussage des Apostels Paulus in Röm 15., dass alles,
was den Alten widerfahren sei, den Menschen zur Warnung diene solle, wird
in der Vorrede die Regierungszeit des alttestamentlichen Königs Salomo in
Parallele zu der aktuellen Lage gesehen, die als betrübte und letzte Zeit
angesehen wurde. Bis zum Schmalkaldischen Krieg und dem Tod sei
die wahre Lehre verkündigt worden. Mit dem Konzil in Trient und dem
Interim habe sich dann aber der Teufel gegen die Protestanten erhoben und
gefordert, sich dem Konzil zu unterwerfen und das Interim anzunehmen. Fast
alle Herrscher hätten das Interim aus Furcht annehmen wollen. Doch auf
grund des Widerstands in der Bevölkerung seien sie langsam und vorsichtig
vorgegangen. Um für ihr Vorgehen nicht kritisiert zu werden, hätten sie sich

angesehener Theologen bedient. Tatsächlich seien viele Theologen aus Furcht
oder Gewinnsucht bereit gewesen, Ratschläge zu erteilen, wie die Lehre am
besten zu verändern sei, ohne Unruhe im Volk hervorzurufen. Viele sich an
das Interim anbiedernde Ordnungen seien erlassen worden, von denen die
Leipziger Landtagsvorlage, das sog. kleine oder Adiaphoristische Interim
die schlimmste gewesen sei. Die Theologen hätten damit die Kirche dem
Antichrist ausgeliefert. Daraufhin sei der dringende Wunsch aufgekommen,
dass sich jemand gegen diese Entwicklung stellen möge. Niemand habe es
aber gewagt, dies zu tun. Gegen das Augsburger Interim sei wohl noch ge
schrieben worden, doch gegen die Lehre von den Adiaphora habe sich keiner
hören lassen. Das Verlangen nach einer klaren Stellungnahme und
jemandem, der sich dem Satan und den Wittenberger Theologen entgegen
stellen würde, sei dadurch immer weiter angewachsen.



Durch die Gnade Gottes sei es ihnen, den Unterzeichnern, gelungen, dem an
gestrebten Kompromiss zwischen Christus und Belial entgegenzutreten und
das Volk vor den Sünden in der Lehre von den Adiaphora und dem Interim
der Adiaphoristen zu warnen. Ihre publizistische Tätigkeit und ihre Warnun
gen in persönlichen Gesprächen seien daher nur eine Mahnung zur Bestän
digkeit in der als wahr erkannten Lehre gewesen. Da all dies nichts gefruch
tet habe, habe er, , notgedrungen die Christen in der wahren Lehre
unterwiesen. Schmähungen, wie sie gegen ihn verwandt worden seien, hätte
er dabei nicht angewendet. Die Adiaphoristen hätten ihm vorgeworfen, von
der Kirche abgefallen zu sein, und dadurch den Eindruck erweckt, selbst die
wahre Kirche zu bilden. Auch hätten sie gegen einige Prediger Gewalt an
gewendet. Überall in Deutschland habe man sich dann bei der Unterdrück
ung der Religion auf ihr Vorbild berufen. Sie hätten auf Anzeige von aus
wärts auch Verdammungen gegen widerstrebende Prediger ausgesprochen.
Durch den Gründlichen Bericht hätten sie sich zu ihrem Tun bekannt und
den Auszug aus dem Adiaphoristischen Interim zum Druck befördert.
Allen Pfarrern sei geboten worden, diesen anzunehmen. Wer sich geweigert
habe, habe umgehend Konsequenzen zu spüren bekommen. Bei heimlichen
Zusammenkünften hätten die Adiaphoristen zudem eine Kirchenordnung
erstellt, für die sie sich offensichtlich schämten, da sie nie publiziert worden
sei. Auch habe der bedeutendste Adiaphorist, , seine Träume
dahin gedeutet, dass diese zahlreichen Verhandlungen mit den kurfürstlichen
Räten über die Umsetzung der Bestimmungen des Augsburger Interims nur
dazu dienen sollten, das Papsttum wieder einzuführen. Aufgrund des Wider
standes hätten die Wittenberger Theologen aber diesen Plan nicht durchfüh
ren können und daher beschlossen, den Ort des Widerstands, , zu
vernichten. Die Güte Gottes habe Schlimmeres jedoch verhütet. Nach Ende
der Belagerung der Stadt habe man sich um einen Ausgleich mit den Adia
phoristen bemüht. Darum habe man den Angriffen von
und auf die Adiaphoristen nicht beigepflichtet,

sondern in Schriften gegen diese argumentiert. Trotzdem sei ein Vergleich
mit den Adiaphoristen nicht möglich gewesen. Vielmehr sei der Streit um die
Notwendigkeit von guten Werken zur Seligkeit entstanden. Im Jahr 1556
hätten er, , und dann Bemühungen zu einer Einigung unter
nommen, auf die jedoch heftig reagiert habe, und es seien
Schmähschriften gegen sie publiziert worden. Zwar sei es zu Beginn des
Jahres 1557 unter Vermittlung von einigen niedersächsischen Theologen dann
doch zu Gesprächen mit den Adiaphoristen in Coswig gekommen, allerdings
seien auch diese Versuche, eine Einigung zustande zu bringen, vergeblich
gewesen, obwohl er, , und vieles zugestanden hätten. Auch
damalige fürstliche Vermittlungsvorschläge seien von den Adiaphoristen
abgelehnt worden. Beim Wormser Religionsgespräch 1557 habe man dann
die Adiaphoristen zu einer Verdammung der Irrtümer bewegen wollen, was
nicht möglich gewesen sei. Die Adiaphoristen hätten stattdessen zahlreiche
Verleumdungen gegen ihn, , verbreitet, obwohl er lange Zeit nicht
gegen sie aufgetreten sei. Besonders die Veröffentlichungen von seien ihm zum Anlass geworden, mit einer gedruckten Schrift an die Öf
fentlichkeit zu gehen. Wegen der generellen Unbelehrbarkeit der Gegner sei
es überdies als sinnvoll erachtet worden, alle Irrtümer der Adiaphoristen in
einer Schrift zusammenzustellen. Mehrere Gründe sprächen für ein solches
Vorgehen: Erstens sei die Lehre von den Adiaphora zu verdammen, doch
müsse bekannt sein, um welche Irrtümer es sich handle. Es sei zweitens für
das einfache Volk nützlich, die Irrtümer und die wahre Lehre einmal neben
einander zu präsentieren. Überdies erfordere drittens die Ehre Gottes, dass
die Hinterhältigkeit des Satans bekannt gemacht werde. Viertens könnten die
Nachkommen Trost und Ermutigung aus dem beispielhaften Verhalten ihrer
Vorfahren gewinnen, die die Irrtümer unerschrocken zurückgewiesen hätten.
Die Aufzählung diene zum fünften der Buße und Bekehrung. Zum sechsten
sei es notwendig, den Adiaphoristen keine Möglichkeiten zu Ausflüchten zu
geben und sie stattdessen zur Behandlung der Sache zu zwingen. Die Auf
zählung der Irrtümer sei siebtens vielen Christen ein Grund zur Dankbarkeit
gegenüber Gott, der sie vor solchem Übel ver­schont habe. Achtens müsse die
Schwere der Irrtümer dargestellt werden und wie grausam viele Christen ver
folgt worden seien und immer noch würden, weil sie sich widersetzten. Neun
tens hätte die Kirche Irrtümer stets öffentlich gebrandmarkt. Schließlich sei
es zehntens notwendig, die Irrtümer öffentlich zu benennen, wenn man ihnen
Widerstand leisten wolle. Daher wolle man alle Christen, besonders aber Re
genten und rechtschaffene Lehrer, vermahnen, diese Irrtümer zu verdammen.



Zwar gebe es wohl einige, die meinten, das Interim sei, wie die Lehre von
den Adiaphora, schon lange nicht mehr aktuell und wirksam. Dennoch seien
die dem Papsttum entgegenkommenden Zeremonien noch in so manchen
Kirchen vorhanden und in den Erinnerungen der Menschen lebendig. Abge
sehen von dem schlechten Beispiel, das durch die Wiedereinführung bereits

abgeschaffter Riten gegeben werde, bestehe zudem die Gefahr der Wieder
holung. Schließlich gebe es überdies die Schriften zur Verteidigung der adia
phoristischen Lehre noch, die zu verdammen seien. Um dem schrecklichen
Zorn Gottes zu entgehen, sei es notwendig, die Sünden der Adiaphoristen
offen zu zeigen, um sie zu Buße zu bringen.



nennt daraufhin zahlreiche Gründe für die Zusammenstellung einer
Übersicht der adiaphoristischen Irrtümer, wie sie dann im 2. Teil des Texts
geboten wird.



Die schlimmste Schrift der Adiaphoristen sei der Leipziger Landtagsentwurf,
das adiaphoristische Interim selbst. Es sei zwar nicht unverzüglich gedruckt
worden, doch sei der Auszug publiziert und fast in ganz Deutschland ver
breitet worden. Der Leipziger Landtagsentwurf sei daher eine öffentliche
Schrift, auch wenn er nicht von den Adiaphoristen selbst herausgebracht wor
den sei. Die in publizierte Fassung stimme mit der Leipziger
Landtagsvorlage überein, da in neben einer von
selbst korrigierten Fassung zahlreiche andere Exemplare vorgelegen hätten.
Um die öffentliche Wirksamkeit der Leipziger Landtagsvorlage zusätzlich zu
beweisen, verweist auf ein Bedenken des , das
dieser am 13. März 1549 abgefasst habe und damit ein Jahr vor der Drucklegung
der Landtagsvorlage durch die Magdeburger. Schließlich habe auch den Magdeburger Text als authentisch anerkannt und verteidigt. Damit
sei bewiesen, dass die in Magdeburg publizierte Fassung als zuverlässige
Quellen gelten könne. Sodann werden unter einer fortlaufenden Nummerie
rung die verschiedenen Kritikpunkte an den Artikeln der Erbsünde, der Recht
fertigung, den guten Werken, der Buße, der Kirche, den sieben Sakramenten
allgemein, der Taufe, der Firmung, dem Abendmahl, der Ölung, dem Amt der
Schlüssel, dem Bekenntnis, der christlichen Freiheit, dem Antichrist und zu
den Zeremonien bzw. den Adiaphora erörtert. Die Grundaussage von
ist, dass die Adiaphoristen die von ihnen zunächst noch geäußerte Kritik am
Augsburger Interim zugunsten einer kompromissbereiten Haltung aufgege
ben hätten. Durch ihre Schriften hätten sie bewiesen, dass sie keine anderen
Intentionen mit dem Leipziger Interim verfolgt hätten, als auf die Alt
gläubigen und die kaiserliche Politik zuzugehen. Dies komme einer Wieder
einführung des Papsttums gleich. Aber ihre Sünden zu bekennen, verwei
gerten die Adiaphoristen hartnäckig. Vielmehr erwarteten sie Nachsicht, ohne
dass sie Reue zeigen und Buße tun müssten. Dass es bei dem Versuch der
Einführung des Leipziger Interims ausschließlich um den Ausgleich mit
den Altgläubigen und die Annahme des Augsburger Interims gegangen sei,
könne durch die Aussagen altgläubiger Autoren bewiesen werden. Daher
hätten die sächsischen Landstände auf dem Leipziger Landtag gegen die
Vorschläge opponiert. Dies alles sei ein deutlicher Beweis, dass die Lehre
von den Adiaphora nur dazu gedient habe, letzten Endes das Augsburger

Interim anzunehmen. Das Urteil darüber würde, in nicht allzu ferner Zukunft,
vor dem Jüngsten Gericht gefällt werden.



Die Schrift endet mit der Bitte, Gott möge die Adiaphoristen erleuchten, die
weiter abstritten, dass sie die Lehre verfälscht, viele Seelen verwirrt, viele
Sünder durch die Lehre von der Notwendigkeit guter Werke zur Seligkeit des
Trosts beraubt und der Nachwelt ein schlechtes Vorbild geboten hätten.



4. Ausgabe


Nachgewiesen werden kann eine Ausgabe:



A: Die fuͤrnemste Adia= || phoristische jrthumen / der waren Reli= || gion
Verfelschungen vnd Ergernissen / aus jren || eignen Schrifften vnd
handlungen || trewlich zusamen ge= || zogen. || Mit einer Vorred etlicher
trewen Lerer / || so wider solche hochschedliche jrthumen der Ba= ||
bylonischen Bulerey bisher mit Gottes || huͤlff gestritten haben. || Der H.
Paulus schreiet zu seinem lieben Timo= || theo vnd allen trewen Lerern
etlich mal / O Timo= || thee ich gebiet dir || fuͤr Gott etc. Beware / was
dir || vertrawet ist vnd meide etc. || Es schreibet der alte Scribent
Egesippus / die || Kirche Gottes sey bis zur zeit des todes Johannis des
Euan. Eine || keusche Jungfraw gewesen / weil er sampt andern Aposteln
allen || Ketzereien vnd Jrthumen mannlich widerstanden habe / Aber da
|| er auch im Herrn entschlaffen / da sind allerley Jrthumen / nicht ||
anders in die Kirchen gerumpelt / denn / wenn einer ein haus ein= ||
nimpt / welchs keinen eigen Herrn mehr hat / sondern des wird / || der es
am ersten einnimpt. Also vnd nit anders / ist fast auch nach || seligem
absterben geschehen. || Demselbigen vngluͤck soͤlten je
billich alle Christen ernstlich || widerstehen. Aber es gehet leider also /
das fast fuͤr zeiten die Hei= || den nach jrer Philosophischer warheit
hefftiger vnd mit groͤsserm || ernst gestrebet / vnd gestanden haben / denn
jtzt die Christen nach || der Religion. Darumb so ist bey jnen seer gelobt
der spruch Ari= || stor. Es sind wol liebe vnd werde leute vnd Preceptores
/ so diese || vnrechte meinung auffbracht / Aber viel viel lieber ist mir
die war= || heit. Nu aber dagegen regiert leider die Prosopolipsia / au= ||
tos epha / der oder jener hats gesagt / fuͤr Neum Je= || houa / der Herr
sagets. || [36] Bl. 4° (VD 16 V 2769)



Vorhanden in:



, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz: 11 in: Dm 3 R; 4 in: Dm
2 R



, Landesbibliothek: Cas A 508



, Forschungsbibliothek: Th 713/9R




, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek: 8 TH IREN
60/16 (15)



, Universitäts- und Landesbibliothek: 4 Bud.Hist.eccl.271(27); 4 Theol.
XLIII,4(9)



, Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität: 4 Theol.1392:4



, Herzogin Anna Amalia Bibliothek: R,3:97b(n.5.)



, Herzog August Bibliothek: 488.5 Theol.(7); 500.10 Theol.(3);
511.32 Theol.(21); H 139B.4 Helmst.(4) [benutztes Exemplar)]


1

Vgl. dazu , 1–62; , 309–317.

2

Zu den Teilnehmern vgl. , 71f.

3

Vgl. , 73f; , 114f.

4

Vgl. , 77–80; , 114–116.

5

Vgl. Instruktion für die weimarischen Mitglieder des Wormser Religionsgesprächs. 27. Juli 1557, abgedruckt in: , 316–326, bes. 320.

6

Vgl. Irene Dingel, Art. Religionsgespräche IV: Altgläubig – protestantisch – innerprotestantisch, in: , 654–681, bes. 662; , 226–235; , bes. 453–461; , bes. 406–473.

7

Vgl. , 122.

8

Des Durchleuchtigen || Hochgebornen Fuͤrsten vnd Herren / ... || fuͤr sich selbs / Vnd von wegen seiner F. G. Bruͤdere / || Hertzog Johans Wilhelmen / vnd Hertzog Johans Friderichen || des Juͤngern zu Sachssen etc. in Gottes wort / Prophetischer || vnd Apostolischer schrifft / gegruͤndete Confutationes / Wider= || legungen vnd verdamnung etlicher ... || zu Fuͤrderung ... des Antichri= || stischen Bapstumbs eingeschlichenen ... Corru= || ptelen / Secten vnd Jrrthumen ... || An jhrer F. G. || getrewe Landstende / Vnterthanen vnd Verwanten ausgangen / || ... || [: 1559] (VD 16 S 1098); im selben Jahr erschienen noch eine weitere deutsche sowie eine lateinische Auflage der Schrift (VD 16 S 1099f).

9

Vgl. dazu , 381–417; , 255–286.

10

Vgl. Verantworttung || || Auff || gifftige || vnd vnwarhafftige verleumb= || dung vnd lesterung.|| ANNO || M.D.LVII.|| [: ] (VD 16 M 4583); im selben Jahr erschien eine weitere Auflage (VD 16 M 4584), ebenso im darauffolgenden Jahr (VD 16 M 4585).

11

Vgl. ebd. D 2v.

12

Vgl. , 131f.

13

Vgl. Von der einig= || keit derer / so fuͤr vnd wider || die Adiaphora in vorgangenen Ja= || ren gestritten haben / Christlicher || einfeltiger bericht / sehr nuͤtz= || lich zu lesen / durch || || ... || [: 1556] (VD 16 F 1536).

14

Er traf am 27. April 1557 in ein und hielt am 17. Mai 1557 seine Antrittsvorlesung. Vgl. , 108; , 112.

15

Vgl. , S. 481–498.

16

Vgl. , 115f.

17

Vgl. Flacius, Von den vornehmsten adiaphoristischen Irrtümern, D 2v, , S. 808.