Europäische Religionsfrieden Digital

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1 [Blatt: 1r ] Relligions pacificati
2on
und handlüngen zwischen der fürstlichen dürchlaucht etcetera.
3ertzhertzog Carln zu Österreich und einer
4ersamen landtschafft des hertzogthümbs
5Steyr

6Ein ersame landtschafft
7in Steyr ausser der herrn bischove unnd prelaten hat sich noch bey khayser
8Ferdinandi hochlöblichster gedechtnuß zeitten, in der christlichen confession
9welche dem khayßer Carolo den fünfften zu Augspurg anno etc. im dreissigisten
10durch die stannde des heilligen Reichs uberantwort worden, erkhent unnd
11bekhenndt, unnd ane verlust irer seelen saligkhait davon nit zuweichen treu
12 [Blatt: 1v ] hertzig
unnd zum enndt entschlossen, bey höchsternenter khayserlicher majestät etc. dise
13sachen, durch gethane fueßfaal unnd unterthenist flehen unnd bitten
14mit der hilff unnd beistanndt des almechtigen gottes dahin gebracht,
15das sie unbetrüebt unnd unangefochten darbey gelassen, ihr exer
16citium
relligionis alhie zu Grätz unnd Judenburg auch annderer
17ortten mehr, in stätten1 schwung gott lob biß auff gegenwürttige
18stund erhalten,.
19Als sich aber hernach anno etc. funffundsechtzig in eintrettung ihrer fürstlichen
20durchlaucht etc. glickglichen unnd lanndtsfürstlichen regirung allerlay widerwertig-
21khaiten ertzaigt unnd einer ersamen lanndtschafft zu beschwärung
22ursach gegeben worden, wie solches die lanndtags hanndlungen mit
23mehrern ausweißen, ist entlich dise relligions pacification zwischen
24irer fürstlichen durchlaucht etc. unnd einer ersamen lanndtschafft beschlossen geredt,
25unnd festiglich zuhalten zuegesagt Wie volgt.|.
26Glaübwürdige unnd aigentliche vertzaich
27nus
der durch irer fürstlichen durchlaucht ect. ertzhertzogen Carls zu Össterreich etc.
28unnßers genedigisten herrns unnd lanndtsfürsten etc. gehaimen
29räthe, herrn Geörgen Khevenhüller zu Aichelberg freyherrn etc.
30 [Blatt: 2r ] obristen camrer, unnd herrn Hannßen Khobentzl von Prossegg deütsch
31ordens
ritter, unnd hoffvice cantzler, mit einer erßamen landtschafft
32des fürstenthumbs Steyer geordneten unnd erkhießten ausschuß gepflegten
33güetlichen tractation unnd hanndlungen, in den strittigen relligions ar-
34ticln, waßmassen dießelbig erstlich durch ihr fürstliche durchlaucht ect. schrifftlich
35einer erßamen lanndtschafft ubergeben, hernach zu mehrern und bessern
36verstanndt, durch wolermelte herrn gehaime räthe mündtlich erclärt und
37erleüttert, unnd durch ihr fürstelichen durchlaucht ect. auch selbst mündtlich selbst erclärung
38 bestattet unnd ratificiert worden, unnd sindt die herrn von
39ausschuß geweßen, herr Hannß, herr zu Scharffenberg auff Spilberg,
40römisch khayserlicher majestät etc. unnd fürstlicher durchlaucht ect. rath lanndtshaubtman in Steyer,
41herr Pangrätz von Windischgrätz, freyherr etc., fürstlicher durchlaucht ect. rath hoffmar
42schalkh
unnd president des hoffraths, herr Hannß Fridrich Hoffman
43freyherr etc. fürstlicher durchlaucht ect. rath unnd lanndtmarschalckh, herr Wolff, herr
44von Stumberg fürstlicher durchlaucht ect. rath unnd obristen stalmaister herr
45Eraßm von Windischgrätz freyherr etc. fürstlicher durchlaucht ect. rath und Nieder Osterreischicher
46camer president, herr Lucaß Zöggl freyherr etc. fürstlicher durchlaucht ect. rath, herr
47Paul von Thanhaußen etc., fürstlicher durchlaucht ect. regiments rath, herr Jacob von
48Windischgrätz freyherr etc., herr Servati von Teuffenpach fürstlicher durchlaucht ect.
49hoff camer rath, herr Bernhardin Samdtschdt zu Schiechleutten
50fürstlicher durchlaucht ect. camer rath herr Christoff von Khainach der elter
51 [Blatt: 2v ] freyherr etc., herr Ferdinandt Kholovitsch zu Purckh Schleinitz fürstlicher durchlaucht ect.
52regiments rath, herr Geörg Seifridt von Teüebucgkh(?) fürstlicher durchlaucht ect. rath und
53lanndtsvitzdamb,
54
55Nachdem hievor in etlichen nacheinander gehaltenen lanndtägen und zusamen khunfften
56diser relligions articl fast unnd hoch disputiert unnd durch ein ersame Landt
57schafft
welche sich zu der confession, so khaiser Carolo den fünfften anno
58im dreissigisten zu Augspurg durch die stände des heilligen Reichs deütscher
59Nation ubergeben worden, erkhent unnd bekhent, unnd in unterthenigkhait
60gebetten, damit doch allenthalben im lanndt, die eingerissenen mißbreuch
61abgestellt, die pfarrn reformirt unnd gelerte taugliche priester der gemain
62fürgestelt mechten werden,. Also hat letzlich ein ersame lanndtschafft
63in ietzt werunden landtag gehorßamist gebetten, das ihr fürstlicher durchlaucht ect.
64für sich, ihre erben unnd nachkhummen solche schrifftliche vergewissung
65in relligions sachen genedigist geben wölle, das sie die von herrn unnd
66ritterstandt, sambt ihren weib, khindt, gesindt unnd unterthanen, so
67sich frey, guetwillig unnd umbetzwungen zu diser relligion bekhennen
68auch angehörigen relligions verwanten niemandts ausgeschlossen
69wider ihre gwissen, welche dem almechtigen gott allain unnd
70khainen anndern potentaten zuegehören, umbekhommert umbetrüebt
71also auch die christlichen predicanten im lanndt so diser confession
72verwant, unangefochten unnd unveriagt die khirchen und schuellen
73 [Blatt: 3r ] uneingestelt, sundern frey gelassen werden, also das niemandts getzwungen
74oder gedrungen werde, dißen oder jenen gottesdienst zubesechen, (.doch
75ausgeschlossen alle secten, wie die immer namen haben, unnd dißer confession
76zuwider sein.). Item die vogtherrn bei ihren alten rechten, mit fürnemung
77unnd schriftlicher benenung eines gelerten unnd tauglichen priesters genedigist
78bleiben, unnd wofern derselbig diser relligion verwant, durch die lehens
79herrn
unnd ordinarios der presentation und confirmtion halber, unn
80drangt
zulassen, unnd das solche freye zuelassung der christlichen con
81fession
, unnd damit niemandts in gantzen lanndt der sich frey guetwillig
82dartzue bekhent, in seinen gewissen bekhommert, betrüebt, vervolgt, oder
83verhaßt werde, immertzue beständigclich biß in einer algemainen christlichen
84einhelligen vergleichung bestehe unnd bleibe, unnd also ein gantze ersame
85lanndtschafft niemandts ausgeschlossen, wie obsteht, unnd dißer relligion
86vorwant ist, oder zuegethan werden will, bey irer relligion auch an
87iren personen, güettern und rechten, inmassen die jenigen so irer
88fürstlicher durchlaucht ect. relligion sein, oder khunfftig sein wellen, umbetrüebt,
89unangefochten, ungeschmächt, unabprac bleiben, unnd es entlich ein thail
90dem anndern als seinen christlichen mitgliedt wol, guet und treulich
91mainen etc.
92Auff ditz gehorßamistes und unterthenigistes bitten, haben ihr fürstlicher durchlaucht ect.
93ein erclärung oder resolution in relligions sachen, schrifftlich uberschickht
94den sechtzehenden februari ditz zwayundsibentzigisten jars hieneben
95signo .A.
96 [Blatt: 3v ] Als aber ein erßame lanndtschafft an solcher resolution gar nit er
97settigt
, haben sie verner in unterthenigkhait angehalten inhalt signo .B.
98
99Darauff von ihrer fürstlicher durchlaucht ect. ein anndere schrifftliche erclärung genedigist
100gegeben worden, dise erclärung ist durch ein ersame lanndtschfft mit wenig
101wortten unnd zu mehrern gleichen verstanndt verändert unnd zum thail etwas
102daran ausgelassen worden, welches ihr fürstlicher durchlaucht ect. gleichwol mit
103verdruß vernuemen,. Jedoch so hat ein erßame lanndtschafft baldt
104darauff gehorßamisten bericht ubergeben, unnd die ursachen eingefürt
105aus was bedenckhen solches beschechen, hieneben signo .C. Vnnd daneben
106obbemelte herrn zu einen ausschuß fürgenuemen, welche dise entschuldig
107ung
irer fürstlicher durchlaucht ect. fürbringen, unnd mit mehrern müntliche erleütter
108ung
gehorßamist thuen sollen, welches alles den achtundtzwaintzigisten
109februari ditz jars also beschechen, unnd hat herr Bernhardin Kindtschadt
110in abweßen herrn Hannß Fridrich Hoffmans freyherrns etc. welcher
111desselben tags etwas mit schwachait beladen, in namen der herrn von
112ausschuß das wort gethan, unnd letzlich inhalt einer ersamen Lanndt
113schafft
beschluß ihr fürstliche durchlaucht ect. gehorsamist gebetten, damit doch
114ihr fürstliche durchlaucht ect. zu endtlicher unnd schließlicher abhandlung und zuerlang-
115ung gleiches verstandts in dißer langwürigen hanndlung derselben
116gehaimben räthe genedigisten bevelch geben wellen, hierinnen ein
117güetliche vertreuliche tractation unnd conversation fürtzunemen
118 [Blatt: 4r ] darüber ihr fürstliche durchlaucht ect. ein unterredt genuemen, unnd die herrn ausschüß
119abtretten lassen,. Entlich die sachen dahin khommen, das ihr fürstliche
120durchlaucht ect. derselben obbemelte gehaimen räthe, als unterhanndler gebraucht
121welche zu den herrn ausschüßen heraus in die taffl stuben khommen,
122unnd hat herr Khevenhüller auff den weeg beileüffig den anfang gemacht,
123man habe sich genueg samblich zuerinnern wie lang nun dise relligions
124tractation schwebe, was für mühe unnd arbait darunter gebraucht, item
125für grosser uncosten darüber auffgangen auch vil ansehnliche hochver
126standige
personen hierinnen bemühet worden, denen sie sich ihres thails
127im wenigisten nit khünnen vergleichen, jedoch do sie nur für ir person,
128noch etwas nutzlichs unnd ersprießlichs zu beeden thaillen kündten
129oder mechten befürdern, soll sie khain mühe noch arbait hierinnen ver
130driessen
noch tauern, sundern als vil an inen, wöllen sie ihres höchsten
131unnd eüsseristen vermügens, alles treulich unnd zum besten helffen
132rathen, unnd hanndlen, jedoch was also vertraulich geredt unnd
133gehandlet das es nit in annder weeg ausgelegt werde, unnd hat
134herr Khevenhüller verrer vermeldt, was massen ihr fürstlicher durchlaucht ect.
135in dißer strittigen relligions sachen ein declaration geben, deren
136man sich ungetzweiffelt gantz wol zuerinnern wisse,. Herwiderumb
137ist von den herrn unnd ritterstandt ein erleütterung begertt,
138darüber ihr fürstlicher durchlaucht ect. sich abermals genedigist erclärt hat,
139mit vermelden das sy darüber verrer nit gehen khünnen, Nichts desto
140 [Blatt: 4v ] weniger, so haben sie die gehaimen räthe ihr fürstliche durchlaucht ect. dermassen
141getrieben, das ihr fürstliche durchlaucht ect. nach auff ein weittern weeg gangen,
142doch entlich mit disen beding, das sie khains weegs darüber gehn,
143sundern darbey zuverharren gedenckhen, inmassen es die herrn von
144ausschuß, selbst mit mehrern von ihrerfürstlichen durchlaucht ect. fürstlichen mundt selbst
145angehört,. Dißes alles wellen nun die herrn ausschüß, als getreue
146lanndtleüth unnd ansehenliche irer fürstlichen durchlaucht ect. räthe treuhertzig er
147wegen
, wie es nunmehr irer fürstlichen durchlaucht ect. müglich, sich auff einen andern
148weeg als bißheer beschechen zuerclären, unnd hette zwar ihr fürstliche durchlaucht ect.
149gäntzlich verhofft ein ersame lanndtschafft des Herrn und ritter
150stanndts
solle daran billich unnd uberflüssig zufreuen sein, unnd wellen
151daneben, die getreuen herrn unnd lanndtleüth irer fürstlichen durchlaucht ect.repu
152tation
unnd authoritet auch zugemüeth füren unnd ansehen, das sie nun
153mehr
one sundere hoche ursachen von derselben mainung unnd erclärung
154nit woll khünne weühlen.
155
156Aber damit man zu den handlungen greiffe, unnd ein anfang mache, so
157erachten sie in eingang einer erßamen lanndtschafft beschechenen correctur
158dise wort, das ihr fürstliche durchlaucht ect. sich genedigist erclären solle, (. für sich
159ihre, erben unnd nachkhummen.) gantz unnott sein, dann was ihr
160fürstliche durchlaucht ect. zue sageten, das soll gewiß gehalten, unnd khunfftiger zeit
161khainen zweiffl haben,. So hat es auch dise bedenckhen, das gleich
162wie etwa hievor, vor hundert oder mehr jharen, ichtes gestifft worden,
163 [Blatt: 5r ] das man dasselbig an ietzo auff ein anndern weeg zuhalten begert, unnd
164annders gedeüttet will werden,. Alſo khünnen ihr fürstliche durchlaucht ect. in gewissens
165sachen
, derselben erben oder nachkhummen auch nit pinten2, unnd befinden nit
166das solches ersprüeßlich sey, die erben unnd nachkhummen eintzufüren, der-
167wegen sich die herrn von ausschuß, dißer wort, weil dieselbigen khunfftig
168einer ersamen lanndtschafft mehr schedlich als nutzlich sein mechten, guet-
169willig begeben, unnd dießelbigen ausstellen wöllen lassen,.
170Darauff ist durch die herrn von ausschuß berathschlagt, wiewol man sich
171getröstet, das solches nit gewaigert solle werden, weil es die khayserliche majestät etc.
172auch gethan,. Dieweil es aber nit ein hocher hauptpunct, so haben sie für
173ir person khain bedenckhen, dießelbigen wort ausstellen zulassen,
174angesehen das dennoch iedertzeit, wann es zufäälen [sic!] khumbt (. welches der
175almechtig güettig gott lang verhüetten welle.), ein ieder lanndtsfürst
176ehr unnd zuvor als ein ersame lanndtschafft ein leiblichen aidt unnd
177jurament thuen mueß, sie bei allen ihren freyhaitten, rechten, guetten
178gewonhaitten, unnd erhaltnen gebreüchen bleiben zulassen,. Item so ist
179es in der nottl der erclärung auch lautter angetzogen, biß auff ein
180christliche, algemaine vergleichung, welches den herrn gehaimen räthen
181durch herrn Rindtschaidt also fürgehalten worden,
182Fürs anndere hat herr Khevenhüller verrer vermeldt, unnd betzeugens
183mit gott, das sie in den anndern articln, auch gern zum bessten
184 [Blatt: 5v ] unnd treuisten ihres theils rathen wöllen helffen, unnd volgt an ietzo in
185der nottl das wort unterthanen, welches ein ersame lanndtschafft in die
186erclärung eingesetzt, unnd sagen darauff die herrn gehaimen räthe,
187das obgleichwol die unterthanen specifice nit benent, so werden sie doch
188lautter unter dißen worten » unnd angehörigen relligions verwanten«
189verstannden,. Zu dem so haben ihr fürstliche durchlaucht ect. niemaln ainichen unterthan,
190so wenig als die gehorßamen lanndtleüth, in ihren gwissen nit be
191schwört
, unnd soll hinfüro auch khains weegs beschechen,. Mann soll ihrer
192fürstlichen durchlaucht ect. gewißlich darumben trauen, das sie mit nichte bedacht, ainichen
193unterthan, er sey dißer oder jenner relligion, in seinen gwissen zubeschwören,.
194ihr fürstliche durchlaucht ect. setzen auch khainen zweiffel, das die herrn unnd ritter
195schafft
ihre unterthanen in gwissens sachen gleichermassen nit dringen
196werden,. Aber aber es demnach also in die gemain khommen, was für
197beschwörung daraus ervolgen mechten, das welle man treulich erwegen
198unnd weil, wie gemelt, die unterthanen, unnter dißen worten »angehörigen
199verwanten«, gäntzlich verstanden, unnd ihr fürstliche durchlaucht ect. gar nit gesinnet,
200dieselbigen, so wenig als die gehorßamen lanndtleüth zubeschwören,
201so soll mans billich darbey bleiben lassen, ihr fürstliche durchlaucht ect. khünnen
202sich nit so bloß geben, damit sie sich auch gegen anndern habe zu defen-
203diren,. Wiewol ihr fürstliche durchlaucht ect. khain bedenckhen haben, diese schrifften,
204die khomme hin, wo sie wölle, aber sollen sie an itzo in einem unnd
205 [Blatt: 6r ] dem anndern mehrers als zuvor einfüren, das es irer fürstliche durchlaucht ect.
206nit wölle gebüren./.
207Darauff unnd nach abtrettung der herrn gehaimen räthe, ist durch die herrn
208ausschuß verrer berathschlagt, das man die herrn gehaimen räthe, nachmaln
209bitten solle, das es also bey den wortt unterthanen die sich frey und umbetzun
210gen
zu der relligion bekhennen, gelassen werde, unnd man khündte sich der
211zeit
dises articls nit begeben, biß in den ubrigen articln die erleütterung
212auch ervolge, welches also den herrn gehaimen räthen, durch den
213Rindtschadt fürgehalten,.
214Unnd haben wolermelte herrn gehaimen räthe verre erclärung gethan,
215alsvil die belangt, vermelden sie, das ihre fürstliche durchlaucht ect. dahin
216nit khünne bewegt werden, das sie mehrere specificirung, als zuvor be
217schechen
, einkhommen khündte lasse, alle weil das wort angehörige,
218khain anndern verstandt hat, dann die unterthanen, unnd ihr fürstliche
219durchlacuht ect. wolten die gegenwürttigen nur gern selbst darumben hören,
220wem sie doch vermainen, das unter dem wort angehörige, sunst ver
221standen
solle werden, wann sie nit die unterthanen lauttere darunter
222verstehen wollen,. Herr Khevenhüller vermelt bei seinem gwissen
223das es gewißlich khain anndern verstandt habe, herr Khobentzl ver
224melt
, das ein ersame lanndtschafft vil mehr mit der generalitet, der
225angehorigen unnd niemandts aus geschlossen, wie es zuvor in der schrifft
226einkhommen, als mit specificirung der unterthanen content und zu friden
227 [Blatt: 6v ] sein solle, unnd wenn er unnßerer relligion wäre, so khündte ers anders
228nit befinden, dann das die generalitet vill bösser3 unnd gewisser
229in allen fürfallenden sachen, als solche specificirung,
230ist darauff abermals berathschlagt, das man gleichwol gern gesehen, das
231das wort unterthanen solle bleiben, aber auff diſe erclärung, hetten
232sie für ir person khain bedenckhen, doch soll es mit dißer der herrn
233gehaimen räthe erleütterung hinter sich gebracht werden,.
234Verrer haben die herrn gehaimen räthe auch vermelt, das dise wort:
235«biß zu einer algemainen einhelligen Chriſtlichen vnnd Fridlichen
236Vergleichung« etc., weil irer fürstlichen durchlaucht ect. wort, wie in der notl einkhomen,
237gleichermassen dißen verstandt haben, so soll es bey denselben irer
238fürstlichen durchlaucht ect. worten bleiben, ist darauff berathschlagt, weil
239man befindt, das diße unnd jene wort, gar einen verstandt haben,
240so soll es bey irer fürstlichen durchlaucht ect. worten bleiben, allein das wort
241hintzuetzusetzen: »algemainen«,.
242Als vil nun den punct die vogthey unnd lehenschafft belangt, vermelt
243herr Khevenhüller wann es ihrer fürstlichen durchlaucht ect. sachen allain antreffe,
244so wolten sie sich gewißlich dermassen gegen einer ersamen landt
245schafft
ertzaigen, daran ein ersame lanndtschafft gäntzlich zufriden
246gestelt, aber ihrer fürstlichen durchlaucht ect. sey menigclich4, geistlich und weltlich,
247iustitiam zu administriren schuldig, unnd khünne ie nit einen sein
248 [Blatt: 7r ] ius nemen unnd entgegen den annderen geben, unnd sein ihr fürstliche durchlaucht ect.
249ditzfalß den geistlichen auch geschwern, aber sie meldens in guetten
250vertrauen, unnd nit das es hin unnd wider unter burgern unnd paurn5,
251auch sunst in die gemain ausgemähret6 werde, sundern das es in
252auffrechten guetten vertrauen unter den herrn unnd landtleüthen
253erhalten werde, nebmlich das ihr fürstlichee durchlaucht ect. hierinnen solche
254mitl unnd weeg erhalten wellen, daran man woltzufriden sein solle,.
255Also do vogtherr unnd pfarrmenig einen priester fürnemen, und es bey
256dem lehnsherrn oder ordinario sperr gewinnen würde, soll dise
257beschaidenhait gebraucht werden, das man sie wol suppliciren
258unnd lauffen wierdt lassen, aber sie wurden daneben güetlich von
259iren anhalten7 abgewießen, das sie hierinnen gedult trügen, wo nit
260alsdann sie zu den lanndtsrechten zuweißen, wie es nun gehalten
261solle werden, das versteht man woll, an dißer erclärung, sollen
262nun mehr die herrn unnd lanndtleüth gäntzlich zufriden unnd ersettigt
263sein, angesehen das ihr fürstlichee durchlaucht ect. aus allerlay hochbeweglichen ursachen
264solches in die schrifften nit khan einkhommen lassen, unnd weitter zu-
265gehen nit wissen, ihr fürstlichee durchlaucht ect. wellen auch solche guetwilligkhait und
266wilfarung gegen den gegenwürttigen herrn, samet unnd sunder
267lich
auch ihrer nachkhumen, dermassen mit allen gnaden erkhennen,
268daran sie gewißlich khainen zweiffl tragen, und es würckhlich ge
269nüessen
und empfinden ſollen ./..
270 [Blatt: 7v ] Uber dises vermelden unnd als die herrn gehaimen räthe abgetretten,
271haben die herrn von ausschuß auch in den articl erleütterung begert, das
272in der nottl dise wort einkhommen, so lanng sie sich der gebürlichen be
273schaidenhait
verhalten, etc. Item das sich die letzte erclärung unnd nottl
274in die vorige unnd erste thuet referieren, unnd ist herr Bernhardin
275Sindtschadt, sambt herrn Servati von Teuffenpach zu inen in die camer
276geschickt, welche den herrn gehaimen räthen angetzaigt, wofern der
277selbig
articl, welcher sich in die erste erclarung thuet referieren, also ver-
278bleiben solle, so wäre die ganntze tractation vergebens, dann
279man je einmal an derselben ersten erclärung, gar nit zufriden unnd
280benüegt sein khündte,. Darauff die herrn gehaimen räthe
281vermelt, sie hettens bey irer fürstlichen durchlaucht ect. annders nit khünen er
282halten
, doch wellen ihr fürstliche durchlaucht ect. das es gegen den herrn und
283ritterstanndt, allerdings bey der letzten erclärung solle bleiben und
284bestehen, aber der vorbehalt, der sich auff die vorige erclärung thuet
285referieren, sey nur ihrer fürstlichen durchlaucht ect. behelff, damit sie sich in faal
286der nott, unnd da es irer fürstlichen durchlaucht ect. unter die augen gewähet8
287als hetten ihr fürstliche durchlaucht ect. alles unter anist zu boden gehen, auch
288hendt unnd füeß fallen lassen, gegen Hispania, Rom, Baiern,
289unnd den benachparten, die sie dennoch vor augen haben müeste,
290entschuldigen khündte, aber die herrn unnd landtleüthe soll es nit
291 [Blatt: 8r ] binden,. Diße erclärung haben bemelte herrn Sindtschaidt unnd herr
292von Teuffenpach, den herrn von ausschuß referirt etc. Ist verrer darauff be
293rathschlagt
, das sie nachmaln zu den herrn geheimen räthen gehen sollen, unnd
294sie bitten die sachen dahin zu dirigiren, das ihrer fürstlichen durchlaucht ect. nur einer ersamen landt
295schafft
die notl begertermassen also unterzaichneter zustellen welle, damit sie
296versichert werden, welches dann die gehorsamisten herrn und landtleüth in grosser
297gehaim behalten, unnd solches khainen anndern communiciret oder abgeschribner
298gegeben solle werden, sundern unter der herrn verordenten petschadten9 verwart
299und verschlossen, iederzeit sein und bleiben,.
300Solches alles die herrn gehaimen räthe, als baldt irer fürstlichen durchlaucht ect. in der camer
301referirt, unnd nachdem es zu spätt geweßen, haben ihr fürstliche durchlaucht ect.
302die stunde, des annderen tags zwischen sechs und siben uhr fruer10 tag zeit
303bestimbt,.
304Denselben die herrn ausschüß gehorßamblich nachkhumen, und den Neünundtzwain
305tzisten
tag februari zubestimbtes zeit und stundt in die burg erschienen,
306
307Alda die herrn gehaimen räthe anfangs widerhollet, was an gesteen gehandlet,
308worden, mit disen vermelden, das es irer fürstlichen durchlaucht ect. gantz beschwärlich gefallen,
309do ihr fürstliche durchlaucht ect. weitter gehen, und sich so wanckhl müettig ertzaigen solte,
310unnd gewiß niemandts sein werde, der es irer fürstlichen durchlaucht ect. räthen wolte,
311welches ihr fürstlichen durchlaucht ect. nach gestern gar spatt selbst mündtlich geredt hat,.
312Also haben sie die herrn gehaimen räthe, mit gott betzeugt, wie sie für ir
313person allen menschlichen unnd müglichen vleiß fürkhert, damit alles zwischen
314einem so frumen unnd christlichen fürsten, unnd so redlichen getreuen unterthanen,
315zum gleichen unnd christlichen verstanndt gebracht mechte werden, daneben für
316ir person selbst zum höchsten nit minder dann ob es ihr aigen ehr, lieb, guet und
317bluet antraffe, gebetten, unnd bei irer fürstlichen durchlaucht ect. gehorßamist angelangt,.
318Wiewol nun ihr fürstliche durchlaucht ect. hierinnen etwas clainmüettig geweßen, so haben
319sie sich doch nit baldt schreckhen lassen, unnd die sachen zu solchen mitln gebracht,
320das sie gewiß unnd aigentlich nun mals verhoffen, es werden die herrn unnd
321ritterschafft nit allain gehorßamblich zu friden, sundern dem almechtigen gott
322zum höchsten danckhen, das nach so langen tractiren unnd schreiben, der güettig
323gott solche mitl geschickt, damit noch alles also, wie bisheer in gleichen verstandt
324bleiben unnd bestehen mechte, unnd damit man sehe was es ist, so wurde es den
325weeg erraichen, das die jüngste ihrer fürstlichen durchlaucht ect. erclärung originaliter wider-
326umb hinein gegeben solle werden,. Entgegen soll an statt der vorigen erclärung
327dise notl in die schrifft eingesetzt, signo .D. Unnd obswol in der nottl
328nit so lautter unnd clar, von weegen allerlay bedenckhen eingeleibt, so soll
329es doch disen lautteren verstandt haben, das die vogtherrn inmassen es
330dann auch in disem lannst von alter herr also kunnen, einen pfarrer
331oder beneficiaten ihrer relligion zue gethan, annemen, unnd denßelben
332den lehnsherrn oder ordinario, ob er gleich nit der selben relligion ist
333 [Blatt: 9r ] antzaigen unnd benennen, unnd also die ordnung erhalten sollen,. Wann aber
334der lehens herr unnd ordinarius, denselben nit leichen oder confürmiren wolten,
335so soll es fürs lanndtsrecht gewißen werden, unnd ob gleich beschwärliche erkhant-
336nus ergiengen, so wolten ihr fürstlichee durchlaucht ect. solche moderation und Comiuirung(?)
337fürnemen, das die gehorsamisten landtleüth gäntzlich zufriden sein sollen,
338aber zum höchsten zuverhütten, das man nit allen wirtsheüßern davon
339rede, auch sich dermassen zustellen, als ob es nit zugleich an itzo, sundern nach
340hievor also abgehandlet unnd beschlossen wäre worden,. Unnd wann
341es auch ir aigene sachen ia leib, guet unnd bluet antreffen solle, unnd zehen
342fueßfaal gethan hetten, so wüsten sie ein mehrers nit zuerlangen,. Ja Sie haben
343auch darneben zuegesagt unnd geſchworn, wie sie es dann ohne das schuldig, das
344wo ihr fürstliche durchlaucht ect. darunter ichtes leiden wurde, das sie neben derselben
345leib, guet und bluet auffsetzen wöllen,.
346
347Darauff unnd als die herrn gehaimen räthe abgetretten, hat herr Hannß
348Fridrich Hoffman, freyherr etc. unnd landtmarschalck, die sachen den herrn
349ausschuß in rath gelegt, unnd die umbfrag gehalten,. Ist verrer ainhellig
350beschlossen, das man dem almechtigen gott von grundt des hertzens
351danckhen thuet, das es zu solcher hanndlung unnd gleichen verstanndt kumen
352sey,. Es habe auch ein erßame lanndtschafft annders nichts, dann ein
353solche erleütterung, damit man einander, wol verstehen khündte, gesuecht
354 [Blatt: 9v ] daneben sich auch die herrn ausschuß, gegen den herrn gehaimen räthen zum
355höchsten bedanckht, von wegen ihrer treulichen, unn sorgfeltigen bemüheung
356welche dann in effectu gantz wol gespürt worden, unnd es ein ersame landt
357schafft
ungetzweiffelt umb sie unnd ire erben freundtlich unnd danckhbarlich
358zuverdienen wierdt befliessen sein.
359Als vil nun die ietzt verleßene notl unnd erleütterung belangt, Wiewol die
360selbig
etwas khurtz, jedoch weil die herrn gehaimen räthe die müntliche er-
361leütterung mit mehrern gethan, eracht man gehorßamblich unnd gewißlich:
362das es mit irer fürstlichen durchlaucht ect. willen unnd mainung beschechen sey, darann
363dann die herrn von ausschuß ires thails gäntzlich unnd woltzufriden
364sein, unnd wellen auch nit unterlassen solches alles mit bester befürderung
365einer ersamen lanndtschafft des herrn unnd ritterstants antzubringen,
366damit sie dann nit minder dann die herrn ausschuß daran gehorsamist zufriden
367sein wellen,. Also haben auch die herrn von ausschuß der untertzaichnuß
368halber, so hievor von ihrer fürstlichen durchlaucht ect. gehorßamist gebetten worden,
369auff dise gethane münttliche erleütterung gar khain bedenckhen, doch das
370ihr fürstliche durchlaucht ect. genedigist unbeschwärt sey sich zu diser beschechenen tractation
371unnd der herrn gehaimen räthe mündtliche erclärung zubekhennen, unnd
372solches mit derselben fürstlichen mundt gegen dem herrn ausschuß genedigis
373zu ratificiren .
374 [Blatt: 10r ] Dießer rathschlag ist durch ernenten herrn lanndtmarschalck den herrn ge
375haimen
räthen fürgehalten worden, darüber sie noch mit mehrers specificir
376ung
sich erclärt, also do sich etwa zwischen den vogt unnd lehensherrn oder
377ordinario irrung zuetrüegen, unnd die sachen wie obsteht, durch sie an ihr
378fürstliche durchlaucht ect. gebracht wurden, so will man den lehnsherrn unnd ordina-
379rium mit aller beschaidenhait abweißen, unnd do sy nit volg geben, sie als-
380dann zum landts rechten zuweißen,. Unnd do es auch zuerkhantnuß khamme
381unnd darüber geurthailt wurde, so wellen dennoch ir fürstliche durchlaucht ect. mit der
382execution sich dermassen verhalten, daran man zufrieden sein solle, auch
383bei derselben Nieder Osterreichischen regirung guette fürsehung thuen, und fürnemen, das
384verhoffentlich niemandts durch derselben verordnung unnd bevelch beschwört
385sein solle, neben dem sie für ir person der sachen so treulich zu allen zeitten
386ingedenckh sein, unnd inen dise tractation unnd handlung nimermehr
387aus iren sinn unnd hertzen khommen lassen wöllen, nit minder als
388wann sie es täglich in einer taffel vor ihren augen beschribener hetten.
389[Leerzeile]
390Auff solches alles sindt die herrn ausschuß von ihrer fürstlichen durchlaucht ect. in derselben innerste
391camer fürgefordert, und selbs müntlich gegen inen vermelt, sie werden sich
392ungetzweiffelt der tractation unnd handlung so die gehaimen räthe, mit den
393ausschuß angestern11 unnd heut in irer fürstlichen durchlaucht ect. namen schrifftlich und münt-
394lich vertraulich geredt und fürgebracht mit mehrern zuerinnern wissen.
395 [Blatt: 10v ] Welches alles unnd was also schrifftlich unnd müntlich gehandlet und beschlossen
396worden, das ist irer fürstlichen durchlaucht ect. genedigister willen und mainung und wellen
397auch alles dasselb treulich unnd ongefärlich halten, und daneben einer gantzen
398erßamen landtschafft auch der gegenwürttigen genedigister herr und landtsfürst iedertzeit sein
399unnd bleiben, mit genedigisten vermanen, das sie solches nun mehr mit bester
400befürderung hinter sich bringen, unnd also anist den sachen einen gewünschten
401lanndtagsbeschluss machen wölle,. Darauff irer fürstlichen durchlaucht ect. durch
402dem herrn lanndtmarschalkh unterthenigiste danckh sagung beschechen, mi bester
403commendation einer erßamen landtschafft das sie solches alles umb ihr fürstliche durchlaucht ect.
404iedertzeit gantz gehorsamist zuverdienen willig und beflissen sein wellen
405unnd haben letzlich die herrn ausschuß solches alles einer ersamen lanndtschafft
406des herrn und ritterstands nach lengs angebracht, darüber sie verrer
407irer fürstlichen durchlaucht ect. ein schriftliche gehorsamiste antwort und danckhsagung
408sigon .E. entgegen ihr fürstliche durchlaucht ect. auch dise relligions handlung
409und tractation mit einen schluß schrifftl signo .F. geendet und beschlossen,.
410Actum Grätz den ersten tag marti anno etc. im zwayundsibentzigisten.
411Hanß, herr zu Scharffenberg etc., Pangrätz von Windischgrätz,
412 landtshauptman in Steyr. freyherr etc.
413Hanß Friedrich Hoffman, freyherr etc., Paul, freyherr von Thanhaußen etc.
414landtsvorweßer in Steyer Servati von Teuffenpach zu
415Johann von Windischgrätz G.S. von Trüebergk etc. Mairchoffen
416[Rest der Seite leer]

417 [Blatt: 11r ] Volgen die einschlüs., welche in oban-
418getzogener
schrifft mit signa A. b. c. d. e. F.
419vertzaichnet./.
420[3 Leerzeilen]

421Fürstlicher durchlaucht etcetera] unnsers genedigisten herrn genedigiste driplica auff der
422meren von herrrn und ritterschafft dis ires löblichen fürstenthumbs
423Steyr iro ubergebne duplica der sachen halben darinnen nach lengs
424begriffen .
425A.

426Die fürstliche etcetera unnßer genedigister herr, haben die replicam so iro jungst
427in namen einer gantzen ersamen landtschafft von den mehrern herrn und vom
428adl diß ires loblichen fürstenthumbs Steyr ob wol die prelatten auch von
429stetten unnd märckhten derselben berathschlagung nit beigewont, uber geben worden.
430empfangen, unnd derselben inhalts gnädiglichen verstanden,
431Nun wäre irer fürstlichen durchlaucht ect. nichts liebers geweset, dann das sy ires thails alle sachen
432schließlich abhandleten unnd verlassen, aber weil dennocht die gedacht schrifften
433massen geschaffen, das hr fürstlichen durchlaucht ect. nit umbgehen kündten, inen den
434mehrern von herren unnd adl iren gegründten gegenbericht darauff
435 [Blatt: 11v ] zuthuen, so wollen sich ihr fürstliche durchlaucht ect. zu inen nichts annders versehen,
436dann das sie solchen bericht in vnterthenigkhait vermerckhen, und darauff
437der schuldigen gebür zureißen wissen werden,.
438Als sie nun erstlich von der handlung, so ihr fürstliche durchlaucht ect. allain der strittigen
439relligion halben, mit derselben stetten unnd märckten, als iren von andern
440angehörigen getreuen, gehorsamen unnd guetwilligen camers unterthanen,
441oben zu Pruckh vor dißer zeit fürgenuemen, meldung thuen, felt die sachen
442irer fürstlichen durchlaucht ect. umb sovil frembder für, das sie die mehrern von herrn und
443der Ritterschafft ſolche handlung zumal auff Jrer f[ü]r[stlichen] d[urchlauc]ht ect. Jnen Jungſt
444gethane erclärung der ernentten stett unnd märckht halben, mit denen
445sie sunsten, nach sie herwider mit inen nichts zuthuen haben, so beharrlich anden,
446eräfern unnd doch das jenig, so ihr fürstliche durchlaucht ect. mit den prelatten in gleichem
447auch fürgenuemen, Ob sy woll unwidersprechenlich vor ainem bericht
448das recht mit inen nemen unnd geben, auch sie sonsten zu allen der gemainen
449sachen berathschlagung, da die stett unnd märckht vast aus geschlossen,
450alweegen getzogen, unnd sie also allenthalben für ire mittgenossen gantzlichen
451gehalten, beruhen unnd guet sein lassen, aber ietzo als baldt im anfang
452der antwort ausschliessen, die gedachten von stetten unnd märckhten
453hergegen gern bei sich erhielten, so sy doch nit in abredt stellen khündten,
454das sie, die stett und märckht, so wenig als die prelatten weder gemain-
455lich noch absunderlich unter berathschlagung solcher antwort schrifften
456bey inen gewest, darumben dann eben dises die ursachen ist, das ihr
457 [Blatt: 12r ] fürstlicher durchlaucht ect. die ire jungst unnd jetzo abermals ubergebene lanndtags antwort
458für khain gemaine lanndtags handlung erkhennen oder passiren khöndten, zumal,
459weil wie gemeldet altem herkhommen nach, die prelatten, stett unnd märckht, weder
460gemain noch sunderlich darbey gewest, sunder die gantz tractation allain unter inen
461den mehrern von herrn unnd der ritterschafft für geloffen, der gemainen sachen
462aber, als nemblich der lanndtags proposition abhanndlung, auff die gesambelt
463lanndtschafft, das ist deren von prelatten, herrn vom adl, stett und märckht,
464consultation angestelt worden, wie es dann offt und offt in den landts-
465unnd hoffrechten, auch etwo anndern zusamenkunfften beschechen, das die von
466prelatten, herrn unnd adl, gemaine sachen in berathschlagung getzogen,
467unnd bei irer fürstlichen durchlaucht ect. fürgebracht, aber sich niemals für khain lanndt
468schafft
, sonder nur für die anweßunde unnd versamblete lanndtleüth angegeben
469unnd unterschrieben haben, bey demselben, soll es ietzo unnd hinfüro auch
470billich verbleiben, unnd ainiche neuerung damit nit fürgenuemen werden,
471voraus weil die prelatten, stett unnd märckht wie obvermeldet, weder
472gemain noch sunderlich dartzue khomben, sonnder allerdings von der sachen
473berathschlagung aussen blieben,. Unnd darumben so begern ihr fürstliche durchlaucht ect.
474gantz genedigclich, mit gnaden bevelchendt, das man solche unnotte dispu
475tationes
beruhen lassen, unnd nun mehr zu des landtags fürtrag ge-
476main und samentlich neben den prelatten, stetten und märckhten iren
477bitten und begern nach schreiten wolle, was alsdann in gehaltener
478umbfrag die maisten stimben ergeben, dasselb solle billich altem
479 [Blatt: 12v ] löblichen herkhummen nach, deß ihr fürstliche durchlaucht ect. in ainich weeg abtzubringen
480nit gedenckhen, würckhlich geschlossen unnd voltzogen werden, welches ihr fürstliche
481durchlaucht ect. denen von herrn unnd adl von ainer gantzen erßamen landschafft wegen in
482dißer sachen für alzeit hiemit antzaigen lassen wellen,.
483Was sonst verner von dem saum soll so bisheer in sachen ervolgt, weitter
484fürgegeben worden, da erhallen ir fürstliche durchlaucht ect. dargegen blößlichen, das jhenig
485so sy jüngst in der replica vermeldet, unnd nemen die hochst warhait zum zeugen
486das iro nichts liebers gewest, dann das alle sachen der ervolgten vergleichung
487nach voltzogen, unnd ainiche unerhebliche verhinderung darunter nit kummen
488wäre, die auch irer fürstliche durchlaucht ect. ires gentzlichen verstehens bey unpar
489theyschen
richtern nit zuegemessen khündte werden, unnd sein, gleichwol ihr fürstliche
490durchlaucht ect. geständig das vor allen dingen das Reich Gottes, in alweeg zusuechen,
491das man aber, wie ihr fürstliche durchlaucht ect. offt gehört worden, darumben gleich samb
492kramen, vnunndnd wie man alberait schon betzigen, verweißliche conträct eingehen,
493das ist, wo dise oder jenne relligion bewilligt, d darumben genuegsame
494assecuration von hannden gegeben, so solle auch die bewilligung zu der Grä-
495nitzen fürsehung, unnd sonsten gelaist werden, das haben ir fürstliche durchlaucht ect.
496niemals billichen khöndten, unnd noch nit, sundern haben nun mehr öffter,
497mit etwas entsetzung anhören müessen, das es ain hoch verbottener und
498gegen dem almechtigen Gott gar unverantwottlicher handl wäre
499den auch ihr fürstliche durchlaucht ect. vor der welt weder bey ainer noch der andern
500relligion verwantten vertheidingen möchten, weil die glaubens und
501 [Blatt: 13r ] zeitliche sachen bey allen christen, wie sie sunsten an ouen selbst weitter dann
502himel unnd erden voneinannder, in alweeg abgesündert werden müessen, unnd
503sovil auch für alzeit von dißem,.
504Was dann schließlichen der strittigen relligion sachen halben, in die schrifften
505einkhommen, das lassen ihr fürstliche durchlaucht ect. denen von herrn unnd ritterschafft
506auff ihr ietzigs, unnd nun von anfang heer, irer fürstlichen durchlaucht ect. regirung auf
507allen lanndtägen unnd sonsten öffter beschechenes, bestendigs, beharrlichs, unterthe
508nigs
bitten, flehen unnd suechen, solcher strittigen relligion sachen halben mit genaden antzaigen.
509[Leerzeile]
510Wie nemblich ihr fürstliche durchlaucht ect. nichts mehrers wünschten, dann das solich ihr gehorsamb
511suechen, flehen unnd bitten in irer fürstlichen durchlaucht ect. macht stuende, unnd es also ihr fürstliche
512durchlaucht etc. nit allain vor Gott one verletzung unnd beschwärung ires christlichen
513gwissens, verantwortten, sunder auch inen ires getreuen wolverhaltens
514unnd verdienens wegen, bewilligen mechten., Weil es aber ie an dem,
515das es ir fürstliche durchlaucht ect. begertermassen zuthuen nit wissen, so wollten sie sich
516aller billigkhait nach, gantz genedig unnd untzweiffenlich zu inen versehen, sy
517werden derhalben von irer fürstlichen durchlaucht ect. auch höchers oder mehrers nit, dann
518wie ietzo vermelt, begern, unnd sich solches ires vilfeltigen anlangens halben
519an nachvolgunder irer fürstlichen durchlaucht ect. christlichen, milden, schließlichen genedigen
520erclärung, wie sie dann sunst von irer fürstlichen durchlaucht ect. vorstenden verantwort-
521tung wegen, zu ewigen zeitten, khain anndern verstandt oder effect haben
522 [Blatt: 13v ] solle, guetwillig ersettigen lassen,. Darinnen ihr fürstlichen durchlaucht ect.
523vor allen dingen lautter unnd austruckhenlich frey offen für alzeit be-
524khennen, das sie in alweeg, gemaint unnd entschlossen, bey der alten, wahren,
525cathollischen, christlichen relligion, darinnen sie von iren höchlöblichen voreltern12,
526geborn, getaufft unnd ertzogen, bestänndigclich zubleiben, unnd davon weder
527ietzo noch khunfftig vermitls göttlicher genaden nit zuweichen, unange
528sehen
, ob unnd was ir immer für widerwärttigkhaiten darob zuesteen
529mechten,. Unnd wie nun ihr fürstliche durchlaucht ect. alle unnd iede ire unterthanen
530inmassen auch sunsten menigclich in sunderer liebreicher ainigkhait, genedig-
531clich gern dabey sähen, also mögen sie die von herrn unnd der ritterschafft,
532gleichsfals irer fürstlichen durchlaucht ect. bey iren fürstlichen wortten sicherlich darumben trauen,
533das ihr fürstliche durchlaucht ect. sy unnd ire relligions verwantte wider ihr gewissen
534unnd den stantt darinnen ihr fürstliche durchlaucht ect. die relligion sachen, eintret-
535tung irer Reg[ierung?] befunden, hinwider so lang sie sich der gebürlichen be
536schaidenhait
unnd schuldigen gehorßambs verhalten, sovil sich irer fürstlichen durchlaucht ect.
537gewissens halben thuen unnd vor Gott verantwortten läst, gar
538nit vergwelttigen oder beschwären, sonnder inen als derselben getreuen
539unterthanen, jedertzeit mit lanndtsfürstlichen genaden entgegen gehen wellen,
540doch mit diser vernern nambhafften ausgetruckhten condition, das her-
541widerumb sie die begerenden herrn unnd ritterschafft ihr fürstlichen
542durchlaucht etc. unnd alle ire relligionsverwantte, bey derselben iren altten
543 [Blatt: 14r ] wahren, catholischen relligion, auch an iren personen, wohlhergebrachten
544güettern rechten unnd gerechtigkhaiten ungeschmächt, unbetrüebt, unange
545fochten
, unabpracticiert bleiben lassen, unnd es ainer dem anndern als
546seinen christlichen mitgliedt, beeder seits allenthalben wol, guet und treulich
547mainen,. Solche irer fürstlichen durchlaucht etc. genedigiste erclärung, sollen nun, die von
548herrn unnd der ritterschafft, weil sie darauff aller vergwelttig-
549ung frey seyen, in gehorßamb wie vermeldet, danckhbarlich annemen,
550sich damit allerdings zu friden unnd rhue begen, auch irer fürstlichen durchlaucht etc.
551disfals mit mehrern begern verschonen, unnd dem almechtigen Gott
552neben irer fürstlichen durchlaucht etc. unnd derselben relligions verwanten,
553umb die gewünschte vergleichung unnd ainigkhait
554bitten unnd anrueffen, die sein göttliche almacht gnediglichen ver
555gleichen
Korrigiert aus: leichen. welle. Amen .
556Unnd demnach begern ir fürstliche durchlaucht etc. hiemit gantz gnediglich das sy die von herrn und der
557ritterschaft nun mehr mit den prelaten, stetten und märckhten, zu berath
558schlagung
der Lanndtags Propoſition gemainlich greiffen, vnnd one alle verleug[n]ung
559irer fürstlichen durchlaucht etc. mit solcher antwort begegenen woltten, wie irer fürstlichen durchlaucht etc.
560ungetzweiffelt vertrauen zu ainer gantzen ersamen landtschafft steet,. Solches
561auch die gemain durchaus grundt notturfft und wolfart in alweeg er
562fordert
, dessen thuen sich also ihr fürstliche durchlaucht etc. endtlich verstehen und getrösten,
563Hanß Khobentzl Dec. ? Archi. 16 februari anno 72.
564von Prossegg etc.

565 [Blatt: 14v ] Auf der fürstlichendurchlaucht etcetera unnsers genedigisten herrns unnd landtsfürstens
566genedigist ubergebne triplica einer ersamen lanndtschafft des fürsten
567thumbs
Steyr unterthenigistes unnd gehorsamistes bitten und anlangen.
568B.

569[Leerzeile]
570Der fürstlichen durchlaucht etcetera unnßers genedigisten herrns unnd landtsfürsten ubergebene
571triplica, hat ein ersame r fürstlichen durchlaucht etc. gehorßamiste lanndtschafft in unter
572thenigkhait
empfangen, unnd daneben nachmaln mit schmertzen angehört, das ihr
573fürstliche durchlaucht etc. baldt anfangs dise lanndtags tractation unnd hanndlung nur
574von den mehrern herrn unnd lanndtleüthen berathschlagt unnd gestelt zu sein
575genedigist vermerckht, unnd aufnimbt, so doch ihr fürstliche durchlaucht etc. hievor des
576löblichen alten gebrauchs unnd gewonhait, so zu allen unnd ieden lanndtägen
577erhalten worden, in unterthenigkhait genuegsamblich erinnert, das ieder-
578tzeit einer ersamen lanndtschafft berathschlagung so in offenen freyen
579lanndtägen, durch die mehrern gehorsamist beschechen, oder beschlossen, den ver
580stanndt
gehapt, das alles das, so durch den herrn lanndtmarschalck in der
581mehrer stim wie gemelt befunden worden, für des lanndtags beschluß
582ausgesprochen unnd krefftigclich darfür gehalten worden, unnd solte es
583auch zuekhunfftig ein anndere mainung gewinnen, so wise ein erßame lanntschafft
584gehorßamist nit, wie etwa die landtäge zuhalten oder zu beschliessen,.
585 [Blatt: 15r ] Derwegen dann dise ietzige zusammenkunfft unnd darunter fürgeloffene hand-
586lung, nit als ob es sonst ein gemaine zusamenkhunfft der herrn und landtleüth
587wie etwa im lanndts unnd hoffrechten beschiecht, verstanden khan werden,
588inmassen an ime selbst billich, wie ihr fürstliche durchlaucht etc. genedigist vermelden, das
589in anndern zu samenkhunfften des lanndts unnd hoffrechtens, die gehorßam
590isten
lanndtleüth sich nit für ein versamblete lanndtschafft, sundern nur für
591die anweßunden lanndtleüth ausgeben unnd unterschreiben darffen und sollen,,.
592Aber Wann ihr fürstliche durchlaucht etc. einen unconditionirten offenen unnd freyen land
593tag
genedigist auschreiben lassen, obgleich zu solchen lanndtag aus sondern
594ehrhafften nit alle herrn nnd lanndtleüth iedoch die mehrern gehorßamblich
595erscheinen, so haist alles das, so also durch die mehrern oder einhellig berath
596schlagt
unnd beschlossen wierdt, einer gantzen ersamen lanndtschafft
597unnd nit der mehrern herrn unnd lanndtleüth beschluß, so sindt an itzo bei dißer
598tractation neben den gehorßamisten anndtleüthen deren von stetten unnd
599märckhten geſanndte auch geweßen, ihre stim altem erhaltenen gebrauch noch
600dartzue geben, neben dem sie selbst ihren gefallen nach den articl, sie belangenden,
601in der lanndtags antwort unnd duplickh schrifften abgehört und corrigirt
602unnd gesetzt die von stetten und märckhten, wären etwa bey berathschlagung
603dißer lanndtags hanndlung nit geweßen, unnd hetten sich selbst guetwillig
604inmassen es die herrn prelatten fürsetzlich unnd wider einer ersamen
605 [Blatt: 15v ] lannschafft[sic] willen gethan, von einer erßamen lanndtschafft abgesündert
606unnd ausgeschlossen,. So khündte doch solche absünderung den mehrern gleich
607so wenig als ob etwa einer oder mahr der gehorßamisten anndtleüth
608sich absündern, wolten, im wenigisten alten löblichen erhaltenen gebrauch nach
609einer erßamen lanndtschafft nichts preiudiciren unnd bitt ein er
610same
lanndtschafft nochmaln gehorßamist ihr fürstlichee durchlaucht etc. die welle
611solche ir unterthenigiste erinnerung unnd erclärung anders nit, dann wie
612sie es treuhertzig unnd irer fürstlichen durchlaucht etc. Gott waiß, zum besten und
613nutzlichsten mainen genedigist vermerckhen,.
614[Leerzeile]
615Als vil nun den relligion unnd haupt articl belangt, da hat gleichwol ein
616ersame lanndtschafft mit grossen seüfftzen unnd verlangen in unter
617thenigkhait
annders nit verhofft, dann ihr fürstliche durchlaucht etc. anist sich
618in dißer sachen dermassen so genedigist unnd vätterlich einer ersamen
619landtschafft nun lange jhar heer vilfaltigen, gehorßamisten flehen
620bitten unnd winschen nach, sich erclärt haben, darob sie und alle ihre
621nachkhummende freudt, rhue unnd sicherhait erlangen, unnd also anist
622dißer beschwärliche hanndlung darunter vil zeit vergebenlich auch mühe
623unnd uncosten verloren ein gewünschter beschluß unnd guettes endt ge-
624macht khündte werden,. So befinden sie aber die sachen dermassen geschaffen
625 [Blatt: 16r ] das sie für die verhoffende freündt grosse traurigkhait in ihren hertzen em
626phangen
, alle weil ihr fürstlicher durchlaucht etc. nit allain die gehoꝛßamiſt gebettene
627aſſecuration in ſolcher erclärung gäntzlich abgeſchlagen, Sundern auch in ander-
628weeg adie Relligions ſach[en] auf einen ſolchen weega genedigist stellen, das ein ersame lanndtschafft darunter wenig sicherung
629unnd trosts khan spüren, unnd abnemen,. Nun thuet ein ersame lanndt
630schafft
zu gemüettfüren, waßmassen sie unnd alle ire liebe voreltern
631dem hochlöblichen Hanß von Öſterreich mit darsteeckhung leib, guets und pluets
632gantz gehorßamist zugethan geweßen, unnd noch, gedenckhen auch dabei, unnd
633bey Jrer fürstlichen durchlaucht etc. als iren geliebsten herrn unnd erb lanndtsfürsten zu
634ewigen zeitten, in aller treulichen unnd gehorßamisten beständigkhait zuver
635harren
,. Inmassen sie dann die gantze zeit ihrer fürstlichen durchlaucht etc. angenueme-
636nen regirung alles das in unterthenigkhait in allem so nuer immer mensch
637lich
unnd müglich geweßen, gelaist unnd gethan, daran ungetweiffelt
638ihr fürstliche durchlaucht etc. genedigist zufriden geweßen, eben in allen denselben
639gehorsamb, sollen sie nachmallen, als getreue gehorßamiste lanndtleüth
640unnd unterthanen ie unnd alle zeit erfunden werden, unnd wissen ia
641ditzfals als vil die bewilligungen unnd alles das so gehorßamisten
642lanndtleüthen unnd unterthanen gegen iren frummen landtsfürsten
643zuthuen gebürt an rhuem zumelden ainichen fürstenthumb oder lande
644ires gleichen nit zuweichen,. Das aber inen entgegen zuversicherung ihres
645christlichen erkhenten unnd bekhenten unnd zu öfftermals repetirten
646 [Blatt: 16v ] relligion unnd confession, so sy von dem heilligen geist in ihre hertzen
647empfangen, unnd one verletzung der göttlichen maiestett ehe und ihres
648gewissens, davon khains weegs abzusteen wissen, sundern darbei biß an
649ir christlichs endt festigclich mit hilff des almechtigen zubleiben und zuver
650harren
gedenckhen, damit sie unnd ire zuegehörige auch unterthanen,
651bei solcher erkhanten warhait, welche das wortt Gottes selbst ist, mit
652rhue bleiben mechten, nit eben das wil zugegeben unnd bewilligt werden,
653welches die römische khayserliche majestät etc. als ein christlichs haupt der ganntzen
654christenhait derßelben gehorßamisten lanndtschafften Österreich unter und
655ob der Enß allergenedigist zuegelassen unnd gegeben, das ist einer ersamen
656lanndtschafft schmerztlich unnd bekhummerlich zuvernemen,.
657[Leerzeile]
658Unnd damit aber ihr fürstliche durchlaucht etc. der römischen khayserlichen majestät etc. als dem haupt
659der christenhait unnd des heilligen Römischen Reichs in des schutz und
660scherm ein ersame lanndtschafft inhalt derselben freyhaitten steetth gleicher
661massen genedigist unnd brüederlich nachvolge, ein ersame irer fürstlichen durchlaucht etc.
662gantz gehorßamiste lanndtschafft des herrn unnd ritterstandts sambt ihren
663weib, khindt, gesindt unnd unterthanen unnd niemandts ausgeschlossen, welche
664sich frey unnd guetwillig zu diser cristlichen confession, so khayser Carolo
665dem fünfften anno etc. im dreissigisten zu Augspurg ubergeben worden,
666erkhent unnd bekhent, in seinem gwissen, welches dem almechtigen
667 [Blatt: 17r ] Gott allain zu khainen anndern pottentaten zugehört umbekkhummert unnd
668umbetrüebt, also auch die cristlichen predicanten im landt, so diser confession
669verwant, unangefochten unnd unverjagt, die khirchen unnd schuelen uneingestelt
670frey gelassen werden, also das niemandts getzwungen oder gedrungen
671werde, dißen oder jenen Gottes dienst zubesuechen, (.doch ausgeschlossen
672alle secten, wie die immer namen haben, unnd dißer confession zuwider
673sein.) Item die vogtherrn unnd pfarrmenig bei iren alten rechten, mit für-
674nennung unnd fürstellung eines gelertten unnd tauglichen priesters genedigist
675bleiben, unnd wofern derßelbig dißer confession verwant, durch die
676lehnsherrn unnd ordinarios der confürmation halber umbedrangt
677zulassen, unnd das solche freye zuelassung der cristlichen confession und
678damit niemandts in gantzen landt, der sich frey guetwillig dartzue bekhent,
679in seinen gewissen bekhommert, betriebt, verfolgt oder verhast werde,
680immerzue bestänigclich biß zu ainer algemeinen, cristlichen, einhelligen
681vergleichung bestee unnd bleibe, unnd also ein gantze ersame landtschafft
682niemandts ausgeschlossen, wie obsteet, unnd diser relligion verwant
683ist, oder zuegethan werden will, bey irer relligion auch an iren personen
684güettern unnd rechten innmassen die jenigen so irer fürstlicher durchlaucht etc. relligion
685sein, oder khunfftig sein wellen, umbetrüebt, unangefochten, ungeschmacht,
686unabpracticiert bleiben unnd es entlich ain thail dem anndern als
687 [Blatt: 17v ] seiner christlichen mitgliedt, wol, guet unnd treulich mainen, das alles
688wie obsteet, bitt ein ersame lanndtschafft durch Gott unnd seiner barm
689hertzigkait
willen, an itzo nachmallen seufftzent unnd flehent, inen uber
690solch ir christlich gehorßamist bitten unnd anlangen, genedigiste assecuration
691inmassen die khayserliche majestet etc. aller genedigist gethan, zugeben, solches alles
692umb ir fürstlicher durchlaucht etc. als iren geliebten herrn unnd erb landtsfürsten wirt
693ein ersame lanndtschafft zu dem es dem almechtigen Gott in der heilligen
694drifaltigkhait zu lob, ehr unnd preiß seines heilligen namens thuet geraichen
695mit gantz unterthenigisten gehorßamb in zeit ires lebens unnd ire erben
696unnd nachkhummen zu ewigen zeitten zuverdienen geflissen sein,.
697Ubergeben den .22. februari
698anno ect. 72. etc.
699
700[2 Leerzeilen]

701Ihrer fürstlicher dürchlaucht etcetera unnserm genedigisten herrn und
702landtsfürsten gehorsamist zuüberantwortten.
703C.

704Durchleüchtigister ertzhertzog, genedigister fürst und herr,. Wir haben von den
705erkhießten unnd fürgenuemenen herrn von ausschuß die relation und
706 [Blatt: 18r ] antwort so eur fürstlicher durchlaucht etc. innen uber unnßer gehorßamiste begerte erläutterung
707in relligions sachen gegeben mit hochbetrüebten gemüeth gantz schmertzlich angehört
708unnd vernuemen, aus ursach das, do wir, Gott im himel waiß annders nichts,
709in der fürgeschribenen genedigisten erclärung für augen gehapt unnd gesuacht,
710dann damit dießelbig nur auff ein solchen lauttern weeg gestelt mechte werden,
711das nit etwo heint oder morgen, widerumben ainicher neuerb mißverstandt wie hiervor
712beschehe, ervolge, sundern alles dahin gericht, das in alweeg ein gleicher
713christlicher unnd Gott gefelliger verstandt iedertzeit erhalten mechte werden,
714umb sovil mehr felt uns schmertzlich für, das wir in disen verdacht oder
715mißtrauen getzogen warden, als solten wir dardurch ichtes attentiren oder
716fürtzunemen gedenckhen, welches gehorßamisten unnd getreuen lanndt
717leüthen
unnd unterthanen, khains weegs thuet gebüren, ia das niemallen in unßere
718hertzen unnd gedanckhen im wenigisten nit khommen, der almechtig güettig
719Gott der wölle uns hinfüran auch darfür genedigclich behüetten, unnd es in
720unnßern sün mit nichte khummen lassen, sundern uns nit minder als unßere
721liebe voreltern, die ie unnd alletzeit mit leib, guet unnd bluet als die gehor
722ßamisten
erfunden worden, bey denselben gehorßamb genedigclich erhalten,.
723Damit aber eur fürstlichen durchlaucht etc. hieneben die bedenckhen unnd bewegnußen, die
724wir in berathschlagung der gehorßamisten gebettenen, erleütterung gehabt und
725noch genedigist wahrnemen, haben wir gehorßamist für ein notturfft
726eracht, dieselbigen kürtzlich zuertzellen,
727 [Blatt: 18v ] Erstlich das wir in bemelter relligions erclärung, unnßere unterthanen
728gehorßamist eingefürt,, Ist es darumben beschechen, das wir für dieselbigen,
729die uns der almechtig Gott also vertrautt nit minder dann für
730unnßer weib khindt unnd gesindt die sorg unnd verantworttung tragen
731müeſſen,. Nun ist aber solches dahin genedigist nit zuversteen, das dar-
732umben einer oder der annder von seiner mainung unnd relligion gedrungen
733oder genöttigt solle werden., Derwegen so ist daneben angehengt, die sich
734frey guetwillig unnd unbetzwungen dartzue bekhennen, unnd wann nun einer
735oder mehr derselben unterthanen unnßer relligion sein, das sie ebenfals
736in der versicherung so woll als wir selbst verstanden werden,.
737Zum anndern das diser articl (so lang sie sich der gebürlichen beschaidenhait, wie in
738irer fürstlicher durchlaucht etc. declaration vermeldt verhalten werden.) in der notl unßerer
739gebettenen erclärung ausgelassen, ist aus disen gehorßamisten bedenckhen
740beschechen, nit das man sich in alweeg aller gebürlichen beschaidenhait unnd schuldigen,
741pflichtigen gehorßambs gegen Eur fürstlicher durchlaucht etc. unnd derselben angehörigen re
742ligions
verwantten nit verhalten solle,. Ja es ist vil mehr unnßer gehor
743samister
willen unnd mainung, welcher solches nit thätte, das derselbig der
744gebür nach billich unnd ernstlich gestrafft werde, Damit aber
745aus denselben obbemelten außgelassenen punct hernach nit dise consequentz
746getzogen werde, das nit umb ein iede gar schlechte unnd geringe ursach einer,
747er sey geistlich oder weltlich stanndts, etwa in unverdiente beschuldigung ge-
748 [Blatt: 19r ] tzogen oder gesetzt, das ainer oder der anndere gleich etwas mit unbeschaidenhait
749handlete, unnd derselbig von seiner obrigkhait erster instantz billich gestrafft
750oder gar des diensts bemüessigt solte werden, das darumben das ministerium
751unnd predigambt nit eingestelt oder ein ersame lanndtschafft dessen in gmain
752an irer relligion entgelten solte,. Sunderlich aber so ist uns gehorßamist gar
753bedenckhlich gefallen, das eben diser punct sich auff die nächst unnd jüngste eur
754fürstlichen durchlaucht etc. genedigiste erclärung thuet referiren daselbst baldt hernach volgt (. so
755vil sich irer fürstlichen durchlaucht etc. gewissens halber thuen unnd vor Gott verantwortten
756läst,.) das hernach dise wort mit etwa dahin genedigist zudeütten, weil eur
757fürstlichen durchlaucht etc. hiervor sich derselben khatollischen relligion genedigist erclärt, das
758hernach die verännderung der predicanten nit auff denselben weeg unnd
759unnßerer relligion zu wider auch verstannden mechte werden, damit aber
760dise ietzige unnd jungste erclärung als vil müglich absolute unnd ohne allen
761scrupl gestelt unnd verstanden werde., So haben wir allain zuverhüet
762tung
obangetzogenes khunfftigen mißverstands denselben articl gehorßamist
763aus gelassen, aber wie obstehet, khains weegs der mainung das ainicher
764mensch dardurch ursach haben solle, umbeschaidenhait zugebrauchen, dann sich
765ditzfals one das menigclich als ein cristen mensch gebürlicher beschaidenhait
766unnd alles schuldigen, pflichtigen gehorsambs in alweeg zuverhalten soll wissen,.
767Also ist unnßer gehorßamiste mainung auch nit, in dem articl, do wir nochmalln
768in unterthenigkhait von wegen der vogtherrn unnd pfarrmenig alten gebrauch
769mit fürnemung eines tauglichen priesters gehorßamist anlagen, das dardurch
770 [Blatt: 19v ] iemanden anndern sein recht enttzogen oder genuemen solle werden,. Aber
771wann es also zufäälen kumbt, unnd der vogtherr, unnd pfarrmenig einen
772tauglichen priester fürgennuemen, unnd dem lehnsherrn unnd ordinario namb-
773hafft machen, das sie denselben auch one waigerung verleichen unnd die
774confürmation mitthaillen wellen, do sie es nun nit thuen wurden, das sie
775doch hietzwischen biß zu einer algemainen cristliche vergleichung auch gedult
776truegen, unnd nit alsbaldt wann er ire relligion nit ist, denselben fürge-
777nuemenen priester aus dem landt veriagen solle, oder bei der pfarr nit
778bleiben lasse,.
779[Leerzeile]
780Diße unnd dergleichen gehorßamiste bedenckhen, haben wir in berathschlagung der
781fürstlichen durchlaucht etc. genedigiste erclärung vor augen gehapt, unnd also von allen
782sachen, Gott waiß, treuhertzig eur fürstlichen durchlaucht etc. so wol als uns selbst zum
783besten unnd khunfftigen mißverstandts, geredt unnd berathschlagt,
784unnd hetten khains weegs gehorßamist gedacht, das uns solches ſo bl ausge-
785legt, oder dardurch zu solchen hochangetzogenen mißtrauen gedeüttet solle
786werden, fürnemblich aber das khainer unter uns, der sich nit mit ganntzen
787treuen hertzen, dermassen allerschuldigen gebür unnd gehorßambs gegen
788eur fürstlichen durchlaucht etc. thuet erinnern, welches wir dann noch mit Gott
789unnd unnßern geewissen also war sein zum höchsten bezeugen.
790So hat auch anndere von Spangstain seine beschwärung nit der mainung
791gehorßamist fürgebracht, das er in unterthebigkhait im wenigisten
792 [Blatt: 20r ] ichtes eur fürstlichen durchlaucht etc. zuverdruß oder ungehorsaßamb zuhandlen gedacht,.
793Sundern dieweil bisheer ie unnd alle zeit diser löblicher gebrauch bei einer
794ersamen landtschafft erhalten worden, das do einem oder mehr beschwärung zue gestanden]
795unnd er sunsten durch khain besser mitl ime daraus zuhelffen gewüst, sindt
796dieselbigen für ein ersame lanndtschafft fürkhommen, unnd gehorßamist
797gebetten, das man sich ihrer auch als getreuen unnd gehorßamisten mitglieder
798durch unterthenigiste fürbitt unnd fürschrifft annemen, unnd umb einstel
799lung
solcher beschwärung gehorßamist anlangen solle, wie dann ernenter
800von Spangstein gantz gehorßamblich unnd in unterthenigkhait sambt uns
801thuet bitten, eur fürstlichen durchlaucht etc. die wellen ime solches in ungnaden oder
802in annderweeg nit vermerckhen,.
803unnd dieweil dann eurfürstlichen durchlaucht etc. genedigist d vätterlich annders
804nichts den alten, gebürlichen, schuldigen unnd pflichtigen gehoßamb bei uns
805genedigist unnd lautter sehen unnd spürn, unnd es durchaus umb anders
806nichts zuthuen, dann das in diser relligions erclärung zufürkhunnung alles
807khunfftigen irrſals unnd mißverstands ein gewisser undisputirlicher,
808gleicher verstanndt gesuecht unnd erhalten werde,. cDem allenc nach
809so bitten wir in unterthenigkhait eur fürstlichen durchlaucht etc. die wellen dißes alles
810nochmallen genedigist unnd vätterlich, inmassen unnßer gehorßamistes
811vertrauen zu eur fürstlichen durchlaucht etc. steeth, erwegen und behertzigen, unnd
812die genedigist begerte erclärung unnd erleütterung dahin stellen
813 [Blatt: 20v ] lassen, auff das doch khunfftig der mißverstanndt vermittent bleibe,.
814Unnd was auch eur fürstliche durchlaucht etc. hierinen thuen khünnen, damit solches
815zu anist gewünschten beschluß gedeyen möchte, das geruechen sich eur fürstliche
816durchlaucht etc. gegen unnßern in diser sachen georneten ausschuß nochmallen genedi
817gist
unnd vätterlich erclären, welche dann von unnßernt wegen, weil
818es nunmehr an wenig puncten erwindt, bevelch zuhandlen unnd zureden
819haben, mit unterthenigisten bitten, dise unterhanndlung genedigist nit austzu
820schlachten
, unnd solches alles umb eur fürstliche durchlaucht etc. wellen wir mit ganntz
821unterthenigisten gehorßamb zuverdienen die zeit unßers lebens gehorsamist
822willig unnd beflissen sein,
823durch die herrn ausschüß übergeben den
824.28. februari anno .72.
825Eur fürstlichen durchlaucht xy(?)
826unterthenigiste und
827gehorsamiste
828N. ein ersame lanndtschafft des
829herrn und ritterstandts.
830[2 Leerzeilen]

831Irer fürstlichen dürchlaucht etcetera unnsers genedigisten herrn erleütterung
832deren jungst gegen denen von herrn unnd der ritterschafft getho-
833nen erclärung in den strittigen relligionsachen ainer erßamen
834lanndtschafft in Steyer den vierundtzwaintzigisten februari anno .72.
835ubergeben.
836D.

837Die fürstliche durchlaucht etcetera, unnßer genedigister herr, haben an nächten die schrifften
838 [Blatt: 21r ] so iro in namen ainer erßamen lanndtschafft diß ires leblichen fürsten
839thumbs
Steyer ubergeben, auch ihr gehorßamists bitten unnd anlangen,
840auf ihrer fürstlichen durchlaucht etc. ervolgte triplica überschrieben worden, empfangen
841unnd derselben gantzen inhalts genedigclich verstanden.,
842Was nun darynnen anfangs des proceß halben, so hievor altem heerkhomen
843nach in berathschlagung unnd hanndlung der gemainen lanndtags sachen
844gehalten, vermeldet worden,. Weil ihr fürstliche durchlaucht etc. hievor öffter vernomen,
845das sy solch löblich, üblich heerkhomben nit gedenckhen zuänndern,. So lassen es
846 fürstliche durchlaucht etc. nachmals für altzeit, bei solcher irer erclärung genedigist verbleiben
847
.,
848Sovil dann das annder vermelden, der relligion halben antrifft, betzeugen
849ihr fürstliche durchlaucht etc. mit irem christlichen gwissen, wie es iro selbs nit wenig be-
850khomerlich, das sy bißheer disfalls das jenig, so von iro begert, one verletzung
851ires christlichen gwissens, begertermassen, nit zubewilligen gewüst,
852unnd nach nit wissen, ob sy sich woll ainer gantzen ersamen lanndt
853schafft
unnd sonderlich deren vom herrn unnd ritterschafft ansehenlich
854wolverdienens unnd verhaltens, genuegsamblich zuerwindern, haben, auch
855inen derwegen irer eüsseristen vermügligkhait nach, allenthalben
856gnaden zuertzaigen, in sunders genaigt unnd begierig, inmassen
857sich ihr fürstliche durchlaucht etc. herwiderumb zu inen nochmaln nichts annders, dan
858 [Blatt: 21v ] aller guetwilligkhait unnd gehorßambs in alweeg bestendigclich thuen
859versehn, unnd inen derwegen gewißlichen nit gern was versagen
860wolten, des sie immer vor dem almechtigen Gott, unnd sunsten
861verantwortten mechten,. Darumben dann irer fürstlichen durchlaucht etc.
862hochbeschwärlich fürfelt, das man, unangesehen solcher irer fürstlichen durchlaucht etc.,
863so christlicher, wolmainender erclärung nach weitter in sie thuet dringen
864unnd damit, des gleichwol ihr fürstliche durchlaucht etc. wider iren willen melden,
865lautter an tag gibt, wie nit one, das man in irer fürstlichen durchlaucht etc. hochbe-
866teuerte fürstliche wort, etwas mißtrauen setzt, unnd sich auff dieselben
867nit verlassen welle, welches doch ihr fürstliche durchlaucht etc. ires aigentlichen
868wissens nit verschuldt, unnd von den gnaden Gottes nach hinfüro khains
869weegs zuverschulden, sonder vil mehr bedacht seyen, was sie jemandts
870geredet unnd versprochen, demselben auch würckhlich nachtzukhumen,.
871Bevorab aber, dem erbietten d erclären, das sie jungstlich gegen
872denen von herrn unnd der ritterschafft, auf ihr flehenlichs, beharr-
873lichs suechen unnd bitten mündtlich unnd schrifftlich öffter gethan, so
874fürstlich unnd volkhummenlich nachzusetzen, darob sie ob Gott will
875khain billiche beschwärung niemals haben sollen, unnd weil guet abtzu-
876nemen, das sie die von herrn unnd der ritterschaft, dieselb nit der
877masse
eingenomen, wie sie ihr fürstliche durchlaucht etc. vätterlich, genedig,
878 [Blatt: 22r ] treulich unnd ungevärlich vermaint, so erclären sich ihr fürstliche
879durchlaucht etc. hiemit verner zum uberfluß gantz genedigclich, das sie die von herrn
880unnd sambt iren weib, khindt, gesindt unnd angehörigen
881relligions verwantten, niemandts aus geschlossen, in denselben relligions
882sacen, wider ihr gewissen nit bekhombern, beschwären oder vergwalttigen,
883sonnder inen zugleich den anndern, so irer fürstlichen durchlaucht etc. relligion zuegethan
884jedertzeit mit lanndtsfürstlichen genaden entgegen gehen, voraus aber
885ire predicanten, unangefochten unnd unveriagt, also auch ire habende
886khirchen unnd schuellen uneingestelt,. Dergleichen die vogt: sowol
887als die lehnsherrn, bey iren alten wolhergebrachten rechten und gerech-
888tigkhaiten unbedrangt lassen wöllen, alles ietzo unnd khunfftigclich
889biß man sich solcher strittigen relligion sachen halben christenlich und
890fridlich von den genaden des almechtigen, in gemain vergliechen wierdt
891haben,. Doch mit dißer ausgedingten nambhafften condition,
892das herwiderumb sy, die von herrn unnd der ritterschafft, ihr fürstliche
893durchlaucht etc. unnd alle ire relligions verwantte, bey irer alten, cathollischen
894relligion auch an iren personen, wolheergebrachten güettern, rechten
895unnd gerechtigkhaiten, wie es dann ihr fürstliche durchlaucht etc. unnd ire relligions
896vorwantte, gegen inen, unnd iren angehörigen hinwider thuen wellen,
897ungeschmächt, unbetrüebt, unangefochten unnd unabpracticert beleiben
898 [Blatt: 22v ] lassen, unnd es ainer dem anndern als seinen christlichen mitglied
899beederseits, wol guet unnd treulich mainen solle,. Inmassen dann irer
900fürstlichen durchlaucht etc. sy die von herrn unnd der ritterschafft gehorßamblich zue
901gesagt unnd versprochen, dißer obsteenden nambhafften ausgedingten
902condition ires thails, auch nit allain treulich unnd ungeverlich gegen
903irer fürstlichen durchlaucht etc. unnd desßelben relligions verwantten, nachtzusetzen
904sonnder auch die ienigen so darwider hanndlen, unnd was fürnemen
905wurden, selbs zue verdienten straff bringen zuhelffen, unnd sich
906sunsten aller gebürlichen beschaidenhait, unnd schuldigen, pflichtigen gehor
907sambs
in alweeg zuverhalten unnd zuerweißen,.
908
909Darauff mügen sich nun die von herrn unnd der ritterschafft entlich
910verlassen, unnd irer fürstlichen durchlaucht etc. wol trauen, das es ihr fürstliche durchlaucht etc.
911inen fürstlich, genedig, getreulich unnd ungevärlich halten wellen,
912unnd nachdem ir fürstliche durchlaucht etc. one verletzung ires christlichen gwissens
913weitter zugeen nit wissen, wie sie dann mit Gott betzeugen,
914das sy iro eben dises gegen seiner almechtigkhait unnd sonsten schwärlich
915
zu getrauen, unnd da ihr fürstlicher durchlaucht etc. sonsten
916auf befürderung der durchausgeenden gemainen wolfart, nit ge-
917merckht, unnd mehrern drahenden, besorgenden unrath nit begegenen
918 [Blatt: 23r ] wellen, es khains weegs gethan hetten. So versehen sy sich dem allem nach,
919hiemit zu inen, denen von herrn unnd der ritterschafft entlich unnd genedig-
920clich, sy werden dannocht alle beschaffen: unnd gelegenhait, der schuldigen gebür
921nach, wie fromben, gehorßamen unterthanen gebürt unnd wol anstett, nott wen-
922digclich zu gemüeth füren, sich darauff an disen irer fürstlichen durchlaucht etc. uberflüssig
923genuegsamen erbietten, unterthenig ersettigen lassen, unnd dann
924one vernern vertzug, sambt und neben den prelatten, auch stetten unnd
925märckhten, zueröffnung ires bedachts unnd schluß, was sy zu der Gränitzen
926auch lanndt unnd leüth erhaltung, treuhertzig zulaisten entschlossen, gehor
927samblich
greiffen, unnd ainichen vernern aufzug darunter nit gebrauchen,.
928Das alles wellen ihr fürstlicher durchlaucht etc. in gnaden, gegen ainer gantzen ersamen landt
929schafft
erkhennen, unnd es beschiecht daran irer fürstlichen durchlaucht etc. genediger willen
930unnd gefällige mainung.
931Dec. P. archiducem .24. februari
932anno etc. 72.
933Hannß Khobentzl von
934Prossegg, deütschordens ritter.
935

936Auf ihrer fürstlichen dürchlaucht etcetera genedigiste erleütterung einer
937ersamen landtschafft in Steyer gehorsamiste antwort.
938E

939Durchleüchtigister ertzhertzog genedigister fürst unnd herr. Eur
940 [Blatt: 23v ] fürstliche durchlaucht etc. genedigist ubergebene schrifftliche erleütterung unnd erclärung
941in den strittigen relligions sachen, haben wir an heut in allen gehor
942samb
empfangen, angehört, unnd dießelbig treuhertzig nach notturfft
943erwogen,. Nun befünden wir gleichwol solche genedigiste erclärung in
944buechstaben nit gar allerdings also gestelt unnd beschaffen sein, das ubßern
945vorigen unnd gehorßamisten anlangen unnd bitten genedigiste wilfarung
946ervolgt sey,.
947Als uns aber die herrn von ausschuß, welche durch uns fürgenuemen unnd
948erkhießt, zu eur fürstlichen durchlaucht etc. in aller unterthenigkhait von wegen güetlicher
949vergleichung unnd abhanndlung obangetzogener strittigkhaitten zuerscheinen,
950nach lengs unnd mit mehrern mündtlich entdeckht, wie und was gestaltt
951die güetliche tractation von articl zu articl zu articl zw eur fürstlichen durchlaucht etc.
952gehaimen räthen, herrn Geörgen Khevenhüller freyherrn etc. obristen
953camrer, unnd herrn Hannßen Khobentzl von Prossegg deütsch ordens
954ritter unnd hoff vice cantzler unnd denen von ausschuß aus ge
955nedigister
verordnung eur fürstliche durchlaucht etc. fürgeloffen, was auch
956darunter mit hochen beteurten wortten, durch wolernente herrn
957gehaimen räthen mündtlich zuerhaltung gleichen verstandts für
958erclärung ervolgt, unnd beschechen, nemblich fürs erste, ob woll
959die unterthanen nit mit ausgedruckhten wortten in der erclärung begriffen
960 [Blatt: 24r ] dSo werden sie doch lautter unter dißer generalitet unnd wortten,
961angehörigen relligions verwandten niemandts ausgeschlossen verstanden.
962Fürs annder, nachdem bißheer der stritt unnd ierrigkhait der vogthey und
963lehenschafft wegen, aus dem fürnemblich ervolgt, da etwa die lehens-
964herrn disen priester, welchen die vogtherrn unnd pfarr menig fürgestelt,
965unnd gebetten, ime die pfarr zuverleihen, wann derselbig nit des lehns-
966herrn relligion, die pfarr nit verleihen, also auch wann etwa der lehns-
967herr gleich einen tauglichen, die pfarr thuet verleihen, das der ordinarius
968denselben, die confirmation aus obangetzogener ursach nit will mit-
969thaillen, sundern denselben priester von der pfarr abtzutziechen thuet
970dringen etc. Darinn nun eur f[ü]r[stliche] d[urchlauc]htfürstliche durchlaucht etc. als ein gerechter herr
971unnd lanndtsfürst dißes genedigist bedenckhen gehapt, das dieselbig
972menigclichen einem thail so wol als den anndern justitiam halten zulassen
973vor Gott schuldig, unnd also einen sein recht mit gwalt nit nehmen, unnd
974den anndern dasselbig zu aigenen khünnen,. Jedoch so wöllen eur
975fürstliche durchlaucht etc. hierinnen unnd darunter solche mitl und weeg an die handt
976nemen, daran man billich woltzufriden sein solle, also wann etwa
977obangetzogene unnd dergleichen beschwärung von dem lehens herrn
978unnd ordinarys fürkhäme, das eur fürstliche durchlaucht etc. dieſelbigen mit bester
979gelegenhait unnd glimpffen von solcher irer beschwärung abweißen.
980 [Blatt: 24v ] Wo Sie aber davon güettlich nit abstuenden, alsdann fürs recht gene
981digist
beschaiden zulassen., Vnnd do es hernach gleich zuerkhantnuß
982khäme, unnd das urtl gesprochen wurde, so wellen doch eur fürstliche
983durchlaucht etc. darunter die execution genedigist moderiren, daneben auch bei
984derselben hochlöblichen regirung die sachen dahin genedigist verfüegen,
985unnd fürnemblich durch das mittl, das eur fürstliche durchlaucht etc. dergleichen
986relligions sachen selbst für sich nehmen, unnd dermassen abhandlen
987lassen, darob ungetzweiffelt alle beschwärung verhüettet sollen bleibend.
988Welches alles unnd was also beeder seits vertreulich geredt, gehandlet,
989unnd hernach schrifftlich uns uber schickht, durch eur fürstliche durchlaucht etc.
990selbst fürstlichen mundt unnd wort, in gegenwurt bemeltes unnßers
991ausschuß bestättet und ratificiert, dasselbig genedigist, vätterlich,
992treulich unnd ungeverlich zuhalten etc.
993Dise genedigiste senffte13 unnd milde eur fürstliche durchlaucht etc. erclärung hat uns
994unnd sunderlich auff unnßerer abgesantten ausschuß beschechenen
995relation, billich von vorgehapten unnßern bedenckhen, abgefürt, das
996wir nun mehr dermassen mit rechten unterthenigisten gehorßamisten
997vertrauen allen disen verloffenen hanndlun: und erclärungen, unnd
998in sundern ansehen, unnd bedenckhen, eur fürstliche durchlaucht etc. hochbeteurten landts
999fürstliche
wortt unnd ratification volkhummenlichen bestänndigen
1000 [Blatt: 25r ] entlichen, glauben unnd trauen untzweiffenlich setzen unnd stellen, nit minder
1001als ob wir von eur fürstlichen durchlaucht etc. destwegen gefertigten schein, brieff und sigl
1002darumben empfangen hetten,.
1003Derwegen Wir dann diſe an itzo genedigiſt eruolgte müntliche erleütterung vmb
1004sovil mehr mit grössern verlangen unnd frolockhen angehört,
1005unnd sagen auch Gott, dem almechtigen, lob, ehr unnd preiß, das er uns den tag
1006unnd stund erleben lassen, damit khunfftiger zeit ditzfals aller mißverstandt
1007vermittendt bleibe, eur fürstliche durchlaucht etc. aber als unnßern hochgeliebten genedigisten
1008herrn unnd erblanndtsfürsten danckhen wir mit gantz unterthenigisten gehorßamb,
1009das sich dieselbig so genedigist unnd vätterlich gegen uns derselben gehorßamisten
1010lanndtleüthen unnd unterthanen ertzaigt, unnd wellen, solches umb eur fürstliche
1011durchlaucht etc. als unnßerm genedigisten herrn unnd landtsfürsten mit darstreckhung,
1012leib, guets unnd bluets aller müglichait nach zuverdienen willig, gehorßamb
1013unnd beflissen sein,.
1014Ungetzweiffelt wierdt der almechtig, güettig Gott, seinen heiligen geist
1015unnd segen geben, darumben wir dann von grundt unnßers hertzens
1016bitten, das solcher gleicher verstandt ietzo, khunfftig unnd alle zeit zwischen eur
1017fürstliche durchlaucht etc. als zu dem wir nach Gott unßer höchstes vertrauen gehorsamist
1018stellen, unnd uns als derselben getreuen unnd gehorßamisten landtleüthen
1019unnd unterthanen beständigclich verbleibe, unnd wir auch unnßere
1020erben und nachkhummen, mit unßern gehorßamisten, getreulichen wolver
1021halten
, eur fürstliche durchlaucht etc. unnd derselben fürstlichen erben unnd nachkhumen,
1022zu rechter lanndtsfürstlicher milde, lieb unnd zunaigung gegen derselben getreuen
1023lanndtschafft wie bißheer, also noch uberflüssig ursach geben, mit unterthenigisten
1024bitten, dessen wir uns dann untz wesissenlich gehorßamist versehen unnd
1025getrösten, eur fürstliche durchlaucht etc. werden entgegen derselben fürstlich mildes ge-
1026müeth, unnd das genedigiste vertrauen, lieb unnd zuenaigung zu derselben
1027gehorßamisten lanndtschafft nit minder stellen, unnd erscheinen lasses, unnd
1028ihr genedigister herr unnd lanndtsfürst iedertzeit sein unnd bleiben,
1029unnd sollen, sich eur fürstliche durchlaucht etc. genedigist unnd gewißlich darauff verlassen,
1030das solches alles, unnd was also an itzo vertreulich gehandlet, geredt
1031unnd geschrieben worden, in höchster gehaimb bey unnd unter uns erhalten
1032solle werden,.
1033Letzlich so bitten eur fürstliche durchlaucht etc. wir auch gantz gehorßamist, nachdem
1034sich etwa hievor ein mißverstanndt zwischen eur fürstliche durchlaucht etc. unnd einer
1035ersamen lanndtschafft verordenten, unversehens also zugetragen, welches
1036gleichwol von inen ihres thails, unnd für ir person fürsetzlich unnd der
1037mainung gar nit, wie es etwa inen ausgelegt worden, beschechen, eur
1038fürstliche durchlaucht etc. die wolle den geschöpfften mißverstanndt unnd ungnadt
1039gegen inen auch genedigist fallen lassen, damit sie an itzo, unnd andere
1040khunfftig auch desto mehr ursach haben, dem geliebten vatterlanndt
1041zudienen, welches dann eur fürstliche durchlaucht etc. so woll als einer
1042 [Blatt: 26r ] erßamen lanndtschafft höchste notturfft erfordert, unnd also ihr ge
1043nedigister
herr unnd lanndtsfürst auch sein unnd bleiben, ungetzweiffelt
1044werden sie sich aller mügligkhait nach gehorßamist befleissen, solche
1045unnd dergleichen mißverstandt khunfftig auffs höchst zuverhüetten,
1046eur fürstliche durchlaucht etc. wir uns daneben samet unnd sonderlich zu lanndtsa
1047fürstlichen
gnaden in aller unterthanigkhait unnd schuldigen pflichtigen
1048gehorßamb thuen bevelchen,. Actum im landtag den ersten marti
1049anno etc. im zwayundsibentzigisten,
1050eur furstlichen durchlaucht xyz(?)
1051unterthenigiste und
1052gehorsamiste,
1053N: die herrn und der ritterschafft des fürstenthumbs Steyer
1054

1055Volgt der herrn gehaimen räthe correctur so an statt des
1056obbegriffenen, durchstrichenen antzunemen bewilligt ist
1057worden, und durch herrn Hannsen Khobentzl unnd mit aig-
1058ner handt geschriben.


1059

1060So werden doch die jenigen unnßer unterthanen so alberait schon unnßer
1061relligion zuegethan, oder noch hinfüro frey willig unnd unbetzwungen
1062 [Blatt: 26v ] dartzue tretten wurden, nottwendigclich unter dem worten angehörige relli
1063gions
verwantten verstannden, weil sunst solchen worten unnßers thails
1064khain ander verstandt gegeben werden khündte noch mechte,.
1065Fürs annder, nachdem sich etwa bißheer zwischen den lehens, vogtherrn unnd ordnia-
1066rys irrungen unnd stritt erhept, wie aus unnßern vorigen landtagsschrifften
1067zuvernemen., Darinnen nun eur fürstliche durchlaucht etc. als ein gerechter herr und
1068lanndtsfürst gleichwol dises bedenckhen gehapt, das dieselb ainem thail, so
1069wol als dem andren iustitiam halten zu lassen, vor Gott schuldig unnd
1070jemandts sein recht, mit gwalt nit nemen khöndten, jedoch so wolten eur
1071fürstliche durchlaucht etc. hierinen solche mitl unnd weeg suechen, befürdern, unnd an
1072die handt nemen, darob man billich zufriden sein solle, als wann etwo
1073dergleichen irrung unnd beschwörung, von ainem, dem andern oder
1074dritten thail fürkhommen, das eur fürstlichee durchlaucht etc. dieselben mit bester
1075beschaidenhait unnd glimpffen zu güetlicher, freundtlicher vergleichung und
1076hinlegung weißen, auch darunter neben iren nachgesetzten obrigkhaiten
1077selbs alle guette fürwenndung ertzaigen,. Wo aber solches nit ver
1078fachen
wurde, alsdann die sachen fürs recht beschaiden unnd weißen
1079lassen, auch da schon daselbsten mit rechtlicher erkhantnuß fürgegangen,
1080so wolten doch eur fürstliche durchlaucht etc. die sachen dermassen moderieren unnd
1081allenthalben solche vermittlung darunter fürnemen, auch die selben
1082sovil immer müglich für sich selbs ziechen, und dermassen vätterlich abhandlen,
1083das ungetzweiffelt alle beschwörung verhüet werden solle,.

1084 [Blatt: 27r ] Jrer fürstlichen dürchlaucht etcetera unnsers genedigisten herrn schluszschrifften
1085in den relligionsachen.
1086F.


1087

Die fürstliche dürchlaucht etcetera unnßer genedigister herr, haben deren von herrn unnd 1088der ritterschafft diß ires löblichen fürstenthumbs Steyr unterthenigiste
1089mündtliche unnd schrifftliche danckhsagung der abgehandelten relligionsachen
1090halben, nach lengs genedigclich angehört unnd verstannden,.
1091Unnd weil sich nun ja ihr fürstliche durchlaucht etc. aller fürgeloffener hanndlung, sunder
1092lich
aber, ir deren von herrn unnd der ritterschafft angehöriger unter
1093thanen
auch der vogtheyen, lehenschafften unnd annderer demselben angehörigen
1094sachen, wie durch sie vermeldet, wol zuerindern, so lassen es ihr fürstliche
1095durchlaucht etc. nochmals mit gnaden darbey verbleiben, unnd erfreyen sich selbs genea
1096digclich
, das sie der so langwürigen müesamen sachen nuer ubrig sein kündten,.
1097Setzen auch in khainen zweiffel, sie werden sich diser vergliechenen hand-
1098lung iren selbst gehorßamisten vermelden nach dermassen gebrauchen,
1099das man verhoffentlich fürbaßhin in gleichen verstandt wol verbleiben
1100wird mögen, welches ihr fürstliche durchlaucht etc. zu ieder vorsteenden gelegen
1101hait
gegen inen, auch nach iren nachkhummen sament und sunderlich in gnaden
1102 [Blatt: 27v ] erkhennen wellen, unnd sein inen in gemain, wie auch den verordenten
1103insunderhait damit wolgenaigt, der genedigistern zuversicht, sie werden
1104hinfüro irer fürstlichen durchlaucht etc. zu anndern khain ursach geben, sonnder sich allent-
1105halben, der schuldigen gebür unnd gehorßambs in alweeg zuweißen unnd zuver
1106halten
wissen,.
1107Den .2. marti anno .72.
1108Hannß Khobentzl etc.


Textapparat

a–a Vom Rand eingewiesen.
b Nachträglich über der Zeile eingefügt.
c–c Korrigiert aus: Demallen.
d–d Markierung an der Seite über den gesamten Bereich.

Sachliche Anmerkungen

1 stetem.
2 binden.
3 besser.
4 jeder.
5 Bauern.
6 verbreitet.
7 Anliegen.
8 gekommen.
9 Petschaft, Siegelstempel.
10 früher.
11 gestern.
12 Ahnen
13 Sanftheit.